'Wölfe' - Teil 2

  • Cromwell finde ich auch sehr sympathisch. Er ist so ganz anders dargestellt, gerade deshalb lese ich die Familienszenen sehr gerne. Der Verlust muss schrecklich für ihn sein.

    Der Schreibstil geht mittlerweile ganz gut zu lesen, was die historischen und politischen Verwicklungen angeht, bin ich bestimmt kein Nobody, aber manchmal muss ich hier schon arg sortieren und nochmal etwas nachlesen.

    Naja, mal schauen wie sich dies nun weiterentwickelt...

  • Diesen Abschnitt fand ich anstrengender zu lesen als den ersten: zu der Frage, wessen Gedanken mit "er" nun gerade geschildert werden, tritt die zeitliche Dimension. Da ich immer nur kurze Abschnitte am Stücken lesen kann, ist es mir schwer gefallen, die Orientierung zu behalten. Zum Glück ist der Rest offenbar chronologisch erzählt.

    Mein Mitgefühl mit dem Kardinal hält sich in Grenzen, Cromwell kann ich allerdings nur schwer einschätzen. In Mantels Schilderung wirkt er eigentlich sympathisch und ich frage mich, wie er zu seinem offenbar so schlechten Ruf gekommen ist. Die distanzierte Erzählweise gefällt mir, macht es aber auch schwer, die Figuren so richtig zu packen. Ich muss allerdings gestehen, dass mich der Tod von Anne und Grace sehr berührt hat.

    Eigentlich lässt sich das Buch gut lesen, ich bleibe nur immer wieder hängen, weil ich dieses oder jenes nachlese, was eigentlich nur in einem unbedeutenden Nebensatz erwähnt wird ... Richard II zum Beispiel. Auch ein spannendes Leben (und Ende ...). Um dann doch noch irgendwann mit dem eigentlichen Buch weitermachen zu können, habe ich das nachschlagen dann aber irgendwann sein gelassen.

  • Ich warte immer noch darauf, dass Cromwell sich in das Ungeheur verwandelt, als das er immer dargestellt wird und das er wohl auch war. Erstmal habe ich aber beschlossen, diesen Cromwell hier sympathisch zu finden. Dass ich ihn mag, kann ich nicht sagen. Das verhindert auch Mantels bewusst distanzierte Erzählweise.

    :write Im Nachhinein erstaunt mich die doch sehr einseitige Darstellung Cromwells, der ich bisher in der Literatur begegnet bin. Ich musste sogar ein Tränchen verdrücken während der Szene, als er in dem Gebetbuch liest und sich so liebevoll an seine Frau und Kinder erinnert.

    Vielleicht verbittern ihn die privaten Tiefschläge?

    Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf seine weitere Entwicklung.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Mir ist aber andererseits noch kaum ein Buch begegnet, in dem der Zusammenhang zwischen Religion, Macht und Privatleben der Herrschenden so deutlich wurde. Vielleicht mit Ausnahme der Sansom Bücher.

    Das macht dieses Buch für mich zu etwas Besonderem.

    :write

    Das macht für mich auch den besonderen Reiz dieses Buches aus.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • :write Im Nachhinein erstaunt mich die doch sehr einseitige Darstellung Cromwells, der ich bisher in der Literatur begegnet bin. Ich musste sogar ein Tränchen verdrücken während der Szene, als er in dem Gebetbuch liest und sich so liebevoll an seine Frau und Kinder erinnert.

    Vielleicht verbittern ihn die privaten Tiefschläge?

    Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf seine weitere Entwicklung.

    Cromwell wird hier sehr menschlich und fast schon liebevoll dargestellt. In anderen Büchern ist er da eher der "Böse", der nur an seinen eigenen persönlichen Vorteil denkt. Mal sehen, ob sich dies noch ändert..