'Der Löwensucher' - Seiten 490 - 592

  • Ein sehr trauriger, frustrierender Abschnitt.


    Gerade dachte man, wenigstens mit der Arbeit geht es weiter da erscheint Obholzer,der zugezogene Nachbar mit dem er bereits schlechte Bekanntschaft gemacht hatte in der Werkstatt und wird als neuer Mechaniker angenommen.


    Ab da geht alles schief, Werkzeug verschwindet, Sachen gehen kaputt, bereits reparierte Teile werden zerschlagen,Isaacs Sachen werden beschmiert.


    ER weiß genau wem er das zu verdanken hat aber keiner in der Werkstatt hält zu ihm, sein Chef meint, er müsse das alleine regeln, was er auf dramatische Weise auch tut allerdings ist die Retourkutsche Obholzers das Ende seiner Zeit in der Werkstatt.


    Das nebenbei der Krieg ausgerufen, Südafrika einen Regierungswechsel erlebt und mit Großbritannien in den Krieg einsteigt ist eher am Rande vermerkt.


    Auch seine Freundin ist verloren, gemeinsam mit ihrem Verlobten organisiert sie ein Benefiz Tennisspiel zu Gunsten der Notleidenden um abgelegte Kleider zu sammeln.
    Nun ja, besser als zusehen.


    Isaac bleibt jetzt vermutlich nichts, als in den Krieg zu ziehen, denn Hugo hat die Firma mit seinen Wetten verschuldet und verloren.


    Sein Fazit aus dem Erlebten, seine Mutter hatte von Anfang an Recht, den Gojim kann man nicht trauen.


    Ich weiß ja, dass es immer und überall zu Vorurteilen gegenüber Juden, Moslems Griechen Arabern, Evangelischen, Katholischen und überhaupt anderen Menschen kommt, das ist sozusagen an der Tagesordnung, nur, verstehen kann ich es immer weniger. :-(

  • Der Horror-Abschnitt schlechthin:
    Was schief gehen kann, geht schief!
    Isaac wird total gemobbt, nach einer etwas skurrilen Racheaktion in eine scheinbare Aussöhnung gequatscht und dann vollends in die Pfanne gehauen.
    Alle Kollegen stellen sich gegen ihn, manche vielleicht anfangs nur halbherzig und aus Feigheit , aber als ihm dann ein Diebstahl in die Schuhe geschoben wird und sein Gegner die "Judenkarte zieht", ist alles vorbei.
    Wenigstens hat ein einziger - aber auch nur heimlich - den Anstand, mit ihm noch einige Worte zu reden und dafür zu sorgen, dass er wenigstens sein Werkzeug mitnehmen kann.
    Mit Yvonne ist ebenfalls Schluß, mir kam sie schon immer irgendwie etwas merkwürdig vor und in der letzten Zeit geradezu absurd. Man denke nur an die Fahrt zu dem Verletzten Bediensteten. Gutes Herz hin oder her, man sollte den Verstand nicht völlig abschalten.
    Die Angelegenheit mit dem für die Verwandten bestimmten Geld ist schräg.
    Mal sehen, wie das alles weitergeht! :nono :yikes
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer


    Die Angelegenheit mit dem für die Verwandten bestimmten Geld ist schräg.
    Mal sehen, wie das alles weitergeht! :nono :yikes
    :wave


    Ja das ist wirklich seltsam, ich hab eigentlich schon die ganze Zeit gewartet, dass sich da was tut, aber nix. Ob jetzt tatsächlich eine Nachricht kommt???

  • Tja dieser Abschnitt war so richtig negativ - alles ging schief.


    Beim Streit mit dem Nachbarn/Kollegen Oberholzer da hätte ich am liebsten die Umherstehenden würgen können - Mobbing vom feinsten :schlaeger Keiner greift hier ein und steht zu Isaac, obwohl er ja schon länger in der Firma ist. Ok einer hat ihm eine Mütze, sein Werkzeug und seinen Roller zugeschanzt.


    Daß die Freundschaft von Yvonne irgendwann beendet wird, war für mich klar. Isaac hatte das ganze etwas zu blauäugig gesehen.


    Tja, das Verwandtengeld, da bin ich mal neugierig :gruebel


    Und zu Hugo - der lernts nimmer mit Geld umzugehen :fetch

  • Das war echt ein bitterer Abschnitt - in so ziemlich jeder Beziehung. Und mit einigen wirklich brutalen Szenen.


    Der Schluss war für mich kaum auszuhalten. Diese widerlichen, elenden Mistkerle :fetch!


    "Es gibt nichts Schlimmeres auf der Welt als den ganz normalen Menschen" (S.537)
    und
    "Die Leute können manchmal wie Tiere sein" (S.592)
    Das ist wohl die Quintessenz dieses Abschnitts.


    Wenigstens Miller hat ein gutes Wort und einen Hauch von Fürsorge für Isaac übrig.


    Ein Gutes hat dieser Tiefpunkt - von jetzt an sollte es bergauf gehen, denn schlimmer kann es eigentlich kaum noch werden ;-).


  • Ach ja, das war dieser Satz den ich noch so ähnlich im Kopf hatte. Ja Miller, der hatte dann doch wohl kein gutes Gefühl bei der Sache. Der war es wohl auch der das Moped repariert hat.

  • Was für ein trauriger Abschnitt. Niemand steht Isaac bei, irgendein Schuldiger ist besser als sie selbst, nur nicht den Mund aufmachen und auffallen.
    Jetzt hat er gar nichts mehr und muss wieder ganz von vorne anfangen. Das Beste wäre in einer anderen Werkstatt, aber das wäre zu normal und alltäglich um in die Geschichte zu passen.

  • Das Oberholzer in der Geschichte noch einmal auftaucht war mir klar. Isaac hält sich bei dessen Frau schadlos und die Rache folgt auf dem Fuß. Die Welt ist ungerecht und hat keinen Platz für Menschen, die ihr eigenes Schicksal aus der Hand geben, was sich prompt in Isaacs zweiter Erwerbsquelle niederschlägt. Denn Hugo hat es mal wieder geschafft: Alles geht den Bach runter und der Krieg beginnt. Ein richtig guter Abschnitt. Ich mag ja, wenn Protagonisten tüchtig unter Druck geraten, um es einmal vornehm auszudrücken. Mal sehen, ob es ein Happy End gibt. Ich halte nichts für ausgeschlossen.

  • Manche Passagen sind mit so hoher Intensität beschrieben, das man als Leser richtig mitleidet.


    Zum Beispiel die Szene mit der Schlägerei zwischen Isaac und Magnus Oberholzer und am Ende dieses Abschnitts als Isaac misshandelt und gedemütigt wird. Das tat richtig weh!

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Manche Passagen sind mit so hoher Intensität beschrieben, das man als Leser richtig mitleidet.


    Zum Beispiel die Szene mit der Schlägerei zwischen Isaac und Magnus Oberholzer und am Ende dieses Abschnitts als Isaac misshandelt und gedemütigt wird. Das tat richtig weh!


    :write
    Du sprichst mir aus der Seele.
    Der Autor schreibt dermaßen intensiv, dass das Lesen manchmal richtig weh tut.
    Und diese Passagen häufen sich. Die Leichtigkeit der ersten Seiten vermisse ich manchmal ein wenig.

  • Zitat

    Original von Lumos


    :write
    Du sprichst mir aus der Seele.
    Der Autor schreibt dermaßen intensiv, dass das Lesen manchmal richtig weh tut.
    Und diese Passagen häufen sich. Die Leichtigkeit der ersten Seiten vermisse ich manchmal ein wenig.


    Vermisst habe ich die nicht, denn so erfährt das Buch eine Steigerung. Manche themen kann man auch nicht mehr locker flockig schreiben.

  • das mit Oberholzer war absehbar dass er einen Weg sucht und den sicher findet Isaac den Garaus zu machen.Oberholzer würde ihn ja sowieso am liebsten in kleine Stücke schneiden wenn er den könnte.


    Lumus ich zB habe nie gesagt dass mir das Buch nicht gefällt die Geschichte ist gut...aber mir fehlt eben etwas.. ich habe Bücher gelesen da ist sagen wir mal weniger grausames passiert aber die Atmosphäre war intensiver, greifbarer .. zumindest für mich ... das sind dann wohl wieder Bücher die Euch nicht so ansprechen :grin


    10 Leute und ein Buch .. 10 Meinungen :grin

  • In diesem Abschnitt habe ich richtig mitgelitten, die Szenen zwischen Magnus und Isaac gingen ja wohl richtig unter die Haut. So ein Mistkerl :hau


    Für Isaac war von vornherein klar, wem er den ganzen Schlamassel zu verdanken hat, und niemand seiner Kollegen hält zu ihm, das war für mich das schlimmste überhaupt. Heutzutage nennt man das Mobbing, oder? :gruebel

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain