The Dry von Jane Harper

  • Inhalt:


    Die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten lastet wie heißes Blei auf dem ländlichen Städtchen Kiewarra mitten im Nirgendwo. Das Vieh der Farmer stirbt, die Menschen fürchten um ihre Existenz.
    Als Luke Hadler, seine Frau und ihr Sohn Billy erschossen aufgefunden werden, glauben alle, dass der Farmer durchgedreht ist und erweiterten Suizid begangen hat. Aber Sergeant Raco hat seine Zweifel.
    Aaron Falk kehrt nach zwanzig Jahren zum ersten Mal nach Kiewarra zurück - zur Beerdigung seines Jugendfreundes Luke. Bald brechen alte Wunden wieder auf; das Misstrauen wirft seine langen Schatten auf die Kleinstadt. Und in der Hitze steigt der Druck immer mehr...


    Bewertung


    Das Buch beginnt im Prolog mit den Leichen von Luke Hadler, seiner Frau und ihrem Sohn Billy. Nur Charlotte, das Baby der Familie, hat die Tragödie überlebt.
    Die eigentliche Geschichte startet dann am Tag der Beerdigung der drei Toten.
    Aaron Falk ist extra aus Melbourne angreist ums seinem ehemaligen Freund aus Keindheits- und Jugendtagen die letzte Ehre zu erweisen. Dann will er nur schnell wieder weg aus dieser sonnigen, heißen Einöde zurück in sein Leben.


    Aber die gemeinsame Jungendfreundin Gretchen schleppt ihn mit zum Leichenschmaus und er muss sich mit Lukes Eltern auseinandersetzen. Gerry Hadler und seine Frau Barb, die an den erweiterten Selbstmord ihres Sohnens nicht glauben können, hoffen dass er als Polizist ihnen helfen kann. Sie vermuten, dass ihr Sohn vielleicht aus finanzieller Not an die falschen Menschen geraten ist. Aber Aaron will nur schnell wieder weg aus Kiewarra, außerdem ist er seit Jahren nur noch bei der Steuerfahndung tätig. Doch dann gesteht er den Eltern einige Tage seiner Zeit zu und beginnt gewisserweise mit den blutjungen örtlichen Polizisten Sergeant Raco den Fall aufzurollen.


    Aus einigen Tagen werden mehr und in immer wieder eingestreuten Erzählschnipseln aus der Vergangenheit erfahren wir mehr über die Jugendzeit von Luke und Aaron und den geheimisvollen Tod einer Freundin in der damaligen Zeit und wie es dazu kam, dass Aaron und sein Vater die Stadt verlassen mussten.
    Die Erzählung verläuft recht ruhig, bis sich die Stimmung der Bewohner sprichwörtlich aufheizt. Dass die Agressivität zunimmt wundert bei der geschilderten unbarmherzigen Hitze und Not nicht. Es ist schlimm wenn die Mitbewohner nach all den Jahren auf einen bloßen Verdacht hin immer noch so heftig reagieren und so ein Geschehniss mehrere Leben und eine ganze Kleinstadt verändern.


    Erzählt wird auch die Polizeiarbeit in einer Kleinstadt. Wie man sich von einem Ermittlungsschrittchen zum nächsten hangelt und von Sackgasse zu Sackgasse.
    Doch dann gelingt es Aaron nach erstaunlichen neuen Erkenntnissen eine andere Perspektive einzunehmen und die Puzzelteilchen fügen sich zusammen. Es ergibt sich eine überraschende Auflösung. Wie heißt es so oft, folge der Spur des Geldes... Es kommt zu einem dramatischen Show Down und der Fall der drei Getöteten Hadlers wird umfassend aufgeklärt. Auch der alte Todesfall findet eine plötzliche Klärung, aber das Ende bleibt trotzdem in gewissem Rahmen offen.


    8 von 10 Punkten

  • "The Dry" ist ein ruhiger und auch recht langsamer Krimi, der mir vor allem wegen seines Handlungsortes, das australische Outback, gefallen hat. Der Krimiplot an sich ist nicht schlecht, allerdings tritt die Handlung lange auf der Stelle und die Spannung ist sehr sparsam dosiert. Die australische Kleinstadt, die Hitze, die Dürre und die Probleme und Eigenarten der dort lebenden Menschen sind sehr gut und atmosphärisch beschrieben. Das hat mir gut gefallen. Insgesamt ist es aber doch nur ein durchschnittlicher Krimi.

  • Zitat

    Original von Darcy
    [...] Insgesamt ist es aber doch nur ein durchschnittlicher Krimi.


    Ich habe das englische eBook gelesen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und für mich war es viel mehr als nur durchschnittlich. Ab so ca. 80% des Buches konnte ich es nicht mehr weglegen.


    Am englischen Text hat mir besonders gefallen, dass man viele Worte darin nicht in der Schule gelernt hat, obwohl man sie gut hätte gebrauchen können :lache

  • Ich habe das Buch nun auch gelesen und frage mich, warum es so lange auf meinem SUB lag und ich so oft einen Bogen darum gemacht habe...das war gar nicht nötig, denn es hat mir richtig gut gefallen.


    Am Anfang wird man in das mörderisch trockene Setting hineingezogen und kommt danach von der Hitze, der Dürre und den Figuren kaum noch los. Die Handlung hat Betty ja erneut prima zusammengefasst, so dass ich wieder die Chance nutze und einfach nach oben verweise.


    Mir haben die Ermittlungen sehr gut gefallen, man war auch zu keinem Zeitpunkt "weiter" als die Figuren im Buch...und mit dem Mörder habe ich im Übrigen auch nicht gerechnet, das direkt vorab.


    Was mir besonders im Gedächtnis bleibt, ist der Schreibstil. Sobald es in die Vergangenheit geht oder die Figuren in der Gegenwart nochmal über etwas nachdenken bzw. sich unterhalten, was damals geschah, dann hat die Autorin das ausgeschrieben und in kursiv kenntlich gemacht, damit der Sprung sichtbar wird...dennoch war ich so viel näher am damaligen Geschehen und fühlte mich der Hauptfigur Aaron auch direkt noch viel näher.


    Beide Plots, gegenwärtiger und vergangener Mord, haben mich interessiert und ich konnte aus der kleinstädtischen Dürre gar nicht mehr richtig heraus...


    Mir hat es richtig gut gefallen. 9 Punkte.

  • Ich habe das Buch gestern Abend beendet und war total begeistert! Mir hat die erfrischende Art gefallen, die Schreibweise und es war eine Geschichte bzw. eine Geschichte mit 2 Erzählsträngen, die für mich komplett aufgeklärt ist. Oft stehe ich am Ende eines Buches da und frage mich, wieso der Autor gerade auf diesen Täter kommt und oft ist das Ende unlogisch und es bleiben doch noch Fragen offen und mich nervt das dann sehr! Aber hier ist für mich alles geklärt.

    Für mich ist dieses Buch ein echtes Jahreshighlight und ich werde sicher mehr von der Autorin lesen!


    Von mir gibt es 10 von 10 Eulenpunkten

  • Der Bundesagent Aaron Falk kehrt in sein Heimatstädchen Kiewarra nach zwanzig Jahren zurück. Sein ehemaliger bester Freund Luke Hadler, seine Frau und ihr Sohn wurden erschossen aufgefunden. Alle gehen von einem erweiterten Suizid aus. Einzig der ansässige Seargeant Raco hegt Zweifel und bittet Falk um Hilfe. Doch Falks Hilfe ist nicht nur von Nutzen, sondern reisst alte vergessene Wunden auf, die die ganze Dorfbevölkerung in Aufruhr versetzt.


    Meine Meinung:


    Dieses Thrillerdebut der Autorin Jane Harper sehe ich als gelungen an. So schafft sie es ein Setting einer australischen Dorfgemeinschaft, einer unbedeutenden Kleinstadt im Nirgendwo zu schaffen, in das man sich gut herein versetzen kann. Besonders gut hat mir gefallen, dass sie flüssig abwechselt mit Passage aus vergangenen Situationen und der Gegenwart und so ein Gesamtbild schafft, dem man gut folgen kann. Im Ganzen ist dieses Buch eher ein ruhiger Thriller, der sich durch die unterschiedlichen Persönlichkeiten und deren Probleme hervorhebt. So ermittelt z. B. Falk rein privat. Obwohl die Dürre eher als Seeting dient und nicht, wie zu erwarten ist, als Hauptproblem, finde ich den Thriller spannend aufgrund der Menschlichkeit und der Dynamik eines Dorfes. 8/10 Eulenpunkten

  • Hitze - Jane Harper

    Originaltitel: The Dry (Flatiron Books, Sydney 2016)

    Übersetzt von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann


    Herausgeber ‏ : ‎ Rowohlt Taschenbuch 2018

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Taschenbuch ‏ : ‎ 384 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3499272504

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3499272509


    Inhalt:


    Die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten lastet wie heißes Blei auf dem ländlichen Städtchen Kiewarra mitten im Nirgendwo. Das Vieh der Farmer stirbt, die Menschen fürchten um ihre Existenz.

    Als Luke Hadler, seine Frau und ihr Sohn Billy erschossen aufgefunden werden, glauben alle, dass der Farmer durchgedreht ist und erweiterten Suizid begangen hat. Aber Sergeant Raco hat seine Zweifel.

    Aaron Falk kehrt nach zwanzig Jahren nach Kiewarra zurück - zur Beerdigung seines Jugendfreundes Luke. Bald brechen alte Wunden wieder auf; das Misstrauen wirft seine dunklen Schatten auf die Kleinstadt. Und in der Hitze steigt der Druck ...


    Mein Leseeindruck:


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, im letzten Monat war es mein Lesehighlight.


    Besonders beeindruckend fand ich die Atmosphäre, in welche die Handlung gesetzt ist. Die unbarmherzige Hitze und die Trockenheit waren geradezu fühlbar beim Lesen. Und auch die Auswirkungen, welche diese drückende Atmosphäre auf die Bewohner von Kiewarra hat: die Stadt stirbt langsam aber sicher aus, Läden schließen und Häuser stehen leer, die Bewohner sind gereizt bis aggressiv, fast jeder fragt sich, ob es nicht besser wäre, auch wegzuziehen. Für die Städter zeigt das erträumte, schöne Leben auf dem Land seine hässliche Seite und die Farmer kämpfen um den Erhalt ihrer Höfe, die schon von Eltern und Großeltern bewirtschaftet wurden. Das alles zeigt die Autorin sehr unromantisch und realistisch.


    Die Krimihandlung ist sehr spannend gemacht, es war keine Minute langweilig beim Lesen. Und das, obwohl ich zumindest bei dem Todesfall in der Vergangenheit schon bald eine Ahnung hatte, auf was und wen das hinauslaufen wird. Beim Tod von Luke und seiner Familie hatte ich jedoch absolut keinen Plan und mich hat die Lösung sehr überrascht. Alles war sehr schlüssig.


    Ich werde mir den nächsten Band auf jeden Fall auch noch besorgen.

    Bei mir gibt's eine Leseempfehlung.


    ASIN/ISBN: 3499272504

  • Ein Meisterwerk der eher leisen Töne


    Buchmeinung zu Jane Harper – »Hitze«


    »Hitze« ist ein Kriminalroman von Jane Harper, der 2016 bei Rowohlt Taschenbuch in der Übersetzung von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann erschienen ist. Der Titel der australischen Originalausgabe lautet »The Dry« und ist 2016 erschienen.


    Zum Autor:

    Jane Harper wurde 1980 in Manchester geboren, lebt aber schon lange in Melbourne, Australien. Sie war Journalistin, bevor sie mit dem Schreiben von Thrillern begann. Gleich mit ihrem Debütroman »Hitze« gewann sie neben zahlreichen anderen Preisen auch den wichtigsten britischen Krimipreis, den »Gold Dagger«


    Zum Inhalt:

    Aaron Falk kehrt nach zwanzig Jahren zum ersten Mal nach Kiewarra zurück – zur Beerdigung seines Jugendfreundes Luke, der sich und seine Familie getötet haben soll. Bald brechen alte Wunden wieder auf und die trockene Hitze hat die Kleinstadt im Griff.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist sicherlich kein Thriller sondern eher ein Spannungsroman. Schon der Prolog hat mich mit seiner ungewöhnlichen Sichtweise gefesselt. Aaron Falk ist Ermittler bei der Finanzbehörde und kehrt auf Bitte von Lukes Eltern an den Ort zurück, den er vor zwanzig Jahren fluchtartig verlassen hat. Die Eltern glauben nicht an den erweiterten Selbstmord ihres Sohnes und bitten Aaron um seine Einschätzung. Aaron findet unterstützt vom Dorfpolizisten Sergeant Raco einige Ungereimtheiten und ermittelt weiter. Neben dem aktuellen Todesfällen spielt der ungeklärte Todesfall einer Jugendlichen aus der damaligen Clique von Aaron und Luke eine wesentliche Rolle. Aaron wirkt hartnäckig und sympathisch, auch wenn seine Rolle in dem damaligen Todesfall Fragen aufwirft. Einige Bewohner Kiewarras halten ihn immer noch für schuldig am Tod der Jugendlichen.

    Die Anzahl der beteiligten Figuren ist übersichtlich und alle Figuren sind komplex und glaubwürdig gezeichnet. Die Hitze setzt allen zu und für Aaron wird es bedrohlich. Er kommt in beiden Fällen nur langsam voran, bleibt aber am Ball. Die Autorin zeichnet ein faszinierendes Bild der Kleinstadt und ihrer Bewohner. Sie nimmt sich Zeit für ausführliche Beschreibungen und doch bleibt die Spannung auf hohem Niveau erhalten. Zum Ende hin zieht das Tempo deutlich an und beide Fälle werden vollständig und nachvollziehbar aufgeklärt.


    Fazit:

    Der Spannungsroman punktet mit seiner Figurenzeichnung und dem intelligent und überraschend gestalteten Plot. Mich hat der Roman gefesselt und blendend unterhalten. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: B01FWSB4PE

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

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