'Die Frauen vom Savignyplatz' - Kapitel 16 - Ende

  • Die Kindergartentante meines Sohnes hat mir heute erzählt, dass sie es schon an ihre Tochter, ihre Mutter und jetzt an ihre Kollegin weitergegeben hat - wie schnell lest ihr bloß alle, da komm ich mir ganz klein und hässlich vor ;):knuddel1

  • Genau, das liegt einzig und allein am Buch. Was gut ist, mag man ja nicht aus der Hand legen und liest ohne Punkt und Komma. Ohne Leserunde hätte ich es in 2 Stunden weg gelesen. So musste ich mich zurück halten.

    Das spricht für Deinen lebendigen Stil und die guten Figuren.

  • So, jetzt bin ich durch mit euren Kommentaren.


    Ich muss ja gestehen, dass ich bei Epilogen regelmäßig aus der Kurve fliege - die sind vom Duktus her oft schneller als der Rest des Buches, viele Ereignisse und Wendungen werden nur noch angerissen, und ich sitze dann da, reibe mir die Augen und denke: "WAS!?" Meistens muss ich Epiloge zwei- oder dreimal lesen, bis ich alles so halbwegs kapiert habe. :lache


    Hier war es auch wieder so. Vor allem: Jakob schwul? :wow Und wer nochmal so alles mit wem!? :wow :help

    Ich wäre im Leben nicht darauf gekommen, dass er nur eine Alibi-Ehe gesucht hat, obwohl die Geschichte mit dem viel jüngeren (und daher oft ahnungslosen) Mädchen da eigentlich ein Klassiker zu sein scheint. Andererseits traue ich ihm so viel Fiesheit Vicky gegenüber eigentlich gar nicht zu. Da hätte ich eher erwartet, dass er ihre Weltoffenheit erkennt und sich ihr gegenüber outet. Wenn sie beide nur etwas für die Fassade gebraucht hätten, wäre es ja schließlich eine Win-Win-Situation gewesen. Aber da zwischen Vicky und dem Chemiker Willi jede Menge Chemie brodelt, kam das ja nun eh nicht in Frage. :grin

  • Ich habe das Bich auch eben beendet und bin begeistert. Für mich war es das erst Buch von Joan Weng. Ich kenne die anderen Bücher nicht und habe alle Personen also erst hier kennen gelernt.


    Ja, der Willi, das ist schon einer. Der hat dann doch ein bosschen mehr Weitblick als Vicky. Er gibt es ja zu, nicht ganz unschuldig an der Verzögerung des Erscheinens von Wassermanns Bericht zu sein. Und genau dafür liebe ich ihn. Und wegen der roten Haare ^^


    Die Wandlung von Vickys Mutter hat mich sprachlos gemacht. Ici hätte wirklich nicht gedacht, daß sie sich so ändert, bzw. emanzipiert. Und dann noch der glückliche Umstand, daß sie sich nun um den verwitweten Schwager kümmern "muss" :rofl

    Aber ich gönn es ihr :knuddel1


    Alles in allem ein schönes Buch und ein wundervolles Weihnachtsgeschenk fúr meine Mutter :wave

  • Wie schön, dass du Freude mit dem Buch hattest :knuddel1

  • Zwischendurch hatte man ja schon die eine oder andere Befürchtung, aber am Ende ging alles gut aus und es gab auch noch Überraschungen.


    Überraschung Nr. 1 war für mich Vickys Mutter, die auf einmal so ganz anders war, da hatte sie sich wohl gut angepasst. Ich finde es aber sehr schön, dass sie sich am Schluss doch noch an die Liebe für ihre Kinder erinnerte.


    Überraschung Nr. 2 war für mich Eberts Homosexualität, hätte ich nicht damit gerechnet, ist aber eine schöne Lösung.


    Am Ende also wieder Willi, ich hoffe, er reißt sich jetzt am Riemen. Bestimmt (hoffentlich) werden wir in einem anderen Roman erfahren, wie es der Familie weiterhin geht.


    Was mich bei Romanen aus den 20ern immer etwas fertig macht, ist, dass ich weiß, was auf die Menschen zukommt. Konrad, Rudi und Wölfchen werden in den Krieg ziehen müssen, Linchen wahrscheinlich den Freund ihres Bruders heiraten, und wenn doch, wird es sehr schwer, und Vickys Buchladen wird das Dritte Reich wohl auch nicht überstehen.


    Aber hier und jetzt sind sie alle glücklich, und das ist schön …


    Schön auch, dass die Betten am Ende noch einmal aufgenommen wurden :-)


    Das Glossar hat mir noch eine Frage beantwortet und auch das Nachwort habe ich gern gelesen.

  • Überraschung Nr. 2 war für mich Eberts Homosexualität, hätte ich nicht damit gerechnet, ist aber eine schöne Lösung.

    Ich glaube, wäre er das nicht gewesen, hätte er mehr auf ein Heirat, und Vicky zu einer Entscheidung gedrängt. Von daher passt das sehr gut. Und für die Mutter hat es mich sehr gefreut.

  • Was mich bei Romanen aus den 20ern immer etwas fertig macht, ist, dass ich weiß, was auf die Menschen zukommt. Konrad, Rudi und Wölfchen werden in den Krieg ziehen müssen, Linchen wahrscheinlich den Freund ihres Bruders heiraten, und wenn doch, wird es sehr schwer, und Vickys Buchladen wird das Dritte Reich wohl auch nicht überstehen.

    Das bedrückt mich auch immer sehr - obwohl er nur eine Nebenfigur ist, tut mir persönlich der stille Dr. Levi mit seinen im 1 Weltkrieg für Deutschland geholten Granatsplitternarben immer besonders leid. Bei den Wohlhabenderen, wie Jakob Ebert oder von Bäumers Manager, denke ich immer, die reisen rechtzeitig aus, aber Dr. Levi mit seiner kleinen Praxis und einer kränklichen Frau, den erwischt es.

    Und Konrad, der '33 ja gerade 16 ist - ich kann mir kein schlechteres Alter vorstellen, um '33 einen jüdischen besten Freund zu haben.


    Als es um Vickys Ausgehen geht, beklagt sich Willi an einer Stelle darüber, dass er sich - wenn seine Unterstützung dabei rauskommt - das noch 45 von seinen Sportvereinskameraden anhören darf, da hab ich beim Schreiben auch gedacht, dass die 45 vermutlich andere Probleme haben werden...

  • Als es um Vickys Ausgehen geht, beklagt sich Willi an einer Stelle darüber, dass er sich - wenn seine Unterstützung dabei rauskommt - das noch 45 von seinen Sportvereinskameraden anhören darf, da hab ich beim Schreiben auch gedacht, dass die 45 vermutlich andere Probleme haben werden...

    Sicher werden die da andere Probleme haben. Aber den Spruch an sich fand ich toll. So von wegen: in 20 Jahren werdet ihr mir das immer noch vorhalten