Die zwei Leben der Florence Grace von Tracy Rees

  • Inhalt:
    Florrie wächst bei ihrer Großmutter in den Morren Cornwalls auf. Kurz vor dem Tod ihrer Großmutter beichtet diese ihr ein lang gehütetes Geheimnis. Florries Mutter war eine Grace, die Tochter einer reichen Londoner Familie, die für einen Bauerssohn ihrer Familie den Rücken kehrte. Am Tag der Beerdigung taucht Florries neue Familie auf und will diese mitnehmen. Doch das viktorianische London und ihre neue Familie entspricht allem anderen als den Wünschen Florries. Doch etwas gutes hat ihr neues Leben, denn dadurch trifft sie auf zwei junge Gentleman, die sie bereits vor ein oaar Jahren als Bedinstete auf einem Fest kennenlernte, und seitdem nicht vergessen konnte.


    Meine Meinung:
    Die Geschichte der Florence Grace hat mich beeindruckt. Flüssig geschrieben und mit viel Spannung hat das Buch mich für sich eingenommen.
    Mal lernt Florence von klein auf kennen, sodass ihre Handlungen gut nachvollziehbar sind. Auch ihren charakterlichen Wandel und ihre eigenes Widerstreben gegen ihr neues Ich konnte ich gut mitverfolgen. Die Emotionen ihrerseits waren auch für mich spürbar.
    Die anderen Charaktere wurden ebenfalls sehr detailreich beschrieben, man das Gefühl hatte mitten im Geschehen zu sein.
    Die Geschichte an sich ist nichts neues. Ein neues Leben, eine Liebe die nicht sein darf und vieles mehr. Dennoch konnte Tracy Rees mich als Leserin für sich gewinnen.

  • Eigentlich ist Florrie glücklich und zufrieden mit ihrem Leben am Rande des Moores. Sie lebt bei ihrer Großmutter und ist relativ frei, wenn auch das Geld recht knapp ist. Durch Zufall lernt sie als Aushilfsdienstmädchen auf einer Gesellschaft in der Stadt die Brüder der wohlhabenden und einflussreichen Familie Grace kennen. Sanderson und Turlington könnten unterschiedlicher nicht sein, doch sie faszinieren das junge Mädchen aus dem Moor. Der Tod ihrer Großmutter verändert das Leben von Florrie. Kurz vor ihrem Ende offenbart ihr die Grandma, dass auch Florrie ein Teil der Familie Grace ist, weil ihre Mutter diesem Hause einst angehörte. Die reiche Familie ist nicht gerade begeistert von dem neuen Mitglied, doch sie wird widerwillig aufgenommen. Einzig ihr Cousin Turlington zeigt Verständnis für ihre schwierige Situation in der gehobenen Gesellschaft. Aus dem Wildfang Florrie wird nun die Lady Florence Grace. Das Moor in Cornwall wird durch das aufstrebende, aber konservative London ersetzt. In den Kreisen der Wohlhabenden gelten strenge Regeln. Das ruft in einigen Fällen den Widerspruch des wilden Landmädchens hervor, das in Florence immer noch schlummert. Für Turlington entwickelt sie starke Gefühle, doch ihn umgibt ein dunkles Geheimnis, was sie zunächst nicht erkennt.
    Die Geschichte aus dem 19. Jahrhundert lässt sich gut lesen, der Stil von Tracy Rees ist eingängig, unterhaltsam und streckenweise auch spannend. Allerdings finde ich dieses Buch nicht so stark wie ihr Erstlingswerk über die Reise der Amy Snow. Dennoch auf jeden Fall lesenswert.

  • Produktinformation lt. Amazon:
    Broschiert: 464 Seiten
    Verlag: List Hardcover (7. April 2017)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3471351566
    ISBN-13: 978-3471351567
    Originaltitel: Florence Grace. Follow your destiny
    Übersetzer: Elfriede Peschel
    Größe und/oder Gewicht: 13,6 x 3,7 x 20,5 cm


    Dieses nach dem erfolgreichen Roman "Die Reise der Amy Snow" zweite Buch von Tracy Rees war für mich das erste, aber ich denke, ich werde ihr tatsächliches Erstlingsbuch bald lesen, denn die Geschichte von Florence/Florrie hat mir recht gut gefallen.
    Der Plot ist nicht neu, aber er kommt hier ansprechend verpackt daher, es war nicht schwer, Sympathie für die Protagonistin zu empfinden und der historische Hintergrund wirkte authentisch und nicht nur aufgesetzt, der Schreibstil erwies sich als angenehm lesbar.
    Ich vergebe gerne 9 Punkte und empfehle das Buch Lesern mit einer Vorliebe für Familiengeschichten vor historischer Kulisse.

  • Für Florrie Buckley eröffnet sich eine neue Welt. In Cornwall aufgewachsen, lernte sie ein entbehrungsreiches Leben kennen. Als sie bei einer Gesellschaft in Truro aushilft lernt sie die Brüder Grace kennen und ahnt noch nicht, dass sie diese unter anderen Umständen wieder trifft. Kurz vor dem Tod ihrer geliebten Nan erfährt sie die wahre Herkunft ihrer Mutter. Es ist der Grace-Clan und in London wird das Haus Helikon ihr neues Zuhause. Sie ist jetzt Florence Grace.
    Der Patriarch Hawker bestimmt und alle tanzen nach seiner Pfeife, denn man könnte ja enterbt werden. Mit Sanderson und Turlington hat Florrie Freunde in dieser Familie, deren Ruf nicht der Beste ist.
    Welche dunklen Geheimnisse gibt es? Wie geht Florence damit um? Kann sie Cornwall vergessen? Akzeptiert sie ihr neues Leben? Wie entwickelt sich ihre Beziehung zu dem ruhelosen Turlington?
    Der Roman spielt Mitte des 19. Jahrhunderts und wird aus der Sicht von Florrie bzw. Florence erzählt. Man erlebt ihren Lebensweg mit allen Höhen und Tiefen. Blickt in ihr tiefstes Inneres mit ihren Zweifeln, Heimweh, Leidenschaft und ihre Intuitionen.
    Anschaulich wird das Umfeld in London mit seinen starren Regeln geschildert und man erahnt wie schwierig diese Umstellung für Florence ist.
    Einige Szenen ,verschiedene Protagonisten lassen keine Langweile bei diesen flüssig zu lesenden Roman aufkommen. Das ein oder andere Klischee fehlt auch nicht.
    Das geheimnisvolle Cornwall mit seinen Mooren und das quirlige London mit dem Höhepunkt der Weltausstellung werden bildhaft beschrieben.
    Ein unterhaltsamer Roman mit guten und bösen Charakteren, mystischen Einflüssen, der das Schicksal und die Entwicklung einer Frau erzählt, die ihren Weg sucht.



    7 Eulenpunkte

  • Inhalt:Die kleine Waise Florrie wächst bei ihrer Großmutter in Cornwall in einfachen, aber liebevollen Verhältnissen auf.
    Doch als Florrie etwa elf Jahre alt ist, erkrankt auch ihre Großmutter schwer. Kurz vor ihrem Tod klärt sie ihre Enkelin über deren Herkunft auf. Florries Mutter entstammt einer vornehmen Familie, die das Mädchen nun zu sich nach London nehmen wird.
    Aus Florrie Buckley wird nun Florence Grace.
    Das junge, ungestüme Mädchen hat viel zu lernen und nicht alle der neuen Verwandten sind ihr wohl gesonnen. Doch zum Glück gibt es auch Turlington, Florries Cousin, Enfant terrible und Erbe der Familie Grace....


    Meine Meinung: Schon auf den ersten Seiten fühlt sich der Leser ins historische England zurück versetzt, so bildhaft beschreibt Tracy Reeves die zwar ärmliche, doch glückliche Kindheit der aufgeweckten kleinen Florrie.
    Das erste Drittel des Buches hat mir nicht nur besonders gut gefallen, es hat mich regelrecht verzaubert und ich konnte Florence' spätere jahrelange Sehnsucht nach der komischen Landschaft gut nachvollziehen.
    Auch ihre erste Zeit in London und Entwicklung zu einer jungen Dame war interessant und glaubwürdig beschrieben.
    Etwas anstrengend fand ich jedoch die Liebesgeschichte zwischen Florence und Turlington. Hier war mir es irgendwann zu viel des Guten. Unterstrichen wurde das durch den phasenweise übertrieben blumigen Sprachstil der Autorin.
    Den Seufzer: "O, Turlington!" mochte ich nach der x-ten Wiederholung einfach nicht mehr lesen. (Leserinnen mit einer ausgeprägten romantischen Ader wird es aber möglicherweise gar nicht so sehr stören…)
    Insgesamt passt aber der Sprachstil in die damalige Zeit und auch zur Geschichte.
    Die Weiterentwicklung von Florence zu einer selbstbestimmten Frau, die schließlich ihre Erfüllung findet, hat mich dann wieder mit der Geschichte versöhnt, so dass ich 8 Punkte vergeben kann.

  • Das neue Buch von Tracy Rees, lässt mich etwas gespalten zurück. „Die Reise der Amy Snow“ hatte mir damals richtig gut gefallen, meiner Meinung nach kann aber „Die zwei Leben der Florence Grace“ damit nicht ganz mithalten.
    Das Cover ist wieder sehr stilvoll und edel, es ist relativ klar, um was es geht. Die Kleidung der jungen Dame auf dem Cover verrät dem Leser sofort um welche Gesellschaftsschicht es sich handelt, sowie zu welcher Zeit der Roman ungefähr spielt. Der Klappentext ist mit dem kurzen Anreißer sehr gut gewählt und macht den Leser neugierig. Die Animation zum Lesen ist somit gegeben und man möchte am liebsten sofort loslegen.
    Florrie ist zu Beginn des Romans dreizehn Jahre alt und steht somit an der Schwelle zum Teenager-Dasein, welches natürlich zu ihrer Zeit etwas ganz anderes beinhaltet, als dies heute der Fall wäre. Die Frage, die den Leser während des gesamten Romans begleitet ist die Beziehung zwischen Florence, genannt Florrie, und ihrem Cousin Turlington. Werden die beiden ein Paar oder nicht? Eine weitere Frage die im Raum steht ist: Wird Florence in ihrem neuen Leben zu Recht kommen? Beide Fragen beantwortet die Autorin und lässt den Leser nicht im Unklaren.
    Der Aufbau der Romans ist meiner Meinung nach ein klein wenig verwirrend. Die Geschichte wird zwar chronologisch erzählt, allerdings gibt es sowohl Zeitraffungen, als auch Rückblenden sowie Zeitsprünge. Manchmal weiß man als Leser nicht genau wieviel Zeit zwischen einigen Ereignissen gelegen hat, was ich als sehr schade empfunden habe. Sonst ist der Roman aber logisch stringent aufgebaut, im Vordergrund stehen die gesellschaftliche Stellung der Familie und ihr damit verbundenes Ansehen.
    Der Roman wird aus der Sicht der Ich-Erzählerin Florrie erzählt. Eigentlich ist diese Perspektive dafür prädestiniert eine enge Bindung zu der Person aufzubauen, mir ist dies leider nicht gelungen. Ich bin mit Florence leider nicht warm geworden, aber dies ist sicherlich eine rein subjektive Empfindung. Ein gewisser Humor blitzt immer wieder durch die Zeilen und unterhält sehr gut, teilweise waren es mir aber zu viele erzählende Passagen und ich hätte mir mehr Dialoge gewünscht, die etwas zur Auflockerung beigetragen hätten. Auch bleiben durch diese spezielle Erzählweise die Gedanken der anderen Personen dem Leser verborgen, da man nur Florence Blickwinkel kennt.
    Dieser Roman richtet sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit an die weibliche Leserschafft, Männer werden es sehr schwer haben sich mit Florrie identifizieren zu können. Alles in allem aber ein durchaus lesenswerter Roman, der einen guten Einblick in die Welt der Upper-Class gewährt.


    7/10 P.

  • „Manche Menschen sind dafür bestimmt, auf der Erde zu gehen, aber du nicht.“ (S. 225)


    Zusammenfassung. Florrie Buckley führt ein armes, dennoch größtenteils glückliches Leben, bis ihre Großmutter stirbt und ihr das Wissen um ihre tatsächliche Herkunft hinterlässt. Völlig unvorbereitet wird sie in ein Leben der besseren Gesellschaft Londons geworfen, in dem sie sich nur schwer zurechtfindet. Wird es ihr gelingen, Frieden zu schließen und sich selbst zu finden?


    Erster Satz. Dieses verdammte Pony war wieder durchgegangen.


    Inhalt. In diesem Roman begleiten wir das junge Mädchen Florrie auf ihrem Weg, Florence Grace zu werden - mit allen Schwierigkeiten, die das Stadtleben in einem Umfeld, das sich für die „bessere Gesellschaft“ hält, für ein Mädchen vom Land bereithält. All diese Schwierigkeiten machten mich oft genug wütend: Wütend ob der unfairen Behandlung, die dem armen Mädchen zuteil wurde, wütend wegen der widrigen Umstände, die einfach nicht darauf ausgelegt zu sein schienen, irgendjemanden glücklich zu machen. Und trotzdem gelang es Tracy Rees, mich am Ball zu behalten, ohne dass ich frustriert wurde. Immer wieder klarte sich der Himmel über Florence auf, immer wieder zeigte ihr etwas oder jemand, dass es sich lohnt, weiter zu leben.
    Und obwohl genug Schweres zwischen den Seiten steckt, vermochte es erst das (und ich hoffe, damit verrate ich nicht zu viel) versöhnliche Ende, mir Tränen zu entlocken.


    Personen. In der ich-Perspektive verfasste Bücher machen es mir häufig schwer, mich auf die Geschichte einzulassen; das war hier glücklicherweise nicht der Fall. Naturgemäß jedoch erfahren wir von der Hauptfigur durch diese Gegebenheiten nur aus der Innensicht und durch Handlungen etwas über ihren Charakter, was es leicht macht, Sympathien zu entwickeln.
    Doch ich glaube, ich hätte Florrie auch ohne diesen Vorteil gemocht. Sie ist eine starke Figur mit Fehlern, der es in beeindruckender Weise gelingt, sich an äußere Gegebenheiten anzupassen. Und auch die anderen Figuren waren durchweg glaubhaft und in gewisser Weise sympathisch oder doch mindestens mit einer Motivation ausgestattet, die sie mich als Leser nicht vollends hassen ließen.
    Mein persönlicher Favorit dabei war übrigens die schöne Calanthe, die mich mit jeder Äußerung etwas mehr an Luna Lovegood aus den Harry-Potter-Büchern erinnerte.


    Lieblingsstellen. „Es gibt zu viel Essen und nicht genug Luft.“ (S. 155)
    „Das Zusammensein mit ihm kam manchmal einer Freundschaft mit einer Kiste Sprengstoff gleich, die darauf wartete, einen neuen Minenschacht aufzusprengen.“ (S. 174)
    „Es waren seltsame Menschen, womöglich nicht einmal gute Menschen, aber sie waren Menschen.“ (S. 252)
    „Ich habe in London nicht viele enge Freunde, aber ich denke, dass zwei von eurem Format mehr sind, als viele Menschen haben.“ (S. 293)
    „Du gehörst ins Sonnenlicht und in den Wind [...].“ (S. 436)


    Fazit. „Die zwei Leben der Florence Grace“ ist ein Roman, der mich an vielen Stellen berührt hat und den ich sehr gern gelesen habe. Er war spannend und fesselnd, insgesamt versöhnlich (in meinen Augen eher eine Spur zu viel als zu wenig) und doch fehlte mir für absolute Begeisterung irgendwie ein kleines Fünkchen.
    Was bleibt ist jedoch noch immer ein tolles Buch über eine starke Frau unter widrigen Umständen, und das ist etwas, das ich mir von dem ein oder anderen Buch bisher in diesem Jahr auch gewünscht hätte.

  • Ihre Mutter stirbt als sie noch ein kleines Baby war und mit sieben verunglückt ihr Vater bei einem Unfall in der Mine. So wächst Florence Buckley (Florrie) in Armut aber glücklich bei ihrer Großmutter Nan in den Mooren Cornwalls als Waisenkind auf. Florrie unterstützt ihre Großmutter wo es geht und lernt dadurch bei einem Fest auch die andere Seite, nämlich Reichtum und die Familie Grace kennen. Doch wenige Jahre danach, kurz bevor ihre Großmutter sterben muss, vertraut sie Florrie ein Geheimnis an. Ihre Mutter stamme aus einer namhaften, reichen, aber auch berüchtigten Familie, nämlich der Familie Grace. Florrie ist entsetzt, aber ihre Großmutter beruhigt sie. Sie hätte Kontakt mit der Familie aufgenommen und geschrieben und Florence möge zu ihnen kommen. Fortan ändert sich nach dem Umzug alles für Florrie, eine unbekannte Familie, Reichtum, Hass und das Gefühl nicht willkommen zu sein in dieser Familie schlagen ihr entgegen. Und so wird langsam aus Florrie, eine liebreizende Florence Grace, die aber immer noch ihr Herz am rechten Fleck hat. Nur in Cousin Turlington findet sie endlich einen Freund. Nach und nach entwickeln sich immer mehr Gefühle zu dem um einige Jahre älteren Turlington. Doch Turlington wird mit dunklen Geheimnissen und vielen Problemen überschattet. Kann diese Liebe weiter bestehen?


    Meine Meinung:
    Tracy Rees ist mir durch ihr erstes Buch "Amy Snow" aufgefallen, wie schon in ihrem ersten Roman, wird auch hier die Geschichte eines verwaisten Mädchens erzählt. Das Cover ähnlich gestaltet wie schon in ihrem ersten Band passt sehr gut zum Inhalt. Auch der Schreibstil ist genauso schön und flüssig wie schon beim letzten Buch. Mit viel Liebe zu Detail erzählt es die Geschichte von Florence Buckley, später Florence Grace und ihr Lebensweg oder von Armut zum Reichtum könnte man auch sagen. Doch dieses junge Mädchen muss vieles erdulden und ertragen, Armut, Ablehnung, Enttäuschung, Verlust der Großmutter ihrem letzten Halt, aber auch Liebe und Freundschaft.Schön fand ich den letzten Rat der Großmutter: "Denk immer dran, das Leben ist mächtiger und geheimnisvoller, als wir auf dieser Erde uns dies vorstellen können. Es gibt immer verborgene Pfade, die uns anziehen und stärkere Winde, die uns treiben, als wir begreifen können. Nimm das als Trost, wen du welchen brauchst und denke immer daran, dass du eine Begabung hast." (Auszug aus dem Buch) Für mich war es eine unterhaltsame, emotionale Geschichte, die mich in das England der früheren Jahre versetzt hat. Trotzdem das Buch an manchen Stellen etwas lang erscheint, bekommt es von mir eine Leseempfehlung und 10 Eulen.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

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  • Florence Grace – Eine bewundernswerte Frau
    Florence wächst nach dem Tod ihrer Eltern behütet bei ihrer Großmutter in Cornwall auf. Als ihre Großmutter im Sterben liegt, erfährt „Florrie“, dass ihre Mutter der reichen Familie Grace entstammte und sie deshalb ihr weiteres Leben in London bei deren Familie verbringen soll.
    Doch Florence fühlt sich in Helikon (so heißt das Londoner Domizil) nicht besonders wohl, besonders ihre Tante Dinah und ihre Cousine Annis machen ihr das Leben schwer und lassen sie täglich merken, dass sie nicht willkommen ist. Der despotische Großvater Hawker drangsaliert die ganze Familie und die anderen Verwandten schwimmen mit dem Strom und sind ihr kaum eine Hilfe. Dann taucht ihr charismatischer Cousin Turlington auf und über die Jahre entwickelt sich zwischen den beiden eine leidenschaftliche Affäre, doch Turlington ist unstet und rastlos…


    Meine Meinung:
    Ich habe mit Begeisterung „Die Reise der Amy Snow“ verschlungen und war sehr skeptisch, ob Tracy Rees nach diesem Highlight wirklich nachlegen kann.
    Ich habe festgestellt – sie kann!
    Die Geschichte ist aus der Sicht von Florence geschrieben und so konnte ich mich sehr gut in ihre Welt hineinversetzen. Ich teilte ihre Meinungen, ihre Anti- und Sympathien und fand toll, dass Florence durchaus fähig war, ihre Sichtweise zu ändern, was sie ihrer Freundin Rebecca zu verdanken hatte.
    Florence entwickelt sich von einem unbedarften jungen Mädchen zu einer sehr selbstständigen Frau und es hat mir richtig Spaß gemacht, ihr bei dieser Entwicklung zu folgen.


    Fazit: Ein grandioses Buch über eine junge Frau, die ihre Bestimmung findet.
    Wer Amy Snow mochte, wird auch Florence Grace lieben!
    Absolute Leseempfehlung!

  • Starke und bemerkenswerte Frau
    Die zwei Leben der Florence Grace ist das erste Buch von Tracy Rees, was ich gelesen habe, und es hat mir ganz gut gefallen.
    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, das Buch hat ein angenehmes Tempo und es gibt viele schöne Beschreibungen der Landschaft des Cornwalls.
    Das Buch hat gewisse Parallele zu Mansfield Park von Jane Austen: in beiden Büchern geht es um eine arme junge Frau, die plötzlich aus ihrem Leben gerissen wird und zu den reichen Verwandten umzieht, in beiden Büchern fühlen sich die Protagonistinnen in ihrem neuen Zuhause nicht wohl und in beiden Büchern gibt es eine unerträgliche Tante. Woran sich die beiden Bücher sehr stark unterscheiden, sind die Protagonistinnen selbst. Florence Grace ist viel selbstsicherer und aktiver als Fanny Price, sie nimmt ihr Leben selbst in die Hand und versucht, ihr eigenes Ich nicht zu verlieren. Ich muss zugeben, ich mag Fanny Price nicht sehr, umso mehr war ich von Florence Grace begeistert. Sie ist eine sehr starke und sympathische Protagonistin.