'Die vergessene Legion' - Seiten 001 - 091

  • Ich bin mit dem Abschnitt noch nicht durch, möchte aber direkt mal "schulmeistern"


    Nach einer halb schlaflosen Nacht und viel Googelei:


    Die "Syphilis" gab es zu dieser Zeit noch nicht (erstmals ab dem 15. Jahrhundert erwähnt), auf Seite 40 unten ist sie allerdings redensartlich aufgeführt:


    Zitat

    "Wenn die Frauen dort wirklichso gut aussehen, würde ich vielleicht in Versuchung geraten. Aber ich schätze, dass es sich eher um syphilitische Vetteln handelt."


    Nachgelesen habe ich u.a. hier:


    Wikipedia Syphilis


    Ueber die Erkenntniß und Kur der syphilitischen Hautkrankheiten


    Die Welt


    Btw: Die "Vettel" gab es auch erst ab dem 15. Jahrhundert :wow

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Krokus, mit diesem Anspruch an historische Genauigkeit sollte man nicht an das Buch herangehen, denke ich. Das führt nur zu Enttäuschung.


    Ich lese es mehr unter dem Unterhaltungsgesichtspunkt und weil ich mich lesetechnisch sehr gern in dieser Zeit bewege.
    Auch sprachlich und hinsichtlich der Figurenzeichnung ist es, zumindest nach meinem bisherigen Eindruck und dem ersten Abschnitt, eher einfach gehalten.


    Wenn man da nicht zu viel erwartet, liest es sich ganz prima finde ich.
    Exakt die Zeit der römischen Republik, in der ich mich seit einigen Wochen schon aufhalte. Und auch Ben Jones erklärt Einiges zum historischen Hintergrund.
    Klar ist der Blick aus Ciceros Sicht auf die Geschehnisse ein anderer und wesentlich subtiler, aber ich weiß ja, dass es hier andere Schwerpunkte geben wird.
    Und ob das jetzt alles genau stimmt, ist mir persönlich nicht ganz so wichtig.

  • Das Buch war mir ja schon durch die englische Ausgabe aufgefallen, aber ohne die Leserunde hätte es wohl noch „Ewigkeiten“ gedauert, bis ich es auch gelesen hätte.


    Dabei bin ich bisher ziemlich gut in die Geschichte hinein gekommen. Der Autor schreibt gut und flüssig lesbar; ich konnte mir alles gut vorstellen. Nur S. 38ff die Szene im nächtlichen Rom, da hatte ich doch ziemliche Schwierigkeiten, die einzelnen Personen auseinanderzuhalten. So zwischendurch bei der wörtlichen Rede jeweils die Namen wäre sehr hilfreich gewesen. Ich hatte zwar ein recht genaues Bild des Handlungsablaufs im Kopf, nur nicht, wer was sagte und was tat. :rolleyes Wobei das dann auch die Frage beantwortete, was das Bisherige mit der eigentlichen Geschichte, die auf dem Buchrücken steht, zu tun hat. So kommen die Zwillinge also in die Welt.


    Auch daß dieser Caelius der Herr von Tarquinius ist, habe ich erst später kapiert.


    Erschreckend, was die Equites sich so alles ungestraft leisten konnten. Und noch erschreckender das Los der Sklavin. Ich habe mich nur gefragt: Sklaven sind doch „Eigentum“ ihrer Herren. Wenn die jetzt das Mädchen vergewaltigen, vergreifen sie sich doch am „Eigentum“ eines Fremden - müssen die nichts von dem fürchten? Aber vermutlich gibt das Verhalten des Equites, als vorher ein Bewohner sie zur Ruhe ermahnt, die Antwort: solange die Sklavin keinem gesellschaftlich noch höheren gehört, passiert denen nichts.


    S. 32, als vom „Nubier“ die Rede war, hatte ich eine sehr konkrete Vorstellung im Kopf. Stichwort Asterix. :chen


    Interessant, daß hier auch die Etrusker eine Rolle spielen. Vor Jahren habe ich über die etwas gelesen, habe nur noch präsent, daß das ein rätselhaftes Volk war, welches im Dunkel der Geschichte verschwunden ist. Ich dachte, das wäre schon deutlich früher geschehen als hier zeitlich verortet. > Hier < findet sich eine Zeittafel zu deren Geschichte.


    Tarquinius’ Ausbildung wird vollendet, weil Olenus seinen Tod nahen sieht. Die Beschreibung des Opfers und der Opferschau waren zum Glück so, daß das erträglich zu lesen war. Ob die seinerzeitigen Seher aber wirklich dermaßen genau aus den Tieren „lesen“ konnten, sei dahingestellt. Hier im Buch paßt es jedenfalls, und die Prophezeiung auf S. 89 („Cäsar muss sich klar machen, dass er sterblich ist.“) wird später wohl auch noch eine Rolle spielen.



    @ krokus
    Daß die Sprache relativ modern ist, ist mir aufgefallen. Nachdem das aber so weit zurück liegt, und die Protas ohnehin eine ganz andere Sprache sprachen, stört mich das bisher nicht weiter. Würde die Handlung im 19. Jahrhundert spielen, fände ich das schon störender.


    Es gibt eine Amazon-Rezi, in der die historische Genauigkeit des Buches nicht unbedingt gut weg kommt. Dies im Hinterkopf, geht es mir wie Lumos: ich lese das Buch als Unterhaltungsroman, nicht als „historischen Roman zur Bildung“.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe mir extra vor der Leserunde keine Rezensionen auf Amazon o.ä. angeschaut (mache ich nie), da mich so etwas schonmal sehr beeinflusst. Das Buch habe ich nicht begonnen, um historisch korrekt "belehrt" zu werden :-)


    Dennoch ist meine Meinung, dass solche Grundgerüste bzgl Stand der Medizin, Völker, Waffen etc zumindest ansatzweise stimmen sollte.


    Ich weiß nicht mehr, in welchem Buch die Redensart "nicht die Flinte ins Korn werfen" benutzt wurde, obwohl es zu dieser Zeit noch nicht einmal eine Flinte o.a. erfunden war :grin


    So etwas stört mich einfach, und ich denke, das darf man auch mal sagen :lache


    Trotzdem gefällt mir der Abschnitt bisher sehr gut, vor allem weil Ben Kane mich von Anfang an gepackt hat - durch seine verständliche und Aanschauliche Art des Schreibens.


    Ich hatte, als ich den Buchtitel las, zuerst fälschlicherweise die letzte Legion im Kopf (Verfilmung mit Ben Kingsley), aber die Handlung spielt ja viiiel später und auch an ganz anderem Ort :rolleyes

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von krokus
    So etwas stört mich einfach, und ich denke, das darf man auch mal sagen :lache


    Ja klar, dafür ist die Leserunde doch da. :-)


    Ich versuche inzwischen, vor dem Lesen möglichst viel über ein Buch zu erfahren.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von krokus
    So etwas stört mich einfach, und ich denke, das darf man auch mal sagen Lachen


    Klar, darfst du das sagen :-).
    Ich meinte nur, dass man an dieses Buch nicht mit zu viel Anspruch gehen sollte, sonst hat man keinen Spaß dran.


    Wie SiCollier habe ich die Amazon-Rezi gelesen und auch vorher in eine Leseprobe geschaut, so dass ich in etwa wusste, was mich erwartet.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Auch daß dieser Caelius der Herr von Tarquinius ist, habe ich erst später kapiert


    Das habe ich eigentlich gleich vermutet, trotzdem fand ich die Szene im nächtlichen Rom leicht verwirrend.
    Und ich bin immer noch sehr gespannt, welcher politisch ehrgeizige Patrizier sich hinter dem "hageren Mann" verbirgt, wie er ausschließlich genannt wird.


    Diese Szene war mir arg "prollig" ausgeschmückt, gut, weil überraschend, fand ich aber wiederum, dass sich dieser namentlich nicht genannte Patrizier als ebenso wenig Herr seiner Triebe erweist wie Caelius ;-). Die bemitleidenswerte Sklavin durfte dann auch noch froh sein ihr Leben zu behalten :rolleyes.


    Habt ihr eine Ahnung, wozu der Prolog gut ist?
    Nur um ein bisschen Atmosphäre widerzuspiegeln?
    Ich meine, er enthält ansonsten keinerlei Information ?( :help.


    Auf meinem SuB schlummert schon seit Jahren ein Schmöker über die Etrusker. Den sollte ich wirklich mal lesen.


    Zitat

    Tarquinius’ Ausbildung wird vollendet, weil Olenus seinen Tod nahen sieht. Die Beschreibung des Opfers und der Opferschau waren zum Glück so, daß das erträglich zu lesen war. Ob die seinerzeitigen Seher aber wirklich dermaßen genau aus den Tieren „lesen“ konnten, sei dahingestellt. Hier im Buch paßt es jedenfalls, und die Prophezeiung auf S. 89 („Cäsar muss sich klar machen, dass er sterblich ist.“) wird später wohl auch noch eine Rolle spielen.


    An manchen Stellen kam mir Tarquinius nicht besonders helle vor ;-), aber er wird seinen Weg schon machen.
    Das mit der Opferschau hinterfrage ich nicht, für mich dunkelster Aberglaube wie viele religiöse Rituale.
    Wenigstens haben sie sich das arme Lamm hinterher schmecken lassen, und somit einer doppelten Verwendung zugeführt ;-).


    Diese Prophezeiung bezüglich Cäsars ist mir auch ins Auge gefallen.
    Ob es sich darauf bezieht, dass bei den Triumphzügen immer ein Sklave hinter dem Geehrten steht, der ihm ins Ohr flüstert:"Bedenke, dass du sterblich bist"?
    Wir werden das mal im Auge behalten.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Habt ihr eine Ahnung, wozu der Prolog gut ist?
    Nur um ein bisschen Atmosphäre widerzuspiegeln?
    Ich meine, er enthält ansonsten keinerlei Information ?( :help.


    Das ist die "Einstimmung" auf das 2. Kapitel (Velvinna. Rom, 70 v. Chr.). Das fängt mE praktisch da an, wo der Prolog aufhört.



    Zitat

    Original von Lumos
    Auf meinem SuB schlummert schon seit Jahren ein Schmöker über die Etrusker. Den sollte ich wirklich mal lesen.


    Wir hatten in meiner Jugend einen Bild-Textband über die Etrusker, aber ich habe keine Ahnung, wo der im Laufe der Jahre hin geraten ist.



    Zitat

    Original von Lumos
    Diese Prophezeiung bezüglich Cäsars ist mir auch ins Auge gefallen.
    Ob es sich darauf bezieht, dass bei den Triumphzügen immer ein Sklave hinter dem Geehrten steht, der ihm ins Ohr flüstert:"Bedenke, dass du sterblich bist"?
    Wir werden das mal im Auge behalten.


    Ähm, ich spoilere, auch wenn es nicht dieses Buch betrifft. [sp]Ich habe mir die Klappentexte zu den beiden Folgebänden durchgelesen. Wenn ich das richtig einordne, bezieht sich diese Voraussage auf den zweiten und vor allem den dritten Band.[/sp]

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Ja klar, dafür ist die Leserunde doch da. :-)


    Ich versuche inzwischen, vor dem Lesen möglichst viel über ein Buch zu erfahren.


    Ich bemühe mich, nur den Klappentext zu lesen...wie gesagt: Ich bin da empfänglich für die Meinung anderer Leser. :wow

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Der 1. Abschnitt hat mir recht gut gefallen, ich bin schnell in der Geschichte "drin" gewesen.


    Zitat

    Original von Lumos
    Und ich bin immer noch sehr gespannt, welcher politisch ehrgeizige Patrizier sich hinter dem "hageren Mann" verbirgt, wie er ausschließlich genannt wird.


    Da bin ich auch sehr neugierig! Immerhin ist er der Vater der Zwillinge - und wird denen sicher noch mal begegnen....:gruebel


    Die Szenen mit Tarquinius und Olenus waren gut beschrieben. Auch die Opferszene war nicht zu arg - ich hoffe, dass dies bei den Kampfszenen so bleibt!
    Was man so alles aus einer Leber herauslesen kann... :gruebel :rofl Olenus hat auf jeden Fall mehr "gesehen" als er seinem Schüler anvertraut hat!


    Ach ja, die Szene mit den "syphilitische Vetteln" ist mir auch aufgefallen. In meiner letzten LR schrieb Sabine Weigand, dass diese auch um 1200 herum noch nicht existierte.
    Aber ich lese diesen Roman auch zur Unterhaltung - da stört mich dies und die moderne Sprache nicht so sehr. Andere Rezensionen lese ich vorher auch nicht - ich möchte mir lieber auch mein eigenes Bild von einem Buch machen.



    :wave

  • Danke, Uhtred, für diesen tollen Buchtipp :anbet (und dann auch noch gleich die Vermittlung eines Gratisexemplars*g*)! Ich bin begeistert und fühle mich in diesem Historienschmöker gleich so wohl wie noch in keinem in diesem Jahr!
    Glossar, Anmerkungen und Karte - ein Personenverzeichnis hätte das Kleeblatt zu einem Glücksklee werden lassen. :-)
    Auch mit den Seher-Einschüben kann ich hier gut leben, oft ist mir so etwas ja zu fantasy-lastig, aber solange da keine Dinge herbeigezaubert werden, ist es okay für mich.
    Allerdings muss ich krokus zustimmen: Über die moderne - zu moderne - Sprache stolperte ich auch. Und sie stört mich auch. Nicht sehr, aber ein wenig. Wobei wir ja nicht wissen, ob es dem Autor oder dem Übersetzer anzulasten ist.
    Irgendwo stand beispielsweise der Ausdruck "Schreibkram". Hat damals gewiss keiner gesagt. Und wenn es damals noch keine Syphilis gab, dann darf sie da auch nicht vorkommen. So, wie es mich auch stören würde, wenn man Spartakus am Kreuze hängend auf seine Rolex schielen und klagen ließe
    "Mensch, nun hänge ich hier schon knapp eine Stunde!"
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Auch ich bin nun mit dem ersten Abschnitt durch und muss direkt mal meine Gedanken dazu notieren.


    Was die Historische Genauigkeit angeht, so muss ich sagen, sehe ich es eher wie krokus und maikaefer. Die Sprache an sich stört mich dabei weniger, solange sie sich flüssig lesen lässt. Ich glaube es wäre auch recht anstrengend, einen Roman zu lesen, der versucht die damalige Sprache "nachzuahmen".
    Die historischen Details finde ich da schon viel eher interessant. Über die "syphilitische Vettel" bin ich auch ein wenig gestolpert.


    Schön finde ich hingegen, dass ab und an auch die lateinischen Begriffe zu den deutschen Worte im Text stehen. Das erzeugt meiner Meinung nach auch ein schönes Feeling für die damalige Zeit.


    Vor allem im zweiten Kapitel hatte ich einige Probleme mit der Zuordnung der Namen. Die Benennung des Protagonisten als "der hagere Mann" hat da auch nicht gerade zum Verständni beigetragen. Auf der anderen Seite wird so die Erwartungshaltung natürlich hoch gehalten, da man nun rätseln kann, wer denn dieser hagere Mann sein könnte.
    Charakterlich weiß ich noch nicht so ganz, was ich von ihm halten soll. Nach außen hin spielt er den noblen Politiker, der für das Volk einsteht und sogar die Sklavin vor einer Vergewaltigung rettet, nur um sie im nächsten Moment selber zu vergewaltigen.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Erschreckend, was die Equites sich so alles ungestraft leisten konnten. Und noch erschreckender das Los der Sklavin. Ich habe mich nur gefragt: Sklaven sind doch „Eigentum“ ihrer Herren. Wenn die jetzt das Mädchen vergewaltigen, vergreifen sie sich doch am „Eigentum“ eines Fremden - müssen die nichts von dem fürchten? Aber vermutlich gibt das Verhalten des Equites, als vorher ein Bewohner sie zur Ruhe ermahnt, die Antwort: solange die Sklavin keinem gesellschaftlich noch höheren gehört, passiert denen nichts.


    S. 32, als vom „Nubier“ die Rede war, hatte ich eine sehr konkrete Vorstellung im Kopf. Stichwort Asterix. :chen


    Gefragt habe ich mich das mit der Sklavin auch schon. Ich denke, dass der Herr dieser Sklavin hier sie selber auch "beschläft" - so hat es sich zumindest gegen Ende des zweiten Kapitels angehört. Auch die Schilderung der Zustände in Roms Nächten zu dieser Zeit, lässt mich eher vermuten, dass der Besitzer die Vergewaltigung seiner Sklavin in Kauf nimmt, denn sonst würde er sie des Nachts sicher nicht alleine durch Rom laufen lassen. Für ihn schien es eher schlimm zu sein, dass die Einkäufe verloren gingen und ihr Kleid zerrissen war.


    Bei dem Nubier musste ich übrigens auch an Asterix und Obelix denken...

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Ich habe nach unserer Diskussion (bin derzeit im dritten Abschnitt) etwas genauer auch auf die Sprache geachtet. Sie ist oft wirklich recht modern. Es ist zwar lange her, aber ich meine mich zu entsinnen, daß das etwa bei den "Römer-Büchern" von Iris Kammerer nicht der Fall war. Hier bin ich mir inzwischen nicht ganz sicher, was ich davon (moderne Sprache) halten soll. Dadurch, daß der zeitliche Abstand sehr groß ist, stört es mich vermutlich weniger als es mich bei einem Buch stören würde, das im 19. Jahrhundert spielt.


    Den Versuch, auch die Sprache der Zeit anzupassen, in der die Handlung spielt, habe ich zum ersten Mal vor ewig vielen Jahren bei Gustav Freytag in seinem Romanzyklus "Die Ahnen" gefunden, wo auch mit der Sprache eine Stimmung für die Zeit geschaffen wird.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich hab endlich auch den ersten Abschnitt beendet und kann mich euch hier anschließen. Ganz so gut bin ich leider nicht reingekommen...
    Tarquinius und sein Meister sind mir ein wenig arg abgehoben, fremd aus heutiger Sicht, wenn sie aus der Leber von Lämmern lesen können. Das finde ich doch arg seltsam!


    Zitat

    Original von SiCollier
    So zwischendurch bei der wörtlichen Rede jeweils die Namen wäre sehr hilfreich gewesen. Ich hatte zwar ein recht genaues Bild des Handlungsablaufs im Kopf, nur nicht, wer was sagte und was tat.



    Tarquinius’ Ausbildung wird vollendet, weil Olenus seinen Tod nahen sieht. Die Beschreibung des Opfers und der Opferschau waren zum Glück so, daß das erträglich zu lesen war. Ob die seinerzeitigen Seher aber wirklich dermaßen genau aus den Tieren „lesen“ konnten, sei dahingestellt. Hier im Buch paßt es jedenfalls, und die Prophezeiung auf S. 89 („Cäsar muss sich klar machen, dass er sterblich ist.“) wird später wohl auch noch eine Rolle spielen.


    Bei demn Geschehnissen in Rom hätte ich auch gerne mehr Namen von Anfang an gehabt!
    Wer ist denn der hagere Mann? Caesar? Oder lieg ich da zeitlich falsch? :gruebel Dachte er würde vom Alter her passen... und dass er politisch viel vorhat würde auch passen. Jedenfalls tat mir die Sklavin sehr Leid. Erst denkt sie, sie wird vergewaltigt, dann wird sie gerettet und dann wird sie doch vergewaltigt :(


    Zur Sprache: zu mir hat mal jmd, der sich mehr damit auskennt gesagt, dass wir eignetlich gar nicht wissen wie die Leute damals wirklich geredet haben und dass es gut sein kann, dass das was für uns modern klingt, damals tatsächlich so gesprochen wurde. Pseudo-alte-Sprache mag ich zB persönlich auch nciht so. Von daher, passt die Sprache mir hier schon. Bezüglich historischer Genauigkeit kann ich nichts sagen, aber ich finde, dass es bisher schon professionell rüberkommt... Gerne wüsste ich mehr über den politisch möglichen Werdegang eines Römers zB. Aber vll geht das Buch da ja noch drauf ein!

  • Zitat

    Original von Nightflower
    Gerne wüsste ich mehr über den politisch möglichen Werdegang eines Römers zB. Aber vll geht das Buch da ja noch drauf ein!


    Wenn du dich dafür interessierst, kann ich dir die Romanbiografie über Cicero von Robert Harris empfehlen. Die drei Bände Imperium, Titan und Dictator lesen sich wie warme Suppe, wenn man sich für die Zeit und das Thema interessiert.
    Und es spielt ziemlich genau in der gleichen Zeit wie Die vergessene Legion. Du findest dort jede Menge Ereignisse und Personen wieder. Manche Dinge ganz leicht verändert, was dann sicher an der unterschiedlichen Interpretation oder Ausschmückung der historisch belegten Fakten liegt, aber im großen und ganzen identisch.


    Deshalb wusste ich schon in etwa wie dieses Buch ausgeht, bevor ich mit dem Lesen begonnen hatte, was mein Lesevergnügen aber eher vergrößert hat :-].

  • Zitat

    Original von Lumos


    Wenn du dich dafür interessierst, kann ich dir die Romanbiografie über Cicero von Robert Harris empfehlen. Die drei Bände Imperium, Titan und Dictator lesen sich wie warme Suppe, wenn man sich für die Zeit und das Thema interessiert.
    Und es spielt ziemlich genau in der gleichen Zeit wie Die vergessene Legion. Du findest dort jede Menge Ereignisse und Personen wieder. Manche Dinge ganz leicht verändert, was dann sicher an der unterschiedlichen Interpretation oder Ausschmückung der historisch belegten Fakten liegt, aber im großen und ganzen identisch.


    Deshalb wusste ich schon in etwa wie dieses Buch ausgeht, bevor ich mit dem Lesen begonnen hatte, was mein Lesevergnügen aber eher vergrößert hat :-].


    Ahso, ok.
    Ja, mal sehn. Ich finds zwar sehr interessant, aber solche Bücher sind mir glaub zur Zeit zu anspruchsvoll. ich hab schon mit historischen Romanen Probleme öfters mal, da ich einfach viel mehr Zeit bräuchte mich gescheit damit zu befassen... Und es nicht nur zwischendurch im Bus zu lesen oder abends, wenn ich eh schon total ko bin! Aber trotzdem danke für den Tipp! :knuddel1

  • So, nach längerer Anlaufzeit bin ich nun auch endlich mit dem ersten Abschnitt durch.
    Ich bin aus Zeitgründen nicht so recht zum lesen gekommen.
    Durch das lange unterbrechen mußte ich heut auch erst wieder hineinkommen - aber dann gings.


    Beim hageren Mann hab ich auch an Cäsar gedacht. Er war ja ein hagerer Knochen, kommt also firgurlich hin :grin
    Er dürfte um die Zeit ca. 30 gewesen sein - kommt wohl auch halbwegs hin und verheiratet war er auch bereits.


    Ca. 68/69 v. Chr. war er Quästor.


    Fazit - mal sehen, ob wir Recht behalten :grin


    Die Szenen in den Wäldern mit Olenus und Tarquinius gefielen mir, allerdings war mir die Weissagung und Hellseherei auch ein büschen zu viel.
    Eben auch ZU phantasielastig und übertrieben.
    Aber nur ein büschen - interessant war es trotzdem.


    Ok, aber vielleicht wollte der Autor das als seine Art der schnellen Erklärung beschreiben für den Leser, damit er sich schon mal auf die nächsten Kapitel freuen kann :grin


    So - nun mal sehen, wie ich nun weiter vorankomme - wir haben ja zum Glück Wochenende und da macht man ja bekanntlich, die Nacht zum Tage beim lesen - jedenfalls ich :chen

  • So, auch ich komme endlich dazu was zu schreiben, aber dank Schnee usw. mussten wir erst einiges organisieren, da wir ein paar Schäden am Dach von Silvester hatten (dank des Nachbarn) und unser Zaun auch nicht mehr heile ist dank der Firma hinter uns.


    Ich habe mich erst sehr schwer getan mit dem Buch und habe dadurch etwas länger gebraucht bis ich in der Handlung drin war.
    Die Idee hier mit Weissagungen und so zu spielen finde ich nicht schlecht und ich bin mal gespannt wo das alles hinführen wird.

  • Ich habe jetzt auch endlich beginnen können und den ersten Abschnitt hinter mir. Begeistert bin ich derzeit leider noch nicht, mir sind die Beschreibungen alle etwas zu langatmig. Die nicht stimmigen historischen Details und die Sprache stört mich auch etwas. Ich kann z. B. auch nicht glauben, dass damals die männlichen Hoden Eier genannt wurden. Dies klingt doch etwas zu modern.