'Mädchenware' - Seiten 261 - Ende

  • Also den Lemke kenn ich natürlich auch, aber für Belphegor bin ich wohl zu jung :lache


    Das Tempo zieht zum Ende hin gut an, dafür sorgt vor allem Nadeshda, die einfach nicht aufgeben will. Das gefällt mir sehr an ihr.


    Im Gegensatz zu vielen hier, find ich die Auflösung aber durchaus gelungen. Eine gute Mischung aus Realismus und einem Hauch Happy End.


    Zitat

    Original von Bücherfreund
    Ich könnte mir vorstellen, dass bei dieser sog. Party eine Menge Leute anwesend waren, hätte es bei so einer Schießerei nicht wesentlich mehr Opfer geben müssen?


    Na ja, 2 Tote und 3 Schwerverletzte ist ja nun auch nicht gerade 'ne Lappalie, vor allem wenn man bedenkt, dass die meisten von denen ja wohl eher "Unfälle" waren.


    Zitat

    Original von belladonna
    Eine Frage blieb für mich auch noch offen: von was will Nadeshda eigentlich in Zukunft leben, wenn sie jetzt im Rollstuhl in ihr Heimatdorf zurückkehrt? :gruebel


    Genau, das ist für mich die einzige offene Frage. Der ganze Menschenhandel mit Mädchen aus Osteuropa funktioniert doch u.a. deshalb so gut, weil die Frauen in der Heimat nur Armut und keine Zukunftsperspektiven sehen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich finde ja, dass Unfall nicht der richtige Begriff ist. Getroffen werden sollten zwar die Zuhälter, die verdrängt werden sollten.
    Auf die Mädchen und ihre Kunden wurde aber absichtlich geschossen - nicht aus Versehen.
    Man könnte es eher, wenn man es denn verniedlichen will, als Kollateralschäden bezeichnen.

  • "Unfall" ist der Begriff, den Steiger benutzt - und natürlich auch seine Probleme damit hat. Kollateralschaden war auch das erste, was mir dazu einfiel. Alles ist wie du schon sagst eine Verniedlichung der Tatsache, dass hier das Menschenleben nichts zählt und der Tod von Unschuldigen skrupellos in Kauf genommen wird.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Ich finde ja, dass Unfall nicht der richtige Begriff ist. Getroffen werden sollten zwar die Zuhälter, die verdrängt werden sollten.
    Auf die Mädchen und ihre Kunden wurde aber absichtlich geschossen - nicht aus Versehen.
    Man könnte es eher, wenn man es denn verniedlichen will, als Kollateralschäden bezeichnen.



    Verniedlicht ist das wohl nicht, eher sarkastisch.

  • Zitat

    Original von Bücherfreund


    Ich vermute mal, dass auf dieser Party noch mehr Frauen und auch Freier anwesend waren, deshalb auch meine Frage, wie die Bulgaren so schnell alle Spuren beseitigen konnten.
    Ist aber auch wirklich nur eine Vermutung. Hier könnte vielleicht der Autor etwas Licht ins Dunkel bringen.
    Dass der Auftraggeber dieser Party unbekannt bleibt, stört mich ungemein.


    Am schlimmsten finde ich, dass alle Beteiligten genauso weitermachen können, wie bisher, da zumindest Christo für nichts belangt werden kann.


    Liebe Bücherfreund(in), dann will ich mal versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen bzw. zu erklären, warum Dunkel bleibt.
    Zunächst: Ich habe ja betont, dass mir der Realitätsbezug in meinen Romanen wichtig ist, dennoch ist das keineswegs mein erstes Kriterium, sondern primär geht es mir immer um die Geschichte, es geht mir um die Sprache und die Figuren, denn erzählte Realität ist noch längst keine Literatur. Dennoch ist das Ende dieses Romans zum einen gewollt der Realität geschuldet. Denn das ist oft so, dass längst nicht immer alles aufgeklärt wird, obwohl man sich als Ermittler sehr bemüht, den genauen Verlauf des Geschehenen nach Möglichkeit lückenlos zu rekonstruieren und alle Beteiligten zu ermitteln.
    Dieses Buch endet dort, wo das endgültig passiert ist. Vielleicht passiert es später noch auch, dass Christos Beteiligung noch heraus gefunden wird, denn die Ermittlungen fangen ja grad erst anviellieicht passiert es aber auch nicht. Doch zum jetzigen Zeitpunkt wissen die Polizisten eben nur das (und damit noch weniger als der Leser).
    Ich weiß, dass ich damit den Zufriedenheitsanpruch vieler Leser nicht erfülle, die gern wieder alles komplett "in Ordung" gebracht hätten. Aber das würde zu den Steiger-Romanen nicht passen, zu mir als Autor auch nicht und, wie schon erwähnt, zur Realität schon mal gar nicht. Für mich habe ich alles, vor allem die Beziegungen, so zu Ende geführt, dass es stimmig ist, für den ein oder anderen Leser vielleicht nicht.


  • Ja, das war's also.
    Auch wenn die meisten von euch, liebe Eulen, schon wieder in ganz anderen Leserunden unterwegs sind und mein Abschieds-Statement hier wohl gar nicht mehr wahrnehmen, will ich mich doch ordentlich verabschieden, wenn ich schon so spät dazu kam und damit einer "Leserunde mit Autor" eigentlich ihren Sinn ein wenig genommen habe, das tut mir sehr leid und ich gelobe Besserung.
    Zum Buch habe ich eigentlich alles geschrieben, was mir beantwortenswert erschien, auch zu dem für viele von euch etwas unaufgelösten Ende. Dazu gehört auch, dass Carola zunächst nicht festgenommen wird, weil man ihre Tatbeteiligung erst noch ermitteln muss, und zu einem U-Haftbefehl gehört in Deutschland halt immer noch der dringende Tatverdacht und ein Haftgrund.
    Und zu Steigers Haschkonsum: Er beschafft sich das Zeug ja eben nicht selbst, sondern lässt es sich durch Toni beschaffen.
    Ansonsten möchte ich mich bei euch herzlich bedanken. Natürlich dafür, dass ihr mein Buch ausgewählt habt, ich empfinde das wirklich als Ehre, und für euer sehr engagiertes Lesen und Diskutieren und Anteil-nehmen. Danke für all eure Rückmeldngen, die guten wie die kritischen, alle sind mir große Hilfe und Motivation.
    Eure Seite war mir schon in der Vergangenheit bekannt, und ich war öfter hier, werde mich jetzt aber ganz sicher noch mehr hier tummeln.
    Euch alles Gute, vielleicht bis bald mal.


  • Ich danke Dir, dass du Dir doch soviel Zeit genommen hast unsere Kommentare zu lesen und zu antworten. Das hat vieles nochmal verständlicher gemacht.
    Zum Hasch, es ist also ungesetzlich es sich zu beschaffen aber nicht es zu konsumieren????


    Wie komme ich da jetzt bloß auf legale Art und Weise ran, so als Dauerschmerzpatient???

  • Zitat

    Original von Findus
    Zum Hasch, es ist also ungesetzlich es sich zu beschaffen aber nicht es zu konsumieren????


    Wie komme ich da jetzt bloß auf legale Art und Weise ran, so als Dauerschmerzpatient???


    Mich würde das auch interessieren. In Kanada gibt es seit kurzem eine Regelung speziell für "Medical Marijuana". Gibt es ähnliches in Deutschland?

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Auch ich bedanke mich für die Kommentare, Erklärungen und Anmerkungen! Und ja, du konntest Licht ins Dunkel bringen. :grin
    Hoffentlich gibt es zum 3. Steiger - Krimi auch wieder eine Leserunde, der Kerl (also Steiger) ist mir doch irgendwie ans Herz gewachsen!

  • Auch wenn das Buch längst ausgelesen ist und ich vielleicht nichts zusätzliches mehr beitrage, gucke ich doch immer neugierig, wenn noch etwas geschrieben wird.


    norbert, beim nächstenmal kennst du ja unser Tempo. :wave


    Beatrix, da gibt es gerade Veränderungen und Diskussionen. Sicher wird sich in nächster Zeit auch noch etwas tun, gerade im Hinblick auf die Kostenübernahme.