Haustiere ab 04.03.2014

  • Hat jemand Erfahrung, wie es sich mit der Amputation eines Hinterbeines bei einer Katze verhält? Also vor allem hinterher Wundheilung, Pflege, Probleme? Besondere Maßnahmen?


    Bei unserer Katze steht das möglicherweise an und ich bin mir ob dessen, was danach bis zur Genesung folgt, doch sehr unsicher.


    Danke für Antworten, falls es Erfahrungen gibt.
    :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Was die Fragen zur Wundheilung etc. angeht, berät Dich Dein Tierarzt sicher gut.


    Was das weitere Leben Deiner Katze angeht: sicher wird es einige Zeit brauchen, bis sie sich daran gewöhnt hat. Ich habe aber im Internet schon Bilderstrecken von Hunden und Katzen gesehen, die das ganz wunderbar kompensiert haben und nach wie vor viel Spaß am Leben und an haustiertypischem Blödsinn hatten.


    Ist Deine Katze Freigänger? Da stelle ich es mir vielleicht einen Ticken problematischer vor, wenn sie vielleicht doch nicht ganz so schnell und unkompliziert aus doofen Situationen flüchten oder sich wehren kann. :gruebel

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • @ Batcat


    Danke, das ist mir schon alles klar. Wir waren schon mehrfach bei der Tierärztin, und es haben auch beide Tierärzte in der Praxis über den Fall diskutiert und alle Möglichkeiten in Betracht gezogen, was es sein könnte.


    Derzeit bekommt die Katze Schmerzmittel, aber auf Dauer scheint das nicht zu reichen. Der Vorschlag zur Amputation kommt von der Tierärztin, die wörtlich sagte, eine "Katze kann mit drei Beinen gut zurecht kommen".


    Das draußen nicht so schnell weg kommen, dürfte ein zweitrangiges Problem sein. Schon jetzt läuft / rennt sie manchmal nur auf drei Beinen, auch die Treppe nach oben (und hält das kranke hoch) und ist dabei genau so schnell und wendig wie mir deren vier. Mein Bruder hat mir gestern erzählt, daß bei ihm in der Gegend eine dreibeinige Katze rumläuft, die überhaupt nicht eingeschränkt ist. Nach der OP wird sie auch einige Zeit im Haus bleiben müssen. Unangenehm (weil sie gewohnt ist, raus zu dürfen), aber das muß dann eben sein. Hatten wir früher bei unseren anderen Katzen nach einer OP oder Behandlung auch. Das ist nicht das Problem.


    Das Problem ist die Zeit nach der OP. Sie ist derzeit schon extrem mißtrauisch, weil ich ihr jeden, spätestens jeden zweiten Tag, das Schmerzmittel verabreiche, nachdem sie schon eine Antibiotikakur mit zwei Tabletten täglich hinter sich hat, um Probleme im Knochen auszuschließen. Sie ist extrem mißtrauisch geworden. Wenn sie also z. B. jeden Tag, möglicherweise mehrfach, Medikamente bekommen müßte - keine Ahnung, wie das zu machen sein sollte.


    Wir sind ja letztes Jahr umgezogen. Fast überall neue Teppichböden. Der Gedanke, daß sie entfleucht, sich den Verband abreißt und dann eine blutige Spur hinterläßt, ist nicht sehr angenehm. Zumal sie durch ihr Mißtrauen uns gegenüber inzwischen so viele Versteckmöglichkeiten im Haus gefunden hat, daß wir die weder alle zustopfen können noch dauernd die Möbel auseinandernehmen, um sie einzufangen. Das ist schon schwierig, wenn es kommende Woche zur Tierärztin geht. Da muß die Hälfte der Zimmer zu sein, bis ich sie in den Katzenkorb gesetzt habe, sonst kriege ich die nicht.



    (Dazu sollte ich vielleicht ergänzen, daß die Katze vor zwölf Jahren mit ihren Jungen ausgesetzt wurde und einige schlimme Erfahrungen gemacht haben dürfte. Wir haben sie dann aufgenommen und seither ist sie bei uns. Ein Junges haben unsere damaligen Nachbarn aufgenommen, das zweite ist gestorben.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ja, das kann ich verstehen. Umso besser und fürsorglicher, daß Du Dir da auch schon im Vorfeld Gedanken machst.


    Ich denke aber, daß die Katze nach der OP auf jeden Fall so ein schickes Krägelchen um den Hals bekommt, damit sie eben keinen Unfug mit der Wunde machen kann. Unsere Teufelskatze hat den Kragen abgekriegt, daraufhin haben wir den Verschluß mit Gewebeband gesichert... :grin


    Frag doch auch mal die Ärztin vorher, welcher Art die Medikamente sein werden. Vielleicht kann man die ja mit Leckerlis vermischen, in Leberwurst oder Thunfisch etc. einwickeln?


    Muß die Amputation zwingend sein? Oder steht das quasi erst mal "nur" im Raum als allerletzte Möglichkeit? So wie ich das lese scheint man ja nicht zu wissen, was ihr fehlt, oder? Wart ihr auch mal bei einem anderen Arzt? Für sich selbst holt man ja auch eine Zweitmeinung ein ... ;-)


    Tierarztbesuch ist übrigens auch für Katzen ohne schlechte Erfahrungen ein fieses Thema. :-(

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich kenne das Problem mit den Medikamenten und den Gang zum Tierarzt. Unsere verstorbene Katze hat sich auch immer die entlegensten Stellen gesucht um sich zu verstecken. Es tat mir manchmal in der Seele weh, sie da raus zu holen, weil sie sich so sehr gewehrt hat.


    Meist gibt es doch eine flüssige Version des Medikaments, das man unter das Futter mischen kann. Frag doch mal danach. Allerdings kann es auch sein, dass sie - wenn sie besonders mäkelig ist - auch das merkt.


    Was eine solche OP angeht, habe ich keine Erfahrung. Aber ich weiß, dass Katzen mit allen möglichen Handicaps gut klar kommen.

  • Batcat, in die Tierarztpraxis gehen wir seit 1993 (seit wir Haustiere haben). Die Tierärztin kennt die Katze, seit wir sie haben, und ist sehr gründlich und gut. Der zweite Tierarzt in der Praxis ist noch nicht lange dort und hat den bisherigen "ersetzt", der in Rente ging. Beide haben die Katze untersucht und ausführlich diskutiert und Möglichkeiten in Betracht gezogen, was da sein könnte. Das Röntgengerät ist erst rund drei Monate alt, die Aufnahmen also klar und gestochen scharf. Wir gehen in die Praxis, weil das in der Gegend so ziemlich die beste sein dürfte.


    Leckerle etc. pp. kann man alles vergessen. Die Katze frißt grundsätzlich nur Trockenfutter und nimmt überhaupt nichts vom Tisch. Da könnte ein Braten, Wurst oder sonst was im Zimmer stehen - die Katze riecht nicht mal dran. Im Eingeben der Medikamente habe ich inzwischen - zwangsweise - Übung. Wenn die Katze eben erst mal eingefangen ist.


    Morgen mache ich einen Termin aus, da werden wir sicherlich alle Möglichkeiten im Vorfeld abklären (von den Kosten über die OP und die Nachbehandlung). Die Amputation ist das letzte Mittel, in Vermeidung der Euthanasie. Es ist derzeit nicht feststellbar, was sie hat (nach Aussagen beider Tierärzte). Ausschließen kann man einen Bruch, eine Entzündung im Gewebe (Laborbericht negativ), Krebs (Laborbericht negativ). Um eine Entzündung im Knochen auszuschließen, bekam sie ja schon einige Zeit entsprechende Medikamente. Auch läßt sich nicht feststellen, was die jetzige Krankheit ausgelöst hat. Versprungen, ein Kampf mit einem anderen Tier, ggf. Unfall - es ist keine Wunde o. ä. zu finden (bzw. war dies nicht zu Beginn der Behandlung vor einiger Zeit).


    Ich hatte ein langes Gespräch mit der Tierärztin, in dem sich herausschälte, daß vermutlich seit Jahren mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Arthrose vorliegt, die durch ein nicht bekanntes Ereignis nun akut wurde. Wie gesagt, wir wissen nicht, welche Erfahrungen die Katze machen mußte, bevor sie zu uns kam. Ihrem Verhalten nach jedenfalls einige üble.


    Kurz bevor sie jetzt krank wurde, war die Impfung fällig, und da wurde sie gründlich untersucht, war aber zu dem Zeitpunkt gesund.


    Es sah bisher so aus, als ob die Katze einfach jeden zweiten Tag ein Schmerzmittel bekommen könnte und gut ist, aber leider scheint das auf Dauer nicht zu funktionieren. Der Hinweis mit dem Gewebeband ist schon mal gut. :grin



    @ Booklooker
    Wegen unters Futter mischen. s. o. Geht nicht. Hat auf Dauer auch früher bei keiner unserer Katzen funktioniert. Im Zweifel wurde rundum gefressen und die Tablette blieb übrig. :grin

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  • Ach ja... Tiere sind geübte Rundumfresser... :lache - das macht es uns nur leider nicht leichter.


    So wie sich das liest, scheint Deine Mieze beim Tierarzt in den besten Händen zu sein. Naja, wenn eine Amputation dann das letzte Mittel der Wahl ist, um ihr noch ein paar schöne und schmerzfreie Jahre zu schenken... dann wird es wohl so sein müssen.


    Ich drücke euch die Daumen, daß es glatt geht und vor allem auch: daß es ihr danach wieder rundum gut geht! :knuddel1

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Kurzes Update.
    Gestern waren wir nochmals bei der Tierärztin. Sie meinte wörtlich "wenn es meine Katze wäre, würde ich das Bein amputieren". Es wird wohl auch kein Weg daran vorbei führen, da die gerötete Stelle nicht vom Kratzen/Beißen ist, sondern anscheinend sich eine Wunde auftut - spätestens dann müßte amputiert werden, weil die mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr verheilen würde.


    Heute morgen hat sie wieder die Schmerzmittelration bekommen - und läuft die Treppe trotzdem nur auf drei Beinen. Ich denke, wir kommen nicht um die OP herum, die wir wohl für Anfang September ins Auge fassen müssen. (Das rechte Hinterbein ist im unteren Bereich ständig etwa doppelt so dick wie normal.)


    Die OP haben wir uns nur sehr diagonal erklären lassen, ganz genau wollte ich es gar nicht wissen. So, wie die OP gemacht wird, ist die Nachbehandlung nicht so schlimm, wie ich es befürchtet habe, da es am Ende eine relativ kleine Wunde ist, die wohl normalerweise nur wenig blutet. Wenn alles gut geht und es keine Komplikationen gibt, sollte die Sache nach rund zwei Wochen ausgestanden sein und es der Katze dann wieder deutlich besser gehen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Wenn Achim richtig gefühlt hat, kriegt unser Paul jetzt zum 3. Mal einen Tumor :-(
    Diesmal würden wir ihn wahrscheinlich nicht operieren lassen. Aber das ist ne schwierige Entscheidung :-(


    Wahrscheinlich ist das seine Art, mich zu unterstützen...

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Tut mir leid zu lesen, Fritzi. :-( Das ist in der Tat eine schwierige und belastende Entscheidung.
    Alles Gute für euch. :knuddel1

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")