Die Schmetterlingsinsel - Corina Bomann

  • Kurzbeschreibung:
    Als ihre Ehe zerbricht, steht die junge Berliner Anwältin Diana Wagenbach völlig allein da. Im Nachlass ihrer liebsten Tante findet sie das vergilbte Foto eines verwunschenen Hauses. Davor eine junge Frau. Ist es Dianas Ururgroßmutter, die einst in Ceylon lebte?


    Hals über Kopf macht Diana sich auf die Suche nach ihren Wurzeln in dem fremden Land am anderen Ende der Welt. Dort stößt sie auf eine geheimnisvolle Prophezeiung, die das Schicksal ihrer Familie für immer veränderte, eine verbotene Liebe, die niemals endete, und auf ihre eigene Bestimmung ...



    Über die Autorin:
    Corina Bomann lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern und hat bereits erfolgreich Jugendbücher und historische Romane geschrieben.



    Meine Meinung:
    „Die Schmetterlingsinsel“ ist mein erstes Buch von Corina Bomann. Nachdem mich die Leseprobe ziemlich neugierig gemacht hat, war ich auf die Lektüre dieses Buch folglich ziemlich gespannt. Nach Beenden des Buch muss ich nun sagen, dass es mir im großen und ganzen gefallen hat, aber mich nicht komplett überzeugen konnte.


    Bomann hat einen schnörkellosen Schreibstil, der einen sofort in die Geschichte reinzieht. Man fliegt förmlich durch die Seiten, weil man wissen will, welches Geheimnis Diana da aufdecken mag. Insbesondere den Anfang fand ich mit am stärksten an diesem Buch, weil er gut Fährten legt und man am Ball bleibt. Man ist gespannt, fiebert mit Diana mit, will wissen, was sie in der Vergangenheit ihrer Familie entdeckt, welche Geheimnisse zu Tage kommen. Obwohl ich auch sagen muss, dass die ganzen Frauennamen anfangs etwas irritierend waren und man leicht durcheinander kam. Darum habe ich mir gleich einen Stammbaum angefertigt, den ich auch gut gefunden hätte im Buch oder eine Karte, aber es ging auch so, je weiter man voran kam.


    Auch die Beschreibungen der Landschaft fand ich wunderbar, insbesondere Ceylon. Man dachte teilweise wirklich, man sei gerade selber dort mit Grace und Victoria unterwegs. Dazwischen dann immer die eingestreuten Puzzle für Diana, die auf Spurensuche ihrer Vorfahren war. Obwohl ich da ganz klar sagen muss, irgendwann hat es mich schon etwas genervt, dass die Hinweise zwecks Erzeugung von Spannung schlicht zur Seite geschoben wurden. Bei aller Liebe, das empfand ich doch als unglaubwürdig in Dianas Handlungsweise. Ansonsten empfand ich die Figuren gut ausgearbeitet, man hatte doch ein recht gutes Bild von ihnen und sie blieben auch nicht so blass, wie befürchtet.


    Zu kämpfen hatte ich dann aber dagegen zunehmend mit der Geschichte. Besonders der Mittelteil zog sich ziemlich, ich hatte das Gefühl, es ging mit der Handlung überhaupt nicht voran. Was allerdings auch daran liegen könnte, dass ich quasi schon nach wenigen Seiten wusste, wie der Hase läuft. Die Spannung war demnach schnell flöten gegangen. Allerdings muss man Bomann wiederum zu Gute halten, dass zumindest das Ende noch 2,3 halbwegs überraschende Wendungen aufbieten konnte, das war dann auch wieder recht spannend und zügiger zu lesen.


    Am Ende muss ich sagen, dass ich von „Die Schmetterlingsinsel“ und seinem schönen Cover (auch wenn es sehr dem Buch von Lucinda Riley sehr ähnelt und Frangipani-Blüten aufs Cover gehört hätten) weitestgehend nicht enttäuscht wurde. Der Mittelteil zieht sich, man durchschaut schnell, was der Ursprung des Familiendramas ist (der Prolog verrät da schon ziemlich viel), das Ende ist dann mit ein paar Wendungen gespickt. Insgesamt ein gut zu lesender Schmöker, der einen auf die wunderschöne Insel Ceylon entführt. Ein paar Klischees weniger, insbesondere in der Gegenwartshandlung hätten nicht geschadet, ansonsten: gute Unterhaltung.


    7 von 10 Punkten

  • 556 Seiten



    Meine Meinung:
    Eine Familiensaga, die mich vom Anfang bis zum Ende gefesselt hat. Sechs Generationen, eingebettet in einen Zeitraum von über 100 Jahren, zwischen 1887 und 2008, wobei aber nur zwei Generationen speziell hervorgehoben werden. Ein Geheimnis überschattet alle Generationen und stammt aus der Familie Tremayne von 1887 und Diana Wagenbach, das letzte Familienmitglied, versucht nun 2008 hinter das Geheimnis ihrer Vorfahren zu kommen.


    Der Brief von Victoria an ihre Schwester Grace und der Prolog lassen bereits erahnen, dass es sich um eine berührende, aber nicht einfache Familiengeschichte handelt und so wird abwechselnd aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart erzählt. Nachdem Richard, der Bruder von Henry Tremayne, in Ceylon stirbt, zieht Henry mit seiner Familie 1886 auf die Insel, um Richards Teeplantage weiterzuführen.


    Man taucht ein in das Leben auf Sri Lanka, der Schmetterlingsinsel, damals noch Ceylon und erfährt einiges über die Teeplantagen. Sogar die berühmte Palmblattbibliothek gewährt hier einen kleinen Einblick in ihre Geschichte. Teilweise hatte ich das Gefühl, die unglaublichen Gerüche von Tee und den Duft der vielen Blüten wahrnehmen zu können. Und nicht zu vergessen die vielen bunten Farben der Saris, die von den Frauen getragen wurden. Aber mitten in dieser Pracht lernt man auch die Familie Tremayne und ihr Schicksal sehr detailliert kennen.


    Nachdem Diana Wagenbach 2008 am Sterbebett ihrer Tante Emmely, der letzten Verwandten, verspricht, das Geheimnis aufzudecken, begibt sie sich auf die Spuren der Familie Tremayne und lässt alles nochmals aufleben. Eine spannende Geschichte, die mich nicht mehr losgelassen hat und obwohl es teilweise vorhersehbar ist, gibt es doch einige Überraschungen und ich habe dem Ende richtig entgegengefiebert.


    Die einzelnen Personen sind alle sehr detailliert und facettenreich beschrieben. Ich hätte mir allerdings einen Stammbaum gewünscht, den ich mir aber dann selbst angefertigt habe, da mich die diversen Generationen, ihre Zusammengehörigkeit und auch die Geburts- und Sterbedaten sehr interessiert haben. Das Cover ist wunderschön und der Buchschnitt ist vorne und unten mit Schmetterlingen versehen, sowie auch die einzelnen Kapitel und das gefällt mir richtig gut. Der Aufbau der Geschichte ist sehr gut gelungen und sie lässt sich flüssig lesen. Dieses Buch hat mich total begeistert und gehört nun zu meinen Lieblingsbüchern.

  • Zunächst sollte man Verlag und Autorin danken, dass sie den Modetrend für jedes neue Genre einen neuen Namen zu verwenden nicht gefolgt sind, sondern dass Corinna Bomann unter ihrem Namen Jugendliteratur, historische Romane und jetzt eben auch Love & Landscape veröffentlichen kann.


    Die Leser von Corinna Bomanns Büchern wissen, dass sie gute historische Romane schreibt. Ihre Romane über Johann Friedrich Böttger oder Sir Francis Walsingham, (Das Krähenweib: Roman; Die Spionin: Roman) habe ich mit großem Genuss gelesen. Jetzt nimmt sie ihre Leser mit auf eine spannende Spurensuche, in der die Protagonistin aus unserer Zeit nach einem Erbfall auf ein Familiengeheimnis stösst und es Stück für Stück enträtselt. Dabei entführt die Autorin die Leser ins Ceylon des endenden 19. Jahrhunderts, in die Zeit der Queen Viktoria, indem sie in dieser zweiten Zeitebene die Urahnen der Protagonistin der Jetztzeit ihr Leben entfalten lässt- in aller Farbenpracht der Teeplantage einerseits und aller viktorianischen Verklemmtheit andererseits. Das dabei genrespezifisch de Liebe nicht zu kurz kommt- und zwar auf beiden Zeitebenen - ist selbstverständlich. Auch das beherrscht die Autorin souverän.


    Ein Lesevergnügen, das unterhaltsame Stunden bietet und auch zum Kolionialismus des 19. Jahrhunderts ein paar Denkanstöße bereithält.

  • Powered by Bookaddicted.de


    Spannendes Familiengeheimnis auf zwei Zeitebenen


    Als die junge Anwältin Diana Wagenbach von ihrem Ehemann betrogen wird, bricht für sie eine Welt zusammen. Ihre Traurigkeit verwandelt sich schnell in Zorn. Als sie aber auch noch nach London gerufen wird, wo ihre liebe Tante Emmely nach dem zweiten Schlaganfall im Sterben liegt, scheint ihr Leben in Trümmern. Doch auf dem Sterbebett bekommt sie einen seltsamen Auftrag: Angeblich gibt es ein dunkles Familiengeheimnis und ihre Tante Emmely bittet sie, es zu lüften …


    „Die Schmetterlingsinsel“ war mein zweiter Roman von Corina Bomann und sicherlich nicht mein letzter. Zunächst muss ich einfach die Gestaltung des Buches loben: Schon das Cover fällt sofort ins Auge und der wunderschöne bedruckte Buchschnitt ist einfach ein Augenschmaus allererster Güte! Die auffällige Gestaltung zum normalen Taschenbuchpreis tröstet auch darüber hinweg, dass Orchideen im Buch überhaupt nicht erwähnt werden und es eigentlich Frangipani-Blüten hätten sein müssen.


    Die Geschichte der „Schmetterlingsinsel“ verläuft parallel auf zwei Zeitebenen. Die eine ist die, in der Diana das Familiengeheimnis zu lüften versucht. Ihre Wege führen sie hierbei heraus aus Berlin nach London, wieder nach Berlin und schließlich in die Stadt Colombo auf der schönen Insel Sri Lanka (ein Inselstaat, der südlich von Indien im Indischen Ozean liegt, früher Ceylon genannt). Und egal, wo Diana sich befindet: Man hat als Leser das Gefühl, das wäre man mittendrin! Bomann gelingt es, mit einer flüssig zu lesenden, schnörkellosen Sprache eine Atmosphäre zu schaffen, die den Leser gleichzeitig nach Sri Lanka versetzt und doch der Spannung keinen Abbruch tut.


    Die zweite Zeitebene liegt in der Vergangenheit, und hier lernen wir Dianas Vorfahren kennen, die nach Sri Lanka auswanderten. Mehr möchte ich hier nicht verraten. Anfangs habe ich diese Zeitebene nicht so gerne gelesen, weil ich nicht so richtig wusste, wohin das Ganze führen soll und war immer froh, wieder im Berlin 2008 zu sein. Später jedoch änderte sich meine Sichtweise, als immer mehr Hinweise ans Licht kamen, was sich hinter dem Familiengeheimnis verbergen könnte. Und dann las ich diese Zeitebene lieber und empfand es immer fast als störend, plötzlich wieder im heutigen Berlin zu sein. Dies war der Spannung aber zuträglich und die Abwechslung empfand ich größtenteils als angenehm.


    Jedoch gibt es auch einige wenige Aspekte, die mich diesem Roman keine kompletten 5* geben lassen. Zunächst finde ich, es hätte an einigen Stellen durchaus noch spannender werden können. Der Mittelteil des Buches plätschert ein wenig vor sich hin. Hier war das Buch zwar nicht unerträglich langweilig, aber als Leser wurde man ein wenig zu lange auf die Folter gespannt, was das Familiengeheimnis betrifft, zumal auch das Leben von Dianas Ahnen auf Sri Lanka teilweise sehr ausführlich geschildert wurde. Was mich noch gestört hat, war, dass ich es ein wenig unrealistisch fand (um nicht zu sagen: extrem unrealistisch), dass Diana als eine von zwei Anwältinnen in einer Anwaltskanzlei einfach mal eben für ein paar Wochen (!) verschwinden konnte und es genügte, alle paar Tage (!) ihre eMails zu lesen … Das wäre im wahren Leben wohl kaum möglich.


    „Die Schmetterlingsinsel“ ist ein wunderbarer, unterhaltsamer Roman vor der traumhaften Kulisse Sri Lankas. Der Leser fühlt sich sofort an den Ort des Geschehens und in der Zeit zurückversetzt und möchte selbst in Dianas Haut stecken, um diese sagenumwobene Insel mit eigenen Augen zu sehen und ihr Familiengeheimnis zu ergründen. Ein Must-Read für heiße Sommertage, am besten auf der Gartenliege neben einem blühenden Rhododendronbusch …


    Powered by Bookaddicted.de

  • Als Diana erfährt, dass Ihre Tante nach einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt, reist sie sofort von Berlin nach London. Tante Emmely ist ihre letzte leibliche Verwandte. Im Krankenhaus bittet Emmely Diana darum, das Familiengeheimnis zu lüften und alles wieder zusammenzufügen. Der Buttler ihrer Tante, Mr. Green, streut wohldosiert Hinweise, die Diana findet. Diana macht sich auf die Suche nach dem Familiengeheimnis und reist nach Sri Lanka.


    Das Cover des Buches ist wirklich sehr schön. Die Blumenranken und die Schmetterlinge auf dem Buchschnitt entführen einen in eine andere Welt.
    Die Geschichte ist in einem schönen Schreibstil erzählt. Diana war mir gleich von Anfang an sehr sympathisch. Ihr Privatleben liegt in Scherben und sie stürzt sich in die Suche nach dem Familiengeheimnis. Nur sie ist noch übrig von ihrer Familie und Stück für Stück erfährt sie mehr über ihre Vorfahren. Unterstützt wird sie dabei von Jonathan. Auch hier hat die Chemie gleich gestimmt.


    Vor allem die Rücksprünge in das Jahr 1887 waren faszinierend. Gespannt habe ich diese Abschnitte gelesen und darauf gewartet zu erfahren was denn nun tatsächlich vorgefallen ist.


    Sehr gelungen fand ich auch die Figur des Buttlers. Erhaben und doch freundlich, streut er einige Hinweise genau nach Anleitung seiner Verstorbenen Herrin. Ich konnte ihn mir bildlich vorstellen. Nur den Vornamen haben wir leider nicht erfahren.

  • Als die junge Deutsche Diana Wagenbach nach England reist um ihre schwer erkrankte Tante zu besuchen, ahnt sie nicht, dass sie sich schon bald auf den Spuren ihrer Urgroßmutter Grace in deren Vergangenheit begeben wird. Nach dem Tod ihrer Tante findet Diana einen geheimnisvollen alten Brief, sowie weitere Hinweise und macht sich auf die Reise nach Sri Lanka, dem ehemaligen Ceylon, in das Grace mit Eltern und Schwester im Jahr 1887 gereist ist um dort auf einer Teeplantage zu leben.
    Welches Schicksal ereilte dort die schöne Grace?
    Corina Boman hat einen Roman mit "Suchtfaktor" geschrieben, so sehr fiebert man mit Grace und Diana mit. Geschickt verknüpft die Autorin Dianas Erlebnisse in Sri Lanka mit dem Schicksal von Grace, 120 Jahre zurück. Die Kapitel, die in der Gegenwart spielen wechseln mit Rückblicken in die Vergangenheit ab, so dass der Leser bald Parallelen zwischen den beiden starken Frauen entdeckt. Das Ganze wird in einem angenehmen Sprachstil erzählt, so dass ein wunderbarer Schmöker entstanden ist.

  • Corina Bomann schafft es, die Leser mit Worten in eine andere Welt zu entführen. Das hat mir an diesem Buch am meisten gefallen, denn oft hatte ich das Gefühl selbst in Sri Lanka zu sein (obwohl ich noch nie da war). Insbesondere die Ausführungen über den prachtvollen Garten der Teeplantage sind erwähnenswert.
    Neben dem Aufdecken eines Familiengeheimnisses, was eigentlich das Hauptaugenmerk der Geschichte darstellt, erfährt man noch interessante Informationen über ein Land, das zumindest ich nur aus den Nachrichten kenne.
    Was ich als störend empfand war, dass dem Leser manchmal Hinweise auf das Geheimnis vorenthalten wurden. Das sorgt bei mir absolut nicht für Spannungsaufbau. Dazu kommt, dass mir die Sprünge zwischen 1887 und 2008 einige Mühe bereiteten. Der Lesefluss hat darunter ein wenig gelitten.
    Anfangs fand ich die Abschnitte aus dem 19. Jahrhundert eher mühsam, aber bald schon habe ich insb. Grace sehr in mein Herz geschlossen. Sie war für mich die wahre Heldin (insofern man hier überhaupt von einer Heldin sprechen kann) der Geschichte.


    Im Grossen und Ganzen ist dieser Roman sehr gelungen und hat mich zum Nachdenken animiert. Aber auch zum Tee trinken ;-)

  • Ich muss gestehen, hier hat mich als erstes das Cover für dieses Buch eingenommen.
    Aber auch der Roman an sich hat mich nicht enttäuscht.


    Nach dem sie ihren Mann bei einem Seitensprung ertappt, begibt sich Diana nach England zu ihrer Großtante und beginnt sich auf die Suche nach einem alten Familiengeheimnis und die Geschichte ihrer Ururgroßmutter zu machen.
    Dieses Geheimnis führt sie bis nach Sri Lanka und ca. 120 Jahre in die Vergangenheit.
    Der Autorin gelingt es die Geschichte spannend und unterhaltsam rüberzubringen. Die Kapitel wechseln immer wieder von der Suche in der Gegenwart zu den Ereignissen in der Vergangenheit. Was sich gut und flüssig lesen lies und somit gut gelungen ist.

  • An diesem Buch bin ich aufgrund des wunderschönen Covers auch schon oft vorbeigeschlichen und nach euren Kritiken werde ich es wohl in meinen SUB aufnehmen :-)

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Das Cover gefällt mir auch äusserst gut. Jedoch ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass viele Bücher nun ein ähnliches Cover haben. Treppen in Verbindung mit Blüten scheint im Moment sehr in Mode zu sein.

  • Corina Bomann hat mit Die Schmetterlingsinsel wieder einen hinreissenden Roman geschrieben. Ich mochte ihn nicht aus der Hand legen, zu spannend war die Handlung.


    Diana Wagenbach ist nach dem Tod ihrer geliebten Großtante Emmely die letzte Nachfahrin der Tremaynes.Um ihre Urgroßmutter Grace gab es ein Geheimnis, sie wurde von ihrem Vater enterbt und deren Schwester Victoria war die Großmutter Emmelys. Diana soll nach Hinweisen suchen, was damals wirklich passiert ist. Dazu muss sie zu der Teeplantage in Sri Lanka, die mal der Familie gehörte reisen.


    So spielt der Roman abwechselnd in der Gegenwart und um 1880.
    Die Landschaftsbeschreibungen sind beeindruckend. und die Protagonisten lassen mich alles miterleben. Das hat mir tolle Lesestunden geschenkt.
    :lesend

  • Vorab kann ich schon mal sagen, dass ich total begeistert bin, dass es keinen wirklichen Klappentext zu dem Buch gibt. Denn wer weiß, was dort wieder drin gestanden hätte. Dieser Brief sagt eigentlich das ganze Buch aus.


    Als Diana Wagenbach zu ihrer Tante Emmely gerufen wird, die schwer erkrankt ist, findet sie nach deren Tod mehr oder weniger zufällig eine Schatulle aus Rosenholz, in der ein Anhänger mit einem großen blauen Stein, ein Palmblatt mit einer fremden Schrift, einer Fotografie von einem Berg und ein kleiner sehr alter Reiseführer enthalten sind. Da Diana ihrer Großtante Emmely auf dem Sterbebett versprochen hat, das Geheimnis ihrer Familie zu lüften, macht sich Diana auf den Weg nach Ceylon. Mehr möchte ich aber an dieser Stelle auch nicht verraten, denn man kann sich meiner Meinung nach denken, dass es sich um eine schon lange vergangene Liebesgeschichte handelt, die ein schlechtes Ende genommen hat.


    Die Personen im Buch sind so lebendig, dass ich mich fühlte, als würde ich mit Diana und Johnatan - den sie über einen Freund kennengelernt hat und der seine Wurzeln in Ceylon hat, die Geheimnisse um Dianas Vorfahren lüften.


    Das Buch spielt abwechselnd im Jahr 1887 und im Jahr 2008, wobei aber meist die Zeit von Dianas Vorfahren Grace und Victoria erzählt wird. Die tollen Schilderungen des Landes und der Teeplantagen haben in mir eine große Lust geweckt, endlich wieder Tee zu trinken. Dort muss es wunderschön sein. Die Liebesgeschichte ist wunderschön erzählt und ist überhaupt nicht übertrieben.


    Ich kann das Buch allen Liebhabern von historischen (Liebes-)Romanen wärmstens empfehlen.

  • Zusammenfassung:
    Diana wird von Mr Green, dem Butler ihrer Tante Emmely angerufen um nach London zu kommen. Emmely liegt im Krankenhaus und niemand weiß wie lange sie noch leben wird. Sie beauftragt Diana damit ein Familiengeheimnis zu lüften, das sich irgendwo im Haus befindet. Mit Hilfe von Mr Green kommt Diana der Ursache auf den Grund und das verändert ihr Leben.


    Meine Meinung:
    Ich fand das Buch so schlimm wie schon lange keins mehr. Es war richtig langweilig und ich bin mit den Personen total durcheinander gekommen. An sich ist die Vorstellung so einer Geschichte richtig gut. Die Tante liegt im Sterben und beauftragt ihre Nichte, die einzige Verwandte, nach dem Familiengeheimnis zu suchen und es zu lösen. Die Umsetzung hat aber leider nicht geklappt. Ich hatte eine Zeit lang echt das Bedürfnis das Buch einfach in die Ecke zu werfen und nicht wieder zu lesen. Ich bin froh, dass ich es fertig habe.

  • Obwohl sich das Buch in der Mitte doch ziemlich gezogen hat und für kurze Zeit glaubt, gar nicht mehr voranzukommen, nahm es in den letzten 100 Seiten doch wieder etwas Fahrt auf. Was jetzt das Familiengeheimnis genau ist, war keine große Überraschung. Man konnte es rasch herausfinden, denn die Geschichte war doch etwas durchschaubar. Für mich gab es lediglich eine einzige Überraschung, aber das war es auch schon.


    Zum Glück hielt sich die Liebesgeschichte(n) ziemlich im Hintergrund und nahm nicht einen Großteil des Buches ein. So war es mir möglich, mich auf die Beschreibungen der Landschaften zu konzentrieren. Die Autorin hat da ein wunderschönes Bild gemacht, von der Gegenwart, aber auch von der Vergangenheit. Die Passagen in der Zeit von 1887 waren für mich auch interessanter als jetzt die Passagen rund um Diana Wagenbach. Etwas unglaubwürdig fand ich ja, dass sie bewusst immer irgendwelche Hinweise zur Seite geschoben hat. Wenn ich auf der Suche nach meiner Familiengeschichte wäre, würde ich nicht einfach so Hinweise zur Seite legen, um sie mir erst später anzuschauen. Aber gut, sonst wäre das Buch wohl schon viel früher zu Ende gewesen :grin


    Alles in allem ein schöner Roman, der sich wunderbar lesen lässt und mit einem flüssigen Schreibstil aufwartet.


    8 Punkte

  • Schade, mir hat das Buch nicht so gut gefallen. Die Story hat mich schon angesprochen, aber die Personen sowie der Schreibstil in der Gegenwart haben mich nicht überzeugt.
    Ich fand die Figuren, z. B. Diana, nicht... naja, echt, und auch die Szenen in England, vor allem mit dem Butler, wirkten irgendwie so bemüht.


    Gestört haben mich auch diese mystischen Anfälle, die Diana am Anfang immer überkamen. Gott sei dank hörte das ja dann ab Seite 239 oder so auf und auch nahm die Geschichte ab dem Punkt etwas an Fahrt auf.


    Die Teile, die in der Vergangenheit spielten, fand ich dann auch spannend und gut geschrieben, so dass ich letztlich am Ball blieb.


    Alles in allem wollte die Autorin für meinen Geschmack zu viel und die Geschichte war für mich nicht glaubwürdig. Zuviel gestrickt.


    Heute leider nur 5.5 Punkte, in der Wertung 6.
    Gruß vom Killerbinchen :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • 1888 schreibt Victoria ihrer Schwester Grace einen Brief. Irgendetwas Schlimmes ist zwischen den beiden vorgefallen und, wie es scheint, haben sie den Kontakt zueinander abgebrochen. In diesem Brief entschuldigt sich Victoria und avisiert Grace die Ankunft eines Mannes. Sie verspricht, immer für sie und ihre Familie dazusein...
    Zwei Generationen später treffen ihrer beider Nachkommen während des zweiten Weltkriegs aufeinander. Beatrice, die Enkelin von Grace, hat nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihre Mutter und ihren Mann verloren. Sie ist schwanger und steht plötzlich vor der Tür von Deirdre und Emmily, der Tochter und der Enkelin von Victoria. In der Hand hält sie einen Brief und bittet um Zuflucht. Die beiden Frauen nehmen sie zunächst in ihr Heim auf; Deirdre hat jedoch Zweifel, ob es sich wirklich um die Tochter ihrer Cousine handelt, während Emmily hiervon fest überzeugt ist. Die beiden haben in dem großen Familiensitz viele Flüchtlinge aufgenommen und betreiben dort notdürftig eine Art Hospital.
    Weitere zwei Generationen später steht Diana, die Enkelin von Beatrice, vor den Trümmern ihrer Ehe. Nach einer Nacht rasenden Zorns erhält sie vom Butler von Emmily die Nachricht, dass diese im Sterben liegt. Er bittet sie umgehend nach London zu kommen. Diana macht sich sofort auf den Weg. Dort angekommen deutet Emmily an ihrem Krankenbett an, dass auf ihrem Familienzweig eine Schuld liegt, die Teil eines Geheimnisses ist. Sie bittet Diana dieses zu lüften und alles dafür zu tun, um die vielen losen Fäden der Geschichte wieder zu einem Ganzen zusammenzufügen. Dies verspricht Diana ihr.


    Eine tolle Geschichte. Einzig die Entwirrung der Familienverhältnisse war ein wenig schwierig und somit etwas störend. Ansonsten ist "Die Schmetterlingsinsel" eine emotional sehr berührende und spannende Geschichte. Eigentlich gehört dieses Buch nicht zu dem Genre, dass ich zur Zeit gerne lese, aber das wunderschöne Cover und die Anspielung auf das Familiengeheimnis im Klappentext haben mich dazu verlockt, es zu lesen. Ich war echt überrascht. Bisher kannte ich noch nichts von Corina Bomann, aber die Autorin hat es geschafft, mich gleich vom ersten Augenblick an zu fesseln. Die Geschichte der Frauen hat mich unheimlich berührt.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • „Die Schmetterlingsinsel“, gemeint ist damit Sri Lanka, ist ein unterhaltsamer und entspannender Roman über eine junge Frau auf der Suche nach den Geheimnissen ihrer Vorfahren. Erzählt wird in zwei Zeitebenen: in der Gegenwart begleiten wir Diana, wie sie das Rätsel ihrer Ururgroßmutter lösen möchte, in der Vergangenheit erleben wir hautnah mit, wie es den beiden Schwestern Grace und Victoria erging. Dieser Wechsel der Zeitebenen war für mich ein gelungener Kunstgriff, um die verschiedenen Epochen zu verbinden und zudem die Spannung aufrechtzuerhalten. Mir persönlich hat diese Zweigleisigkeit sehr gut gefallen, denn nur die Erlebnisse der beiden jungen Frauen in einem fernen Land während der Kolonialzeit hätten mich abgeschreckt. Momentan mag ich Geschichten dieser Art einfach nicht mehr lesen, zu sehr ähneln sie sich.


    Auch in der Gegenwart ist vieles ist vorhersehbar und die „Schatzsuche“, auf die Diana geschickt wird, teilweise sehr an den Haaren herbeigezogen. Dennoch war es ein Buch, das ich trotz anfänglicher Vorbehalte genossen habe, was in erster Linie an den sehr wohltuenden Schreibstil liegt. Anica hat das schon wunderbar ausgedrückt:


    Zitat

    Bomann hat einen schnörkellosen Schreibstil, der einen sofort in die Geschichte reinzieht.


    Der Anfang erzeugte wirklich eine Sogwirkung, die meine Aufmerksamkeit weckte und mich weiterlesen ließ. Schön fand ich auch die zahlreichen Details über das Leben auf diesem Inselstaat heute und in der Vergangenheit. Meine Vorschreiber wünschten sich ja teilweise ein Personenregister, ich hätte mir dagegen eine Karte von Ceylon gewünscht. Aber es gibt ja Internet!


    Fazit: Ein gut geschriebener Roman aus der Kategorie Love & Landscape, der zwar nicht mit großen Überraschungen, aber mit einer schön erzählten Geschichte auf zwei Zeitebenen aufwarten kann. Würde mir dieses Genre momentan mehr zusagen, hätte es auch sicher mehr als die jetzigen durchschnittlichen 7 Punkte erhalten.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Anica
    Obwohl ich auch sagen muss, dass die ganzen Frauennamen anfangs etwas irritierend waren und man leicht durcheinander kam. Darum habe ich mir gleich einen Stammbaum angefertigt, den ich auch gut gefunden hätte im Buch oder eine Karte, aber es ging auch so, je weiter man voran kam.


    Es war sehr konfus und ich dachte, na das kann ja was werden, wenn Du Dir nicht mal behalten kannst, wer was ist. Aber es gelang mir dann doch ... irgendwie (auch ohne Stammbaum).
    Ein sehr fesselnder Roman. Ich selbst war vor vielen Jahren auch schon mal auf SriLanka. Damals war es mit den extremistischen Tamilen noch gefährlich. Ich würde jetzt gern mal wieder hinfahren und die Gegenden beeugen, die damals tabu waren.
    Die Saris: Hach, die sind traumhaft schön und und so schön bunt auf der Haut der Ceylonesen;-) Durch den Roman sah ich alles wieder genau vor Augen: Den Jungel, die Teeplantagen, den Zahntempel;-)
    Durch meine vielen Indienromane bin ich ganz gut vertraut mit dem Kastensystem. Es wird zwar in diesem Roman erwähnt, aber Unbedarfte verstehen die Drastigkeit glaub ich nicht. DaS Gleiche gilt für die Rolle der Gurus. Gut erklärt wurde jedoch der Glaube der Reinkarnation.
    Für Indienfans ist der Roman ein Muss (auch wenn es Sri Lanka ist) und der die englische Zugeknöpftheit mag;-)


    Ebenso wie Angelcurse fand ich es auch sehr merkwürdig, dass die Protagonistin als Anwältin mal eben für Wochen ihre Kanzlei vernachlässigen kann.


    Die Spracheweise macht das Buch zum Pageturner, auch wenn es im Mittelteil etwas hängt. Bei der Aufdeckung des Familiengeheimnisses geht es da nicht voran.


    Schön, dass ein Teil des Buches in Berlin gespielt hat:-))
    Es ist nicht mein erstes Buch von der Autorin. Auch das Krähenweib fand ich insbesondere als Jugendbuch mit Historie sehr gelungen.


    Insgesamt ein gelungenes Familiendrama, das ich wärmstens empfehlen kann!


    LG Spreequell70