'Scherbenseele' - Seiten 080 - 160

  • Wo seid ihr denn alle? Das ich mal erste bin beim Lesen ist ja ganz ungewöhnlich.


    Also mir gefällt das Buch. Soweit man von "gefallen" sprechen kann bei so einem Thema. Ich bin immer noch nicht so ganz überzeugt, das es sich um depressive Jugendliche handelt, die sich umbringen. Was sagst du dazu, Nightflower? Alle diese jungen Menschen haben etwas merkwürdiges, verstörendes erfahren in ihrer Kindheit. Sie sind zornig, traurig und dieser ominöse Hunger ist das Ventil. Er weckt irgendwie die Lust in ihnen, sich zu töten Und gerade im Fall von Carita sieht es ein wenig danach aus, als wollte sie auch jemanden bestrafen mit ihrer Tat. So nach dem Motto "sieh mal was passiert ist wegen dir". Warum will Hunger, das sich seine Anhänger umbringen? Irgendwie macht er irgendwas, das der Auslöser ist, das diese jungen Menschen sich so bizarr umbringen. Sie schlucken nicht einfach Tabletten, sie machen eine Show daraus. Ein Statement. Das ist irgendwie seltsam.
    Wie hängen diese anderen Morde damit zusammen? Ist jemand unterwegs und tötet diejenigen, die diesen Jugendlichen Schmerz zugefügt haben?


    Ich gebe zu, das das alles etwas verwirrend ist zum Teil. Das ganze ist für mich auch völlig fremdes Terrain. Wie man sich selber so hassen kann, sich Schmerz zufügt, ist mir unbegreiflich. Aber das macht auch die Faszination dieses Buches aus. Der Stil ist ja bekannt aus den anderen Büchern. Ich finde sogar, das es hier noch etwas geschmeidiger erzählt wird. Auf jeden Fall ist es kein einfaches Buch. Es ist voller Andeutungen. Und wahrscheinlich ist zum Schluß doch wieder alles ganz anders als wir dachten.


    Was mir nicht gefallen hat, ist, das schon wieder mal ein Tier gequält werden musste. Das ist so ein billiges Clichè. Wird aber von Autoren immer wieder gerne verwendet.


    Irgendwie sind alle Personen miteinander bekannt. Simon wohnt also neben Aiman, Aiman kennt Isaak, und ebenso Vanja und Maria. Mal sehen, wann sich der Kreis schließt. Und wer ist Hunger?

  • Langsam komme ich mit dem Buch besser klar. Das sich ein junger Mensch freiwillig selbst mit einem Drahtseil köpft finde ich ein bisschen viel des Schlechten. Aber gut, vermutlich sind die Jugendlichen Mitglied einer teuflischen Sekte, wobei die sicherlich keine Mitglieder in dem Sinne haben. Hunger ist jedenfalls ihr Fixpunkt. Von ihm strahlt diese zerstörerische Ideologie des Bösen aus. Ich finde Caritas Selbstmord hat in der Tat eine bestrafende Note. Da wird jemand in eine Täter Rolle gesetzt. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass der Fahrer und dessen wahrscheinlich auftauchenden Schuldgefühle eine Verhöhnung gesellschaftlicher oder christlicher Werte darstellen sollen.

  • Ich "durfte" heute viel Zeit in Wartezimmern verbringen und bin daher ein gutes Stück weitergekommen. Durch die vielen kurzen Kapitel liest sich das Buch ja recht schnell, aber wirklich Spaß macht es mir nicht. Soviel Drogen, Selbsthass, negative Energie und dann auch noch die gequälte Katze... *örks* :-( Ich mag ja düstere skandinavische Krimis, aber das hier ist echt ein bisschen viel auf einmal.


    So, die Person namens "Schwarze Melancholie" ist ja offensichtlich der/diejenige, die den Jugendlichen die Kassetten für ihren Selbstmord aufnimmt und zuschickt. Doch wie funktioniert die Kontaktaufnahme? Ist "Schwarze Melancholie" Teil von Hunger? Passiert es bei den Konzerten? Oder über Mundpropaganda? Sehr seltsam. Auch der Zusammenhang mit dem Mord in der Bahn ist rätselhaft, wenngleich wir wissen, dass dieser Paul Kontakt zu Simon hatte und auch zu Vanja.


    Dabei frage ich mich, ob Vanja vielleicht Simons leibliche Schwester ist? :gruebel Immerhin wissen wir ja, dass Simons Mutter nochmal schwanger war, als sie in die Psychiatrie kam, und Vanja lebt ja bei Adoptiveltern. Möglich wäre es...


    LG, Bella

  • Mich packt der Roman, weil ich einfach sehr gespannt darauf bin, wie sich alles auflösen wird. Ich finde es auch nicht wirklich schwierig, am Ball zu bleiben.


    Aiman ist mir recht suspekt, sie kann ich noch kein bisschen durchschauen. Bin gespannt, was es mit ihrem Bruder, Dima, auf sich hat, der offenbar an ihrem verletzen Auge schuld ist, mittlerweile aber gestorben ist. Dass ihre Katze jetzt auch ein verletztes Auge hat, finde ich merkwürdig. Zuerst dachte ich, Simon hätte mit deren Verschwinden zu tun, jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.


    Irgendwie sind alle Charaktere miteinander verbunden, Nachbarn, Kollegen, Freunde oder über die Lilja. Deshalb denke ich fast, wir kennen den Täter schon.


    "Schwarze Melancholie", der Ich-Erzähler wurde von seiner Mutter fast in einen erweiterten Selbstmord einbezogen. Warum sie es dann wohl nicht getan hat. Ist das das Trauma, das ihn jetzt so handeln lässt?


    Vanja erscheint mir nicht wirklich depressiv, sie wäre es nur gern, weil sie zur Szene zugehörig sein möchte, sich eine Art Lebenseinstellung zu eigen machen. Ich gehe im Moment auch davon aus, dass sie sich nicht umbringen wird.


    Ein weiterer Toter: Ingo, ehemaliger Kollege Isaaks und Aimans, guter Bekannter der Familie des Ich-Erzählers, der ihn erschießt, vorerst wird es allerdings für Selbstmord gehalten. Warum tötet "ich" die Bekannten seiner Familie?

  • Zitat

    Dabei frage ich mich, ob Vanja vielleicht Simons leibliche Schwester ist? :gruebel Immerhin wissen wir ja, dass Simons Mutter nochmal schwanger war, als sie in die Psychiatrie kam, und Vanja lebt ja bei Adoptiveltern. Möglich wäre es...


    LG, Bella


    In meiner Erinnerung war das die Mutter von "Schwarze Melancholie" ...

  • Zitat

    Original von Darcy
    Irgendwie sind alle Personen miteinander bekannt. Simon wohnt also neben Aiman, Aiman kennt Isaak, und ebenso Vanja und Maria. Mal sehen, wann sich der Kreis schließt. Und wer ist Hunger?


    Soviel habe ich inzwischen auch verstanden. Irgendwie haben alle miteinander zu tun. Ich weigere mich allerdings, jetzt schon Schlüsse zu ziehen, am Ende ist alles doch ganz anders.
    Vielleicht muss man ein paar Pillen einwerfen, um alles zu verstehen? ?( :grin


    Vielleicht hypnotisiert diese/r Hunger mit seiner Musik die Jugendlichen und daraufhin bringen sie sich dann um? Keine Ahnung.
    Manchmal beschleicht mich das Gefühl, die Autoren machen sich einen Spass (trotz des ernsten Themas), freuen sich, dass sie mit dem Geschreibsel Kohle machen und lachen sich ins Fäustchen ob des Hypes, den sie offensichtlich in Schweden ausgelöst haben.

    Ich lese so vor mich hin ohne große Begeisterung (schon wieder ein misshandeltes Tier :fetch. Muss das sein?) und warte mal ab, ob es mich noch packt.

  • Also, ich hab immer noch so gar keine Ahnung, worauf die Geschichte hinauslaufen soll. Das ist ja auch nicht schlimm, ist ja schön wenn es bis zum Schluss spannend bleibt. Aber die Fragezeichen im Kopf werden nicht weniger und ich empfinde es weiterhin als anstrengend, dieses Buch zu lesen. Vielleicht passt diese Art Geschichte auch grad nicht in meine eigene Stimmung, ich weiß es nicht ?(


    Ich sehe das genauso, dass jeder hier irgendwie mit jedem irgendetwas zu tun hat. Hoffentlich hat der Selbstmord von Hurtigs Schwester nicht auch noch etwas damit zu tun, dann wäre ich sehr enttäuscht. Aber das kann ja zeitlich schon mal gar nicht passen, wenn ich mich nicht irre.


    Caritas Selbstmord war echt grausig und der "Mittäter" wird sicherlich auch sein Leben lang damit zu kämpfen haben. Das ist so auch sicher von ihr gewollt worden.


    Durch das Foto mit dem Perserteppich vermute ich auch, dass Vanja die Schwester von "Schwarze Melancholie" (der auch "Hunger" ist?) ist. War sie noch nicht geboren, als die Mutter sich mit ihm umbringen wollte?



    Die Selbstmorde dieser vielen jungen Menschen, und auch noch so in Szene gesetzt, stimmen mich als Mutter von zwei Jugendlichen sehr, sehr traurig und fassungslos. Da fragt ich mich manchmal, ob die Auslöser wirklich Traumata sind oder ob da auch "Kleinigkeiten" schon reichen. Jeder Jugendliche geht ja in der Pubertät durch eine Phase der Selbstfindung, nur den Weg, der hier beschrieben ist und dann noch so "massenhaft", kann ich nicht nachvollziehen. Haben diese Mädchen und Jungs alle ein so schlechtes Elternhaus oder Umfeld? Ich weiß gar nicht, wie ich das in Worte fassen soll. ?(


    Mal gucken, ob ich jetzt im nächsten Abschnitt besser klar komme.

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
    SuB-Abbau-Wette: 5. Runde 3/5

  • Dieser Abschnitt ist noch genauso schräg. Einzig die Abschnitte mit Jens Hurtig sind ein wenig der rote Faden.
    Dass es regelrechte Selbstmord-Epedemien gibt, hab ich bis jetzt noch nicht gewußt.
    Extrem finde ich doch diese Subkulturen, die die Jugendliche anzieht, wie das Licht die Motten.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Hoffis ()

  • @ Schriftbar


    Ich hab mein Postig mal gesetzt und wollte später noch was dazu schreiben, aber die Gedanken hast du mir schon abgenommen....


    Bist du etwa Telepatisch veranlagt? :grin

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Hoffis
    @ Schriftbar


    Ich hab mein Postig mal gesetzt und wollte später noch was dazu schreiben, aber die Gedanken hast du mir schon abgenommen....


    Bist du etwa Telepatisch veranlagt? :grin


    Ich hoffe mal nicht :lache

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
    SuB-Abbau-Wette: 5. Runde 3/5

  • Zitat

    Original von PMelittaM
    Aiman ist mir recht suspekt, sie kann ich noch kein bisschen durchschauen. Bin gespannt, was es mit ihrem Bruder, Dima, auf sich hat, der offenbar an ihrem verletzen Auge schuld ist, mittlerweile aber gestorben ist. Dass ihre Katze jetzt auch ein verletztes Auge hat, finde ich merkwürdig. Zuerst dachte ich, Simon hätte mit deren Verschwinden zu tun, jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.


    Das finde ich auch komisch... Hat irgendwie den Anschein, als wollte jemand Aiman ''eins auswischen'' oder hat die Katze doch nur mit einem anderen Tier gekämpft?


    Mh.. und zufälligerweise hat die Schwester Hurtigs auch Selbstmord begangen und jeder hat mit jedem zutun. :gruebel


    Ganz so chaotisch wie im ersten Abschnitt, empfinde ich das Buch nicht mehr, aber den Durchblick habe ich auch nicht. Ich bin aber wirklich gespannt, worauf das Buch hinausläuft und was Hunger mit den Jugendlichen macht.


    Caritas Selbstmord fand ich auch richtig schlimm, allgemein sind die Handlungen hier echt keine leichte Kost...
    Und scheinbar hatte sie ja eine Kassette von Hunger nur für sich allein, also auf sie abgestimmt. Fordern die Jugendlichen also eigens ihre indiviuelle Selbstmord-Kassette bei Hunger an? :pille


    Vanja ist adoptiert und bekommt ein Foto von sich auf einem Perserteppich. Passt ja sehr zu den Beschreibungen des Ich-Erzählers ''Schwarze Melancholie''.


    Also, dass Satan im morgendlichen Wecker steckt, der einen zum Aufstehen zwingt, war auch mal eine Auffassung, die mir vorher gänzlich unbekannt war. :help :grin

  • Ohha, Carita köpft sich selbst mit einem Klavierdraht, welchen sie an der Anhängerkupplung des Nachbarn befestigt. Puuuh, wie kann man denn auf solche Ideen kommen?


    Simon wird wohl der Nachbar von Aiman sein. Die weiß ich noch so gar nicht einzuschätzen.


    Lachen musste ich als sich Hurtig bei dem Konzert in *Gleis Drei* als Manager eines Musik-Labels ausgegeben hat.


    Die Umgebung und die Gestalten alleine machen einem ja schon Angst und Bange, von der Musik da unten ganz zu schweigen.


    Horizon : Ja der Ober-Durchblick fehlt mir auch noch, aber der recht chaotische Anfang hat sich gelegt. Nun *kennt* man die Charaktere ein bißchen und man springt zwar von Kapitel zu Kapitel jeweils zu wem anders, aber nun weiß ich zumindest wer wer ist und in welchem Dilemma wer steckt.


    Das *Schwarze Melancholie* der sagenumwobene Hunger ist nehme ich auch an. Den finde ich ja recht unheimlich. :wow


    Aber die Kids tun die Cassetten ja bestellen bei Hunger und immer mit einer eignenen sehr präzisen Zeitvorgabe, sekundengenau.


    Ich habe noch keine rechte Ahnung wo drauf das alles hinauslaufen soll.
    So gesehen, tappe ich noch um Dunklen.

  • Ich bin immer noch einwenig am hardern, mit den Figuren und dem Schreibstil...zwar ist die Abwechslung spannend und macht auch die Geschichte interessanter, aber leider bringt es mich auch etwas raus.


    Es ist weiterhin sehr düster und erzeugt eine unheimliche Stimmung, besonders die Selbstmorde, so nah muss ich persönlich nicht dabei sein.
    Oft finde ich es da auch zu grausam, bzw. überzeichnet. Mal schauen ob ich in den nächsten Abschnitten mehr durchblick gewinne.

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


    Ihr findet mich auch bei Instagram besucht mich mal

  • Ich bin noch nicht durch mit dem Abschnitt, aber was schreiben kann ich ja trotzdem schon mal.


    Die detaillierte Beschreibung wie Simon sich ritzt war für mich schon sehr grenzwertig. Allerdings kam hier gut rüber, dass das für ihn wie eine Art Droge ist. Ich habe übrigens erst hier mitbekommen, dass er Aimans Nachbar ist. Also ich hätte vor dem Kerl mächtig Angst. Ob er irgendwann noch Aimans Katze tötet? Wenn er sich schon vorstellt wie es ist ein Tier zu töten, warum dann nicht so ein naheliegendes?


    Dass Hurtig Isaak nicht sagen will, dass das Mädchen tot ist, dass konnte ich sehr gut nachvollziehen. Es bringt Isaak in seiner Schaffenskrise noch weniger weiter.


    Ich habe ja immer noch keinen Plan wer der Kerl ist, der die Musikstücke macht, aber wenn ich das jetzt richtig gelesen habe, wollte seine Mutter Selbstmord begehen und ihn als 5 Jährigen mit in den Tod nehmen. Das finde ich enorm grausam.


    Spannend fand ich, dass Aiman das Tragen des Kopftuches als Freiheit sieht.

  • Ein wenig näher kommt man jetzt den Hauptfiguren, jedenfalls denen, die es überleben.
    Trotzdem finde ich einige eurer Ideen sehr spannend, soweit kann ich irgendwie noch gar nicht schlussfolgern.
    Nach wie vor bin ich verwirrt und merke, dass ich für einige Dinge einfach zu spießig bin. Dieser stillgelegte Ubahnschacht wäre für mich kaum in der Fantasie vorstellbar (wer braucht so was????), in Wirklichkeit wäre das wohl mein Ort, um den ich einen großen Bogen mache.


    Von Selbstmordepidemien hatte ich bislang auch noch nichts gehört, was läuft in einer Gesellschaft schief, dass wie in dieser Geschichte, vor allem Jugendliche sich Hilfe zum Selbstmord suchen. Denn anders kann ich mir die bestellten Kassetten von Hunger nicht erklären.


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Also dieses Buch treibt mich nach wie vor in die Verzweiflung beim Lesen. Ich muss mich echt aufraffen, den nächsten Abschnitt zu lesen, auch diesen habe ich noch nicht ganz beendet. Ich finde es echt zäh, wenn man nach wie vor kaum Zusammenhänge versteht und immer wieder zig Personen auftauchen. Es ist noch das reinste zusammenhanglose Wirrwarr. Wenn das so weitergeht, werde ich es vermutlich nicht zu Ende lesen, aber noch versuche ich mich zu bemühen.


    Mir ist zwar bewusst, dass das Buch gezielt chaotisch geschrieben ist aber soooo strukturlos muss es doch auch nicht sein.. :-(