Der Fluch der Maorifrau - Laura Walden

  • Kurzbeschreibung beim Amazon
    Kurz vor ihrer Hochzeit reist die junge Hamburgerin Sophie nach Neuseeland, wo ihre Mutter Emma den Tod fand. Zu ihrer Überraschung erfährt sie, dass Emma Neuseeländerin war und ihr dort ein Haus und ein beachtliches Vermögen hinterlassen hat. Sophie ist verstört Warum hat Emma all das nie erwähnt? Nur Emmas Tagebuch kann das Geheimnis lüften, in dem sie die Geschichte ihrer Familie offenbart. Fasziniert vom Schicksal ihrer Vorfahren, taucht Sophie ein in eine exotische Welt voller Gefahren, und sie begreift, dass ihre Mutter sie schützen wollte - vor einem Unheil bringenden Fluch.


    Über die Autorin
    Jahrgang 1964, studierte Jura und verbrachte als Referendarin viele Monate in Neuseeland. Das Land fesselte sie so sehr, dass sie nach ihrer Rückkehr darüber Reportagen schrieb und den Wunsch verspürte, es zum Schauplatz eines Romans zu machen. In der Folge gab sie ihren Berufswunsch Rechtsanwältin auf und wurde Journalistin und Drehbuchautorin. Wenn sie nicht zu Recherchen in Neuseeland weilt, lebt Laura Walden mit ihrer Familie in Hamburg. Sie arbeitet bereits an einer weiteren Familiensaga aus dem Land der großen weißen Wolke.


    Meine Meinung
    Dieses Buch war eigentlich ein ziemlicher Verzweiflungskauf. Man hat ein Buch dabei was einem gar nicht richtig gefällt, aber Bahn fahren ohne Buch kommt ja gar nicht in Frage. Auch wenn man zu Hause sicherlich ein Buch hat was man lesen könnte muß es unbedingt ein neues sein. Grade wenn man unbedingt was kaufen muss/möchte findet man nichts. Jedenfalls geht es mir immer so. Also bin ich durch die Buchhandlung geschlichen und war schon drauf und dran wieder zu gehen, weil mir partout nichts zusagen wollte als mir dieses Buch ins Auge fiel.


    Vom Cover her sehr ansprechend, der Klappentext auch interessant. Familiengeheimnisse und alte Tagebücher. Ganz klarer Fall „Ein Buch für mich“ Ein bißchen skeptisch war ich zwar doch weil ich mir ja sonst immer erst eine Eulenmeinung einhole, aber dieses Mal musste es auch so gehen. Ich habe es nicht bereut.


    Man wird von der ersten Seite an in eine Geschichte gezogen die immer wieder neue Wendungen mit sich bringt. Man kommt gar nicht dazu Luft zu holen weil immer wieder was neues passiert. Unterschiedliche Zeitebenen hat die Autorin geschickt miteinander verknüpft. Die einzelnen Charaktere lernt man nach und nach kennen. Teilweise sind es etwas viele, aber da hilft ein kleiner Spickzettel mit den wichtigsten Namen. Eine Familiengeschichte vom Feinsten die mir ein paar schöne Lesestunden beschert hat.

  • Ich habe das Buch letzten Monat gelesen und mal wieder an nur einen Tag gebraucht. Eigentlich war es dafür viel zu schade, ich hätte mir mehr Zeit lassen sollen es zu geniessen, aber ich durch immer neue Wendungen, Zeiten und eine chronologische Reihenfolge der handelnden Person hat mich Laura Walden tief in eine neuseeländische Geschichte hinein gezogen.


    Jedem, der ein schönes, mitreißendes und nicht unbedingt nur "Friede, Freude, Eierkuchen" Buch sucht, kann ich die "Maorifrau" nur ans Herz legen. Von Tränenbächen bis strahlendem Gesicht durchlebt man wirklich alles in diesem Buch =)

  • Knoermel,


    könntest Du bitte im Threadtitel den Vornamen korrigieren, damit man das Buch auch per Suche wiederfindet? Danke! :kiss


    Eine Zeitlang habe ich sehr gerne sowohl Australien- aber auch Neuseelandbücher gelesen.... aber irgendwann war ich übersättigt damit. Das hört sich aber nach einem netten Urlaubsschmöker an.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Mit einem unglaublichen Sog wird man in die Geschichte gerissen und es ergeht einem genau wie Sophie: man saugt die Erlebnisse um ihre Ahnin Anna buchstäblich mit auf. Völlig überraschend erbt die Hamburgerin in Neuseeland ein Haus und eine Menge Geld - und eigentlich wusste sie bis dahin noch nicht einmal, dass ihre Mutter ursprünglich aus Neuseeland kam. Aber ihre Mutter hat ihre Geschichte aufgeschrieben und sie Sophie mit der Geschichte von Anna, einer weiteren Urahnin, hinterlassen. Seite um Seite taucht man in die faszinierende Welt Neuseelands, beginnend im Jahr 1863, ein und erlebt eine Familiengeschichte mit viel Leid, Hass und Liebe. Zwischendurch erwacht man aus der Reise in die Vergangenheit kurz in der jetzigen Zeit wieder auf, um zu erleben, wie sich die Neuigkeiten auf Sophies Leben auswirken. Anna Peters, Kate McDowell, Emma McNeal und Sophie de Jong sind die Eckpunkte der Geschichte und ihr tragisches und bewegtes Leben berührt einen bis ins Innerste.


    Kann ein Fluch wirklich so machtvoll sein und ständig auf das Glück einwirken? Oder ist es lediglich das Wissen um den Fluch, dass man nicht mehr an dauerhaftes Glück glauben kann? Trotz aller Faszination und Spannung ist die Geschichte sehr stereotyp, die Charaktere wenig facettenreich. Die Guten sind gut und die Bösen unsympathisch, brutal und skrupellos. Es sterben viel zu viele Personen viel zu früh und zu häufig, oftmals kann man es schon dem Stil der Geschichte entnehmen. Laura Walden hat in dieser Hinsicht keine glückliche Hand bewiesen, man möchte doch nicht nur von Leid und Tod lesen.


    Auch die Frauencharaktere sind nicht immer sehr glaubwürdig. Erschafft sie mit Anna und Kate noch starke Persönlichkeiten, die für ihr Glück und ihre Ziele im Leben kämpfen und sich durch widrige Umstände nicht niederringen lassen, so sind Sophie und besonders Emma sehr naiv, wenig gefestigt und manchmal unheimlich dämlich. Anna und Kate kämpfen für das Wahlrecht und die Stellung der Frau in ihrer Gesellschaft, beide sind mit starken Trinkern verheiratet und treten doch vehement und oft unter Einsatz ihres Lebens für die Rechte der Frauen ein. Die Männerbilder sind ihrer Zeit entsprechend, es gibt die brutalen und chauvinistischen genauso wie die Frauenversteher. Sie spielen ihre tragenden Rollen in der Geschichte und sind die Hauptgründe für deren Verlauf, denn im vorigen Jahrhundert waren die Frauen doch sehr von den Männern abhängig.


    Aber das Verhalten Emmas toppt alles. Ihre Faszination von Harry ist nicht mehr erklärbar, auch ihre Unerfahrenheit in Liebesangelegenheiten erklärt ihr Verhalten nicht. Selbst eine Frau in den sechziger Jahren muss sich nicht mehr von einem Mann unterdrücken lassen, Emma gibt ihre Wünsche völlig auf und selbst, als sie schon erkannt hat, wie Harry wirklich ist, handelt sie völlig widernatürlich. Ich hab wirklich nicht verstanden, wie ein Kind, dass von Kate aufgezogen worden ist, nur so denken kann, das passte so gar nicht in das Buch. Dämlich, dämlich, dämlich ich kann es nicht oft genug sagen. Etwas von ihrer Art vererbt sie auch Sophie, die auch an ihrem äußerst anmaßenden und unsympathischen Verlobten noch lange festhält, bis sie endlich erkennt, dass es auch andere Männer gibt. Leider ist ihr Charakter oft sehr sprunghaft, sie traut ihrer Intuition nicht und erwartet erst einmal nur das Schlechte von Menschen.


    Der Schluss ist dann wieder sehr überstürzt, als ob Laura Walden keine Seiten mehr zur Verfügung hatte. Nicht alle Fragen werden aufgeklärt und auch die persönlichen Verwicklungen hätte man sich noch ausführlicher gewünscht. Es fehlt einfach etwas zum runden Abschluss und hinterlässt ein leises Grummeln im Gefühl für die eigentlich sehr stimmige Geschichte. Das Cover hingegen ist allerdings sehr gelungen, man fühlt sich direkt nach Neuseeland an den Strand versetzt.

  • Mir hat es nicht gefallen, ich konnte vieles nicht nachvollziehen und die Personen gefielen mir nicht. Der Schluss kam zu holprig und plötzlich daher. Die Sprache war mir zu einfach, habe ich ab und zu nichts dagegen, dann muss mich jedoch die Geschichte überzeugen. Werde von der Autorin kein Buch mehr lesen.

  • Ich durfte dieses Buch als Wanderbuch lesen (vielen Dank nochmal Bettina :wave) und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Ich lese sehr gerne Bücher, die in Neuseeland oder Australien spielen und wenn es dann noch um geheime Tagebücher und Familiengeheimnisse geht, dann hänge ich am Haken.


    Das Buch hatte mich dann auch von der ersten Seite und ließ mich bis zum Schluß nicht mehr los. Gut, ich muß Tinkerbell in einem Recht geben, auch ich fand die junge Emma ziemlich naiv und dämlich. Wie man sich mit diesem Harry einlassen und ihn dann auch noch heiraten kann, hab ich nicht verstanden. Irgendwann hatte ich schon auch das Gefühl, dass doch ziemlich viel gestorben wird in diesem Buch, aber es hat mich nicht weiter gestört. Zeitweise hatte ich auch mal Schwierigkeiten mit den vielen Namen und Personen und mußte überlegen, wer das nun wieder ist, aber meinem Lesegenuß tat dies keinen Abbruch.


    Insgesamt ein tolles Buch und ich werde dem neuen Buch, das im März erscheint, auf jeden Fall wieder eine Chance geben.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • Das ist wieder so eine typische Familiensaga wo man doch schon am Anfang weiß, wo sie enden wird. Trotzdem hat sich mich gut unterhalten.
    Gestorben wird hier gleich nach dem Gebären und der Hass wird von den Generationen anscheinend weitervererbt. Auch mir ging der Schluß dann zu schnell, und so dämlich wie Emma..... na ja, ich denke, da sind der Autorin einfach die Ideen ausgegangen....
    ABer nochmal Danke, ich durfte es ebenfalls als WB lesen.

  • Dieses Buch hat mich mehrere Jahre zu spät erreicht. Früher hätte ich diesen Frauenschicksalsroman, der größenteils in der Vergangenheit spielt, wohl viel mehr zu schätzen gewusst, mittlerweile habe ich mich an dieser Art historischer Romane einfach sattgelesen. Die Aneinanderreihung von Frauenschicksalen über sechs Generationen konnte mich zunächst überhaupt nicht fesseln. Ehrlich gesagt, durch den ersten Teil hab ich mich wirklich gequält, zum Glück wurde dann der zweite besser. Kate empfand ich als starke Persönlichkeit, die sich auch durch viele Schicksalsschläge nicht von ihren Weg abbringen lässt. Zudem zog das Tempo dann merklich an (gut), bis die Auflösung dann recht überhastet kommt (schlecht).


    Den Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit fand ich gut gemacht. Wobei aber auch die Sophies Geschichte (genauso wie der ihrer Vorfahrinnen) flach, oberflächlich und voraussehbar bleibt. Die fremde Umgebung mit ihrem besonderen Zauber kam für mich zu kurz und Neuseeland und Samoa konnten ihren exotischen Zauber leider allzu selten entfalten.


    Ich durfte das Buch als WB lesen (danke nochmals an Knoermel :kiss).


    Fazit: Fans historischer Frauenschicksalsliteratur werden das Buch mögen, alle anderen haben nichts verpasst, wenn sie es nicht lesen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich hatte mir von diesem Roman ehrlichgesagt mehr erwartet, denn die Beschreibung klang wirklich recht interessant.


    Was mich vor allem gestört hat war die "Melodramatik" der Handlung: Mal zog sie sich hin, dann wieder überstürzten sich die Ereignisse und ein Drama, ein Schicksalsschlag, folgte dem nächsten. Ich fand es ziemlich unglaubwürdig und mich hat das alles eher an eine Seifenoper aus dem Fernsehen erinnert.


    Ein Problem hatte ich auch mit der stereotypen Darstellung der Charaktere: Die Frauenfiguren waren alle irgendwie austauschbar, die Männer entweder nobel und gutaussehend oder durchweg schlecht. (Dass ein Verbrecher "säuselt" und "flötet", wenn er seine Opfer einlullen will, hat mich auch ein wenig irritiert ...)


    Am Ende, fand ich, hat sich dann alles ein bisschen zu schnell in Frieden und Harmonie aufgelöst.


    Schade - ich finde, hier hätte man mehr draus machen können.

  • ehrlich, so ein Klischee-beladenes Buch wie dieses hier habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Dabei hatte ich mich wirklich mal wieder auf einen richtig schönen Schmöker gefreut. Aber hier konnte ich wirklich regelmäßig nur den Kopf schütteln, so vorhersehbar war die Geschichte.
    Die Frauen der Familie sind natürlich immer die Guten (außer die zickigen, neidischen Nebenfiguren - auch davon gibt es natürlich welche), die entweder einen Schicksalschlag nach dem nächsten stoisch ertragen oder noch im Wochenbett sterben. Die Männer sind entweder echte Frauenversteher, natürlich total romantisch, und sterben - leider - viel zu früh und viel zu tragisch oder sind böse Schläger und Trinker, die - leider - nicht zu früh sterben. Geheiratet wird möglichst bald, Rekord ist ein Hochzeitsantrag noch am selben Tag des Kennen-lernens, aber auch sonst wird nicht allzu lange gewartet. und schwanger wird man möglichst noch in der Hochzeitsnacht.


    aber zum Schluss ist alles Friede, Freude, Eierkuchen - booooaaah, wie kann man nur so viel Mist in ein Buch packen???