Die Wahrheit - Melanie Raabe

  • ich möchte meine Meinung hier auch noch kundtun. Danke nochmal, dass ich das Buch für die Leserunde bekommen habe.


    Leider hat mcih das Ende rasend gemacht, wirklich, richtig wütend. Das kann ich gleich mal sagen. Und ja, das zieht das Buch total runter. Bei mir ist es immer so, dass das Ende irgendwie passen muss und das tut es hier meiner Meinung nach nicht und daher wird meine Rezi jetzt vermutlich eher negativ...
    Die Personen sind für mcih unglaubwürdig, jedenfalls bezogen auf das, wie das Ganze aufgelöst wird. Die Story kommt jetzt, wenn man das Ende kennt, konstruiert rüber. Viele Verhaltensweisen sind für mich absolut nicht nachvollziehbar und ja, ich fühle mich, wenn ich das mal so krass ausdrücken darf, als Leser verarscht. Schließlich weiß man ja nur das, was die Autorin einem erzählt und ehrlich gesagt kommt es mir hier nicht so rüber, als ob es die Wahrheit wäre, denn manche Dinge sind einfach Fakten und die sollte man nicht verdrehen können...
    Das schlimme ist, dass das Buch die ganze Zeit total spannend ist und mir auch vom Schreibstil her gut gefallen hat! Irgendwie macht es das aber noch schlimmer. >.<
    Gut gefallen hat mir auch die schnelle Abwechslung zwischen den Protagonisten.
    Und man fiebert auch ganz klar dem Ende entgegen, weil man unbedingt wissen will, was denn nun wirklich los ist. Aber ob einem dann die hier dargestellte Wahrheit gefällt.. Das bleibt wohl jedem selber überlassen...
    Bis zum Ende haben mir auch die Personen ganz gut gefallen und ich fand zumindest Sarah soweit sympathisch.


    Daher leider nur 4/10 Punkten.

  • Als erstes muss ich gestehen, dass ich das Buch „Die Wahrheit“ schon vor einigen Tagen ausgelesen hatte. Aber bis jetzt habe ich mir die Zähne an meinem Leseeindruck ausgebissen. In erster Linie habe ich mir die Frage gestellt, ob mir ein Buch, das ich gerne gelesen habe, auch gleichzeitig nicht gefallen kann. Ich versuche hier dieser Frage auf den Grund zu gehen…


    Die Kurzbeschreibung und vor allem dann die Leseprobe hatten mich sehr angesprochen und meine Neugier war geweckt. Bereits die ersten Seiten zeigten einen flüssigen, ja schon fast süffigen Erzählstil auf, der mich von Anfang an am Wickel hatte und der mich dazu brachte, über die Seiten zu fliegen. Die Gefühle der Figuren und vor allem die bedrückende Atmosphäre dieser doch sehr belastenden Situation, in der ein verschollener Ehemann und Vater sieben Jahre nach seinem Verschwinden aus dem Nichts wieder auftaucht. Die junge Ehefrau war gerade dabei ihr Leben neu zu sortieren – ohne ihren Mann. Verständlich, dass ihr Weltbild ins Wanken gerät, sobald ihr Mann wieder auf der Bildfläche erscheint. Es ist auch nachvollziehbar, dass sich beide verändert haben in diesen langen Jahren der Ungewissheit. Und dennoch schlichen sich während der Lektüre immer mehr Verwirrung und Ungläubigkeit in meine Gedanken ein. Auch wenn man sich als Nichtbetroffener nicht wirklich vorstellen kann, was eine solche Situation für einen tatsächlich bedeuten würde, erwartet man von Romanfiguren eine logische, vor allem in sich schlüssige Reaktion. Und gerade in diesem Punkt schwächelt meiner Meinung nach Melanie Raabe ganz gewaltig. Und immer als ich dachte, dass es nicht noch unglaubwürdiger werden könnte, setzte die Autorin noch einen drauf. Ich bin eigentlich absoluter Fan von Überraschungen in Thrillern – hier wurde für meinen Geschmack jedoch zu dick aufgetragen. Dadurch wirkten die Figuren für mich nicht nur unglaubwürdig sondern auch immer hölzerner und steifer.


    Kurzum kann ich die Eingangsfrage, ob mir ein Buch gleichzeitig gefallen und nicht gefallen kann, mit einem klaren Ja beantworten. Der Schreibstil hat mir wirklich sehr gut gefallen. Melanie Raabe hat ein grosses Talent die jeweilige Atmosphäre einzufangen. Gleichzeitig war der Plot zu konstruiert und die Figuren viel zu weit vom Leser entfernt, so dass ein Gefühl der Unwirklichkeit entstehen konnte. Trotz einiger spannender und kurzweiliger Lesemomente, liess mich das Buch nach dem endgültigen Zuklappen doch unbefriedigt und in einzelnen Punkten gar ratlos zurück und blieb so hinter meinen Erwartungen zurück. Daher kann ich hier leider nur vier von zehn Punkten vergeben.

  • Ich weiß nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll. Es ist meist spannend geschrieben, aber die Story an sich finde ich insgesamt schon etwas seltsam. Auch mit der Protagonistin bin ich nicht so richtig warm geworden, ich möchte ihr in der Realität nicht begegnen. Zwischendurch dachte ich mir, ich brauche jetzt ein paar Fakten, die mir die Auflösung etwas näher bringen, die haben aber auf sich warten lassen.


    Nicht ganz schlecht, aber leider auch nicht mein Favorit-Thriller. 5 Punkte hierfür.


    Danke noch einmal an Wolke und den Verlag für das Leseexemplar.

  • Story:
    Der erfolgreiche Unternehmer Phillip Petersen verschwindet spurlos auf einer Geschäftsreise nach Kolumbien. Es gibt überhaupt keine Hinweise darauf, was mit ihm sein könnte. Seine Frau Sarah lässt ihn aber niemals los und weigert sich seit sieben Jahren, ihn für tot zu erklären. Eines Tages erfährt sie, dass ihr entführter Mann befreit werden konnte und nach Hause zurückkehrt. Sie fährt zum Flughafen, um ihn abzuholen und stellt fest, dass sich ein völlig unbekannter Mann als ihr Ehemann ausgibt. Sarah ist verzweifelt und versucht vergeblich die anderen von der gestohlenen Identität zu überzeugen, aber der Fremde droht ihr, ihr ganzes Leben zu zerstören, wenn sie das macht.
    Meine Bewertung:
    Die Sprache der Autorin ist lebendig und schnell. Sie verleiht der Geschichte noch ein zusätzliches Tempo durch die knappe Sätze und viele kurze Kapitel. Die Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Hauptfiguren werden durch die wechselnden Erzählperspektiven ermöglicht.
    Insgesamt finde ich das Buch spannend, aber…. Meine Kritikpunkte sind die folgenden: langatmige Beschreibung von verschieden Nebensächlichkeiten am Anfang, unlogischer Aufbau der Handlung, nicht nachvollziehbares und fast schizophrenes Verhalten von Sarah. Das Ende der Geschichte, die ein Thriller sein sollte, fand ich eher enttäuschend. Es gab im Buch viele richtig gute Ansätze, leider ist es der Autorin meiner Meinung nach nicht besonders gut gelungen.

  • In dem Buch ‚Die Wahrheit’ von Melanie Raabe geht es um eine junge Frau, die nach sieben Jahren ihrem entführten Ehemann wieder begegnet – und erkennen muss, dass es sich um einen Betrüger handelt, der an das Familienvermögen möchte. Keiner glaubt ihr, dass es sich nicht um Ihren Mann handle, obwohl selbst die eigene Mutter ihn nicht zu erkennen vermag. Nach und nach stellt sie Ermittlungen an, um ihn zu überführen – doch mit jeder ihrer Handlungen setzt ihr der Fremde immer mehr zu, dass sie sogar in ihrem eigenen Heim sich nicht mehr sicher fühlt. Sie ist mittlerweile bereits am Durchdrehen, sie muss schließlich ihren Sohn schützen – und als ihre beste Freundin ihr in den Rücken fällt und sie sich von einem ihrer besten Bekannten eine Tirade anhören muss, verzweifelt sie völlig. Irgendwer muss ihr doch glauben und helfen können…


    Das Cover des Buches ist in grau-weiß gehalten…es wirkt harmlos mit dem abgeschnittenen Haarbüschel auf der Schulter der nackten Frau – die blutrote Schrift des Autorinnen-Namens fällt somit stark ins Auge und unterstreicht den erwarteten Thriller ungemein. Sehr gelungen…


    Die Story wechselt sich zwischen der Sicht der Protagonistin Sarah und die des Fremden ab – zu Beginn erhält man auch eine kurze Sequenz von Phillipp, Sarahs Mann, was jedoch nicht weiter verfolgt wird, da dieser schließlich entführt wird und jeder ihn als tot erachtet.
    Die Schreibweise der Autorin ist sehr rasant – ich ertappte mich immer wieder, dass ich schneller las – ein wahrer Page-Turner! Selbst mein Herzschlag wurde des Öfteren immer etwas schneller, da man durch die hervorragende Schreibweise fast ein Teil des Geschehens wurde; und ich auch einmal heftigst erschrak, als mein Telefon klingelte (passend: genau wie im Buch der Telefonterror begann).


    Es war mein erstes Buch von Melanie Raabe – aber mit Sicherheit nicht mein letztes – ein wahres Muss für einen Thriller-Fan, denn hier wird er mehr als bedient mit seiner Leidenschaft!
    ‚Die Falle’ habe ich mir die Tage ebenfalls im Buchhandel besorgt, und bin jetzt schon gespannt, was diese Wahnsinnsfrau noch so alles aus ihrer Feder fließen lässt…

  • Zum Inhalt:
    Seit Sarahs Mann Philipp vor 7 Jahren auf einer Geschäftsreise nach Kolumbien verschwand, wartet sie auf ein Lebenszeichen von ihm. Vieles deutet auf eine Entführung hin, aber niemand weiß, ob er noch am Leben ist. Mit den Jahren arrangiert sich Sarah mit der Situation und lebt ihr eigenes Leben. Sie ist finanziell unabhängig und zieht den gemeinsamen Sohn groß. Auch scheint es wieder Platz für einen neuen Mann in ihrem Leben zu geben. Doch dann geschieht plötzlich das Unfassbare: Sarah erhält einen Anruf vom Auswärtigen Amt, in dem man ihr mitteilt, dass Philipp lebt und er nach langer Geiselhaft endlich wieder nach Hause kommt. Mit gemischten Gefühlen steht sie am Flughafen, um ihn abzuholen, und traut ihren Augen nicht: ein Fremder steigt aus dem Flugzeug. Und zu allem Überfluss droht er ihr damit, ihr Leben zu zerstören, wenn sie nicht mitspielen werde und ihn bloßstelle. Also lässt sie den fremden Mann in ihr Leben und versucht herauszufinden, was da vor sich geht.


    Meine Meinung:
    Der Debütroman „Die Falle“ von der Autorin hatte mich seinerzeit restlos überzeugt. Und so war ich gewaltig gespannt auf ihr neues Werk und habe mich sehr auf´s Lesen gefreut, zumal der Klappentext auf eine spannende Geschichte hoffen ließ. Doch leider wurde ich zutiefst enttäuscht.
    Allein der Anfang zieht sich sooooo unglaublich mit Beschreibungen über Nebensächlichkeiten in die Länge, ohne dass wirklich etwas passiert. Dazu kommt mit Sarah eine Protagonistin, mit der ich nichts, aber auch rein gar nichts anfangen konnte. Sie legt ein nahezu neurotisches Verhalten an den Tag. Dabei ist sie komplett unglaubwürdig und ihr Verhalten nicht nachvollziehbar. Dadurch konnte ich keinerlei Sympathie zu ihr aufbauen; im Gegenteil: sie hat mich nachher einfach nur genervt. Besonders schlimm fand ich ihre Schwindel-, Kotz-, oder Kälteanfälle trotz Hochsommers. Besonders gefehlt haben mir auch spannende und interessante Dialoge, die den Fluss des Buches voranbringen.


    In einigen Kapiteln kommt der „Fremde“ selbst zu Wort, aber auch das trägt nur zur Verwirrung des Lesers bei.


    Leider gab es auch inhaltliche Fehler in dem Buch. Gegen Ende der Geschichte legt Sarah ihren Ehering in eine Schublade, obwohl sie ihn 200 Seiten zuvor im Garten vergraben hat. So etwas dürfte bei einem vernünftigen Lektorat einfach nicht passieren.


    Das Cover wiederum hat mir gut gefallen. Es löst so eine perfide Beklemmung bei mir aus: die blanken Schultern einer Frau, deren Gesicht man nicht sieht und auf denen eine abgeschnittene Strähne ihre Haares liegt. Das ist gut gemacht und passt eigentlich prima zu dem verheißungsvollen Klappentext; vorausgesetzt, das wäre hier wirklich ein spannender Thriller. Der Verlag hat sich wirklich größte Mühe gegeben, einem an sich langweiligen Buch den Anstrich eines Psychothrillers zu geben. Leider führt das in diesem Fall aber, wie bereits gesagt, total in die Irre.


    Fazit: ACHTUNG SPOILER!!!
    Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich um eine völlig absurde Geschichte handelt. Selbst wenn ein Mensch sich in sieben Jahren äußerlich sehr verändern kann, hätte Sarah ihren Mann doch an der Stimme erkennen müssen – die bleibt nämlich gleich. Es ist mir ein Rätsel, warum dieser Roman als „Thriller“ angepriesen wurde. Leider kann ich keine Leseempfehlung für dieses Buch abgeben.


  • Das war kein Fehler. Es wird erwähnt, dass Sarah nach dem Anruf, dass ihr Mann gefunden worden sei, ihren Ehering wieder ausgegraben hat.

  • Das ganze ist ein Psychothriller- und wer nicht auf den ersten 100 Seiten merkt wohin der Hase läuft, oder wer sich mit bestimmten Erscheinungen von Krankheiten nicht auskennt scheint das Buch nicht zu mögen. Mir war eigentlich relativ früh klar, was da läuft- fast zu früh und dann wurde es leicht langatmig. Spannend war für mich in der Auflösung dann nur die Frage wie kam es zu dem was da kommen musste, auch das wurde befriedigend aufgeklärt. Mehr erzählen darf man nicht, weil sonst allzuviel gespoilert wird. Mir hat es letztlich gefallen, mich aber nicht vom Hocker gerissen.


    Fazit: Kann man lesen, muss man nicht.

  • Das Cover zeigt sich relativ schlicht in schwarz-weißer Darstellung, lediglich der Name der Autorin ist in roter Farbe geschrieben. Zu sehen ist das Schulterblatt eines Menschen, auf dem sich eine abgeschnittene Haarsträhne befindet. Der Klappentext beschreibt in weniger als drei Sätzen den groben Inhalt des Romans und erzeugt somit einen sehr guten Spannungseffekt für die Leser. Wesentliche Inhalte des Thrillers sind Liebe, Entführung, persönliche Veränderungen der Protagonisten sowie Familien- und Freundschaftsbeziehungen. Die Handlung spielt im Jahr 2015 in Hamburg und somit fällt die zeitliche Einordnung dem Leser nicht schwer. Der wesentliche Kern des Geschehens ist die Auseinandersetzung des Ehepaares Sarah und Philipp Petersen. Beide Protagonisten überzeugen mit einer sehr starken und diffizilen Persönlichkeit. Vor allem Phillip Petersen mit seiner gespaltenen Persönlichkeit weiß durch geschickte Gedanken und Wendungen dem Roman eine entscheidende Spannungswürze zu geben. Sarah Petersen zeigt Stärken und Schwächen und weiß aber durch eine ungeahnte Persönlichkeitsstruktur den Leser immer wieder an die Story zu binden. Als bedeutsame Nebenfiguren erscheinen Sarahs Sohn Leo, ihre Freundin Miriam, ihr Arbeitskollege Mirko sowie Johann ein Freund von Philipp. Am Besten hat mir Miriam gefallen, da sie ihre Freundin moralisch und durch Taten unterstützt und sich rührend um ihren Sohn Leo kümmert. Der Aufbau der Story beginnt mit einem relativ leichten und einführenden Beginn der Handlung, welche sich aber nach kurzer Zeit sehr schnell zuspitzt. Die Spannung der Handlung ist für den Leser zu jeder Zeit kaum noch zu überbieten. Die Autorin schafft durch zügige Wendungen den Leser an das Buch zu fesseln. Im Zuge des Lesens bin ich in ein Wechselbad der Gefühle gekommen. Ich habe öfters die Seite der beiden Parteien (Sarah und Philipp) gewechselt. Kurz vor dem Ende konnte ich mich kaum entscheiden, wer von beiden von mir mehr Sympathie abbekommen hat. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und wechselnd im Tempo. Als Besonderheit ist mir der ständige Wechsel der Gedankengänge im Schreiben aus der Sicht von Sarah sowie Philipp in Erinnerung. Bis zum Schluss hat der Leser noch keinen entscheidenden Hinweis, wie dieser Thriller einmal enden wird. Zielgruppe des Romans sind Leser ab dem 16. Lebensjahr. Sowohl Frauen als auch Männer kommen beide durch die Erzählweise der Geschichte als Leser in Frage. Mich persönlich hat dieser Thriller sehr gefesselt und ich habe selten mit beiden Protagonisten so mit gefiebert. Der Autorin ist es gelungen mit einem einfachen „Grundsatz des Entfremdens“ von Paaren eine spannende und mitreißende Geschichte zu schaffen.