'Der Herr der Bogenschützen' - Seiten 188 - 275

  • Also theoretisch hat der Plan der Franzosen ja funktioniert, allerdings haben die Engländer sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Verzweiflung bringt gute Ideen hervor und in dem Fall auch den Zusammenhalt, der nötig war. Die Franzosen waren wirklich einfach zu siegessicher.


    Dass die Gefangenen getötet werden mussten hat Harry glaube ich wirklich schwer getroffen. Taktisch war es aber wirklich nötig, ich glaube nicht, dass die Franzosen andersherum anders gehandelt hätten.


    John treiben immer noch die Zweifel um, ob er Harry mögen darf oder nicht. Letztendlich macht es Harry ihm leicht, und dass er nicht sofort alles zurückbekommt, halte ich auch für ok.
    Ganz offensichtlichste Thomas seine Lügen nicht nur bei Johns Mutter verbreitet, daher hat niemand nach den Hollands gesucht.


    Vielleicht hätte John Love ihn damals doch mitnehmen können, ohne das John was passiert wäre, schliesslich wäre er dann ja ein Wunder gewesen, ein von den Toten auferstandener ;-)


    Jehannes Vater scheint ja ein wirklich vernünftiger Mann gewesen zu sein. Die Mutter übertreibt es aber wirklich ziemlich mit der Frömmelei.
    Und der Priester des Dorfes ist scheinbar auch nur ein gei.... alter Sack, warum sonst würde er sich bei der Beichte gerade die sexuellen Sünden besonders ausführlich erklären lassen.

  • In diesem Abschnitt gingen mir trotz der großartiges Kopfkino erzeugenden Erzählweise :anbet zwei Fragen durch den Kopf:
    Warum konnten die Franzosen die gespitzten Baumstämme/Pfähle nicht rechtzeitig erkennen?
    Und... Wenn jetzt ganz viele Bogenschützen auf einmal losschießen... dann schießen die doch nicht jeder auf einen ganz bestimmten einzelnen Mann, sondern sozusagen als Wolke von Pfeilen. Und da entsteht vor meinem geistigen Auge ein Bild, das an verhakte Typen in den alten Schreibmaschinen erinnert... Behindern die Pfeile sich denn da nicht gegenseitig im Flug? :gruebel ?(
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Zitat

    Original von maikaefer
    In diesem Abschnitt gingen mir trotz der großartiges Kopfkino erzeugenden Erzählweise :anbet zwei Fragen durch den Kopf:
    Warum konnten die Franzosen die gespitzten Baumstämme/Pfähle nicht rechtzeitig erkennen?
    Und... Wenn jetzt ganz viele Bogenschützen auf einmal losschießen... dann schießen die doch nicht jeder auf einen ganz bestimmten einzelnen Mann, sondern sozusagen als Wolke von Pfeilen. Und da entsteht vor meinem geistigen Auge ein Bild, das an verhakte Typen in den alten Schreibmaschinen erinnert... Behindern die Pfeile sich denn da nicht gegenseitig im Flug? :gruebel ?(
    :wave


    Anfangs standen die Bogenschützen vor den eingeschlagenen Pfählen. Das ist sogar historisch belegt und deshalb hat Harry auch solange gewartet anstatt vorzurücken. Erst als es ihm zu bunt wurde, hat er das Risiko der Entdeckung auf sich genommen.
    Die Franzosen werden sich nur gefragt haben, was der Lärm soll. Und als dann ihre Reiterei ungeordnet angriff - ebenfalls ein hist. Fakt - haben sie die Falle einfach übersehen. Wer mal ein solchen Helm getragen hat - ich habe - weiß, man sieht so gut wie gar nichts und ist ständig dem Ersticken nahe.


    Zur zweiten Frage: Das kann durchaus vorgekommen sein, dass sich ein paar Pfeile in der Luft getroffen und aus dem Spiel genommen haben. Aber in der Masse war das ohne Bedeutung. Ich habe ein solches Salvenschießen (Pfeilhagel) auf einem Mittelalterfest ganz in unserer Nähe mehrmals miterleben dürfen und da kam das eigentlich nie vor.


    Viele Grüße - und immer schön neugierig bleiben - euer Mac.


    ;-) :wave

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Ich wusste ja schon vorher, wie die Schlacht ausgeht und als Nachwort-Zuerst-Leser auch was mitz john danach passiert, trotzdem konnte ich einfach nicht aufhören zu lesen, großartig erzählt! Bei Schlachten fange ich oft an querzulesen, hier gar nicht.


    Zitat

    Original von StreifiVielleicht hätte John Love ihn damals doch mitnehmen können, ohne das John was passiert wäre, schliesslich wäre er dann ja ein Wunder gewesen, ein von den Toten auferstandener ;-)


    Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass ihm irgendjemand geglaubt hätte. :gruebel

  • Ich dachte zuerst... puh ein ziemlich langes Kapitel, kam mir beim Lesen aber gar nicht so vor. Es hat Spaß gemacht, obwohl ich Kampf-/Kriegsszenen gar nicht so mag.


    Die Begegnung von John und Harry im Zelt hat mir gut gefallen, ich wäre gerne dabei gewesen und hätte gerne die entsetzten und erstaunten Gesichter der "anderen" Herren gesehen. Aber es ist wirklich okay, dass John sich den Titel "Duke" erst noch verdienen muss.


    Bei Jehanne und ihrer Familie bin ich wieder gerne Gast gewesen. Gerade ihren Vater mag ich sehr, er scheint ein weitsichtiger und kluger Mann zu sein.


    Ich freue mich aufs Weiterlesen :wave

  • Die Darstellung der Kampfszenen fand ich gelungen. Auf der einen Seite wirkt es schon sehr gräulich, aber auf der anderen Seite bleiben dem Leser doch viele Details erspart. Auch der Umgang mit der Zivilbevölkerung ist beeindruckend. Das Hauptproblem bei größeren Heeren ist die Logistik und allzu umfangreiche Vorräte werden die Engländer nicht gehabt haben. Je länger sie unterwegs waren, desto hungriger werden die Soldaten. Sie dann noch so unter Kontrolle zu halten, dass keine Übergriffe passieren, ist eine große Leistung.
    Bei der eigentlichen Schlacht ist es mir unerklärlich, dass die Franzosen keinen anderen Ort gewählt haben. Ihnen muss doch der schlammige Acker aufgefallen sein und wenn man gewinnen will muss man dadurch. Auch dieses Vertrauen in ihre Rüstungen, gilt auch für die Engländer, ist für die Ritter typisch. Aber diese Schlacht macht deutlich, dass die Zeit der Ritter abgelaufen war.
    Besonders beeindruckend fand ich die Szene, als John vor König Harry erschienen wurde. Seine Begründung für die Anwesenheit vor Ort ist schon dreist. So viel Temperament, aber auch Unbeherrschtheit hätte ich ihm nicht zugetraut. Das Schwert des Königs in den Stuhl des Erzbischofs zu werfen, ist eine Provokation. Da hat er nun einen neuen Erzfeind.
    Auch sein Verhältnis zu seinen walisischen Bogenschützen ist außergewöhnlich. Wie es ihm gelingt, sie an sich zu binden, obwohl sie weder plündern noch Geiseln nehmen durften. Er muss schon Charisma gehabt haben.
    Bei der Überfahrt erwähnte der Kapitän, dass es schon Schiffskanonen geben würde. Konnten diese noch nicht zu Land eingesetzt werden oder fehlte es an der Mobilität?
    Vater Darc ist mir auch sehr sympathisch, er wirkt recht modern. Seine Frau hingegen ist mehr als fromm. Und der Klerus kommt gewohnt schlecht weg!

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Zitat

    Original von wampy


    Bei der Überfahrt erwähnte der Kapitän, dass es schon Schiffskanonen geben würde. Konnten diese noch nicht zu Land eingesetzt werden oder fehlte es an der Mobilität?


    Nach heutigem Kenntnisstand hatten die Engländer bei Azincourt keine Kanonen, sondern sie in Harfleur zurückgelassen.
    Die Franzosen hingegen schon. Aber sie setzten sie nicht ein, weil sie befürchteten, hohe Adlige zu töten, die sie ja gefangen nehmen und für die sie Lösegeld haben wollten.
    Die Rechnung ging wohl nicht auf. :-)
    Und du hast völlig recht: Im Kampf, vor allem in der Schlacht, ging es ausschließlich ums Überleben (anders auf Turnieren, aber das steht auf einem anderen Blatt). Da hat man sich notfalls auch der faulsten Tricks bedient, was für mich nachvollziehbar ist.
    Ich hätte auch lieber überlebt als in Schönheit zu sterben. :-]
    Einige Jahre habe ich selbst Säbel und Florett gefochten. Und selbst damals galt noch: Das Gefecht ist zu gewinnen! Zur Not auch mittels einer Schreifinte oder wie auch immer. Aber am Ende zählt nichts als der Sieg oder die Punkte für die Mannschaft.
    Ich hoffe, ich habe jetzt keine Illusionen zerstört. :gruebel

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Sir Erpingham hat von John erfahren, von wem er die Techniken und die Kampfkunst gelernt hat..Er weiß jetzt, wer John ist.....ich hoffe mal, das dieses Wissen nicht schädlich für John ist.....


    In der Normandie sind die Franzosen in großer Überzahl und einige Waliser bekommen es mit der Angst zu tun und wollen sich aus dem Staub machen. John erklärt ihnen aber, dass er eine Plan hat und die Franzosen in eine Falle locken will.....

  • Was für ein Triumpf für John Holland! Sein listiger Plan gegen die Franzosen geht auf und der König schlägt ihn zum Ritter, obwohl dieser erfahren hat, welches Motiv John in die Normandie geschickt hat.


    Wie auch in den Seeschlachten bei "Der Pirat", war auch in diesem Abschnitt großes Kopfkino angesagt. Das war wirklich toll erzählt, so grausam diese Schlacht auch war!!

  • Anfangs hatte ich Bedenken, fast ein ganzer Abschnitt über eine Schlacht?
    Ich bin kein Freund von großen Schlachtszenen.
    Es hielt sich alles in Grenzen, es wurden zwar Köpfe oder andere Körperteile abgeschlagen aber nicht ausführlich erklärt wo was hin spritze oder wer von Körperteilen oder sonstigem getroffen wurde. Alles in allem ein gut zu lesender Abschnitt, der auch sehr gut erklärt wie es zu dieser verehrenden Niederlage der Franzosen kommen konnte.
    John konnte Pluspunkte sammeln, hat Ansehen bei Harry und dessen Vertrauten gewonnen und ich bin neugierig wie es mit ihm weitergeht.

  • Die Szene zwischen John und König Harry hat mir richtig gut gefallen.


    Den Ausgang der Schlacht kannte ich natürlich - ich hab mir mal nebenbei noch ein wenig aus dem Hörbuch - Das Spiel der Könige angehört, eben auch die Schachtszenen - sozusagen die doppelte Dröhnung :lache


    Was mir richtig gut gefällt, sind die Schlenker zu Jeanne D´arc. Sie kennt man natürlich, aber mich interessiert auch das Drumherum besodners. Sprich die Familie.
    Den Vater mag ich auch, der scheint für die Zeit ein bodenständiger Kerl zu sein.
    Wenn man die Mutter sieht, wie religiös sie die Lütte erzieht, wundert es weniger, wie es für Jeanne weitergeht.

  • Ich mochte die Szene zwischen John und Harry auch sehr gerne. Der symapthische Eindruck, den ich anderen Darstellungen von Harry gewonnen habe, verstärkt sich hier. Ganz anders dagegen war die Begegnung mit Henry Beaufort, der Herr Bischof ist mir aus dem Gablé-Roman doch in besserer Erinnerung gewesen. Aber deswegen lese ich gerne solche Geschichten aus wechselnden Perspektiven, es ergibt doch nach und nach ein sehr stimmiges Gesamtbild.


    Die Schlachtenszenen haben mir sehr gut gefallen, aber das kannte ich von dir ja auch schon aus dem "Pirat", Mac :-) Die Brutalität ist zwar groß, aber es wirkt zu keinem Zeitpunkt unangemessen oder reisserisch.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Zitat

    Original von Susannah
    Die Schlachtenszenen haben mir sehr gut gefallen, aber das kannte ich von dir ja auch schon aus dem "Pirat", Mac :-) Die Brutalität ist zwar groß, aber es wirkt zu keinem Zeitpunkt unangemessen oder reisserisch.


    Das freut und beruhigt mich gleichermaßen. :-]

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Zitat

    Original von Mac P. Lorne


    Das freut und beruhigt mich gleichermaßen. :-]


    Ich bin da aber auch nicht die typische, weibliche Leserin - ich bin ja nicht zimperlich ;-)

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)