'Blutmöwen' - Seiten 150 - Ende

  • Der Graue hatte endlich seinen großen Auftritt, mei, der hatte mir wirklich gefehlt! Herrlich wie er die Herren vom LKA herumkommandiert. Und die gehorchen auch noch! :chen Naturgewalt trifft es wirklich gut. Für mich immer wieder der (heimliche) Star der Reihe. ^^

    Ganz ehrlich - für mich auch. Daher bleibt er dem Team auch erhalten. Das, was er sich jetzt als Pensionär an "Ungewöhlichem" leisten kann, bietet noch viele schöne Möglichkeiten ... :)

    Auch Simon und Frau Sörensen haben zum Glück nochmal einen Auftritt, sonst wären sie schon ein bisschen spärlich gewesen in diesem Buch.

    Ja, ist ja gut - ich habe euch verstanden! :rofl Dann kriegen sie beim nächsten Mal eben mehr Raum, versprochen! Man muss schließlich auf seine Leser hören ... 8)

  • Da hab ich auch erst mal nachgesehen. Zum einen habe ich mir da so ein Riesengerät vorgestellt und ohne da jetzt Ahnung davon zu haben habe ich gedacht, dass eine so kleine Person wie Elke Brodersen so ein Gerät gar nicht bedienen kann (Pedale und so). Zum anderen hatte Rina ja explizit gesagt, dass nur Enno diesen Trecker fährt.

    Ein Riesengerät wird dieser Traktor bestimmt sein, aber auch bei den Fingern kann man den Fahrersitz verstellen. Und die kleineren Traktoren ist Elke bestimmt ab und zu gefahren, so dass es nix völlig neues für sie war.

  • Ein sehr stimmiges, rundes Ende für einen sehr bewegenden Fall.


    Der Roman hat das Potential, mein Lieblingsfall von Helene Christ zu werden. Faszinierend, wie Dieter es hier schafft, auf so wenig Seiten so viel Nähe zu den Figuren aufzubauen, dass man mit ihnen mitfühlt und -leidet. Auch wenn es sich nur um Romanfiguren handelt, trauert man irgendwie beim Zuschlagen des Buches um Karsten, hofft, dass die Ehefrau durch das Geständnis ihren Frieden gefunden hat und möchte selbst Dierksen tröstend die Hand auf die Schulter legen.


    Aber auch hier - ich finde nicht, dass Simon und Frau Sörensen zu kurz kamen. Und ich habe mich sehr gefreut, dass Nuri in dieser Ermittlung so eine wichtige Rolle eingenommen hat. Ich mag ihn einfach.

  • Faszinierend, wie Dieter es hier schafft, auf so wenig Seiten so viel Nähe zu den Figuren aufzubauen, dass man mit ihnen mitfühlt und -leidet.

    Danke, liebe Ellemir, das tut gut. Und ganz ehrlich: Die wachsende Beliebtheit dieser Reihe auf dem Buchmarkt ist schon sehr erfreulich, aber die richtig schönen, die besonderen Momente für den Autor, die unter die Haut gehen, sind die, in denen er so einen Satz über seine Arbeit lesen darf. Ganz sicher. :knuddel1

  • Was für ein emotionaler letzter Abschnitt.

    Milko ist nicht der Täter, aber ein absoluter Unmensch. Ich kann Karsten so gut verstehen, es gab für ihnen keinen anderen Weg als Selbstmord.

    Das Elke ihren Mann umgebracht hat, überrascht mich, hätte sie dafür nicht als stark genug eingeschätzt. Aber was er ihr die ganzen Jahre angetan hat...heftig

    Das Hauke Dierksen der Vater von Karsten ist, haut mich ja aus den Puschen.


    Dieser Krimi ist so wie ein Krimi sein sollte, bis zum Schluss immer mit Überraschungen gespickt


    Danke für diesen tollen Krimi, Dieter. Nicht nur weil er in meiner Heimat spielt, sondern weil deine Protogonisten so besonders sind und man mit ihnen fühlt, als würde man sie persönlich kennen


    Rezi folgt morgen


    :wave

  • Danke für diesen tollen Krimi, Dieter. Nicht nur weil er in meiner Heimat spielt, sondern weil deine Protogonisten so besonders sind und man mit ihnen fühlt, als würde man sie persönlich kennen.

    Das sind schöne Worte, die ebenfalls wohlig die Seele des Schreiberlings salben. :knuddel1

    Danke dafür, liebe dieUnkaputtbare (eine etwas gewöhnungsbedürftige Anrede, die dein Nick nun mal mit sich bringt =O).

  • Eine interessante norddeutsche Geschichte. Dieses Mal war es nicht politisch, sondern eine Familientragödie. Zustande gekommen aus patriarchalischen Denkweisen und sturem Stolz.


    Das mit der Erbschaft hakte lediglich ein wenig und stammelnde Bankangestellte gehören wahrscheinlich mittlerweile zum Zeitgeist, was mich ein wenig störte. Insgesamt hat mir aber das Buch und seine Stimmung aber gut gefallen.

  • Eine interessante norddeutsche Geschichte. Dieses Mal war es nicht politisch, sondern eine Familientragödie. Zustande gekommen aus patriarchalischen Denkweisen und sturem Stolz.


    Das mit der Erbschaft hakte lediglich ein wenig und stammelnde Bankangestellte gehören wahrscheinlich mittlerweile zum Zeitgeist, was mich ein wenig störte. Insgesamt hat mir aber das Buch und seine Stimmung aber gut gefallen.

    Dass der alte Mann, wahrscheinlich mit Hauptschulabschluss, nicht wusste, wie man gegen die untergeschobene Vaterschaft vorgehen kann und seinen Sohn schlicht enterbt, ist logisch.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Dass der alte Mann, wahrscheinlich mit Hauptschulabschluss, nicht wusste, wie man gegen die untergeschobene Vaterschaft vorgehen kann und seinen Sohn schlicht enterbt, ist logisch.

    Nochmals meine Auffassung dazu, und hier ist es ja kein "spoiling" mehr, das xexos zu Recht angeprangert hat, als ich es sinngemäß schon im vorherigen Abschnitt schrieb - und dann wieder gelöscht habe:


    So wird die Geschichte erzählt: Enno erfährt / erlebt am Donnerstag die Homosexualität seines Sohnes. Da hält er ihn noch für den eigenen Sohn, also will er sein Testament ändern, um Karsten zu enterben. Der sofort gewünschte Besuch beim Notar ist aber wegen dessen Terminkalender nicht möglich, sondern es wird ein Termin am Montagvormittag vereinbart. Erst am Freitagnachmittag erfährt Enno von seiner Frau, dass Karsten gar nicht sein Sohn ist. Dass er mit diesem Wissen nun die Möglichkeit hatte, seine Vaterschaft gerichtlich annullieren zu lassen, und dass ihm der Notar beim Termin am Montag ganz sicher diesen und weitere juristische Wege aufgezeigt hätte, spielt überhaupt keine Rolle, denn da lag Enno schon tot im Feld. :grabrede


    Das mit der Erbschaft hakte lediglich ein wenig (...)


    Insofern verstehe ich diesen Einwand nicht ganz, lieber xexos. Aber vielleicht habe ich etwas übersehen. Egal, ich denke, das Ganze ist für die Geschichte eh nicht übermäßig bedeutsam. :wave

  • Für die Ermittlungsarbeit war die Erbreihenfolge schon entscheidend, sie diente ja lange Zeit auch als Motivvermutung.


    Enno hätte wohl Elke, Rina und Karsten enterbt, aber was dann? Wer bleibt? Freunde hat Enno nicht, die Kirche kommt auch nicht infrage, dann fiele das Erbe an den Staat. Der würde verkaufen, Käufer wäre wohl am liebsten Dierksen. Enno war in einer Zwickmühle. ;)

  • Für ihn leider nicht, traurig

    Das ist wohl fast immer so bei Suiziden: Die meisten, die den Menschen kannten, sagen sich, das sei doch nicht nötig gewesen, schon gar nicht unausweichlich, und haben natürlich fast immer recht damit. Für den Menschen selbst, der sich getötet hat, sieht das allerdings anders aus. Er glaubt in dieser vollkommenen Ausnahmesituation ganz fest, dass ihm zum Suizid eben keine Alternative bliebe. Das ist das fürchterliche Drama dieser psychischen Ausnahmesituation, die sich jeglicher vernünftigen Beurteilung der Motive verschließt und allein der aussichtslosen, vernichtenden, selbstzerstörerischen Betrachtung des betroffenen Menschen ausgeliefert ist.

  • Das ist wohl fast immer so bei Suiziden: Die meisten, die den Menschen kannten, sagen sich, das sei doch nicht nötig gewesen, schon gar nicht unausweichlich, und haben natürlich fast immer recht damit. Für den Menschen selbst, der sich getötet hat, sieht das allerdings anders aus. Er glaubt in dieser vollkommenen Ausnahmesituation ganz fest, dass ihm zum Suizid eben keine Alternative bliebe. Das ist das fürchterliche Drama dieser psychischen Ausnahmesituation, die sich jeglicher vernünftigen Beurteilung der Motive verschließt und allein der aussichtslosen, vernichtenden, selbstzerstörerischen Betrachtung des betroffenen Menschen ausgeliefert ist.

    Das hast du jetzt so treffend beschrieben, mir fehlten dafür die Worte. So hilflos müssen die sich wohl fühlenX/

  • Nochmals meine Auffassung dazu, und hier ist es ja kein "spoiling" mehr, das xexos zu Recht angeprangert hat, als ich es sinngemäß schon im vorherigen Abschnitt schrieb - und dann wieder gelöscht habe:


    So wird die Geschichte erzählt: Enno erfährt / erlebt am Donnerstag die Homosexualität seines Sohnes. Da hält er ihn noch für den eigenen Sohn, also will er sein Testament ändern, um Karsten zu enterben. Der sofort gewünschte Besuch beim Notar ist aber wegen dessen Terminkalender nicht möglich, sondern es wird ein Termin am Montagvormittag vereinbart. Erst am Freitagnachmittag erfährt Enno von seiner Frau, dass Karsten gar nicht sein Sohn ist. Dass er mit diesem Wissen nun die Möglichkeit hatte, seine Vaterschaft gerichtlich annullieren zu lassen, und dass ihm der Notar beim Termin am Montag ganz sicher diesen und weitere juristische Wege aufgezeigt hätte, spielt überhaupt keine Rolle, denn da lag Enno schon tot im Feld. :grabrede




    So habe ich es auch verstanden und dass Enno in seiner Wut nicht daran gedacht hat, dass ihm so langsam aber sicher die Erben ausgehen, kann ich mir gut vorstellen. Das hätte ihm bestimmt auch der Notar erklärt, hätte er den Termin denn noch wahrnehmen können.