Wenn Martha tanzt - Tom Saller

  • Inhaltsangabe: Quelle vorablesen

    Ein junger Mann reist nach New York, um das Notizbuch seiner Urgroßmutter Martha bei Sotheby's versteigern zu lassen. Es enthält bislang unbekannte Skizzen und Zeichnungen von Feininger, Klee, Kandinsky und anderen Bauhaus-Künstlern. Martha wird 1900 als Tochter des Kapellmeisters eines kleinen Dorfes in Pommern geboren. Von dort geht sie ans Bauhaus in Weimar - ein gewagter Schritt. Walter Gropius wird auf sie aufmerksam, Martha entdeckt das Tanzen für sich und erringt so die Bewunderung und den Respekt der Bauhaus-Mitglieder. Bis die Nazis die Kunstschule schließen und Martha in ihre Heimat zurückkehrt. In ihrem Arm ein Kind und im Gepäck ein Notizbuch von immensem Wert - für sie persönlich und für die Nachwelt. Doch am Ende des Zweiten Weltkriegs verliert sich auf der Flucht Marthas Spur ...


    Meine Meinung zum Autor und Buch


    Tom Saller ist mir seinem Debüt Roman, ein magisches , interessantes und mitreißendes Werk gelungen. Auch wenn seine Sätze hin und wieder abgehackt klangen, tat es der Geschichte keinen Abbruch. Man konnte in der Welt von Martha versinken, Thomas ihren Enkel bei der Recherche und seinem Flug nach New York begleiten was mehr als Aufregend war, mit ihm in Marthas Vergangenheit zu versinken. Sein Schreibstil ist klar, Bildhaft und sehr Aussagekräftig. Es war faszinierend in der Welt von Martha zu versinken.Eine Geschichte voller Interessanter und überraschender Wendungen, besonders das Ende war sehr Emotional, bewegend, traurig und schön zugleich.


    Zum Inhalt:

    Sehr gut sind die beiden Zeitebenen miteinander verbunden. Als Urenkel Thomas nach dem Tod von Oma Hedwig, der Rucksack mit dem Tagebuch seiner Urgroßmutter Martha in die Hände fällt.

    Es war sehr abenteuerlich mit Thomas nach New York zu reisen um dort das Tagebuch zu einem gigantischen Preis bei Sothebys zu versteigern, da blieb einem die Luft weg. Thomas hat das Tagebuch gründlich studiert und dabei lernen wir die kleine Martha kennen, die in einem kleinen Dorf in Pommern geboren wird. Schon als Kind weiß sie was sie will und hat ihren eigenen Kopf. Ihren Mut, Kraft und stärke beweist sie auch auf ihren späteren Lebenswegen, sie schafft es an der Kunsthochschule Bauhaus in Weimar einen Platz zu ergattern. Mit ihr lernen wir viele berühmte Persönlichkeiten kennen, es war sehr aufregend sie zu begleiten. Martha entdeckt das tanzen, eine neue Welt tut sich für sie auf für sie. Aber wie das Schicksal so spielt, wenn es am schönsten ist schlägt es erbittert zu. Die Nazis kommen an die Macht, der 2. Weltkrieg bricht aus und Martha mit ihrem Kind muss vor den Russen fliehen. Es bleibt nur noch das Schiff die Wilhelm Gustloff in den Westen zu fliehen, aber hier verliert sich ihre Spur in den Tagebuchaufzeichnungen. Wie geht es weiter gelingt es Thomas das mysteriöse Ende zu enträtseln, gibt es doch noch eine Spur ?

  • Als seine Großmutter stirbt, findet Thomas Wetzlaff unter ihren Sachen ein Tagebuch, geschrieben von seiner Urgroßmutter Martha und versehen mit Zeichnungen und Anmerkungen der Weimarer Bauhauskünstler der 1920er Jahre. Marthas Urenkel ist fasziniert von ihrem Tagebuch und fühlt sich dadurch animiert, ihre Jugend nachzuerzählen, die Jahre, bevor das Tagebuch einsetzt. Das Tagebuch, dass er nun in New York bei Sotheby’s versteigern lassen wird.

    Ich glaube ja, ich hätte dieses Tagebuch niemals weggeben können, so sehr auch die Dollarmillionen locken, die es einbringen wird.


    Der Rückblick in Marthas Kindheit und Jugend hat mir sehr gut gefallen, der Schreibstil und die Sprache sind der Zeit angepasst, der Humor ist trocken und treffsicher. Die Sprache der im Jahr 2001 spielenden Szenen ist anders, zeitgemäß, das ist gut gelungen. Zwischendurch wird der Leser mit zeitgeschichtlichen Informationen über das Bauhaus und die sich verändernde politische Situation versorgt.


    Ich hatte mir Beschreibungen über das Weimarer Bauhaus und seine Künstler erhofft, doch die Informationen gehen über die Wikipedia-Artikel hierzu kaum hinaus. Auf 286 Buchseiten ein Gefühl für die Atmosphäre am Bauhaus und die Charaktere zu entwickeln, war wohl zuviel erhofft. So ist es leider nicht gelungen, den Figuren Leben einzuhauchen.


    Auch mit Martha konnte ich nicht wirklich mitfühlen. Ich fühlte mich eher als Beobachterin am Rande, nicht mittendrin. Es gibt interessante Ansätze, Marthas Fähigkeit, Töne nicht als Noten, sondern als geometrische Figuren wahrzunehmen, Marthas erste und einzige große Liebe Ella, Marthas Flucht aus Pommern. Doch die Distanz zu ihr verliert sich nicht und so können auch die Überraschungen, mit denen der Autor zum Ende hin aufwartet, daran nichts mehr ändern.


    Es fehlt mir die Hingabe, das Herzblut, dass die Meister und Künstler des Bauhauses zweifelsfrei besessen haben und das wunderbar gewesen wäre, hätte man davon in diesem Buch etwas mehr spüren können. Es bleibt ein netter kleiner Roman mit netten Figuren, leicht, flüssig und schnell zu lesen, der mich nicht berühren konnte und von dem leider nichts nachhallen wird.

  • New York im Jahr 2001: Thomas, ein 25-jähriger Mann, ist in die Staaten gereist, um das Notizbuch seiner Urgroßmutter Martha Wetzlaff für sehr viel Geld versteigern zu lassen. Es enthält Skizzen und Zeichnungen bekannter Bauhaus-Künstler wie Feininger, Klee und Kandinsky. Der junge Mann hat Martha selbst nie kennen gelernt. Sie wird 1900 als Tochter eines Kapellmeisters in Türnow, einem kleinen Dorf in Pommern, geboren. Von dort geht sie nach Weimar. Walter Gropius wird auf die Frau aufmerksam. Durch das Tanzen erwirbt sie sich den Respekt und die Bewunderung der Bauhaus-Mitglieder. Doch die Nationalsozialisten schließen die Kunstschule und so kehrt Martha zurück in ihre Heimat - das wertvolle Notizbuch im Gepäck. Am Ende des Zweiten Weltkriegs verliert sich ihre Spur. Was ist passiert?


    „Wenn Martha tanzt“ ist der Debütroman von Tom Saller.


    Meine Meinung:

    Erzählt wird die Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen, die sich abwechseln: Der Leser begleitet einerseits den jungen Mann in der jüngeren Zeit, also den Jahren 2001 und 2002. Andererseits taucht man in Marthas Vergangenheit ab – von ihrer Geburt bis ins Jahr 1945. Marthas Sicht drückt sich unter anderem in Tagebuchnotizen aus, ergänzt mit den Worten ihres Urenkels. Dieser Aufbau sagt mir sehr zu.


    Der Schreibstil ist größtenteils ungekünstelt, aber angenehm und liest sich sehr flüssig. Ich konnte gut in die Geschichte eintauchen und bin schnell durch die Seiten geflogen.


    Die Hauptprotagonistin Martha ist ein ungewöhnlicher und reizvoller Charakter. Ich wurde nicht gleich mit ihr warm. Dies änderte sich jedoch mit zunehmender Seitenanzahl. Zum Urenkel bleibt beim Lesen lange Zeit eine gewisse Distanz, da man über ihn zunächst nicht so viel erfährt.


    Die Lektüre ist nicht nur emotional und sehr bewegend, sondern auch spannend. Die Handlung konnte mit einigen überraschenden Wendungen überzeugen.


    Auch das Thema des Romans konnte mein Interesse wecken. Generell mag ich Geschichten mit historischem Bezug sehr gerne. Es war lehrreich, mehr über die Bauhaus-Künstler und die Umstände der damaligen Zeit zu erfahren.


    Der Titel des Romans klingt nicht nur wundervoll, sondern passt inhaltlich auch hervorragend. Das Cover verströmt eine gewisse Nostalgie, trifft aber nicht ganz meinen Geschmack.


    Mein Fazit:

    „Wenn Martha tanzt“ von Tom Saller ist ein lesenswerter Roman, der bei mir für unterhaltsame Lesestunden gesorgt hat.


    Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Meine Meinung zum Buch:



    Titel: Vom Bauhaus und der Kunst in schweren Zeiten zu überleben...



    Ehrlich gesagt habe ich ausschließlich zu dem Buch gegriffen, weil es zu einer Zeit spielt, die stets mein Interesse weckt, nämlich die Zeit um den zweiten Weltkrieg. Und dann zog mich die Handlung so in ihren Bann, dass ich auch jetzt nach dem Lesen noch Gänsehaut habe und völlig überwältigt bin.



    In der Geschichte geht es um Martha, die mit einer Mutter und zwei Vätern groß wird. Ihr Vater ist Kapellenmeister und so wächst sie wohlbehütet und stets von Musik begleitet auf. Doch schnell wird ihr die enge Welt des Dorfes zu klein und sie begibt sich nach Weimar, eine Reise, die ihr Leben grundlegend verändern wird.



    Die Handlung wird uns über zwei Händlungsstränge nahe gebracht. Zum einen begleiten wir den Ich- Erzähler Thomas Wetzlaff im Jahr 2001, der das Tagebuch seiner Urgroßmutter veräußern will. Zum anderen erleben wird durch einen beobachtenden Erzähler die Geschehnisse um Martha Wetzlaff von 1900 bis 1945.



    Besonders auffällig ist der sehr eigenwillige Schreibstil des Autors. Völlig schnörkellos und mit kurzen Sätzen beschreibt er uns die Ereignisse. War ich anfänglich von dieser Art des Schreibens noch abgestoßen, zog mich doch die Handlung um Martha schnell mit und ließ mich die staccatohafte Ausdrucksweise aushalten und bald mögen.



    Unglaublich gut gefallen haben mir dabei die Beschreibungen um die Entstehung des Bauhauses und die dort vollführte Kunst. Sehr passend dazu gewählt sind die Absätze im Buch mit Rechteck, Dreieck und Kreis voneinander getrennt.



    Tom Saller gelingt es sehr gut, dass Durchdringen des braunen Gedankenguts der Gesellschaft aufzuzeigen, denn anfänglich spürt man nur sehr wenig von deren Aufkommen, bis letztendlich die Braunhemden das Ende des Bauhauses in Weimar einleuten.



    Tief berührt hat mich wie Martha stets von ihrem toten Bruder Heinzchen begleitet wird. Er hilft ihr bei der ein oder anderen Entscheidung und sorgte bei mir für die Schauderaugenblicke.



    Erst im letzten Teil des Buches wird dann der Zusammenhang klar zwischen Thomas und Martha, die letztendlich nur aufgrund von Missverständnissen zueinander fanden. Die Offenbarungen am Ende haben mich echt überrascht. Zwar hatte ich schon einige Vorahnungen, aber die Auflösung hatte ich in der Form dann doch nicht erwartet.



    Marthas Geschichte hat mich tief beeindruckt, zeigt es doch wieder einmal wozu Frauen alles fähig sein können. Und auch wenn die Geschichte rein fiktiv ist, kann man sich doch sehr gut vorstellen, dass es sich genauso abgespielt haben könnte.



    Fazit: Ein Roman der leise startet und mit lautem Knall endet. Ich bin tief beeindruckt. Die Geschichte wird noch lange in mir nachhallen. Lasst euch von dem merkwürdigen Schreibstil nicht abschrecken, das Durchalten wird belohnt. Klasse Lektüre, die ich nur uneingeschränkt empfehlen kann, Gänsehaut- und Taschentuchmomente garantiert.



    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Thomas findet im Nachlass seiner Großmutter ein Tagebuch, das Tagebuch der verschollenen Urgroßmutter Martha. Zuerst denkt er, irgendein Witzbold, hätte sein Gekritzel mit Paul Klee oder Kandinsky signiert, bis er herausfindet, dass die Skizzen tatsächlich von den Signierenden stammt und diese wohl mit Martha gemeinsam am Bauhaus in Weimar waren.

    Irgendwie hat er das Gefühl das Tagebuch mit einer Vorgeschichte ergänzen zu müssen und schreibt diese auf.

    Als das Tagebuch in New York versteigert wird, ergibt sich für ihn plötzlich die Gelegenheit auch das Ende der Geschichte zu erfahren.


    Wenn Martha tanzt ist sprachlich ein sehr reduzierter Roman. Marthas Geschichte ist in kurzen knappen Worten formuliert angelehnt an den Bauhaus-Stil, der ja auch eher reduziert war. Trotzdem packt einen die Geschichte, die für ihre Zeit wohl recht ungewöhnlich ist. Martha lässt sich von klein auf nicht in irgendwelche Schemata pressen und auch als Erwachsene geht sie konsequent ihren eigenen Weg. Wir begleiten sie und ihre Familie von ihrer Geburt an, bis zum Ende des Tagebuchs, das mit dem Besteigen der Wilhelm-Gustloff abrupt endet.


    Auch Thomas‘ Geschichte in New York ist eher in kurzen knappen Worten gehalten, er kann weder mit dem Glamour der Stadt noch mit dem Verkaufserlös wirklich etwas anfangen. Er war mir von Anfang an sympathisch, wohingegen Martha etwas gebraucht hat, um sich in mein Herz zu schleichen.

    Am Ende war ich total hin und weg von dieser Lebensgeschichte, die mich sehr berührt hat und sicher noch eine Weile beschäftigen wird.


    Das Buch ist sicher eines meiner Jahreshighlights.

    Von mir eine hundertprozentige Leseempfehlung!


    10 von 10 Punkte

  • Nicht wahr, ein fantastischer Roman !

    Absolut! Und ich fand den Sprachstil so passend.... Aber ich kann durchaus verstehen, dass es manch einem gerade deswegen nicht so gut gefällt...

  • Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Auch die zwei Zeitebenen waren gut gewählt. Ein Besuch in Weimar hat mir vor einigen Jahren das Bauhaus näher gebracht und da kommt mein Kritikpunkt, denn über Martha's Zeit am Bauhaus hätte ich gerne noch mehr erfahren.


    Viele Details über Marthas Lebensgeschichte erfährt man erst am Ende des Buches und da gebündelt.


    Nichts destotrotz eine sehr interessante Geschichte, die mich sehr berührt hat. 8/10 Eulenpunkte

  • Es ist schon sehr lange her, dass ich ein Buch nahezu innerhalb 24 Stunden ausgelesen habe. „Wenn Martha tanzt“ hat es geschafft, mich dermaßen in den Bann zu ziehen, dass ich die Zeit und alles um mich herum einfach vergessen habe.


    Die Geschichte beginnt im Jahr 2001, Thomas Wetzlaff, Marthas Urenkel, hat Marthas Tagebuch im Nachlass seiner Oma Hedi gefunden. Dieses enthält bis dato unbekannte Zeichnungen und Einträge weltbekannter Künstler, welche Martha Anfang der 1920er Jahren während ihres Studiums am Bauhaus in Weimar kennengelernt hat. Eine Sensation! Das Tagebuch wird zu einem hohen Preis versteigert – und in Rückblenden wird nach und nach Marthas Geschichte erzählt.


    Marthas Leben hat mich von der ersten Seite an fasziniert. Sie wächst in einem musischen Haushalt auf – der Vater ist Musiker – und hat eine ganz eigene Art, Musik wahrzunehmen. Es ist nur folgerichtig, dass sie keine „normale“ berufliche Ausbildung (wenn überhaupt) erfährt, sondern ihr außergewöhnliches Talent in besonderer Weise gefördert werden muss. Sie studiert nach einer Überbrückungszeit am Türnower Lehrerinnenseminar am damals frisch eröffneten Bauhaus in Weimar. Wegweisend für seine Zeit, den damaligen Konventionen nicht entsprechend, vermittelt Marthas Studienzeit ein Lebensgefühl von Freiheit und Aufbruch. Martha findet ihren Platz und behauptet sich.


    Die Sprache dieses Romans ist schnörkellos und leicht, was sehr gut zu der Bauhaus-Thematik und ihren klaren Formen und Strukturen passt. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass immer wieder auf historische Quellen Bezug genommen und Zitate bekannter Persönlichkeiten, die dem Bauhaus in irgendeiner Form nahestanden, in den Text eingewoben werden. Ich hatte das Gefühl, sozusagen Zeitzeuge zu werden und hautnah den Geschehnissen beizuwohnen. Für mich, die ich mit der Historie des Bauhaus bisher nicht näher in Kontakt gekommen bin, war dies überaus interessant und faszinierend. Der Roman macht Lust, noch mehr über das Bauhaus und seine Geschichte zu lesen.


    Die Geschichte nimmt am Ende, in der Gegenwart, noch eine – für mich – überraschende Wendung, welche jedoch völlig passend ist. Nur… leider ist das Buch viel zu schnell ausgelesen. Ich bin fast ein bisschen traurig, dass ich Marthas Welt schon wieder verlassen muss.


    Mein Monatshighlight im Mai 2019. Volle Punktzahl!

  • Ein viel zu schnell gelesener Roman, der zu viel in die (zu wenigen) Seiten hineinpacken möchte. So bleibt leider gerade die Atmosphäre des Bauhauses, auf die ich mich sehr gefreut habe, auf der Strecke.


    Neben der Rahmenhandlung im heutigen New York, in dem Thomas Wetzlaff das Tagebuch seiner Urgroßmutter Martha versteigert, macht dieses Tagebuch den Kern der Geschichte aus. Sehr episodenhaft, in kurzen, knappen Sätzen wird Marthas Geschichte erzählt. Wir erleben ihr Aufwachsen in Pommern, ihre Ausbildung am Bauhaus in Weimar und schließlich ihre Rückkehr nach Pommern und die tragischen Ereignisse des zweiten Weltkrieges.


    Der ganz eigene Schreibstil, die szenenhafte Erzählweise funktioniert dabei sehr gut, solange sich die Geschichte eng an Martha hält. Doch gerade in der Zeit am Bauhaus, die mich persönlich am meisten interessiert hat, ist sie sehr weit weg von Martha. Wir erfahren einige historische Details über die politische Situation oder den damaligen Leiter Gropius. Durchaus nicht uninteressant, aber mir fehlt die Verknüpfung mit unserer Hauptperson Martha, mir fehlen Emotionen und Leidenschaft, mir fehlt auch die Entdeckung von Marthas Kunst, dem Tanzen.


    Auch die Rahmenhandlung in New York hätte es für mich nicht gebraucht, da wird vieles überspitzt und übertrieben. Weniger Inhalt und dafür mehr Fokussierung auf die Hauptperson, die so viel Potenzial hat, hätte mir weitaus besser gefallen.


    Fazit: Ich bin mit großen Erwartungen an das Buch herangegangen, die leider enttäuscht wurden. Es ist kein schlechtes Buch, aber mir fehlt die Tiefe. Deswegen 7 Eulenpunkte von mir.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich fand es sehr gut, es spiegelte die damalige Zeit gut wieder.