Mit Zorn sie zu strafen - Tony Parsons

  • Zum Inhalt:


    Max Wolfe und sein Ermittlerteam müssen im zweiten Krimi von Tony Parsons einen besonders grausamen Fall bearbeiten. Eine ganze Familie, die Eltern und zwei halbwüchsige Kinder, wurden in der Silvesternacht in ihrem Haus regelrecht hingerichtet. Und der vierjährige Bradley ist spurlos verschwunden. Während Wolfe sich fieberhaft auf die Suche nach dem Kind macht, muss er auch herausfinden, was die Motive für diesen Massenmord waren. Zuerst scheint dies ein Rätsel, da die getötete Familie auf den ersten Blick glücklich und harmonisch wirkte. Aber nach und nach kommen immer mehr Ungereimtheiten ans Licht und die ungewöhnliche Tatwaffe, ein Bolzenschussgerät, bringt die Polizei schließlich auf die Spur eines Mannes, der vor 30 Jahren bereits wegen einer ähnlichen Gewalttat verurteilt wurde. Aber natürlich ist alles noch viel komplizierter als Wolfe am Anfang denkt und er und seine Kollegen geraten bald in ernsthafte Schwierigkeiten bei ihren Ermittlungen.



    Was mir gefallen hat:


    Tony Parsons hat durchaus Potential. Sein Schreibstil glänzt vor allem dort, wo es um die Beschreibungen von Wolfes Privatleben geht. Dort, wo er von der kleinen Tochter und den Problemen eines alleinerziehenden Vaters berichtet. Und dort, wo er von den Untiefen zwischenmenschlicher Beziehungen und den komplizierten Gefühlen der Menschen mit wenigen aber durchaus klugen Worten schreibt. Seine Hauptdarsteller sind sympathisch und er versteht es auch den Nebenrollen Gewicht und Tiefe zu geben. Auch verzichtet er weitgehend auf grobe Schwarz-Weiß-Malerei und sucht bei den Handlungen der Protagonisten immer nach den Beweggründen, die auch der Leser nachvollziehen kann.


    Was mir nicht gefallen hat:


    Drei Dinge haben mich in diesem Buch besonders gestört.
    Zum Ersten die vielen Zufällen, die zwar die Handlung stetig vorantreiben aber teilweise so plump sind, dass sie einfach aufgesetzt wirken und nicht von großer Kreativität zeugen.
    Zum Zweiten die geballte Menge der dramatischen Geschehnisse und Gewalttaten, die auf 300 Seiten einfach zu viel des Guten sind. Nicht nur ein Massenmord, sondern auch Unmengen von Padophilen, tote Kinder, verbrannte Ehefrauen, zum Krüppel geschlagene Ermittler, Selbstmorde und lebendig Begrabene und noch diverse andere Dinge jagen sich im letzten Abschnitt von Seite zu Seite und beim Lesen dachte ich irgendwann nur noch, oh, nein, das nicht auch noch.
    Und als Drittes fand ich es einfach haarsträubend, wie einfältig Wolfe und sein Team von einem Fettnäpfchen ins andere treten, von einer tödlichen Bedrohung zur nächsten taumeln und reihum durch Blessuren und Verletzungen gezeichnet werden. Und alles mehr oder weniger aus ihrem eigenen unprofessionellen Verhalten heraus.


    Mein Fazit:


    Wie schon nach dem ersten Teil denke ich, der Autor hätte durchaus das Zeug dazu einen dichten, glaubwürdigen Roman zu schreiben. Und auch sein Ermittler Wolfe findet mein vollstes Interesse. Leider mangelt es meiner Meinung nach dem Autor an einem strengeren Lektorat, welches ihn auf Logikfehler und die Notwendigkeit ausführlicherer Handlungsabläufe hinweisen würde. Das Buch sollte 100 Seiten länger sein, um Zeit zu haben, den Plot etwas klüger und realistischer ausführen zu können. Bei der Dramaturgie wäre weniger sicherlich mehr gewesen.


    Nachdem ich ja gehofft hatte, dass das zweite Buch dieser Reihe besser werden würde, bin ich etwas enttäuscht. Der Autor hat sein Niveau gehalten mich aber auch diesmal nicht restlos überzeugen können. Da dies ja schon mein zweiter Versuch mit Parsons ist, fällt mein Urteil diesmal etwas schlechter aus.
    Sechs Punkte von mir und die Überlegung, ob er nicht mal was anders wie Krimis schreiben sollte. (Ich denke aber, bei der Frage, ob ich noch ein Buch dieses Autors lesen würde, müsste ich dennoch mit Ja antworten, einfach weil ich schon neugierig wäre, wie es mit Wolfe und seiner schnuckeligen Tochter weitergeht)

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Der Neujahrstag beginnt für Detective Max Wolfe uns sein Team mit einem Einsatz der an Grausamkeit fast nicht überboten werden kann.
    In einer noblen Wohnanlage werden die Leichen von einer Familie gefunden, die mit einem Bolzenschussgerät fast schon hingerichtet wurden.
    Nur vom jüngsten Sohn fehlt jede Spur und der Kampf gegen die Zeit beginnt.
    Im Laufe der Ermittlungen stoßen sie auf einen alten Fall bei dem vor gut 30 Jahren auch eine Familie so hingerichtet wurde.
    Doch der damalige Täter ist todkrank und hat allem Anschein nach keine Verbindung zu den Opfern, aber Max spürt genau dass ihm etwas verheimlicht wird und er soll Recht behalten.


    Nun ist der zweite Fall um Detective Max Wolfe vom Autoren Tony Parsons auf Deutsch erschienen.
    Da ich den ersten Teil schon gelesen habe, wusste ich dass es teilweise recht düster zu geht und dass auch in die Abgründe der menschlichen Seele geschaut wird.
    Die komplette Handlung wird aus der Sicht von Max erzählt, nur die Silvesternacht wird aus der Sicht eines der Opfer erzählt.
    Mir ist der Einstieg ins Buch recht leicht gefallen und ich bin auch recht zügig in die Handlung eingetaucht gewesen. Die Handlung an sich war auch klar durchstrukturiert aufgebaut, so dass man allem sehr gut folgen konnte. Gut bei den Entscheidungen der Polizei frage ich mich öfters, wieso sie alleine einen Einsatz machen oder ohne auf die Verstärkung zu warten schon mal ein Haus stürmen. Dies stört mich aber auch bei Krimis und werde es wohl nie verstehen.
    Den Erzählstil den der Autor gewählt hat fand ich aber auch recht angenehm und ich fand es auch gut, dass das Privatleben von Max als alleinerziehender Vater genauso eingeflossen ist wie auch die Geschichten von anderen Personen so wurde alles zusammen zu einem völlig runden Bild.
    Wobei ich die Entscheidung der Ex-Frau wohl nie verstehen werde, wie kann man ein Kind zurücklassen um mit einem neuen Mann eine neue Familie zu gründen und das Kind darf dann nur ab und zu auf Besuch kommen, eben wenn es gerade passt.
    Wie auch schon beim ersten Buch gibt es einen älteren Fall der Ähnlichkeit mit dem aktuellen hat oder vielleicht auch mit ihm zusammenhängt. So kommt man immer wieder auch mit dem Black Museum und seinem Leiter Sergeant Caine in Berührung da dies Max beim Ermitteln hilft.
    Obwohl ich noch nie in England oder in London war, konnte man sich die Handlungsorte während des Lesens gut vor dem inneren Auge entstehen lassen.
    Es waren alle Figuren des Krimis so anschaulich beschrieben, dass man sich diese beim Lesen sehr gut vorstellen konnte.
    Mit dem Täter hätte ich allerdings weniger gerechnet, bzw. dem Auftraggeber, den Ausführer hatte ich schon auf dem Schirm.
    Alles in allem hat mir der Krimi wieder gut gefallen und ich habe einige schöne Lesestunden mit ihm verbracht. Ich bin schon jetzt auf einen neuen Fall gespannt.
    Für den Krimi vergebe ich gerne die volle Punktzahl.

  • Auf diesen zweiten Teil mit und um Detective Max Wolfe habe ich mich sehr gefreut.
    Den ersten Band habe ich in sehr positiver Erinnerung.
    Max Wolfe ist ein sympathischer Mensch und es ist sehr interessant über sein Leben als alleinerziehender Vater zu lesen.
    Denn dieser Teil seines Lebens spielt eine nicht unerhebliche Rolle in seinen Büchern.


    "Mit Zorn sie zu strafen" startet mit einem Prolog, der mir schon an die Nieren gegangen ist. Eine Familie wird ermordet und die Beschreibung dieses Dramas ist Tony Parson sehr überzeugend gelungen.
    Den Schreibstil empfinde ich eh als sehr gut und überzeugend.


    Der Fall an sich ist erschreckend genug und führt weit in die Vergangenheit zurück.
    Es mangelt nicht an äusserst gefährlichen Situationen für Wolfe und sein Team, im Gegenteil auf den gut 300 Seiten geht es nicht nur einmal um Leben und Tod.
    Hier hat Tony Parson es vielleicht ein wenig übertrieben, zudem bleiben auch einige Andeutungen/Äußerungen ( die man als Leser schon als wichtig empfindet ) am Schluß ohne Auflösung/Bedeutung.
    Das ist ein wenig schade.
    Die Story an sich finde ich sehr gut, auch mit dem Ende bin ich sehr zufrieden.


    Insgesamt ein guter zweiter Teil dem ich 8 von 10 Punkten gebe.
    Weitere Teile würde ich auf jeden Fall lesen.

  • Was macht „Mit Zorn sie zu strafen“ aus? Zunächst einmal punktet dieser Krimi mit einem äußerst gruseligen Prolog, der mich schaudern ließ. Da wird niedergemetzelt, was sich dem Mörder in den Weg stellt. Eine Bilderbuchfamilie, dessen jüngster Sprössling nach der Tat, wie vom Erdboden verschwunden zu sein scheint.


    Überhaupt ist Tony Parsons Meister darin Spannung zu erzeugen. Das Buch quillt nur so über von dramatischen Ereignissen, die temporeich erzählt werden. Der Ermittler Max Wolfe ist ein durchaus facettenreich angelegter Charakter. Kein knallharter Alleskönner. Eher ein Mensch wie du und ich. Einer der schon mal an sich zweifelt. Der impulsiv handelt und Fehler begeht, die in erst richtig in die Bredouille bringen. Aber das Herz am richtigen Fleck hat. Ein echter Sympathieträger, zumindest für mich.


    Ein weiteres großes Plus ist der rasante Schreibstil, der einen quasi vom Fleck weg in die Geschichte reißt. Doch der Roman hat auch seine Schwächen.


    So wird bisweilen, die Logik der Spannung und Effekthascherei geopfert und mit dem Schluss bin ich nichts gänzlich zufrieden. Die Täter Psychologie konnte mich eben so wenig gänzlich überzeugen. Am Ende wird von Tony Parsons einiges an Potenzial verschenkt. Aber bis dahin hatte ich viel Freude an Buch!


    8 von 10 P.

  • In der Silvesternacht wird eine Familie überfallen und fast komplett ausgelöscht, der kleine Bradley ist verschwunden. Max Wolfe und seine Kollegen suchen fieberhaft nach dem Mörder. Was hat er mit Bradley gemacht? Lebt der Junge noch? Und wo liegt das Motiv?


    „Mit Zorn sie zu strafen“ ist bereits der zweite Kriminalroman, den Tony Parsons rund um seinen Ermittler Max Wolfe geschrieben hat. Max ist ein sehr sympathischer Mann, allein erziehend, seine kleine Tochter ist bezaubernd und hat mein Herz im Nu erobert. Max ist auch als Ermittler recht feinfühlig und denkt weiter als manch anderer. Leider ist er auch, und nicht nur er, sehr leichtsinnig. Allein in diesem Band begeben sich er und seine Kollegen mehrmals in absehbare Gefahr, als Leser kann man da nur den Kopf schütteln und an der Kompetenz und Intelligenz der Ermittler zweifeln. Diese Szenen wirken wenig authentisch und ziemlich aufgesetzt. Und nicht nur da kommt man ins Zweifeln, auch wie ermittelt wird, wie schnell Urteile gefällt werden und wie wenig die Ermittler aus Rückschlägen lernen, lässt einen etwas fassungslos zurück. All das wären für mich normalerweise Gründe, den Roman nicht zu mögen – wäre da nicht die Tatsache, dass er mich sehr gut unterhalten hat.


    Es kommt selten vor, dass ein Roman mich so zwiegespalten zurücklässt. Diesen hier habe ich, trotz der o. g. Kritik ausgesprochen gerne gelesen, bin nur so durch ihn hindurch geflogen, fand ihn spannend und hatte Spaß daran, zu spekulieren. Max mag ich sehr, seine Tochter noch lieber und ich habe große Lust bekommen, den Vorgängerroman zu lesen und auch über weitere Bände würde ich mich freuen. Man kann den Roman übrigens auch sehr gut lesen, ohne den Vorgänger zu kennen.


    Erzählt wird größtenteils in Ich-Form aus Max Perspektive, dadurch ist man als Leser nahe dabei, erfährt aber auch nur, was Max erfährt. Der Roman liest sich sehr flüssig und entwickelt sich schnell zum Pageturner. Manche Szenen gehen, auch wegen ihrer Thematik, unter die Haut, allerdings wirken sie nicht über den Roman hinaus nach, dafür wäre mehr Tiefgang erforderlich gewesen, Tony Parsons setzt aber eher auf Action und Dramatik.


    Wie bereits erwähnt, hat mich der Roman sehr gut unterhalten, über die genannte Kritik kann ich (ausnahmsweise) erstaunlich gut hinweg sehen. Eine Empfehlung fällt mir allerdings schwer, ich denke jedoch, wer vor allem auf Spannung setzt und über mangelnde Authentizität und fehlenden Tiefgang hinwegsehen kann, wird an dem Roman Freude haben.


    8 von 10 Punkten

  • Zum Inhalt wurde ja nun schon genug gesagt, deshalb beschränke ich mich auf meine Meinung zum Buch.


    Tja, wie hat es gefallen? Ich hab nun ein paar Nächte darüber geschlafen, weil es mir echt schwer fällt dieses mal ein Urteil zu fällen.
    Die Story ist spannend und rasant geschrieben, auch das Privatleben des Ermittlers kommt nicht zu kurz. Auch das macht die Reihe um Max Wolfe so sympathisch.
    Aber nach dem dritten Alleingang des Protagonisten, hätte ich das Buch am liebsten in die Ecke gepfeffert. Lernt er denn nie daraus?
    Im ersten Teil liest man über soetwas noch drüber, der Autor entwickelt sich.. Aber ich glaube, mit diesem Buch ist, sollte die Reihe fortgesetzt werden, Schluss für mich.


    Fazit: Wer über den ein oder anderen Fehler bei der Ermittlungsarbeit hinwegsehen kann, ist mit einer tollen Story und guter Auflösung gut bedient.

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • Ich musste das Buch erst mal ein wenig sacken lassen.


    Ich mag den Ermittler Max Wolfe, sein Privatleben hebt sich von anderen ab, er ist alleinerziehender Vater und meistert diese Rolle im Großen und Ganzen sehr gut. Was mich an diesem Buch gestört hat, die unvorsichtigen Einsätze der Ermittler, das ging für mich an der Realität vorbei. Sicherlich muss man manchmal handeln, aber nicht so unüberlegt, wie es hier ist. Ansonsten hat mich Tony Parsons wieder schnell in seinen Bann gezogen und ich habe mich gut unterhalten gefühlt.


    Ich werde auf jeden Fall auch dem dritten Band, sollte es einen geben, eine Chance geben.


    Von mir gibt es hier 7 Eulenpunkte.

  • Ichhab das Buch auch vor ein paar Tagen fertig gelesen, und eine kleine Absackzeit benötigt.


    Max Wolfe ist mir sehr sympatisch, und mir hat sehr gut auch die einbindung seines Privatlebens sehr gut gefallen. Die Einsätze waren dann doch recht blutig, und ein wenig unglaubwürdig. Doch alles im allem gefällt mir es so und ich war sehr gut unterhalten...


    9 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Ich bin etwas unschlüssig, wie ich das Buch bewerten soll.


    Die Geschichte um den sehr sympathischen Ermittler Max Wolfe ist spannend aufgebaut, die Idee ist gut. Der Schreibstil lässt sich auch gut und angenehm lesen.


    Trotzdem hat mir das Buch nicht so gefallen wie der erste Band.
    Mag sein es lag daran, dass Max hier einfach zu heldenhaft, ja rambomäßig dargestellt wird und agiert. Der kann ja auch mit zig Verletzungen noch ne ganze Stadt aufmischen.


    Ebenso die unüberlegten Einsätze des Teams das dadurch jedes Mal in vermeidbare Gefahr gerät und sogar einen Schwerverletzten davon trägt.


    Dann hat es mehrere lose Enden, die man mit etwas gutem Willen und ein paar Seiten mehr hätte verknüpfen und zur Zufriedenheit des Lesers hätte verknüpfen können.


    Da hilft es auch nicht, das herzliche Verhältnis zu seiner Tochter, mit einzubinden obwohl das natürlich die Sympathie für Max auch ausmacht.

    6 Punkte von mir

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Noch spannender als Max erster Fall...


    Nachdem bereits "Dein finsteres Herz" so unglaublich spannend war, wollte ich unbedingt wissen wie es mit dem sympathischen Detective Max Wolfe weiter geht und begann voller Freude mit dem Lesen.


    Auch dieses Mal werden wir sofort ins Geschehen katapultiert, denn eine Familie wird von jemanden nicht nur bedroht, sondern eiskalt mit einem Bolzenschussgerät getötet. Wer könnte einen Groll gegen die Woods gehabt haben, die keiner Fliege etwas zu Leide getan haben? Und was ist mit dem einzigen Überlebenden des Massakers geschehen, denn vom jüngsten Filius der Familie fehlt jede Spur? Wird Max den Jungen lebend finden?


    Nachdem wir im Prolog live bei der Tat dabei sind, führt uns im weiteren Verlauf Max Wolfe als Ich- Erzähler durch die Geschehnisse.


    Max kommt hier noch liebenswerter rüber als im ersten Teil. Gerade sein harter Job und seine Liebe zu seiner kleinen Tochter Scout machen ihn für mich zum Lieblingsprotagonisten. Er ist mehr als nur ein Ermittler, denn selbst schlimme Verletzungen halten ihn nicht davon ab seinen Job zu machen. Zudem sorgt die Ich- Perspektive dafür, dass wir seine Gefühls- und Gedankenwelt intensiv miterleben.


    Ebenfalls wieder mit dabei sind Hund Stan und Töchterchen Scout, die mit ihren Äußerungen bei mir die ein oder andere Träne hervorgelockt hat.


    Tony Parsons gelingt es dem Leser einen spannenden Kriminalfall zu liefern, bei dem man sich sowohl die Handlungsorte als auch die agierenden Protagonisten sehr gut vorstellen kann.


    Der Fall selbst ist unheimlich spannend und ich tappte bis zum Schluss im Dunkeln, wer denn nun der Täter ist. Man kann in diesem Fall wirklich sehr gut miträtseln und wird am Ende doch überrascht.


    Fazit: Ich habe mich unheimlich gut unterhalten gefühlt und kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Sehr gern darf der Autor weitere Max Wolfe Fälle schreiben, ich bin in jedem Fall wieder mit dabei. Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Ich stimme Findus' Eindruck zu, auch ich kann nicht mehr als 6 Punkte geben.


    Das Buch war unterhaltsam und besonders gut haben mir die vielen kleinen Szenen gefallen, in denen es um Wolfes Familienleben und seine Tochter Scout ging. Hier sehe ich die große Stärke des Buchs (das war auch im Vorgänger schon so), weil diese Einblicke in das Privatleben sehr realistisch sind und Max zu einem lebendigen Charakter werden lassen.
    Leider haben mich aber zwei Punkte sehr gestört.
    Erstens die Naivität und Unbelehrbarkeit der Polizisten, die anscheinend während der ganzen Geschichte keinen Deut dazu gelernt haben und sich immer wieder in die unmöglichsten Situationen bringen. Da fehlte mir jegliches Verständnis und ich habe nur mit dem Kopf geschüttelt, Mitleid hatte ich spätestens nach der zweiten unüberlegten Aktion gar keins mehr, weswegen ich dann auch eher genervt als geschockt von den Konsequenzen war.
    Zweitens die vielen losen Enden der Geschichte. Es gab so viele Anspielungen und Hinweise, die am Ende gar nicht mehr aufgegriffen wurden. Zudem hatte ich zwischendurch das Gefühl, wir preschen nur so durch die Geschichte und nehmen möglichst alles mit, was irgenwie noch Action, Brutaliät oder vermeintliche Schockelemente birgt. Mir war es einfach zu viel auf zu wenig Seiten, da konnte gar nicht mehr alles aufgegriffen werden. Schade, hier wurde eindeutig Potential verschwendet.


    Mir gefällt der Protagonist zwar wirklich sehr gut, aber ich weiß nicht, ob ich den nächsten Band der Reihe auch noch lesen werde. Vielleicht, wenn er mir irgendwie in die Hände fallen sollte, kaufen werde ich ihn nach diesem insgesamt eher enttäuschendem Band 2 sicher nicht.

  • Kann diesem Buch sicherlich einiges positives abgewinnen.
    Ich bin deshalb voreingenommen. Denn ich habe in diesem Buch viele Stationen gefunden, die ich aus London kennen. Die Atmosphäre an diesen Orten sind wunderbar beschrieben. Vor meinem geistigen Auge war ich beim Lesen immer vor Ort. Insbesondere der Friedhof in Highgate und die Gräber mit den teils offenen Särgen habe ich besuchen können. Das dunkle und düstere auf diesem Teil des Friedhofs - hat der Autor sehr gut eingefangen.
    Wer die Gelegenheit hat, auf diesen Teil des Friedhofs an einer Führung teilzunehmen, sollte sich dafür Zeit nehmen und auf der Homepage dringend vorbuchen - denn sonst kommt man in der Tat nicht auf diesen Teil der Grabanlage.


    Die Krimigeschichte ist solide. Ein schöner englischer Krimi. Allerdings finde ich die unüberlegten Alleingänge von Max Wolfe schlimm und nicht nachvollziehbar. Gerade das Warten auf Verstärkung - gehört zu den wichtigsten Dingen im Polizeialltag. Insbesondere, weil er immer wieder betont, als Alleinerziehender Vater für seine Tochter verantwortlich zu sein.
    Die Famliengeschichte um Max Wolfe finde ich passend, wenn auch traurig für die Tochter.


    Ich werde dem Autor weiter treu bleiben. Wenn auch aus dem Grund, weil ich Lokalkrimis aus London liebe. Außerdem finde ich den privaten Teil von Max Wolfe auch gut. Über den reinen Krimiplot habe ich mich manchmal geärgert.


    Bei einem dritten Teil bin ich aber sicherlich wieder dabei. (In England erscheint im Mai ein dritter Band).
    Eine Shortstory ist zusätzlich auf deutsch erschienen.


    Durch meine Voreingenommenheit vergebe ich 7 Punkte. Ohne London wären es vielleicht nur 5 Punkte.
    Herzlichen Dank an Wolke und den Verlag, für dieses Lesehighlight zum Ende des Jahres 2015. Es wird wieder Zeit für einen Besuch in der britischen Hauptstadt!

    Altes Land - Dörte Hansen :lesend
    Hörbuch: Kai Meyer - Die Seiten der Welt 1

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  • Direkt vor der Leserunde habe ich den ersten Band der Max Woolfe-Krimireihe gelesen und schon da hat mich Tony Parsons mit seinem mitreißenden Erzählstil überzeugt. Es wird aus Sicht des Ermittlers Max Woolfe erzählt, was mir gefallen hat, da man sich so gut in seine Denkweise hineinversetzen kann.


    Max ist ein sehr sympathischer Ermittler, der zur Abwechslung mal nicht labil ist, dafür aber alleinerziehender Vater einer süßen, altklugen 5-jährigen Tochter, die man einfach gern haben muss, ebenso wie den Familienhund Stan.
    Mir hat es gefallen, so viel Einblick in Max' Privatleben zu erhalten, der sich rührend um Scout und Stan kümmert.


    Der Fall an sich - das Abschlachten einer scheinbar perfekten Familie - mochte ich auch, vor allem da viel Raum für Spekulationen geboten wurde und man sehr lange im Dunkeln tappt, wer für die Morde verantwortlich ist und was die Beweggründe sind.


    Nervig war allerdings, wie in so vielen Krimis und Thrillern, das unüberlegte und überstürzte Handeln der Mordkommission, allen voran Woolfes. Ständig müssen sich diese, teilweise völlig ungeschützt, in Gefahr begeben und es ist Max scheinbar ein Unmögliches auf Verstärkung zu warten. Diese Alleingänge finde ich ziemlich ätzend, gerade deshalb, weil er eine ziemlich große Verantwortung zuhause hat, nämlich seine Tochter Scout.


    Leider wurden auch ein paar Themen angerissen, denen es an Aufklärung bedarft hätte, auf die der Leser aber vergebens wartet. Zudem passiert auf den knapp 300 Seiten so viel, dass ein paar Seiten mehr nicht geschadet hätten, um das ganze weiter auszubauen. So wirkte die Handlung manchmal doch etwas hektisch.


    Trotz der Kritikpunkte wurde ich gut unterhalten, die Auflösung des Falls fand ich gut und Max habe ich samt seiner kleinen Familie direkt ins Herz geschlossen. Der Schreibstil hat mich auch überzeugt und ich werde die Reihe auch weiterverfolgen.


    Übrigens kann man dieses Buch durchaus lesen, ohne vorher den Vorgänger kennen zu müssen.


    Ich vergebe gerade noch 7 Punkte und bedanke mich für die Leserunde und das Freiexemplar.

  • Originaltitel: The Slaughter Man (2015)
    Lübbe Verlag 2015, 317 Seiten


    Band 2 der Reihe um Detective Max Wolfe


    Meine Meinung:
    Am Silvesterabend wird eine wohlhabende Familie brutal ermordet und der jüngste Sohn Bradley verschwindet spurlos. Die ungewöhnliche Mordwaffe lässt den ermittelnden Detective Max Wolfe auf einen viele Jahre zurückliegenden Fall stoßen. Der damalige Täter ist nach seiner verbüßten Haftstrafe auf freiem Fuß und gerät nun erneut ins Visier der Ermittler.


    Der Autor beginnt gleich mit einer sehr grausamen Szene, so dass man gewarnt ist, dass es nicht zimperlich zugehen wird. Die Geschichte entwickelt sich spannend, Parsons geschickt eingestreute Szenen im sozialkritischen Milieu sorgen für zusätzlichen Nervenkitzel.


    Detective Max Wolfe ist ein alleinerziehender Vater und hat ein sehr liebevolles Verhältnis zu seiner fünfjährigen Tochter Scout. Bradleys Verschwinden berührt ihn und er setzt alles daran, um den Jungen zu finden. So sanft er in seinem Privatleben ist, so draufgängerisch und energisch ist er in seinem Job. Auf der Suche nach dem Täter haben mich Wolfes oftmals leichtsinniges Verhalten, seine Alleingänge und schließlich auch sein fast unversehrtes Entkommen aus höchst brenzligen Situationen gestört.


    Spannend war es, keine Frage. Und ich mag Wolfe und seine Tochter wirklich sehr, aber ganz überzeugt hat mich dieses Buch trotz der überraschenden Auflösung zum Ende hin nicht.
    Es bleiben dann auch noch ein paar Dinge ungeklärt.
    Der Vorgänger hat mir besser gefallen. Nun hoffe ich auf eine Fortsetzung, in die auf jeden Fall einen Blick werfen werde.
    Von mir gibt es auch 7 Punkte.

  • Mir haben diese Eigenmächtigkeiten und auch die Dummheit der Polizisten die Geschichte ziemlich vergällt. Außerdem war es höchst unglaubwürdig, dass



    Wie dumm muss ein Ermittler eigentlich sein, wenn er immer wieder in die gleichen Fallen tappt - unpassende Frauen inklusive? Das machte die Geschichte leider weder spannend, noch interessant, sondern einfach nur unglaubwürdig. Das Ende war interessant - aber da hat mir auch einiges gefehlt. Und auf den Prolog mit seiner langen Rede zu Scout hätte ich auch verzichten können - das klang so nach Predigt.


    Trotzdem werde ich dem nächsten Buch auch wieder eine Chance geben - es kann ja nur besser werden *g*.


    LG
    Patty