Himmelsdiebe - Peter Prange

  • Zitat

    Original von Blackie


    Für Kunstinteressierte und alle die, die noch an eine Liebe glauben, die alles verändert, sehr zum empfehlen.


    Was ist denn eigentlich mit alle denen, die nicht so arg Kunstinteressiert sind? Denn eigentlich hört sich die Story im allgemeinen sehr gut an und auch die dazu vorhanden Rezis haben mir wirklich gut gefallen, aber mit Kunst kann ich eigentlich gar nicht viel anfangen... Ist der Roman denn sehr "kunstlastig" und nur für Kenner geeignet?

  • Das Buch bekam ich von vorablesen.de


    Das erste Buch, das ich von Peter Prage gelesen habe. Über den Namen bin ich zwar schon öfter gestolpert, aber so richtig interessiert hat es mich nicht. Um so dankbarer bin vorablesen.de, dass ich Himmelsdiebe lesen konnte.


    Am Anfang war ich etwas skeptisch, da mich historische Romane sonst nicht wirklich begeistern, bezwiehungsweise ich im Buchladen an diesem Genre vorbei gehe. Peter Prange hat jedoch einen sehr mitreißenden Schreibstil, so dass man schnell in die Geschichte eintaucht und mit den Figuren fühlt. Es nicht ein klassischer Liebesroman in dem alles nach dem Schema Friede-Freude-Eierkuchen abläuft. Die beiden Hauptfiguren finden sich, verbringen eine schöne Zeit miteinander und verlieren sich eine geraume Zeit aus den Augen. Wichtig ist hier noch an zu merken, dass der Roman vor der 2. Weltkrieg beginnt und erst nach dem 2. Weltkrieg endet. Man erlebt also als Leser, wie die Figuren die politischen Änderungen in Europa wahrgenommen haben. Es passiert nicht alles am Rande, schließlich ist die Figur des Harry als entarteter Künstler von den Nazis an den Pranger gestellt. Er kann nicht einfach leben, als würde ihn das nicht betreffen. So fiebert man mit, ob er es gut oder überhaupt übersteht...


    Generell war es ein Vergnügen die Geschichte zu lesen. Einen kleinen Minuspunkt gibt es leider, das kann aber auch an mir liegen. Durch den Mittelteil habe ich mich an einigen Stellen gequält. Es las sich leider teilweise recht schleppend. Dies kann wirklich an mir liegen, da in diesem Teil leider nicht viel hätte pasieren können. Als stilistisches Mittel kann man es auch ansehen...


    Ob ich weitere Bücher von Peter Prange lesen werde, weiß ich nicht genau. Da bin ich ehrlich. Ich werde aber wohl in Zukunft mal einen genaueren Blick auf und in seine Bücher werfen, um zu sehen, ob doch etwas für mich dabei ist...

  • Ich habe das Buch vor ein paar Tagen beendet und mir hat es gut gefallen.


    Der Anfang hat mich sofort in den Bann gezogen. Praktisch von der ersten Seite an war ich in der Geschichte drin und war ebenso wie Laura von Harry fasziniert.
    Ich war regelrecht gefesselt von der Reise, die die Beiden machen müssten - nicht nur im geografischen Sinne, sondern auch von der Reise, die die Beiden machen mussten um zu sich selber zu finden.
    Allerdings muss ich sagen, dass es ungefähr in der Mitte des Buches für mich ein wenig nachgelassen hat. Es war für mich ein wenig langatmig.
    Der Schluss allerdings war wieder sehr gelungen.


    Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.


    Von mir 8 Eulenpunkte!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


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    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Das Leben zwischen den Kriegen, während der künstlerischen Stilrichtungen Surrealismus und Dadaismus war ein Leben nahe des Wahnsinns. Ein Leben bestimmt durch verrückte Feiern und die Art das Leben als großes buntes Schauspiel zu betrachten.
    Vor dieser Kulisse entwickelt sich eine der größten Liebesgeschichten in der Künstlerszene dieser Zeit. Eine blutjunge Kunststudentin aus England und ein gestandener deutscher Künstler suchen ihre Liebe und ihre Kunst gemeinsam in der Künstlerszene Frankreichs. Gerade in dieser Künstlerszene kann man sich einfach nur grandios einfühlen als Leser, denn insbesondere diese Darstellung ist genial gelungen und man kann sich geradezu vorstellen sich unter den sich treffenden Künstlern zu befinden und den Feiern beizuwohnen.
    Um ihrer Kunst noch nähre zu kommen entfliehen die Protagonisten diesen Strukturen jedoch aufs Land. Dort angekommen wächst nicht nur ihre Kunst, sondern vor allen Dingen ihre Liebe zueinander und bald halten sie es kaum noch ohne einander aus, während sie gemeinsam wie im Rausch am Rand des Wahnsinns leben. Dann jedoch beginnt der Blitzkrieg der Nationalsozialisten und die beiden werden durch seine Nationalität auseinander gerissen. Das Leben am Rand des Wahnsinns ist vorbei und beide müssen sich entscheiden nun in der Realität anzukommen oder dem Wahnsinn vollkommen zu verfallen. Gerade dieser Wahnsinn ist durchweg, soweit von den Charakteren erreicht, genial dargestellt und selbst als Leser weiß man in einigen Situationen nicht, was Wahrheit und was Wahnsinn ist und die Unterscheidung zwischen Realität und Wahnvorstellung verschwimmt immer mehr.
    Neben dieser Liebesgeschichte und der Kunst ist in nicht minder künstlerischer und bildhafter Sprache, jedoch auch sehr realistisch, der Krieg dargestellt und die Schwierigkeiten der Deutschen, die im Ausland lebten.
    Zunächst fiel es mir zwar ein wenig schwer mich mit den Figuren Laura und Harry zu identifizieren und viele ihrer Gedanken, Handlungen und Entscheidungen konnte ich gar nicht nachvollziehen, aber sie waren trotzdem von Beginn an interessante Charaktere. Besonders klar wurde mir das, nachdem mir das Licht aufging, dass die beiden auf realen Menschen basieren, deren Kunst und Geschichte ich schon immer recht interessant fand. Wessen Leben hier in dieser Geschichte fiktionell aufgearbeitet wurde, werde ich jedoch nicht sagen, aber wer sich mit der Kunst ein wenig auskennt, der wird es selbst beim Lesen sehr schnell herausfinden können.
    Eindeutig wird das Buch durch seine künstlerischen Aspekte, dem Künstler auf dem es basiert, gerecht, jedoch muss man als Leser insbesondere mit dem Wahnsinn im Buch und dem Leben in seiner Nähe klar kommen, ansonsten fällt es schwer in die Geschichte hineinzukommen und das Buch kann einem dann wohl eher auch nicht unbedingt gefallen. Kann man damit jedoch umgehen und lässt sich trotz der Wirren nicht vollkommen verwirren, dann ist es auch seine Weise ein sehr gutes Werk.

    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.

  • Ich bin sehr skeptisch an das Buch herangegangen. Ich habe von dem Autoren bereits ein Buch gelesen, welches mir sehr gut gefallen hat, aber dadurch, dass es so Kunst bezogen ist, hatte ich ein paar Bedenken. Aber diese wurden mir zeitig genommen. :-)


    Anfangs war ich etwas überrumpelt mit dem Einstieg ins Buch, aber so nach und nach hat mich das Buch gefesselt und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen.


    Die Geschichten von Harry und Laura ist eine sehr schöne Geschichte mit Ecken und Kanten und wenn man denkt, man kennt das Ende, ist man doch überrascht, dass es sich doch nicht so entwickelt, wie man es sich vorgestellt hat.


    Die Kunst spielte hier nur die 2. Rolle. Hauptsächliche ging es um die intensive Liebe zweier Menschen.


    Wirklich sehr schönes Buch. Bis auf ein paar Längen, kann ich nichts bemängeln. Ich vergebe 9 Punkte. :-)

  • Bisher hatte ich keinerlei Ambitionen ein Buch von Peter Prange zu lesen. Warum das so war, kann ich nicht mal sagen. Vielleicht haben mich einfach die Titel und Klappentexte nicht angesprochen. Hätte ich mich mal eher dazu durch gerungen, denn das Buch war wirklich toll.


    Laura Paddington lernt Harry Winter auf einer Vernissage kennen und ist sofort überzeugt, dass er, der berühmte Maler ihr "großer Zauberer" ist. Sie verbringen den Abend miteinander und von da an auch die nächste Zeit ihres Lebens. Sie ziehen sich in ein Dorf in den Pyrenäen zurück und erleben dort wahrhaftig zauberhafte Monate. Dann wird Harry, der Deutscher ist, in ein Lager gebracht und der Kontakt der beiden verliert sich.


    Anfangs war ich ein wenig befremdet, da Harry ein sehr durchgeknallter Typ ist. Er sucht immer die andere Seite, also das, was weniger fantasiereiche Menschen seiner Meinung nach nicht finden können, nämlich die andere Welt. Dafür nehmen Laura und Harry Drogen und schaffen es auch, ihr Heim in ihre Fantasiewelt zu verwandeln. Die Beschreibungen dieser Fantasiewelt war für mich meist ziemlich abstrakt, da ich mir zwar die Bilder, die Laura und Harry malten vorstellen konnte, aber nicht viel damit anfangen kann. Der Autor schreibt auf seiner Seite, dass er für die beiden Protagonisten reale Personen als Vorbild genommen hat. Da ich aber was die Malerei angeht überhaupt keine Ahnung habe, konnte ich nicht rausfinden, wer damit gemeint war. Und im Grunde ist es mir auch egal.


    Die Geschichte ist trotz der abstrusen Gedankenwelt Harrys und später auch Lauras sehr gut zu lesen und verständlich. Man merkt einfach, dass die beiden in einer Traumwelt leben und dort auch nicht hinaus wollen. Der Autor hat die Charaktere so authentisch beschrieben, dass ich mit gelitten habe, als sie getrennt waren. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe jede freie Minute mit dem Buch verbracht.


    Um dem Buch folgen zu können, braucht man keinerlei Kenntnisse, was das Malen oder die entsprechenden Künstler angeht. Es geht ohnehin größtenteils um die Liebesgeschichte von Laura und Harry.


    Das war mit Sicherheit nicht mein letztes Buch von Peter Prange. Ich kann es allen, die sich auf eine etwas verquere Einstellung zum Leben einlassen können, empfehlen.

  • Dieses Buch habe ich vor einer ganzen Weile als Hörbuch, gelesen von Marlen Diekhoff, Nina Petri und Peter Franke, gehört und es hat mir sehr gut gefallen und ist mir noch in guter Erinnerung. Inzwischen stehen zwei weitere Titel von Peter Prange auf meinem SuB (Die Philosophin, Der letzte Harem) und warten darauf, gelesen zu werden.