'Winterengel' - Seiten 077 - 158

  • Uh, die Engel sind weg. :wow

    Da Wenzel sich ja Anna gegenüber so ekelhaft verhalten hatte, frage ich mich, ob er nun irgendwie seine Finger im Spiel hat und Anna schaden möchte. Es weiß ja sonst auch fast niemand etwas über das Ziel ihrer Reise.


    Ein bisschen seltsam erscheint es mir, dass Anna und Evans so beengt reisen, sich sogar das Schlafwagenabteil und auf dem Schiff die Kabine teilen. Ist das nicht ganz schön, ähm... unschicklich?! :gruebel

  • Nun sind sie also weg, die Engel. Wobei ich mich ja schon frage wieso....

    Wenzel halte ich nicht für schlau genug, dass er da selber dahinter stecken könnte. Aber vielleicht sein Vater?


    Die Reise fand ich toll beschrieben, das muss echt ein unglaubliches Erlebnis für Anna gewesen sein.


    Ich hoffe mal Anna und John gelingt es die Engel wieder zu beschaffen, oder das Anna die Möglichkeit bekommt neue herzustellen. Nachdem sie ja einen Weihnachtsbaum damit schmücken soll hätte es ja auf jeden Fall mehr als die schon fertigen gebraucht.

  • In dem Abschnitt geht es also auf die große Reise.


    Das Bahnhofsgebäude in Heilbronn war in der Tat ein stattliches; das würde vermutlich auch heute noch dieses Attribut bekommen. > hier auf der Seite des Stadtarchivs Heilbronn < ist eine alte Postkarte um 1900 zu sehen.


    Bei dem „schwarzen Ungetüm“ habe ich erst gestutzt, doch in Württemberg (und vermutlich war eine württembergische Lok vor dem Zug) waren zu jener Zeit die Dampfloks anscheinend tatsächlich meist schwarz gestrichen. Was nicht selbstverständlich war, waren die meisten Lokomotiven der Länderbahnen damals doch in grün gestrichen. (Sollte es jemand genau wissen wollen: vgl. Wolfgang Diener „Anstrich und Bezeichnung von Lokomotiven“, Verlag VG Bahn, Fürstenfeldbruck 2012, S. 30f. :grin )


    Der Mann am Heilbronner Bahnhof macht in der Tat einen seltsamen Eindruck; auf Grund seines Verhaltens, der Begegnung im Kölner Dom und den später gestohlenen Glasengeln nehme ich an, daß er etwas damit zu tun hat und den Diebstahl da schon vorbereiten wollte. Unklar ist nur, ob der John gefolgt ist (ein Gegner / Konkurrent des Lords oder ein eifersüchtiger Hoflieferant, der um sein Geschäft fürchtet?) oder ob Wenzel etwas damit zu tun hat. Letzteres erscheint mir jedoch ziemlich unwahrscheinlich - das wäre eine Nummer zu groß für ihn.


    John selbst bleibt den ganzen Abschnitt hindurch etwas undurchsichtig und ich frage mich, ob er nicht etwas verbirgt. Oder ob er wirklich „nur“ ein Diener eines Lords ist.


    Die Frage, ob wirklich Engel in der Kiste waren, mußte er wohl stellen; seine Erklärung wirkt einleuchtend. Inwieweit man so etwas diplomatischer hätte anstellen können, sei dahingestellt. die Reaktion von Anna ist jedoch eindeutig und sollte ihn von ihrer Unschuld überzeugen.


    Jedenfalls sind die Glasengel nun verschwunden, eine erste Spur ist aufgetaucht und ich bin gespannt, ob es weiter Spuren gibt, ob die Engel wieder auftauchen und wer oder was dahinter steckt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ein bisschen seltsam erscheint es mir, dass Anna und Evans so beengt reisen, sich sogar das Schlafwagenabteil und auf dem Schiff die Kabine teilen. Ist das nicht ganz schön, ähm... unschicklich?!

    Diese Frage habe ich mir im Verlauf des Abschnitts auch mehrfach gestellt - immerhin befinden wir uns im Jahr 1895! Andererseits ist das nach meinem Verständnis ein "Weihnachtsroman" und kein "historischer Roman" (im strengen Sinne), von einem Sachbuch ganz zu schweigen, da geht das für mich dann schon.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Nadezhda : Das sind eben Diener und Reisende, einfache Leute, die kein Geld für zwei Abteile haben... Außerdem, wie sollen sie denn ... Nein, ich halte mir lieber den Mund zu. ;-) Viel Spaß beim Weiterlesen!


    Ich kenne es aus historischen Romanen so, dass man dann eben mit einer unbekannten Person gleichen Geschlechts das Abteil / die Kabine teilt.



    Weiterhin gute Besserung!!! :knuddel1

  • Ich glaube schon, dass Menschen auch damals manchmal nicht so streng auf "Trennung" geachtet haben. Das möchten uns zeitgenössische Darstellungen gern glauben machen, man muss ja das Gesicht wahren und will gegenüber den Nachkommen nicht als morallos dastehen. Aber es hat auch Ausreißer gegeben und ganz so steif wollte ich die beiden nun nicht miteinander umgehen lassen. John ist ja ein "Gentleman"! Da habe ich mir ein bisschen künstlerische Freiheit rausgenommen. Ist ja auch eher ein Märchen als eine genaue historische Darstellung. :-)

  • . Ist ja auch eher ein Märchen als eine genaue historische Darstellung.

    So kommt das Buch bei mir auch an (und entspricht damit auch den Ansprüchen und Erwartungen, die ich an das Buch vor dem Lesen gestellt habe). :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich denke auch, dass John mehr ist als er zu sein vorgibt, und auch mehr weiß als er zugibt.

    Wer sollte denn die Engel einer kleinen unbekannten Glasmacherin stehlen?

    Ich halte es für unwahrscheinlich, dass es irgendjemand aus Annas Umgebung/Bekanntenkreis ist.

    Vielmehr halte ich es für wahrscheinlich, dass es mit John und dessen "Herrn" zu tun hat. Vielleicht eine alte Rivalität? Ich spekuliere mal ein wenig: eine Rivalität die mit der Königin zu tun hat? Wer ihr den schönsten Weihnachtsschmuck präsentiert? Es muss schon ein "großer Dieb" sein.

    Auch glaube ich zu wissen, wer John ist. Bin gespannt ob ich recht habe.

  • Die Reise ist sehr schön beschrieben, vor allem die Szenen in Köln gefallen mir sehr gut. Toll, wie John auf Anna eingeht und ihr Stifte und das kleine Buch gibt. Da denkt auf jeden Fall jemand mit...


    Nun sind sie also weg, die Engel. Wobei ich mich ja schon frage wieso....

    Wenzel halte ich nicht für schlau genug, dass er da selber dahinter stecken könnte. Aber vielleicht sein Vater?


    Die Reise fand ich toll beschrieben, das muss echt ein unglaubliches Erlebnis für Anna gewesen sein.

    :write Ich bin neugierig, ob sie die Engel wieder finden - oder ob Anna neue herstellt?

    Ich glaube schon, dass Menschen auch damals manchmal nicht so streng auf "Trennung" geachtet haben. Das möchten uns zeitgenössische Darstellungen gern glauben machen, man muss ja das Gesicht wahren und will gegenüber den Nachkommen nicht als morallos dastehen. Aber es hat auch Ausreißer gegeben und ganz so steif wollte ich die beiden nun nicht miteinander umgehen lassen. John ist ja ein "Gentleman"! Da habe ich mir ein bisschen künstlerische Freiheit rausgenommen. Ist ja auch eher ein Märchen als eine genaue historische Darstellung. :-)

    Ich finde es sehr schön, dass die Beiden die Reise zusammenerleben. Alles andere wäre für Anna wohl auch zu schwierig gewesen...


    John scheint einiges zu verschweigen ... ich habe das Gefühl, das er nicht der ist, der er vorgibt zu sein...:gruebel

  • Auch wenn mir John nicht ganz geheuer ist, haben mir die Szenen der Reise sehr gefallen.

    Ich würde mir wünschen, dass John nichts mit dem Verschwinden der Engel zu tun hat.


    Bezahlt nicht die Königin die Reise ? Warum müssen die beiden gemeinsam in einem Abteil reisen ? War damals eigentlich nicht üblich, wäre es wohl auch heute nicht. Die beiden sind ja eigentlich Fremde.

  • Ich habe gerade mit CD 4 begonnen, weiß also nicht, ob ich den Abschnitt sprenge.

    Aber der Diestahl ist ja bereits entdeckt worden und die beiden sind auf der Suche.

    Die Fahrt war auch hörbuchmäßig gut und eindrucksvoll für Anna beschrieben.


    Annas Entsetrzen beim bemerken der Steine in ihren Kistchen kann ich mir bildhaft vorstellen, das muß ein extremer Schock gewesen sein.


    Hmm, aber wer ist verantwortlich?


    Wenn der Diebstahl wirklich auf dem Schiff passiert ist, während beide die weißen Felsen von Dover betrachteten, dann muß ihnen ja wirklch jemand gefolgt sein.

    Der undurchsichtige Mann aus Heilbronn kann in Frage kommen, dennoch denke ich, selbst wenn, daß der nur im Auftrag handelt.

    Bisher scheint mir "bösewichtmäßig" nur Wenzel & Papa in Frage zu kommen. Sei es Neid, Wut, verletzte Eitelkeit?


    Rest lieber im nächsten Abschnitt, da ich nicht weiß, bis wohin im Buch genau dieser Abschnitt geht.



    Edith hat mir grad gezeigt, daß ich noch nicht im nächsten Abschnitt bin.

    Da stehen Dinge, die ich noch nicht gehört hab, also schnell wieder weg und weiterhören :grin

  • Mir gefiel die Beschreibung der Reise sehr gut. Für Anna ist es quasi eine Weltreise, sie ist ja nie aus ihrem dörflichen Umfeld heraus gekommen. Ich rätsele noch, wer denn ein Motiv für den Diebstahl haben könnte. Wenzel vielleicht, aber dann wäre es zu Beginn der Reise geschehen. Sonst weiß eigentlich niemand, dass es Glasfiguren in der Kiste gewesen sind. Bei John habe ich Zweifel, dass er ein Diener ist. Da ist einerseits sein überaus umfangreiches Gepäck und dann generell sein Auftreten. Er wirkt eher wie jemand, der wohlhabend ist und selbst Diener beschäftigt. Anna scheint schon sehr in John verliebt zu sein. Ihre Gedanken bei Berührungen sind sehr beredt. Aber ihre Vernunft sagt ihr, dass John nach Weihnachten Geschichte ist und somit keine dauerhafte Beziehung möglich ist.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln