'Ein perfekter Freund' - Kapitel 01 - 05

  • Suter begeistert mich gleich wieder mit der Leichtigkeit, mit der er uns in und durch die Geschichte führt. Ich halte es für schwer, den Mittelweg zwischen Detailgenauigkeit und Handlungstempo zu finden. Suter schafft es, dass z.B. die Beschreibung dessen, welche Kleidung die Person anzieht, nicht das Tempo aus der Erzählung nimmt und mich auch nicht nervt, sondern einfach eingefügt wird und dazu gehört. Das kann nicht jeder Autor.


    Für mich verspricht die Geschichte spannend zu werden. Der Beginn ist nicht neu, und warum auch: Ein Mann erwacht aus dem nark. Koma und kann sich nicht mehr erinnern. Ich stelle mir vor, wie es für mich wäre, wenn ich mich nicht mehr an die letzten 50 Tage erinnern würde... :wow
    Irgendetwas stimmt mit dem, was er vor seinem Freund Lucas (halte ich für verdächtig) und seiner Geliebten Marlen (auch verdächtig) erfährt nicht.


    Kleine Highlights sind für mich die Brücken, mit denen er sich die Namen seiner "neuen" Bekannten merkt.
    :rofl Besonders bei Marlen und der Kellnerin :lache

  • Zitat

    Original von Clare
    Suter begeistert mich gleich wieder mit der Leichtigkeit, mit der er uns in und durch die Geschichte führt


    :write
    Ja, das fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Einfach genial! Quasi vom ersten Satz ist die Spannung da und ich war sofort gefesselt.


    Zitat

    Ich stelle mir vor, wie es für mich wäre, wenn ich mich nicht mehr an die letzten 50 Tage erinnern würde..


    Das habe ich auch getan. Krass, ein Erinnerungsloch für einen Zeitraum von über 50 Tagen zu haben! Und dann noch zu einem so einschneidenden Zeitpunkt. Genau in dieser Zeit müssen sich gravierende Änderungen in seinem Leben ergeben haben.


    Im Moment herrscht da für mich eine unwirkliche, beängstigende Atmosphäre. Es muss sich schrecklich anfühlen, Erinnerungen zu haben, die überhaupt nicht zusammen passen.


    Relativ bald war mir dieser Lucas suspekt. Auf die Fragen von Fabio antwortet er zu oft ausweichend und zögerlich. Es wird ja auch erwähnt, dass er ewig im Schatten des dominanten Fabio gestanden hat, sogar von ihm ein bisschen ausgenutzt wurde. Irgendwann hatte dieser "perfekte Freund" die Faxen dicke und ... ja was ist dann passiert :gruebel? Ich bin echt gespannt, was Suter sich da ausgedacht hat.
    Ist Lucas nun mit Fabios Ex, Norina, zusammen? Das Ende des Abschnitts lässt darauf schließen.


    Und ja, (Lili) Marlen scheint mir auch nicht ganz koscher. Irgendwie klingt das Ganze nach einem perfiden Spiel. Im Moment fühle ich eher mit Fabio, aber besonders liebenswert ist er wohl auch nicht gewesen, vor dem Unfall. Was war das eigentlich genau für ein Unfall? Wird das erwähnt? Wenn ja, ist mir das irgendwie durchgerutscht.


    Seine "Brücken" sind putzig, finde ich auch. Und Suter lässt seinen Protagonisten so einige originelle Gedanken äußern, z. B. S. 35 ...."Fotografier das mal", was den dicken Arzt so erheitert. Oder warum Busfahrer eine angemessene Berufsbekleidung tragen sollten, S. 42/42.


    Besonders liebe ich diesen beiläufigen, ironischen Humor in Suters Geschichten.

  • Ich bin auch mit dem ersten Abschnitt durch und froh, dass wir das Buch in einer Leserunde lesen. Bei mir häufen sich wieder mal die Fragezeichen in meinem Kopf.
    Aber ich fange mal von vorn an.


    So richtig komme ich mit den Daten nicht klar. Wann passierte eigentlich der Unfall? Im Krankenhaus war erst von einer Narkose von 5-6 Tagen die Rede, später dann von einem Gedächtnisverlust von 50 Tagen. Aus dem Inhalt her schließe ich dann mal, der Gedächtnisverlust bezog sich nicht nur auf die Koma-Zeit, sondern auch die Zeit davor, oder?


    Fabio kündigt seinen Job zum 8. August, am 28. Juni erhält er aber schon die Endabrechnung, da lag er im Krankenhaus. Seine letzte Datensicherung ist vom 06.Juni. Hat er die Datensicherung gemacht oder jemand anderes? Auf seinem Merkzettel steht, er möchte wissen was vor dem 08. Mai passiert ist. Ist der 8. Mai jetzt das Datum an dem der Unfall passiert ist oder der Tag, seit dem er nichts mehr weiß?


    Lucas als sein Freund ist mir echt nicht geheuer. Zum einen verheimlicht er Fabio zuviel, zum anderen scheint er auch kein reines Gewissen zu haben. Mich würde nicht wundern, wenn er etwas mit dem Unfall zu tun hat. Wenn ich schon lese, er ist der beste Freund und Kollege, er arbeitet ihm zu, erledigt die Recherchen und Fabio heimst den Ruhm ein, Lucas geht in Fabios und Norinas Wohnung ein und aus als Hausfreund und vertritt Fabio sogar wenn er keine Zeit hat für Norina und geht mit ihr ins Kino usw. , das kann nicht gut gehen. Kein Mensch erträgt es auf Dauer die zweite Geige zu spielen und möchte aus dem Schatten heraustreten. Wahrscheinlich hat er sich sogar in Norina verliebt und das Ende des Abschnittes lässt ja darauf schließen, dass Lucas und Norina jetzt ein Paar sind.


    Marlen ist auch so ein Kapitel für sich. Wieso kann sich Fabio nicht an sie erinnern, obwohl sogar seine Sachen bei ihr in der Wohnung sind und er da gewohnt haben soll? Oder wurden seine Sachen nur in die Wohnung geschafft? Und was ist in den Wochen davor passiert, das sogar eine Geschäftsinhaberin sauer auf ihn ist?


    Sehr witzig fand ich den Abschnitt im Lokal. Im Eistee ist kein Eis enthalten, dass muss man extra bestellen, im Milchkaffee ist Milch gleich drin.


    Und da wir schon im Lokal sind, gleich mal eine Frage an die Schweizer bzw. Schweizkenner. Was ist denn eine Zimmerstunde der Serviertochter? Ist eine Serviertochter eine Kellnerin und die Zimmerstunde ist die Freistunde zwischen den Hauptzeiten? Oder ist Serviertochter eine Tochter des Hauses die serviert?


    Und die nächste Frage. Ich gehe mal davon aus das die Handlung in der Schweiz spielt. Sehr interessant war für mich die Aussage, das die Italiener als Gastarbeiter im Ansehen des Gastlandes ( Schweiz ) gewonnen haben, weil sie den Fußballerzfeind in der WM besiegt haben. Ich bin jetzt nicht der Fußballkenner, von daher war mir die Rivalität völlig unbekannt. Ich weiß das die Niederländer und die Deutschen im Fußball nicht gut aufeinander zu sprechen sind, aber die Schweiz und Deutschland? Und stimmt es mit der Anhebung des Ansehens? Oder ist das nur künstlerische Freiheit von Suter?


    Ich kann mich noch gut an das Endspiel erinnern. Wir waren auf einem Campingplatz im Urlaub und während des Spiels war der Platz wie ausgestorben, weil alles das Finale verfolgt hat ( wobei ich mich frage, ob wir das nur per Radio verfolgt haben, denn ich kann mir nicht vorstellen das auf einem DDR-Campingplatz TV gab ). Als dann das Spiel zu Ende war und Deutschland verloren hatte, gab es einen Massenansturm auf die Gemeinschaftstoiletten und Duschen und ausnahmslos alle waren sauer auf die Italiener. Die Italiener mag ich beim Fußball heute auch noch nicht, eine Spätfolge der WM wahrscheinlich.


    Da ich mich so genau an das Finale erinnern kann, hat mich auch die Geheimzahl von Fabios Geldkarte irritiert. Er hat als Geheimnummer 110682, das Datum des Endspieles. Das kann nicht sein. In der DDR gab es nur im Juli/August Ferien, so dass wir definitiv nicht im Juni auf einem Campingplatz gewesen sein können. Und Google gab mir Recht, das Endspiel war am 11.07.82. Das habe ich aber erst nach Beendigung des Abschnittes erfahren, während des Lesens hat mich das Datum kirre gemacht.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska
    So richtig komme ich mit den Daten nicht klar. Wann passierte eigentlich der Unfall? Im Krankenhaus war erst von einer Narkose von 5-6 Tagen die Rede, später dann von einem Gedächtnisverlust von 50 Tagen. Aus dem Inhalt her schließe ich dann mal, der Gedächtnisverlust bezog sich nicht nur auf die Koma-Zeit, sondern auch die Zeit davor, oder?


    Genau. Die 50 Tage sind der Zeitraum vor seinem "Unfall", an den sich Fabio nicht erinnern kann.


    Zitat

    Fabio kündigt seinen Job zum 8. August, am 28. Juni erhält er aber schon die Endabrechnung, da lag er im Krankenhaus. Seine letzte Datensicherung ist vom 06.Juni. Hat er die Datensicherung gemacht oder jemand anderes? Auf seinem Merkzettel steht, er möchte wissen was vor dem 08. Mai passiert ist. Ist der 8. Mai jetzt das Datum an dem der Unfall passiert ist oder der Tag, seit dem er nichts mehr weiß?


    Da musst du erstmal weiter lesen, dann erklärt sich, warum er gekündigt haben kann, bevor er den Unfall hatte.
    Der 8 Mai ist nicht das Unfall Datum.
    Vielleicht musst du einfach ein Bisschen mehr Geduld haben und weiter lesen. Vieles Erklärt sich beim weiteren Lesen. :kiss


    Zitat


    Marlen ist auch so ein Kapitel für sich. Wieso kann sich Fabio nicht an sie erinnern, obwohl sogar seine Sachen bei ihr in der Wohnung sind und er da gewohnt haben soll? Oder wurden seine Sachen nur in die Wohnung geschafft? Und was ist in den Wochen davor passiert, das sogar eine Geschäftsinhaberin sauer auf ihn ist?


    Das habe ich mich auch gefragt. Mal schauen, wohin Suter uns da noch führt...
    Er kann sich nicht an Marlen erinnern, weil er sie in dem Zeitraum kennengelernt haben muss, von dem er keine Erinnerungen mehr hat, wenn das wirklich so gewesen ist. Ich vermute an dieser Stelle eher, dass sie nie etwas miteinander hatten :gruebel


    Zitat

    Und da wir schon im Lokal sind, gleich mal eine Frage an die Schweizer bzw. Schweizkenner. Was ist denn eine Zimmerstunde der Serviertochter? Ist eine Serviertochter eine Kellnerin und die Zimmerstunde ist die Freistunde zwischen den Hauptzeiten? Oder ist Serviertochter eine Tochter des Hauses die serviert?


    Das weiß ich zufällig, obwohl ich kein Schweizkenner bin. In Österreich heißt die Kellnerin auch Serviertochter. Daher ist die Zimmerstunde wohl vielleicht ein Schäferstündchen mit der Serviertochter, habe ich vermutet. Allerdings scheint mir deine Vermutung wahrscheinlicher.


    Zitat

    ... wobei ich mich frage, ob wir das nur per Radio verfolgt haben, denn ich kann mir nicht vorstellen das auf einem DDR-Campingplatz TV gab ).


    Ich kann mich erinnern, dass wir unseren Kofferfernseher immer mit in den Urlaub genommen habe und viele andere auch, weil es in den Bungalows keinen Fernseher gab. :grin

  • Ich weiß Clare. :knuddel1
    Aber Geduld ist an und für sich schon nicht unbedingt eine meiner Stärken. Durch die Leserunden fällt es natürlich extrem auf, weil irgendwann ja der Abschnitt zu Ende ist und ich dann meine Gedanken zum Buch posten muss/möchte. Und Du siehst, mir schwirren immer viele Fragen und Gedanken im Kopf herum. Ich lese ja grundsätzlich erst weiter, wenn ich etwas zum Abschnitt gepostet habe, von daher habe ich viele offene Enden. Als ich heute Nacht den nächsten Abschnitt gelesen habe, dachte ich auch so bei mir "tolle Wurst". Vieles was ich hier gefragt habe, wird im nächsten Abschnitt geklärt. Aber nun ja, geschrieben ist geschrieben und wenn mich das alles im Abschnitt so bewegt, ist es halt mal so.


    Zum Kofferfernsehen. Stimmt, Du hast Recht. An die Kofferfernseher habe ich gar nicht mehr gedacht. Wir persönlich hatten zwar keinen, aber auf dem Campingplatz war man eh immer eine große Gruppe und einer hat den anderen besucht. Wobei ich sagen muss, bei unserem Campingplatz gab es keine Bungalows, sondern nur Campingwagen mit Vorzelten und reine Zelte. Trotzdem war es einfach schön und wir hatten uns gefreut, wenn wir einen Urlaubsplatz im Wohnwagen ergattert hatten. Ach war das schön. *schwärm* Kann ich mir heute gar nicht mehr so richtig vorstellen, so mit Gemeinschaftsklo und Gemeinschaftsdusche. :-]

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Mein erstes Buch am E-Reader. Irgendwie ungewohnt und ein ganz anderes Lesegefühl. :wow
    Ich musste mich eben auch erst ein wenig überwinden mit dem Ding zu lesen, daher der leicht verspätete Beginn.


    Die Geschichte ist gewohnt Suter-gut. Fragen hab ich erstmal keine, sondern lese nun gleich die Antworten auf eure Fragen im nächsten Abschnitt. ;-)

  • Die "Serviertochter" ist mir auch aufgefallen als schweizer Ausdruck. Davon gibt es wieder einige im Verlauf der Geschichte. Meistens ergibt sich die Bedeutung aus dem Zusammenhang, manchmal möchte ich eigentlich fragen oder googeln, werde dann aber vom Lesesog (oder vom Alltag) mitgerissen - und weg ist es.


    An Kellnerin dachte ich hier auch, bei Zimmerstunde vermute ich so eine Art Mittagspause :gruebel?


    Liest Ayasha mit? Die wird uns sicher weiter helfen :grin.

  • Mir ist bei diesem Roman auch extrem aufgefallen, dass ich einige Bedeutungen nicht kannte aus dem Schweizerischen.
    Unter anderem habe ich also Zimmerstunde und Serviertochter gegoogelt.
    Die Serviertochter ist ein altmodischer Begriff für "Kellnerin" oder "Servicekraft", die Zimmerstunde einfach die Pause zwischen den Diensten.
    Den mauligen Wirt fand ich aber auch großartig.
    Überhaupt gefällt mir dieses Buch wieder von Anfang an gut. Es wird sicher spannend, wie Fabio alles aufdröselt, um zu erfahren, was er angestellt hat. Einiges ist aber auch sehr vorhersehbar, was sicher (hoffentlich) so gewollt ist vom Autor.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von Lumos


    Die Figuren sind hier einfach klasse! Ich finde diesen Dr. Vogel mit seinem eigenwilligen Humor besonders cool.


    Solche Figuren wie den Dr. Vogel, den ich übrigens auch sehr mochte und der einen ganz eigenen, selbstironischen Humor hat, gibt es irgendwie in allen Suter-Romanen. Sie lockern die Geschichte auf und manchen sie auf besondere Weise lesenswert, finde ich.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Liest Ayasha mit? Die wird uns sicher weiter helfen :grin.


    Güäte n'Abund! :wave
    Ich bi jetz öi da... ;-)


    Bevor ich zu meinen eigenen Gedanken komme, kann ich nur sagen, dass ihr Recht habt:
    Eine Serviertochter ist eine Kellnerin - allerdings empfinde ich das Wort nicht als altmodisch. Bei uns wird das noch täglich gebraucht... ;-)


    Die Zimmerstunde ist ein sehr geläufiger Begriff in der Gastronomie und auch der Hotellerie. Da ich selber aus dem Tourismusbereich komme, kann ich nur sagen, dass mir Clare's Gedanke dazu sehr gut gefallen hätte. :lache Aber die Zimmerstunden - also Pausen - waren meistens nicht sehr lauschig. ;-)


    Wenn ihr noch mehr Fragen habt, nur her damit! :-)


    Und nun zur Geschichte:
    Gleich zu Beginn empfand ich das Thema "Italiener in der Schweiz" in gewisser Weise als Ironie des Schicksals, so kurz nach der folgenschweren Schweizer Abstimmung zum neuen Einwanderungsgesetz. ;-)


    Zitat

    Original von Macska
    Und die nächste Frage. Ich gehe mal davon aus das die Handlung in der Schweiz spielt. Sehr interessant war für mich die Aussage, das die Italiener als Gastarbeiter im Ansehen des Gastlandes ( Schweiz ) gewonnen haben, weil sie den Fußballerzfeind in der WM besiegt haben. Ich bin jetzt nicht der Fußballkenner, von daher war mir die Rivalität völlig unbekannt. Ich weiß das die Niederländer und die Deutschen im Fußball nicht gut aufeinander zu sprechen sind, aber die Schweiz und Deutschland? Und stimmt es mit der Anhebung des Ansehens? Oder ist das nur künstlerische Freiheit von Suter?


    Zum Anheben des Ansehens von Italienern nach deren Fussballsieg über Deutschland kann ich nicht viel sagen, da ich wohl damals auch noch zu jung dazu war. Ausserdem komme ich aus einer Region, die an der italienischen Grenze liegt und wir schon damals sehr oft in Italien einkaufen waren und viele italienische Bürger bei uns lebten oder als Grenzgänger arbeiteten. Somit hat "Italien" schon zu unserem Leben dazu gehört. :-)


    Ich denke, dass Suter mit dem Fussball-Beispiel nicht zwingend den Sport an und für sich meinte, sondern eher auf die permanenten Ressentiments zwischen Deutschland und der Schweiz anspielte. ;-)


    Auch für mich ist es unvorstellbar eine Erinnerungslücke von 50 Tagen zu haben. :yikes Und die Daten haben mich genau wie Macska verwirrt. Aber ich will Clare's Tipp befolgen und übe mich in Geduld (oh, wie fällt mir das schwer... :lache).


    Was die Sprache Suter's betrifft, bin ich auch hier wieder fasziniert, wie er es schafft, mich ohne viele, vor allem unnötige Worte und mit einer eher trockenen Erzählweise, gespickt mit einem besonderen Humor, so dermassen für sich zu gewinnen. Dieser erste Abschnitt liest sich auf jeden Fall sehr flott und es bereitet Freude, so über die Seiten zu fliegen. :anbet


    Zitat

    Original von Clare
    Kleine Highlights sind für mich die Brücken, mit denen er sich die Namen seiner "neuen" Bekannten merkt.
    :rofl Besonders bei Marlen und der Kellnerin :lache


    Ja, einfach herrlich!!! :chen

  • Danke für deine Erläuterungen, Ayasha! Fein, dass du da bist!


    Zitat

    Was die Sprache Suter's betrifft, bin ich auch hier wieder fasziniert, wie er es schafft, mich ohne viele, vor allem unnötige Worte und mit einer eher trockenen Erzählweise, gespickt mit einem besonderen Humor, so dermassen für sich zu gewinnen.


    Genau! Deshalb lese ich seine Bücher so gerne.


    Nur von den "Allmen" Bücher war ich etwas enttäuscht. Sprache und Humor waren auch da ganz nett, aber irgendwie die Handlung zu dünn und zu wenig originell.

  • Zitat

    Original von Lumos
    ...
    Nur von den "Allmen" Bücher war ich etwas enttäuscht. Sprache und Humor waren auch da ganz nett, aber irgendwie die Handlung zu dünn und zu wenig originell.


    Die habe ich gar nicht gelesen, und vielleicht werde ich es jetzt auch nicht tun. ;-)

  • Zitat

    Original von Clare


    Die habe ich gar nicht gelesen, und vielleicht werde ich es jetzt auch nicht tun. ;-)


    Um die konnte ich bisher auch ganz gut einen Bogen machen, viele sind von den Büchern eher enttäuscht. Ich werde sie wohl auch nicht lesen.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Gut zu wissen...


    Dies ist mein erster "Suter", und er gefällt mir sehr gut. Ich finde es faszinierend, wie er mit einer doch eher knappen Sprache die Figuren so lebendig werden lässt und gleichzeitig noch Spannung erzeugt.


    Ein bisschen schwer tue ich mich allerdings mit den Daten. Ich bin zugegebenermaßen jemand, der Daten gern überliest. Das macht es schwierig, Ereignisse und Zeitabläufe zu rekonstruieren. :gruebel


    Zur Geschichte: Ich finde die Vorstellung schrecklich, dass einem plötzlich 50 Tage im Leben fehlen. Noch dazu, wenn das Leben in der Zeit komplett umgekrempelt wurde: Beziehung beendet, Job gekündigt, neue Beziehung - und wer weiß, was er noch herausfindet.


    Das Ganze wirkt auf mich so, als versuche jemand, ihn hereinzulegen -aber wer kommt auf so eine Idee? Das Ganze müsste einerseits gründlich geplant werden, andererseits lässt es sich aber schlecht planen, denn man weiß vorher ja nicht, ob der Betroffene tatsächlich das Gedächtnis verliert und welchen Zeitraum das umfasst.


    Mir sind sowohl Lucas als auch Marlen suspekt. Marlen, die so plötzlich als neue Partnerin auftaucht und ihn so ganz für sich einnimmt, dabei aber einiges tut, was Fabio als Widerspruch zu seinen Erinnerungen empfindet (z.B. seine Essgewohnheiten) und Lucas, der sich an Fabios Ex heranmacht.


    Und Fabio - ganz harmlos war er vor seinem Unfall wohl auch nicht. Sympathisch ist er mir jedenfalls nicht, auch wenn er mir leid tut.



    Ich hoffe, am Wochenende mehr Zeit zum Lesen zu finden - das Buch fesselt mich ganz schön, und es ist schade, dass ich bisher nur "häppchenweise" lesen konnte.