'Dark Matter. Der Zeitenläufer' - Seiten 301 - 410

  • Wow. Was für ein Ende. Auch dieser Abschnitt hat mir gut gefallen, die aufgeworfenen Fragen hätten aber gern vertieft werden können. Was macht Identität aus, wie wirken sich Entscheidungen aus, diese Wechselwirkungen zwischen Wesenskern und Umgebung. Ich finde das spannend und hätte gern mehr dazu gelesen. Über die abschließende Bewertung muss ich mir noch Gedanken machen.

  • Ich habe das Buch heute morgen fertig gelesen. Noch vor dem Frühstück, weil ich es gar nicht mehr abwarten konnte.
    Es hat mich total überrascht, WIE gut es mir gefallen hat. Keine 08/15 Geschichte, bei der man alles vorausahnt. Bis fast zum Schluss wusste ich nicht, wie der Autor das alles auflösen will. Ja, ich habe gar keinen richtigen Ausweg gesehen und war dann mit dem Ende mehr als zurfrieden. Der Autor schafft es, nicht nur eine spannende SF-Geschichte zu erzählen sondern auch Tiefgang und psychologische Raffiniesse reinzubringen. Und die Gratwanderung zwischen realer, nachgewiesener Wissenschaft und SF oder Fantasy ist ihm hervorragend gelungen.


    Ich moche Jason1 - und war überrascht, wie Jason2 am Ende reagierte und doch noch die Kurve kriegte. Vor seinem Tod hat er wirklich gezeigt, dass auch er Gefühl hat und dem Jason1 gar nicht so unähnlich ist. Eine Spur rücksichtsloser aber am Ende doch einer, der für Daniela und Charlie das Beste wollte. ( Er hat ihm ja sogar den Ehering wiedergegeben) Das fand ich auch toll, dass das am Ende den Ausschlag bei ALLEN Jasons gab. Beim einen mehr beim anderen weniger.
    Nochmal eine phantasische Szene, da im Hangar als Jason und seine Familie zum letzten Mal in den Wüfel treten.
    Am Ende habe ich beim Nachwort erfahren, dass das Buch verfilmt werden soll. Google sagt 2018 kommt es ins Kino. ("Leider" mit Emmerich als Regisseur. Den mag ich eigentlich nicht so gerne.)

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Auf die Idee, dass es von diesen Jasons wieder zig Versionen geben könnte, die dann auch noch den Weg in diese Welt finden, bin ich gar nicht gekommen :yikes
    Aber mir hat auch zu schaffen gemacht, für wen Daniela sich jetzt entscheiden soll. Denn im Grunde sehen wir ja nur die Reise eines Jasons, hätten wir einen anderen verfolgt, dann hätten wir womöglich ihn für den richtigen gehalten. Das ist wirklich eine gruselige Vorstellung.


    Ich finde das Ende logisch und richtig. So können sie zumindest entkommen und eine Art neues Leben führen. In der alten Welt wäre das nicht möglich gewesen. So viele Jasons, wie da bestimmt noch nachgekommen wären, kann man ja gar nicht vernichten.


    Das Buch war seit langem mal wieder ein Roman, der mich über die Müdigkeit hinaus hat lesen lassen. In letzter Zeit habe ich sehr wenige Bücher dieser Art gelesen, weil die für mich immer irgendwie alle gleich sind. Daher war ich vorher skeptisch. Aber das hat mir wirklich gut gefallen.


    Zitat

    Original von Tilia Salix
    Wow. Was für ein Ende. Auch dieser Abschnitt hat mir gut gefallen, die aufgeworfenen Fragen hätten aber gern vertieft werden können. Was macht Identität aus, wie wirken sich Entscheidungen aus, diese Wechselwirkungen zwischen Wesenskern und Umgebung. Ich finde das spannend und hätte gern mehr dazu gelesen.


    Interessant fand ich, dass der eine, der richtige Jason zufrieden ist und sagt, man muss sich mit seinem "normalen" Leben arrangieren und Jason2 meint, dass alle Menschen unzufrieden sind, weil sie glauben, sie hätten die falschen Entscheidungen getroffen. Ich glaube auch, dass es solche und solche Menschen gibt und dass man denen das anmerkt. Wie viele unzufriedene Leute sind um einen rum, die sich immer denken "Hätte ich mal.....". Sowas ist mir wirklich fremd. Man macht das Beste aus allem und irgendwo ergeben sich immer Möglichkeiten. Ich bin wohl eher der echte Jason ;-)


    Ich werde nachher mal in die Serie von Crouch rein gucken. Und das erste Buch der Reihe ist jetzt auch auf meiner Wunschliste.

  • Zitat

    Original von Booklooker


    Ich finde das Ende logisch und richtig. So können sie zumindest entkommen und eine Art neues Leben führen. In der alten Welt wäre das nicht möglich gewesen. So viele Jasons, wie da bestimmt noch nachgekommen wären, kann man ja gar nicht vernichten.


    Das meiste erscheint logisch.
    Ich habe nur nicht verstanden, wie Jason1 denn beim ersten Mal in der Welt von Jason2 landet, wenn er doch betäubt ist und KEINE Tür öffnen kann? Oder kommt man einfach an den Ort, an dem der Würfel erschaffen wurde - ganz ohne Tür?

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich habe mir das so erklärt, dass Jason2 sich die Welt ausgesucht hat für ihn. Es ging ja auch, dass Charlie für Daniela und Jason einen neuen Ort findet.


    Edit: Oder es war einfach Zufall.... Kann ich mir aber nicht vorstellen.

  • Das war auch meine Frage: Wie genau hat der Jason2 es eigentlich hinbekommen, dass unser Jason in der richtigen Welt gelandet ist. Letztendlich hat er ihm doch nur die Ampulle gespritzt und ihn dann in den Würfel gesetzt? Hab ich was verpasst, oder wie ist das genau gewesen, dass Jason dann tatsächlich die Welt getauscht hat?


    Wie ich sehe, habt ihr schon versucht, es zu beantworten. Ich kann auch nicht wirklich glauben, dass es einfach Zufall ist.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich habe mir das so erklärt, dass Jason2 sich die Welt ausgesucht hat für ihn. Es ging ja auch, dass Charlie für Daniela und Jason einen neuen Ort findet.


    Edit: Oder es war einfach Zufall.... Kann ich mir aber nicht vorstellen.


    Gute Frage!


    Mich haben diese vielen Möglichkeiten und Varianten schier überfordert, so dass sich bei mir auch im letzten Abschnitt das Hinterfragen der Geschehnisse erübrigt hat.
    Schon, wenn ich auch nur ansatzweie versucht habe, mich in Jason, Charlie oder Daniela hineinzuversetzen, hat sich das schiere Entsetzen in mir ausgebreitet.


    Ein bisschen schlichter und weniger Komplex wäre wahrscheinlich mehr mein Ding gewesen, aber mir hat dieser Ausflug in SciFi mit einem Anflug von Horror gut gefallen.
    Vertiefen muss ich diese Bekanntschaft allerdings nicht, insgesamt war es für meinen Geschmack dann doch etwas zu beklemmend und verstörend.
    Aus diesem Grund werde ich mir wohl auch die Verfilmung nicht ansehen, solche gruseligen Dinge kann ich definitiv besser lesen als anschauen ;-).


    Ich habe ja bis zum Schluss gehofft, dass Amanda noch eine Rolle spielen würde, doch so, wie es nun endete hätte das nicht gepasst.

  • Ich finde der Roman verlangte einem doch einiges an Phantasie ab. Nach den vielen Welten kamen jetzt auch noch viele Jasons, aber ich muss sagen, auf Grund der Erklärungen und nach ein bisschen Nachdenken, passte das in die Logik des Romans mit hinein, auch wenn es mir von der Geschichte her etwas zu viel wurde. Die erste Hälfte des Romans war sehr spannend, die zweite für mich weniger, ich hatte ein Wow erwartet, aber nicht wirklich erhalten. Vielleicht lag es auch an der starken Betonung der Liebesgeschichte, ich hätte lieber etwas durchgehend Faszinierendes und Umwerfendes gelesen, Liebesgeschichten sind letztlich einfach nur alltäglich ...


    Sicher hat die Liebesgeschichte die Geschichte erst bedingt, durch sie wollte Jason2 bleiben, durch sie wollte der Original-Jason unbedingt wieder zurück. Ohne sie hätten wir eine ganz andere Geschichte gelesen - und die hätte mich womöglich richtig geflasht. Nun, die Geschichte gibt es wahrscheinlich irgendwo und eine andere Version meiner selbst hat sie gelesen ...


    Gut gefallen hat mir die Lösung des Ganzen, nämlich, dass Jason und seine Familie in eine andere Welt gingen. Das hatte ich mir auch überlegt, aber Jason hatte ja nur noch ein Serum (versteckt in einem Hotel), dass er an die Seren eines anderen Jason käme, hatte ich nicht in Betracht gezogen. Gut auch, dass das Ende offen ist, ob die Welt die richtige ist, wie es Jason und seiner Familie weiter ergeht, können wir nur ahnen. Ich hoffe sehr, dass wir von einem Nachfolgeroman verschont bleiben.


    Was der Roman bietet, ist Stoff zum Nachdenken, über das eigene Leben und über die eigene Zufriedenheit. Da ich mich schon öfter mit dem Was-wäre-wenn auseinandergesetzt habe, weiß ich, dass ich zufrieden bin mit dem wie es ist, auch wenn ich mir manchmal wünsche, nicht 1 1/2jährig schwer erkrankt zu sein, etwas, was mein Leben drastisch beeinflusst. Ohne das, wäre aber mein jetztiges Leben nicht mein Leben und das wäre sehr schade.

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Das meiste erscheint logisch.
    Ich habe nur nicht verstanden, wie Jason1 denn beim ersten Mal in der Welt von Jason2 landet, wenn er doch betäubt ist und KEINE Tür öffnen kann? Oder kommt man einfach an den Ort, an dem der Würfel erschaffen wurde - ganz ohne Tür?


    Er schien ja aus dem Würfel gestoßen worden zu sein. Ich denke, Jason2 hat ihn dahin gebracht.

  • Zitat

    Original von PMelittaM


    Er schien ja aus dem Würfel gestoßen worden zu sein. Ich denke, Jason2 hat ihn dahin gebracht.


    Dann muss Jason2 aber echt extreme Kontrolle über den Würfel haben, dass er 1) die welt findet, die ehemals seine war und Jason da rein schubst und
    2) die Welt von Jason dann auch nochmal genauso findet, damit er da von nun an leben kann.



    Spannend wäre auch, zu wissen, wie viele Welten Jason 2 ausprobiert hat oder ob er einfach die erstbeste genommen hat, in der Jason und Daniela glücklich sind.


  • Ich glaube, Jason2 hatte den Würfel absolut unter Kontrolle. Und ja, er hat den entführten Jason in seine Welt gebracht, er hat nämlich nicht nur seinem Opfer, sondern auch sich selbst was gespritzt, wenn ich mich richtig erinnere. Und da er 14 Monate unterwegs war, hat er mit Sicherheit viiiiel Zeit bei der Suche nach der richtigen Welt verbracht. Jason1 war etwa einen Monat unterwegs, bis er seine Welt wieder gefunden hat.


    Was mich aber wirklich wundert, ist, dass der Würfel auch in den Realitäten/Welten aufgetaucht ist, in denen er nie gebaut wurde. Hätte er nicht eigentlich verschwinden müssen, nachdem Jason und Amanda durch die Tür getreten waren? Der Würfel ist ja nur die Verbindung zwischen den Welten. Oder wie versteht ihr das?

  • Zitat

    Original von Tilia Salix


    Was mich aber wirklich wundert, ist, dass der Würfel auch in den Realitäten/Welten aufgetaucht ist, in denen er nie gebaut wurde. Hätte er nicht eigentlich verschwinden müssen, nachdem Jason und Amanda durch die Tür getreten waren?


    Das hab ich mich auch gefragt. Aber vielleicht müssen wir den Würfel wirklich mehr wie ein Raumschiff betrachten. Und das haben sie eben dahin mitgebracht.


    Aber jetzt, wo ich drüber nachdenke, ergibt sich die nächste Frage: Wenn jeder Jason in die "richtige" Welt einen Würfel mitgebracht hat - stehen die dann alle am gleichen Ort? Existieren sie einfach "übereinander" und wenn einer zurück geht, taucht darunter der nächste auf?

  • Zitat

    Original von Serendipity8


    Das hab ich mich auch gefragt. Aber vielleicht müssen wir den Würfel wirklich mehr wie ein Raumschiff betrachten. Und das haben sie eben dahin mitgebracht.


    Aber jetzt, wo ich drüber nachdenke, ergibt sich die nächste Frage: Wenn jeder Jason in die "richtige" Welt einen Würfel mitgebracht hat - stehen die dann alle am gleichen Ort? Existieren sie einfach "übereinander" und wenn einer zurück geht, taucht darunter der nächste auf?


    Das ist auch eine spannende Frage! So ganz hunderprozentig scheint das Ganze nicht durchdacht zu sein. Für die Handlung ist es ja auch nicht so furchtbar wesentlich, aber man stolpert doch irgendwie drüber. :grubel


    Abgesehen davon, dass Jasons Familie ja auch in der neuen Welt damit rechnen muss, dass irgendwann einer der anderen Jasons hineinstolpert. Denn wenn der Korridor unendlich ist, gibt es auch unendlich viele Jasons - für jede Tür einen :help