(Kleinere) Inhaltliche Fehler in Büchern - lest Ihr weiter oder nicht?

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Laia : ich glaube, ich wär ausgeflippt :lache


    Und: Das Buch enthält den Text in 6 Sprachen (auf Amazon gibt eine Vorschau der ersten Seite). Der Fehler ist in jeder Sprache. Wurde da einfach Google Translate benutzt? Wenn da Übersetzer beteiligt waren, hätte es denen doch auch auffallen müssen? :gruebel


    Nun ja, es war ein Geschenk und ist glücklicherweise kein Lieblingsbuch geworden.

  • Zitat

    Original von Frettchen
    ... Und ich merke, dass das stark davon abhängt, was man liest. Bei reiner Genreliteratur - Krimi, Thriller, Science-Fiction etc. - kommt mir sowas häufiger unter, als wenn ich als krasses Beispiel Dostojewski lese.


    Gibt man sich beim Lektorat solcher Klassiker mehr Mühe? Oder grundsätzlich bei Büchern, die als "höhere Literatur" gelten? Denn ich will nicht alle Fehler, die ich entdecke, immer dem Autor anlasten. Können ja auch teilweise z.B. einfach Druckfehler sein. Aber mich wundert schon dieser Unterschied. So arge Fehler finde ich immer nur in reiner "Unterhaltungsliteratur".


    Könnt Ihr das bestätigen? Oder habt Ihr auch schon mal bei Shakespeare, Dostojewski, Kafka etc. solche Fehler gefunden? Ich persönlich glaube ja, dass gerade bei so "In-Autoren" wie z.B. eben mein Robotham sicherlich auch einfach schlampig übersetzt wird. Das fehlende Lektorat tut dann sein übriges. Und zack. Wird aus einem vermutlich guten Buch ein ärgerliches.


    Klassikerübersetzungen und die von aktueller Unterhaltungsliteratur kannst du nicht vergleichen. Vor 50 oder mehr Jahren wurde völlig anders gearbeitet, es wurden noch keine Bestseller in kürzester Zeit zeitgleich in mehreren Sprachen für den Weltmarkt herausgehauen, es handelt sich um andere Verlage, die Bezahlung einer literarischen Übersetzung war evtl. angemessener als heute. Die Anforderungen an Übersetzer sind ja nicht gerade gering: sie sollen sich in kürzester Zeit in eine andere Kultur, Epoche oder in ein Handwerk mit speziellem Fachwortschatz einfühlen und einarbeiten - und das soll möglichst nichts kosten. Andererseits könnte ein Übersetzer die Mängel des Originaltexts sehr wohl erkannt haben - aber es ist nicht seine Aufgabe, sachliche und sprachliche Fehler des Autors auszubügeln.


    Das unten angehängte Buch strotzt schon im Original vor mangelhafter Recherche zum Thema Fotografie, es ist darin weit mehr zu kritisieren als ein paar ungeschickte Formulierungen. Ein Übersetzer kann solche Fehler des Originaltexts kaum ausbügeln. Vermutlich würde er in die Rechte des Autors eingreifen, wenn er Abläufe völlig umformulieren muss, damit sie korrekt sind.


    Eine interessante Frage: Falls ein Autor die Namen seiner Protas verwechselt, darf ein Übersetzer das korrigieren?

  • Zitat

    Original von Buchdoktor



    Eine interessante Frage: Falls ein Autor die Namen seiner Protas verwechselt, darf ein Übersetzer das korrigieren?


    Ob sie das einfach selbst korrigieren dürfen, weiß ich nicht, aber den Verlag / den Lektor darauf hinweisen sollte möglich und im Interesse aller Beteiligten sein.

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Eine interessante Frage: Falls ein Autor die Namen seiner Protas verwechselt, darf ein Übersetzer das korrigieren?


    Warum nicht? Immer wieder kommt es vor, daß die Namen der Figuren in der deutschen Übersetzung ganz andere sind als im Original. Das wird dann besonders verwirrend, wenn man ein Buch auf Deutsch liest und den Rest der Reihe bzw. Trilogie (weil der nicht übersetzt wird) im englischen Original, wo plötzlich ganz andere Namen auftauchen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Das wissen die Mütter unter Euch :grin


    in meinem Buch kann ein 6 Monate altes Baby schon laufen, zwar tapsig, aber es läuft... ich will nicht pingelig sein, aber das kann ich mir schwer vorstellen... hoffentlich hat der Roman nicht noch mehr solche Fehler...

  • Ne, also das geht wirklich nicht


    Da sind die Knochen ja noch weich.. 10 Monate wäre zwar auch schon ziemlich früh, aber etwas mehr realistisch

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • Ich habe mal ein Mädchen gesehen, die sich im Alter von 9 Monaten am Sofa hochgezogen hat und dann seitwärts ein paar Schritte machte. Ohne Festhalten konnte sie sich nicht aufrecht halten. Meine Kinder habe erst nach einem Jahr laufen können. Mit sechs Monaten nannte ich ihre Fortbewegung noch Krabbeln.


    Wieso ist das denn für den Roman wichtig, dass ein Kind so unverhältnismäßig früh laufen kann?

  • Da ich mich gerade von einem Unterschenkelbruch erhole, hat es mich bei "Der Palast der Meere" von Rebecca Gablé extrem aufgeregt, dass sich eine der Hauptpersonen Schlüsselbein und alle möglichen anderen Knochen "da oben" gebrochen hatte und es dann später sinngemäß hieß, dass der Sturz jetzt 6 Wochen her war, alles gut verheilt ist und es ihm ja ach so gut ging. Mensch, das war wann? Im 16. Jahrhundert? Und dem gehts nach 6 Wochen extrem gut? :schlaeger

  • Zitat

    in meinem Buch kann ein 6 Monate altes Baby schon laufen, zwar tapsig, aber es läuft... ich will nicht pingelig sein, aber das kann ich mir schwer vorstellen... hoffentlich hat der Roman nicht noch mehr solche Fehler...


    Niemals. :lache Wenn ich meine Tochter so ansehe (sie ist 6 Monate alt..) bin ich schon erstaunt, wie hervorragend sie über den Boden rutscht. Aber laufen.. :lache :lache Das Buch hätte für mich schon verloren. :gruebel