'Wonniger Donnerstag' - Kapitel 29 - Ende

  • Nach der Verlosungs/Verlobungs-Katastrophe zeigt Suzy Initiative und krempelt ihr Leben um. Mir gefällt, wie sie selbstbewusst wird. Sie scheint auch zu wissen, was sie will, bzw was sie nicht will.


    Der überragende Charakter dieses letzten Abschnitts ist aber (zumindest für mich) Hazel. Erst nimmt er sein "Schicksal" an: er findet sich damit ab, Präsident zu werden. Dann macht er etwas total Unerwartetes: erdenkt nach. Und das Ergebnis kann sie wirklich sehen lassen. Hazel teibt als einziger die Handlung voran, wenn auch auf seine ziemlich bizarre und zugleich geradlinige Art. Und als Belohnung korrigiert Fauna sein Horoskop. Das ist für ihn schön.

    Dabei wäre Hazel sicher nicht der schlechteste Präsident geworden...


    Gut gefiel mir auch der Schluss. Kein Schmalz, kein Kitsch, aber ein positiver Ausblick. Ich hätte gerne noch weitergelesen.

    Die Literatur bräuchte mehr Steinbecks.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Was zähflüssig begann, hat Steinbeck sehr gut beendet. Besonders lustig fand ich am Ende Suzys Fahrprüfung im Palace. :grin

    Dieses Mal war es ein Buch über die Liebe, ihre Entstehung, ihre Berechtigung und ihre Spielregeln. Ein bisschen darf man wie Hazel einwirken, komplett inszenieren wie Fauna ist aber nicht erlaubt.

  • Ich bin nur leider auch schon durch mit dem Buch. Ich hätte gerne noch ein wenig mehr Zeit in der Cannery Row verbracht. Mir hat das Buch mal wieder sehr gut gefallen. Ein typischer Steinbeck eben.:-]

    Und es gab doch das von mir erhoffte Happy End zischen Doc und Suzy:heisseliebe

    Die Entwicklung von Suzy war sehr schön. Zuerst musste sie ihren eigenen Stolz finden und sich mit der Röhre-Behausung etwas ganz Eigenes erschaffen. Dann konnte sie auch wieder auf Docs Werbung eingehen.

    Und Hazel ist einfach klasse! Wie er über seinen Schatten springt und die Dinge ins Rollen bringt. Ich hätte nicht erwartete, dass er wirklich Doc den Arm oder das Bein bricht. Aber er hat es getan und damit etwas Gutes bewirkt.

    Und ich habe mich auch gefreut, dass im letzten Abschnitt der "Seher" noch mal kurz aufgetaucht ist. Das Kapitel mit ihm ganz am Anfang war eins meiner liebsten im ganzen Buch.

    Dieses Mal war es ein Buch über die Liebe, ihre Entstehung, ihre Berechtigung und ihre Spielregeln. Ein bisschen darf man wie Hazel einwirken, komplett inszenieren wie Fauna ist aber nicht erlaubt.

    Das hast du schön zusammen gefasst Xexos.:)

  • Nach den letzten Ereignissen greift erstmal die Lethargie um sich :(


    Dann gehts aufwärts, Suzy zieht aus der Flotten Flagge aus, sucht sich einen Job, der ihr mehr liegt in der "Goldenen Klatschrose" (alleine der Name bringts noch wieder) und richtet sich im Kessel wohnlich ein. Sie ist angekommen, fand ich toll! Jetzt kann sie Doc bei sich empfangen und nach einigen Fahrstunden chauffiert sie ihn selbstischer nach La Jolla.


    Fauna und ihre Horoskope, ein Fall für sich. Hazel for president :thumbup:



    Schade, daß das Buch zu Ende ist. Es war wieder ein wirklich tolles Leseerlebnis, aber damit dürfte ich alle Steinbecks gelesen haben :cry

  • Ich habe zwar wieder ewig für das Buch gebraucht, aber es hat mir wieder richtig gut gefallen. :-]

    Hazel fand ich auch toll, auch wenn seine Methode dann doch ziemlich rabiat war.

    Ob Doc wirklich nix mitbekommen hat und glaubt, dass er sich im Schlaf den Arm gebrochen hat?

    Irgendwie schwer vorstellbar:gruebel

    Fauna und ihre Horoskope, ein Fall für sich. Hazel for president :thumbup:

    :writeaber es freut mich doch für ihn, dass er diese Last los ist. :lache

  • Ob Doc wirklich nix mitbekommen hat und glaubt, dass er sich im Schlaf den Arm gebrochen hat?

    Irgendwie schwer vorstellbar

    Die Frage habe ich mir auch gestellt. Da muss er ja schon sehr fest geschlafen haben, um die Aktion von Hazel nicht zu bemerken.

    Ich denke mal, er hat einfach das Spiel mitgemacht. Und es ist ja auch was Gutes dabei für ihn rausgekommen.:)

  • Mea culpa, mea maxima culpa. Ich habe das Buch schon lange ausgelesen und nichts dazu geschrieben. Ausreden habe ich jede Menge. Aber keine richtig gute.

    Also: Hazel for President und Doc für den Friedensnobelpreis. Dieser Steinbeck hat mir wirklich wieder jede Menge Glücksmomente beschert. Beim Lesen ist mir auch aufgefallen, dass das Ganze wie ein Jazzkonzert komponiert ist. Jeder Protagonist hat immer wieder seinen Soloauftritt. Mac als der Initiator und Macher, Doc als der an sich selbst Verzweifelnde, Suzy, die ihr Selbstwertgefühl entdeckt, Hazel als der, der über seinen Schatten springt, Fauna und Flora, die über ihre Schützlinge und die ganze Cannery Row wachen. Ja, was wäre die Welt ohne Zuhälter und nur mit solchen Puffmüttern.

    Danke John Steinbeck. Du hast die Welt wirklich ein kleines bisschen heller gemacht.

  • Ich habe das Buch schon lange ausgelesen und nichts dazu geschrieben

    Das macht doch gar nichts.


    Dieser Steinbeck hat mir wirklich wieder jede Menge Glücksmomente beschert.

    Das wichtigste ist doch, dass Dir die Lektüre gefallen hat.:)

    Auch für mich war dieser Steinbeck wieder ein kleines Highlight. ein Buch einfach zum genießen.

  • Ich bin jetzt auch fertig. Kurzfristig habe ich echt befürchtet, dass Hazel jemanden umbringt, aber glücklicherweise hat er Doc nur den Arm gebrochen.

    Ich bin froh, dass ich den Wonnigen Donnerstag zu Ende gebracht habe, aber mehr Steinbeck brauche ich persönlich nicht.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."