'Das Lied der toten Mädchen' - Seiten 001 - 088

  • So,ihr Lieben Eulen

    ich mach hier mal den Anfang


    Ich weiss gar nicht richtig,wie ich anfangen soll,weil einfach unglaublich viel passiert in diesem ersten Abschnitt.


    Der Weg in dieses Buch beginnt mit einem Prolog,der einen quasi dazu zwingt,dieses Buch nun zu lesen.Ein paar Sätze von einem mysteriösen toten Mädchen reichen hier völlig


    Das Buch geht dann erstmal 1997 los und beschreibt die Szene kurz vor dem Mord,als Sonja allein nachts auf den Wilzenberg geht und dort offenbar ihr Leben verliert..


    Dann der Sprung in die Gegenwart:

    Jan Römer und seine Kollegin Mütze sind Journalisten und schreiben über ungeklärte Mordfälle.Jan ist ein etwas frustrierter Typ,der auch gerne mal einen über den Durst trinkt,besonders wenn es um seine Exfrau und den gemeinsamen Sohn geht.Eine heisse,einsame Nachbarin hat er zudem auch noch an den Hacken.Mütze ist quasi der lockere Kumpeltyp der man alles anvertrauen kann.

    Die beiden stoßen auf den ungeklärten Mordfall von Sonja Risse,die 1997 mit einem einzigen Sticj ins Herz getötet wurde.Tatort war vor 20 Jahren der Wilzenberg bei Schmallenberg im Sauerland.Sie trug nur ein rotes Kleid,hatte keine weiteren Verletzungen und wurde nicht vergewaltigt.Am Tatort fand man eine Spieluhr,die das Lied " Hush little Baby" spielte,neben der Toten,die quasi schlafend dalag

    Sonjas Freund schied als Täter aus,war auf Mallorca.Der leitende Ermittler hieß Rafael Schäfer.

    Sonjas Vater war bereits verstorben,die Mutter lebt noch,Geschwister gab es keine.


    Jan und Mütze machen sich also auf den Weg ins Sauerland.

    Im Gespräch mit dem Lehrer kommt nun heraus,das Sonja ein Mädchen war,was er sehr mochte,nach dem Tod des Vaters gab es allerdings zu Hause Problem.

    Das Gespräch mit der Mutter verläuft schlecht,sie ist sehr kalt,unsympathisch und zudem noch leicht betrunken,sie hielt offenbar nicht viel von ihrer Tochter.

    Es wird dann erzählt,das Sonja mit 2 Freundinnen in einem Gästehaus gearbeitet hat,wo offenbar komische Sachen vorgefallen sind.


    Wir begegnen kurz der einen Freundin Anne Lehmann,die offenbar nach 20 Jahren noch immer Angst hat..was auch immer dort passiert ist.

    Die zweite Freundin Rebecca kaiser lebt mittlerweile in Berlin.

    Auch hierhin fahren Jan und Mütze ein paar Tage später


    Rebecca erzählt zögerlich von dem unheimlichen Gästehaus,die Mädels haben dort unter der Leitung von einem Edgar Münch schwarz gearbeitet und sind für Geld mit den Männern dort sogar ins Bett gegangen.Besonders interessiert an Sonja war ein gewisser Viktor,hat Sonja in der Nacht auf dem Berg auf ihn gewartet ? Sie muss ihren Mörder gekannt haben...


    Und wer ist der geheimnisvolle Uhrmacher,der nach 20 Jahren zurückkehrt und in einem Gasthaus gegenüber dem Wirt ziemlich schnell eine Waffe zieht,nachdem er merkwürdige Fragen gestellt hat? Auch die beiden müssen sich gekannt haben..


    Wow,was für ein unglaublich spannender Einstieg in diesen Krimi,man möchte sich fast vergessen und das Buch in einem Rutsch durchlesen...Ich bin mal wieder total geflasht...

  • Viel habe ich noch nicht gelesen, aber mir gefiel gleich zu Anfang die Widmung :) Wer Stephen King mag, kann schon mal kein schlechter Schriftsteller sein ;)


    Und dann der Prolog. Wer spricht da? Ich tippe auf den Mörder, scheint mir offensichtlich.

    Der Roman ist schuld, dass ich nun zwei Lieder im Kopf habe. Einmal Jeannie von Falco (warum auch immer) und dann das Wiegenlied. Hush little baby kann ich mitsingen, und am besten gefällt mir Joan Baez' Version.


    Geschickt gemachte Rückblende mit geheimnisvollen Andeurungen, die neugierig machen... Fängt also gut an.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • dieUnkaputtbare : Freut mich natürlich riesig, dass du so geflasht bist! Ich glaube eh, dass "Spannung" weniger aus besonders grausamen Morden und mehr aus offenen Fragen erzeugt wird, die der Leser dann unbedingt beantwortet haben will.

    Alice : Ja, Stephen King.... Ich habe seine früheren Werke alle geliebt, auch die eher unbekannten wie "Sara". Dann war ich - aus welchem Grund auch immer - ein paar Jahre raus, bevor mich "Der Anschlag" und "Finderlohn" wieder voll hereingezogen haben.
    Shit: An "Jeannie" habe ich gar nicht gedacht, passt aber wie Faust auf Jochbein! Welches Video ich stattdessen vor Augen hatte, steht übrigens im Nachwort...

  • Total spannender Anfang und auch die beginnenden Ermittlungen gestalten sich interessant, Mich stört nur, dass die Reporter mal wieder schlauer sein sollen als die Polizei. Die Sprünge zwischen den einzelnen Personen, also Uhrmacher, Anne, Jan und Mütze erhöhen natürlich die Spannung.

    Außerdem habe ich das Gefühl sowas ähnliches schon mal gelesen zu haben. Ich hoffe, es ist nur ein Gefühl. Sicher gab es da auch mal eine Leseprobe dazu. Irgendwo.

    Die Mutter, ja gut gezeichnet, ich frage mich immer, gibt es solche Leute wirklich?? Im richtigen Leben?

    Ich frage mich, und wahrscheinlich bi ich da nicht alleine, was das für Vorkommnisse in dem speziellen Haus waren?

  • Total spannender Anfang und auch die beginnenden Ermittlungen gestalten sich interessant, Mich stört nur, dass die Reporter mal wieder schlauer sein sollen als die Polizei. Die Sprünge zwischen den einzelnen Personen, also Uhrmacher, Anne, Jan und Mütze erhöhen natürlich die Spannung.

    Außerdem habe ich das Gefühl sowas ähnliches schon mal gelesen zu haben. Ich hoffe, es ist nur ein Gefühl. Sicher gab es da auch mal eine Leseprobe dazu. Irgendwo.

    Die Mutter, ja gut gezeichnet, ich frage mich immer, gibt es solche Leute wirklich?? Im richtigen Leben?

    Ich frage mich, und wahrscheinlich bi ich da nicht alleine, was das für Vorkommnisse in dem speziellen Haus waren?

    Wenn du mit "so was ähnliches" ein im Wald ermordetes Mädchen meinst - ja, das hat es sicher schon gegeben ;-)
    Wenn du etwas anderes meinst, musst du mal konkretisieren, was genau. Mir selbst fällt keine vergleichbare Grundkonstellation ein (Spieluhr etc.), aber ich kenne sicher auch nicht alle Bücher, die je geschrieben wurden.

    Liebe Grüße,
    Linus

  • Ich bin auch gut in das Buch hineingekommen. Bei dem Uhrmacher muss ich immer an das Buch von Jeffrey Deaver denken, Der gehetzte Uhrmacher, wobei der keine Spieluhren platziert hat. Dass Opfer im Wald zurückgelassen werden, evtl. auch irgendwie hindrapiert, das gibt es in Krimis schon öfter mal, aber ich denke schon, dass das hier noch seine ganz eigene Wendung nehmen wird.


    Von Stephen King habe ich wenig Ahnung, falls da noch mehr Anspielungen kommen, kann ich damit also wenig anfangen. Macht nix.


    Den Einstieg finde ich geschickt gemacht, der Leser begleitet Sonja an ihrem letzten Abend, doch man erfährt nicht, wen sie da sieht... Gruselig ist diese Szene ja schon, ich muss mal nach dem Wilzenberg googeln, ob es da wirklich so unheimlich aussieht. Wir waren früher ein paar Mal im Sauerland im Urlaub, landschaftlich fand ich es da wunderschön.


    Dass die Reporter schlauer sein sollen als die Polizei habe ich jetzt nicht als störend empfunden; letztlich ist das ja auch das Grundkonzept dieser Serie, dass Jan und Mütze sich Cold Cases vornehmen, bei denen sie dann in Eigenregie nochmal nachbohren. Ich hoffe nur, dass sie mit heiler Haut da wieder rauskommen!


    Ich glaube schon, dass es Menschen wie Sonjas Mutter in der Realität auch gibt, wahrscheinlich sogar öfter, als wir uns das in unserer heilen Welt vorstellen können. Was in dem Haus am Wilzenberg passiert ist, wüsste ich auch gern - es hört sich zumindest nicht gut an.


    LG, Bella

  • Konkretisieren, hmm, wie gesagt, ist so ein Gefühl, das ich aber nicht an dem toten Mädchen fest mache. Aber das geht mir öfter so mit einem Buch. "Das kennst Du doch irgendwoher." Aber ich habe natürlich auch schon viele Krimis gelesen, die nicht mehr so in meinem Gedächtnis abrufbar sind. Nichtsdestotrotz finde ich das Buch bis jetzt unheimlich spannend und auch unterhaltsam geschrieben. Ich frage mich nur, wann Mütze und Jan sich endlich "kriegen" :S:S

  • Konkretisieren, hmm, wie gesagt, ist so ein Gefühl, das ich aber nicht an dem toten Mädchen fest mache. Aber das geht mir öfter so mit einem Buch. "Das kennst Du doch irgendwoher." Aber ich habe natürlich auch schon viele Krimis gelesen, die nicht mehr so in meinem Gedächtnis abrufbar sind.

    Das geht mir auch so. Ich habe mittlerweile auch so viele Krimis gelesen, dass mir viele Szenarien, Mordmotive oder manchmal sogar Kleinigkeiten wiederbegegnen. Solange das Buch spannend ist, macht mir das nichts aus - die Autoren können ja auch nicht ständig das Rad neu erfinden. Ist in anderen Genres ja auch nicht anders, da begegnen einem bestimmte Konstellationen auch immer wieder...


    LG, Bella

  • Den Wilzenberg habe ich mir dreimal angeschaut: Zweimal bei Tage (landschaftlich wunderschön und friedlich), einmal nach Einbruch der Dunkelheit. Vielleicht mag ich Settings im Wald deshalb so gerne: Sobald die Nacht kommt, ändert sich alles, fühlt sich alles anders an, kippt die Stimmung...

  • Konkretisieren, hmm, wie gesagt, ist so ein Gefühl, das ich aber nicht an dem toten Mädchen fest mache. Aber das geht mir öfter so mit einem Buch. "Das kennst Du doch irgendwoher." Aber ich habe natürlich auch schon viele Krimis gelesen, die nicht mehr so in meinem Gedächtnis abrufbar sind. Nichtsdestotrotz finde ich das Buch bis jetzt unheimlich spannend und auch unterhaltsam geschrieben. Ich frage mich nur, wann Mütze und Jan sich endlich "kriegen" :S:S

    Du hast natürlich bei einem Buch - ähnlich wie bei einem Lied - nur eine begrenzte Anzahl von "Harmonien", die zusammen passen, je nach Genre. Als Autor versuchst du nun, die jeweils anders anzuordnen, miteinander in Einklang zu kriegen, und da gibt es unzählige Varianten. Kann man auch mit einem Schachbrett vergleichen - 64 Felder, Millionen Möglichkeiten ;-)

  • Das stimmt schon, deshalb ist es auch schwierig, dies Déja vus zuzuordnen. Ich hab jetzt schon überlegt, ob es mir bei Elisabeth Hermanns so ging, aber da müsste ich jedes Buch, das ich gelesen habe, nochmal durch ackern. Ne, ich genieße jetzt , und schweige. ;)

  • Hm, ich habe jetzt erst ein paar Seiten gelesen und leider schon etwas gefunden, das mir sehr fehlen wird.

    Die Ich-Erzählweise. Die mag ich besonders gern.

    Ich mochte an den Vorgängern gerade so gern, daß Jan halt immer in der Ich-Form erzählt hat.

    Warum der Wechsel mitten in der Serie?


    Ich hab Eure Kommentare jetzt noch nicht gelesen, aber das mußte jetzt raus nach den ersten Seiten. :(

  • Nun habe ich den ersten Abschnitt fertig gelesen und mache mir Gedanken über die Charaktere (waren übrigens eine ganze Menge...).


    Das Opfer: da ist noch keine eindeutige Zuordnung möglich. Zwischen der verherrlichten Musterschülerin bis zur enttäuschenden Tochter ist reichlich Spielraum. Wahrscheinlich irgendwas in der Mitte.


    Jan: der wird es bei mir schwer haben, sein Image des weinerlichen Typen abzulegen. Ich hoffe sehr, dass er mehr kann als saufen und lamentieren.


    Mütze: noch ein bisschen farblos, aber erscheint mir sehr viel kompetenter und professioneller als ihr Kollege.

    Und ich hoffe, Linus erspart uns eine Liebesgeschichte zwischen den beiden. Das wäre ein schlimmes Klischee und zudem unglaubhaft und kitschig. Sex wäre noch okay, aber nichts Innigeres, bitte :grin


    Der Uhrmacher: momentan die geheimnisvollste Figur. Ein Mörder, ein Rächer? Beides? Oder einfach nur allwissender Erzähler?


    Sonjas alter Lehrer: schwelgt in verklärten Erinnerungen. Hier habe ich mir schon einige Gedanken gemacht. Wahrscheinlich ist es in Deutschland möglich, dass Lehrer so offen Daten herausgeben und im wahrsten Sinn aus der Schule plaudern dürfen. Hier in Österreich fällt so etwas unter Datenschutz und kann unter Umständen sogar strafbar sein.


    Sonjas Mutter: eine traurige Gestalt, verbittert, lebensuntüchtig und gescheitert. Allerdings steckt da sicher einiges dahinter, und ganz so schlimm wie sie dargestellt wird, ist sie sicher nicht.


    Anne weiß bestimmt mehr über die Geschehnisse damals, und sie scheint auch Schuldgefühle zu haben.


    Und eine weitere wichtige Rolle spielen Lieder und Liedtexte.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Liebe Johanna!

    Über den Punkt habe ich mir auch lange Gedanken gemacht. "Die Lichtung" war wie für die Ich-Form gemacht: Eine zentrale Figur in Gegenwart und Vergangenheit, viele Erinnerungen, wenig Nebenstränge. Bei "Und am Morgen waren sie tot" war es schon grenzwertiger: Die Erinnerungen von mehreren Personen, wechselnde Perspektiven, auch Mützes Rolle wurde größer. Jetzt, bei "Das Lied der toten Mädchen", wäre die Ich-Form meiner Meinung nach wie ein Fremdkörper zwischen all den anderen Perspektiven gewesen, so dass der Verlag und ich uns dafür entschieden haben, umzustellen - und wie man sieht, fällt es den meisten Lesern gar nicht auf ;-)