'Die Geschichte der Baltimores' - Seiten 269 - 331

  • Das Buch der verlorenen Bruderschaft


    Die Katastrophe ist noch nicht geschehen, aber alles bewegt sich auf sie zu...

    Beim Lesen ist es, als bewege sich alles auf einen Abgrund zu.

    Aus Marcus' uneingeschränkter Bewunderung für alles, was mit den Baltimore zu tun hat, wird Neid und Entzauberung, so als legte sich ein Grauschleier über die weiß Weste. Ich denke, dass ihm klarer würde, dass er immer nur zweite Wahl sein wird, je älter er wurde, oder dass er das zumindest so empfand.

    Alles beginnt zu bröckeln, sogar Anitas und Sauls Ehe. Warum hat er 6 Mio Dollar für die Förderung des Stadions ausgegeben? Ich weiß, wir werden es erfahren, aber ich will es gleich wissen:grin. Hat Anita etwas mit Patrick? Dass Patrick sich so intensiv um die Jungs bemüht, verstehen ich ja noch, denn so kann er seinem verstorbenen Sohn Scott nachspüren, aber was soll das mit Anita??


    Ich habe mich trotz deren schlimmem Schicksal über Colleen in Woody Leben gefreut, aber ich glaube nicht, dass er Alexandra überwunden hat.


    Ich konnte gestern nicht mehr aufhören, als schreibe ich gleich im nächsten Abschnitt weiter.:grin

  • Ich hatte nie das Gefühl, dass Marcus 2. Wahl ist, er hat es "nur" fälschlicherweise so empfunden. Dass er dies so sieht, finde ich aber aufgrund seines Alters und seiner Situation verständlich.

    Für mich haben Saul und Anita ihn genauso geliebt wie ihren Sohn und Woody. Vor allem Onkel und Neffe hatten schon in Marcus Kindheit ein spezielles Verhältnis.

  • Ich hatte nie das Gefühl, dass Marcus 2. Wahl ist, er hat es "nur" fälschlicherweise so empfunden. Dass er dies so sieht, finde ich aber aufgrund seines Alters und seiner Situation verständlich.

    Für mich haben Saul und Anita ihn genauso geliebt wie ihren Sohn und Woody. Vor allem Onkel und Neffe hatten schon in Marcus Kindheit ein spezielles Verhältnis.

    Ich habe mich da wohl etwas falsch ausgedrückt. Ich wollte eigentlich nur beschreiben, wie er sich zu der Zeit empfindet, nicht dass es tatsächlich so ist. Ich denke auch, dass Anita und Saul ihn genau so liebten wie zum Beispiel Woody, der ja auch nicht ihr leiblicher Sohn ist. Wenn Marcus plötzlich allein dagestanden hätte, dann wäre ein Platz in der Familie für ihn sicher gewesen.

    Aber er empfand es schon so, denke ich. Er lebt eine Entzauberung. Auf Seite 275 wird das gut zusammengefasst. Erst waren es nur seine Eltern, die übertroffen werden von den Baltimores, dann er auch von seinen Cousins. Er hat das Gefühl, dass er nichts wirklich vorzuweisen hat.

  • Ich bin jetzt mit dem Abschnitt fertig und kann mich gerade nicht entscheiden, ob ich das Buch noch mag oder nicht.


    Auf der einen Seite liest es sich sehr angenehm, flüssig und auch fesselnd. Und ich bin jetzt wirklich schon auf die "Katastrophe" gespannt, auch wenn ich mir schon ein wenig vorstellen kann, wo das ganze hinläuft.


    Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Sachen die mich nerven. Das mit den Übertreibungen finde ich immer schlimmer, je länger ich lese. Und vieles finde ich auch klischeehaft. Die Sache mit Colleen, die von ihrem Mann verprügelt wird und der tolle, starke Woody, der sie dann natürlich heldenhaft aus der Situation rettete. Das ist mir alles irgendwie zu dick aufgetragen und unnötig dramatisiert. Und vieles ist auch schon verhersehbar. Es wird ja schon öfter betont, dass es bei Saul und Anita kriselt. Da ist es dann für mich keine Überraschung mehr, dass sich die beiden trennen und Anita etwas mit Patrick anfängt.


    Ich finde es auch nicht okay, dass Marcus sich die ganze Zeit heimlich mit Alexandra trifft. Er hat doch diesen Bund mit den anderen zwei getroffen, dass Alexandra für sie tabu ist. Und wenn er dann doch mit ihr wieder eine Liebschaft anfängt, dann sollte er wenigstens seinen beiden Cousins reinen Wein einschenken und nicht nur Woody.

    Ich kann für die Personen beim Lesen keine richtigen Gefühle mehr aufbringen.


    Ich kann das gar nicht genau beschreiben, warum mich so viele Sachen an dem Buch stören. Vielleicht ist es einfach auch nur meine momentane angespannte Situation, dass ich besonders kritisch mit diesem Buch bin. Auf jeden Fall kommt "Die Geschichte der Baltimores" für mich nicht an das erste Buch des Autors heran.

  • Ich verstehe, was und warum es dich stört. Für mich funktioniert es als Hörbuch besser.


    Ich hatte beim ersten Hören das Gefühl, das Drehbuch eines typisch us-amerikanischen Film-Dramas zu lesen.

    Warum mich das hier nicht stört, kann ich immer wieder nur damit erklären, dass ich die Figuren gerne mag.

    Beim zweiten Hören habe ich immer mehr den Eindruck, dass Dicker absichtlich so übertreibt und immer noch eins draufsetzt.

  • Ich finde es auch nicht okay, dass Marcus sich die ganze Zeit heimlich mit Alexandra trifft. Er hat doch diesen Bund mit den anderen zwei getroffen, dass Alexandra für sie tabu ist. Und wenn er dann doch mit ihr wieder eine Liebschaft anfängt, dann sollte er wenigstens seinen beiden Cousins reinen Wein einschenken und nicht nur Woody.

    Komisch, gerade das finde ich besonders wichtig für Marcus und auch für das Buch. Bei allem Anhimmeln, Bewundern und auch Beneiden, das Marcus den Baltimores entgegenbringt, ist es hier, wo es um die Liebe geht, ganz gleich, dass er damit den Pakt bricht. Er kann nicht anders.

    Marcus ist für mich die Figur, die am authentischsten ist, wenn man das so sagen kann.

    Es wird ja schon öfter betont, dass es bei Saul und Anita kriselt. Da ist es dann für mich keine Überraschung mehr, dass sich die beiden trennen und Anita etwas mit Patrick anfängt.

    Ich kann schon verstehen, was dich stört. Es ist wie bei einem Puzzle, wo immer noch ein Teilchen dazukommt, bis schließlich das ganze Bild sichtbar ist. Dass aber immer und immer wieder der bisher sichtbare Bildausschnitt gezeigt wird, kann schon nerven.:knuddel1

    Ganz am Anfang war ich auch etwas irritiert, aber dann mochte ich den Roman sehr und auch die Art, wie er erzählt wird.

  • Warum mich das hier nicht stört, kann ich immer wieder nur damit erklären, dass ich die Figuren gerne mag.

    Auf wen wir noch gar nicht eingegangen snd, ist Leo, der Nachbar von Marcus. Wie findest du dem?

    Ich denke, dass er sehr wichtig ist, auch wenn er nicht so viel zur Handlung beiträgt. Irgendwie ist er die Stimme der Realität, die Leine, die Marcus am Boden hält.

    Er ist wie der Ansager zwischen zwei Sendungen früher oder das Nummerngirl im Zirkus. Er trennt die Fortschritte, die Marcus macht, voneinander. Ich weiß nicht, ob ich das klar beschreiben konnte.

    Beim zweiten Hören habe ich immer mehr den Eindruck, dass Dicker absichtlich so übertreibt und immer noch eins draufsetzt.

    Das kann gut sein.

  • Er hat doch diesen Bund mit den anderen zwei getroffen, dass Alexandra für sie tabu ist. Und wenn er dann doch mit ihr wieder eine Liebschaft anfängt, dann sollte er wenigstens seinen beiden Cousins reinen Wein einschenken und nicht nur Woody.

    Hillel und Woody haben aber auch gegen diesen Bund verstossen, indem sie am gleichen Studienort studieren. Das war ja auch nicht ohne Hintergedanken.


    dass Dicker absichtlich so übertreibt und immer noch eins draufsetzt.

    Ja, das vermute ich auch.


    Leo, der Nachbar von Marcus.

    Ich finde den einfach nur lustig und er ist derjenige, der Marcus in der Gegenwart in den Hintern tritt, sonst käme er nicht vorwärts.

  • An Marcus Stelle hätte ich das Testament ja nicht einfach ungelesen aus der Hand gegeben. Das dürfte der Schlüssel für die Katastrophe sein. Und wohl auch noch der Grund, warum Saul zwölf Jahre lang mit seinem Vater keinen Kontakt mehr hatte.


    Einen Abschnitt schaffe ich heute bestimmt noch. :lesend

  • Ich finde den einfach nur lustig und er ist derjenige, der Marcus in der Gegenwart in den Hintern tritt, sonst käme er nicht vorwärts.

    Leo ist schon ein seltsamer Kautz! Am Anfang des Buches fand ich es eher belustigend, wie er mit Elan versuchte, selber ein Buch zu schreiben. Später ist er für mich der, der Marcus in der Gegenwart hält, wenn er sich so tief in die Vergangenheit gräbt, dass er sogar seine mögliche oder unmögliche Gegenwart mit Alexandra aus den Augen verliert in Betrachtung dessen, was sie Mal an Großem und Einzigartigen miteinander hatten.

  • Ich mag Leo. Aber ich habe generell eine Schwäche für komische Kauze.
    Marcus scheint ja immer einen väterlichen Freund zu brauchen, um den er sich kümmern kann und der sich gleichzeitig um ihn kümmert. Leo ist allerdings bis jetzt der bodenständigste Freund von allen.

  • Was hat Woody da bloß in Hilles Schrank gefunden? Ich glaube fast, das Dopingmittel, das seine Karriere ruiniert hat.

    Ich kann schon verstehen, was dich stört. Es ist wie bei einem Puzzle, wo immer noch ein Teilchen dazukommt, bis schließlich das ganze Bild sichtbar ist. Dass aber immer und immer wieder der bisher sichtbare Bildausschnitt gezeigt wird, kann schon nerven.:knuddel1

    Ganz am Anfang war ich auch etwas irritiert, aber dann mochte ich den Roman sehr und auch die Art, wie er erzählt wird.

    :write ganz am Anfang hat mich diese oft übertriebene Darstellung vor allem der Goldmans aus Baltimore auch gestört, aber mittlerweile passt alles immer besser zusammen.

  • ganz am Anfang hat mich diese oft übertriebene Darstellung vor allem der Goldmans aus Baltimore auch gestört, aber mittlerweile passt alles immer besser zusammen.

    Genau so ging es mir auch. Manchmal war es , als bekäme man Brocken, Knochen zugeworfen, immer schön stückchenweise Informationen herausgerückt...Ich fand es trotzdem gut:)

  • Die Katastrophe kündigt sich mehr und mehr an.


    Woodys Sportkarriere wird vernichtet, offenbar durch Hillel (?), außerdem schätze ich, wird seine Liebe zu Colleen ihn ins Gefängnis bringen.


    Tante Anita hat ein Verhältnis mit Patrick Neville, Saul gibt Geld aus, das er möglicherweise nicht hat, Anita stirbt wahrscheinlich am Ende des Abschnittes.


    Dann gibt es noch ein Geheimnis in der Vergangenheit, Saul und sein Vater waren entzweit.


    Ich muss weiterlesen ...

  • Ja, lies weiter! Alles klärt sich auf,manches auch anders, als du denkst;)

  • ok, jetzt kommt Bewegung in die Geschichte. Trotzdem: warm werde ich mit dem Buch und der Geschichte nicht so ganz.


    OK. Die Katastrophe ist da, diese Art von "Unglück" hätte ich so nicht erwartet. Das Saul und Anita sich so verändern, hätte ich jetzt auch nicht erwartet. Was hat Saul zu verbergen? Wieso ist Anita auf einmal bei Patrick? Was habe ich verpasst?


    Wieso findet Woody bei Hill diese Plastiktüte? Was ist da drin, etwa das Zeug, mit dem er angeblich gedopt hat? Dann wäre das eine Riesensauerei von Hill.


    Natürlich ist es ein Riesenschock, als Woody bei Patrick auf Anita trifft. Das er dann nur noch weglaufen will, ist nachvollziehbar. Allerdings das es dann zu diesem Unfall kommt.... einfach nur schlimm.


    Auch wenn ich mit dem Buch nicht warm werde, möchte ich jetzt doch zum Ende kommen, auch wenn ich vermute, das es wieder Längen geben wird.