Druckfrisch Januar 2014

  • In der Auseinandersetzung mit der europäischen und amerikanischen Avantgarde hat Arno Schmidt eigene, äußerst originelle und vielfältige Formen des Erzählens entwickelt. Seit dem Erscheinen seiner Erzählung ›Leviathan‹ (1949) zählt er zu den bedeutendsten Schriftstellern der deutschen Nachkriegsliteratur.
    ›Das große Lesebuch‹ versammelt eine Reihe von kürzeren Texten Arno Schmidts, die das Werk in seiner gesamten Vielfalt darstellt und den Erzähler ebenso präsentiert wie den Essayisten, den Sprachvirtuosen ebenso wie den scharfen Analytiker. Die Mischung von bekannten und unbekannten Texten lädt dazu ein, dieses gewaltige Werk neu zu entdecken.


    Bernd Rauschenbach, leitender Vorstand der Arno-Schmidt-Stiftung, hat die Texte für das Lesebuch zusammengestellt und mit einem biographischen Nachwort ergänzt.

  • Kurzbeschreibung
    Erscheinungstermin: 6. Oktober 2013
    »Ein paar Geliebte hatte ich, die wie Teeschalen waren, in die ich mich jeden Abend vertiefen wollte.« Die das sagt, ist nicht die Sorte Mensch, sich von Rührung beeindrucken zu lassen. Aber der traurige Student im Pierrotkostüm fällt ihr auf. Und als er eines Abends auf der Treppe vor ihr sitzt, nimmt sie ihn mit. Der Hof einer japanischen Universität, ein abgelegenes Dorf in der Ukraine, Berliner Clubs, ein Bus, der sich seinen Weg durch die nächtliche algerische Wüste sucht – das sind nur ein paar der Orte, an denen die Helden dieser Erzählungen unterwegs sind, immer in den einen oder anderen Anblick versunken, immer bereit, vor der Liebe die Flucht zu ergreifen, um der Schönheit selbst ins Gesicht zu sehen. Schwungvoll spannt Ann Cotten einen schillernden Fächer auf – aquarellierte Seegurken auf der einen Seite, auf der anderen Menschen in Liebeswirren. Die Wendigkeit ihrer Lyrik findet sich auch in diesen Erzählungen: Sie sind verspielt und zynisch, offenherzig und doch unwiderstehlich.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Ich schaue Denis Scheck sehr gerne an. Ich mag seinen Stil - auch wenn ich meist gar nicht mit ihm übereinstimme. Er hat einen ganz anderen Lesegeschmack als ich, bringt mich aber immer zum Nachdenken. Schau also ganz sicher in die Mediathek rein.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Oh vielen Dank fürs aufmerksam Machen. Schaue die neuesten Druckfrisch-Ausgaben auch immer über die Mediathek, in Ermangelung eines Fernsehers... Ich mag besonders seine Bestsellerverrisse. :wave


    Edit: Schade, ist noch gar nicht online. :-(

    :lesend
    Dai Sijie Balzac und die kleine chinesische Schneiderin


    SUB: 56

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  • Diesem Dennis Scheck geht es nicht um die Bücher - es geht ihm nur um eines: Es geht ihm um Dennis Scheck.


    Ein eitler Selbstdarsteller.


    Und seine Verisse mögen zwar ganz witzig sein, ernst nehmen kann man sie aber nicht; dienen sie doch nur dafür das er sich selbst insziniert.


    Zudem: Nur weil ein Buch ein Bestseller ist, muss es deswegen nicht auch gleich schlecht sein.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Sicher richtig, aber wir haben so wenig Fernsehsendungen über Bücher, dass man das Angebot auch betrachten sollte.


    Damit hast du sicher Recht.


    Aber zum einen gibt es für mich die Büchereule (schau einfach mal rein unter www.buechereule.de) oder ich informiere mich auch sehr gern unter www.perlentaucher.de .


    Da ist dann Scheck für mich nicht mehr wichtig. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Jahu, Voltaire.


    Zitat

    Ein eitler Selbstdarsteller.


    Eitel? Wohl eher selbstbewusst.


    Ich mag Selbstdarsteller. Sie versuchen wenigstens nicht, jemand anderes zu sein. ;-) Und, BTW: Einer meiner liebsten Selbstdarsteller nennt sich "Voltaire" und ist in einem gewissen Bücherforum relativ aktiv.


    Zitat

    Zudem: Nur weil ein Buch ein Bestseller ist, muss es deswegen nicht auch gleich schlecht sein.


    "Gut" oder "schlecht" sind, Bücher (und vieles andere mehr) betreffend, ohnehin keine absoluten Kategorien. Ja, hin und wieder genügt der eine oder andere Bestseller auch höheren Ansprüchen. Aber das ist definitiv eine Ausnahme.


    Denis Schecks "Druckfrisch" ist nicht nur eine der wenigen Literatursendungen, die es überhaupt noch gibt, sondern auch eine der wenigen guten. Ich bin nicht immer der gleichen Meinung, aber die intelligente Schnoddrigkeit, mit der dem Buchmarkt - der fast ausschließlich über gewieftes Marketing funktioniert - immer wieder demonstriert wird, wie anspruchslos-selbstbefruchtend er ist, erfreut mich.

  • Hallo Tom,


    irgendwie habe ich auf diese Replik gewartet und wäre wohl enttäuscht gewesen wenn sie nicht gekommen wäre. :rofl :rofl :rofl :rofl


    Jepp, dieser Voltaire - damit ist wohl der im Eulenforum gemeint - ist schon ein Banause. :rofl :rofl


    Nun aber mal etwas ernsthafter:


    Zitat

    Denis Schecks "Druckfrisch" ist nicht nur eine der wenigen Literatursendungen, die es überhaupt noch gibt, sondern auch eine der wenigen guten. Ich bin nicht immer der gleichen Meinung, aber die intelligente Schnoddrigkeit, mit der dem Buchmarkt - der fast ausschließlich über gewieftes Marketing funktioniert - immer wieder demonstriert wird, wie anspruchslos-selbstbefruchtend er ist, erfreut mich.


    Damit magst du sicher recht haben, nur komme ich mit dieser Scheck-Art einfach nicht gut klar. Für mich wirkt vieles - mag es auch durchaus intelligent sein - eben nur wie eine Selbstinszenierung. Und so bin ich schon mal aus Prinzip anderer Ansicht als Herr Scheck. Okay, das ist jetzt nicht von Interesse - aber es verdeutlich vielleicht meine Befindlichkeit.


    Selbstverständlich ist es ein Manko, dass Literatursendungen nur ein Schattendasein führen. Und gerade die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender könnten da gern ein wenig mehr machen. Aber auch die schauen nur auf die Quote und verlieren dabei ihren gesetzlich fixierten Bildungsauftrag eben aus den Augen. Literatursendungen bei den privaten Anbietern - wobei es ziemlich unwahrscheinlich ist das sie so etwas anbieten - würden sich wahrscheinlich eh nur mit irgendwelchen Lorentz-Murks oder ähnlichem Müll beschäftigen.


    Also - lassen wir Scheck weiterhin im Programm und wenn ich mich ärgern will, dann schaue ich ihn mir halt an. ;-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Es ist schon irgendwie traurig, dass es fast keine Büchersendung mehr im Fernsehen gibt. Und "Druckfrisch" wird regelmäßig im Nachtprogramm versenkt. Mangelt es den Fernsehmachern an Konzepten? Vielleicht sind aber auch die besprochenen Bücher zu speziell? Gab es eigentlich schon einmal eine Sendung, die sich vor allem mit den Bestsellern beschäftigt hat? Damit könnte man doch zumindest erstmal das Interesse der Massen wecken. Und dann regelmäßig eine Rubrik mit Klassikern, um diese wiederzubeleben. Statt dessen werden - wenn überhaupt - ausschließlich recht anspruchsvolle Bücher besprochen und sich dann darüber gewundert, dass sich nur wenige dafür interessieren.

  • Ich erinnere mich aber auch an ein sehr interessantes Interview in Druckfrisch mit Hilary Mantel. Gute Bestsellerliteratur kann also durchaus seinen Platz in einem Literaturmagazin finden UND dem Zuschauer gefallen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich kann Herrn Scheck leider gar nicht aufs Fell schauen, was Tom Selbstbewußtsein nennt, nenne auch ich unfassbare Selbstinszenierung und Selbstgefälligkeit, vielleicht hat diese bei Herrn Scheck eine Existenzberechtigung, vielleicht auch nicht, um mich dazu zu äußern müsste ich mich mit der Person und der Sendung dezidierter auseinandersetzen und das habe ich keinesfalls vor, denn mich persönlich ekelt sie dermaßen an, dass ich keine zwei Minuten schauen kann, ohne die absolute Krise zu bekommen.
    Und die Tatsache, dass Bücher über die Rollrampe in eine KNV Kiste oder den Müll "entsorgt" werden, finde ich weder lustig noch provokativ, sondern nur bescheuert.


    Aber gut, die Geschmäcker sind ja offenbar verschieden, wie man sieht.


    Literatursendung? ja
    Dennis Scheck? auf gar keinen Fall.



    abgestoßene Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Scheck hat schon Ken Follet getroffen, in dieser Sendung war er mit Don Winslow auf einer Shooting Range, also nicht nur Arno Schmidt.


    Buchvorstellungen gibt es übrigens auch in den diversen Frühstücksfernsehsendungen.

  • Frühstücksfernsehen ist zeitlich aber auch recht unglücklich. Schön wäre doch ein fester Sendeplatz zu vernünftigen Zeiten. Sparten- und Regionalsender haben die Öffis doch mittlerweile genug. Aber auf dem ZDF-Info-Dings läuft fast ausschließlich was zu den beiden Weltkriegen. :rolleyes


    Elke Heidenreichs Liste enthält auch viele Bücher für einen eher breiten Geschmack: http://www.dieterwunderlich.de/Elke_Heidenreich_lesen.htm Nur ist leider ihre Zeit vorbei.

  • Ich kenne den Scheck ausschließlich als Moderator und Experten aus dem Deutschlandfunk und muß sagen, da kommt er durchaus kompetent und seriös rüber (diese monatliche Kritik der Bestsellerliste gibts da auch, hab ich aber bisher noch nicht gehört). Das soll nicht heißen, daß ich meistens seiner Meinung bin, aber daß er sich dort selbst besonders wichtig nimmt, kann ich nun wirklich nicht feststellen.


    Kann es sein, daß er in der Fernsehsendung einfach von den Programmmachern in eine Rolle gedrängt wird? Vielleicht wollen diese ja einen neuen MRR kreieren und Scheck läßt sich vor diesen (populistischen) Karren spannen mit Aktionen wie Bücher in Mülltonnen entsorgen?


    Zitat

    Original von xexos
    Mangelt es den Fernsehmachern an Konzepten? Vielleicht sind aber auch die besprochenen Bücher zu speziell? Gab es eigentlich schon einmal eine Sendung, die sich vor allem mit den Bestsellern beschäftigt hat? Damit könnte man doch zumindest erstmal das Interesse der Massen wecken.


    Das ist mal ein interessanter Punkt. Meinst Du, es würden mehr Leute zuschauen, wenn dort die Bücher vorgestellt würden, die ohnehin schon in den allermeisten Fällen umfangreich beworben wurden und dementsprechend weit bekannt sind? Ich gucke Büchersendungen im Fernsehen gar nicht, aber den Büchermarkt im DLF höre ich hauptsächlich deshalb immer gerne, weil ich dort von interessanten Büchern höre, die mir selbst nicht aufgefallen wären.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Ich hatte es mir aufgenommen und gestern geguckt, denn der Sendetermin ist echt nicht meine Zeit.


    Don Winslow ist mir nun noch sympathischer, echt coole Type.


    Herrn Scheck mag ich nur so mittel, seine Aussagen sind immer ganz schön krass und er hat schon das ein oder andere Lieblingsbuch von mir als bösen Schund abgetan. :-(


    Zur 100. Sendung gibt es ein Spezialgewinnspiel, da habe ich gleich mal mitgemacht. :-) Guckt euch das doch mal online an...