Krähennest - Klara Holm

  • Titel: Krähennest
    erschienen als TB 2016 bei rororo
    352 Seiten



    Zur Autorin: Klara Holm lebt in Oldenburg und hat bereits unter anderem Namen sehr erfolgreich Krimis und historische Romane veröffentlicht. Bei zahlreichen Rügen-Besuchen entdeckte sie ihre Liebe zur größten deutschen Insel, auf der nun ihr jazzbegeisterter Kommissar Luka Kroczek ermittelt.
    Klara Holm veröffentlicht Bücher unter verschiedenen Pseudonymen


    Inhalt
    Ein Krähennest dient normalerweise als Ausguck auf einem Schiff. In einem alten Fischerboot am Breetzer Bodden findet sich dort allerdings der abgetrennte Kopf eines Mannes. Luka Kroczek, der ermittelnde Kommissar, ist alarmiert, denn der Tote entpuppt sich als Angestellter seiner Freundin Teresa. Und die gerät plötzlich ins Visier der Polizei. Als Teresa in der Firma auf gefälschte Bilanzen stößt, ermittelt sie auf eigene Faust. Und befindet sich schon bald in Lebensgefahr … (amazon)


    Mein Leseeindruck



    Eine würdige Fortsetzung des Krimi-Erstlings von Klara Holms "Möwenfraß"
    Der neue Fall des sympathischen Kommissars auf Rügen Luka Kroczek und seiner nicht minder angenehm unaufgeregten Kollegin Conny bringt nicht nur privat Probleme mit sich.
    Da der Tote auf dem Betriebsgelände seiner Lebensgefährtin gefunden wird, darf er nicht weiter ermitteln. Was seine Animosität zu der mit der Kommissariatsleitung übergangenen Kollegin Kerstin nicht reduziert.


    Geschickt legt Klara Holm falsche Fährten an denen sich nicht nur die Polizei die Zähne ausbeißt sondern auch den Leser in völlig verkehrte Denkrichtungen laufen lässt.
    Familien sind nur scheinbar intakt und auch die Firma für Windkraftanlagen läuft nicht so wie es soll. Teresa, Lukas Lebensgefährtin, versucht auf eigene Faust und ohne Luka mit ihren Angelegenheiten belasten zu wollen, dem Fehler auf den Grund zu gehen und begeht dadurch einen neuen.
    Wie sich die Fäden entwirren und die Schuldigen enttarnt werden, wird hier mit leichter Feder und flüssigem Stil zu Papier gebracht.


    Mir hat das Buch gut gefallen und kann es weiter empfehlen. Danke nochmal an den Verlag für das Exemplar und an die Autorin für die Begleitung der Leserunde (Wobei ich mir für manche aufgetauchten Fragen öfter mal Antwort erhofft hatte)

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
    smilie_winke_039.gif

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Findus ()

  • Inhalt: Kommissar Luka Kroczek, der nun schon zwei Jahre mit seiner Lebensgefährtin Teresa und deren Tochter auf Rügen lebt und arbeitet, muss in einem spektakulären Fall ermitteln.
    Im Krähennest eines alten Fischerbootes wird der abgetrennte Kopf eines Mannes gefunden. Schon bald steht die Identität der Leiche fest, er war ein Mitarbeiter von Teresa…


    Meine Meinung: "Ein spannender Fall mit originellen Charakteren und viel Lokalkolorit" - Mit diesem Satz wird das Buch im Klappentext beworben und selten war ein Werbeslogan meiner Meinung nach so zutreffend!
    Hochspannung ist garantiert, denn bis zum Ende nimmt der Kriminalfall immer wieder überraschende Wendungen. Es gibt verschiedenste Motive und Verdächtige sowie weitere Verbrechen, die auch Luka und seine Familie betreffen und in eine schwere Krise stürzen.
    Als Leser rätselt man bis zum Schluss mit, wer der Täter sein könnte und wird doch vom dramatischen aber glaubwürdig konstruierten Finale überrascht.
    Außerdem gelingt es der Autorin die Charaktere glaubhaft zu beschreiben, was das Lesevergnügen natürlich noch steigert.
    Luka, Teresa und vor allem die kleine Tilda wachsen dem Leser ans Herz und man leidet unter den aufkommenden Problemen und Missverständnissen des Paares regelrecht mit.
    Aber auch die anderen Personen sind stimmig und gut getroffen. Sei es die zickige Kollegin, die geschockten Angehörigen des Opfers oder der geistig zurückgebliebene Jugendliche.
    Sie alle wirken authentisch und lebensecht.


    Krähennest ist zwar schon der zweite Teil um Luka Kroczek und sein Team, aber man kann das Buch auch ohne Kenntnis des Vorgängers lesen und genießen.


    Fazit: Dieser Krimi hat alles was das Leserherz höher schlagen lässt: Charaktere die den Leser berühren, eine spannende Handlung mit überraschenden Wendungen und ein dramatisches Finale. Was will man mehr!


    Von mir gibt es 9 Punkte!

  • Meine Meinung:


    Ich habe den Vorgänger nicht gelesen, was mir aber nicht das Lesevergnügen genommen hat. Der Fall ist in sich abgeschlossen, die ein oder anderen Informationen zu den mitwirkenden Charakteren fehlte vielleicht, aber alles in allem bin ich gut in den Krimi rein gekommen.


    Ein Kopf wird gefunden, am nächsten Tag eine kopflose Leiche, nichts ist wie es scheint. Teresa, die Lebensgefährtin des Kommissares Luka, findet eine gefälschte Bilanz und ermittelt auf eigene Faust. Die Autorin versteht es den Lesern immer wieder neue Verdächtige zu präsentieren, das Ende war dann für mich sehr überraschend, jedoch schlüssig.


    Ich werde bestimmt den ersten Band noch lesen und freue mich auf eine Fortsetzung der Reihe. Danke an Klara Holm, die die Leserunde begleitet hat und an den Verlag für das Buch.

  • Ich habe das Buch gelesen ohne den Vorgänger zu kennen, was überhaupt kein Problem war.


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, der Lokalkolorit kam bei mir super an , auch die Charaktere sind gut geschildert und der Kriminalfall war gut durchdacht und sauber aufeglöst, einzig die zusätzliche Handlung rund um Teresa habe ich nicht so gerne gelesen, die kam mir reichlich aufgesetzt vor, um mit aller Gewalt noch mehr spannung erzeugen zu wollen, für mich unnötig.


    7 Eulenpunkte

  • Dieser für einen Regionalkrimi verblüffend komplexe und psychologisch dichte Krimi beginnt mit einem grausigen Fund. Im „Krähennest“ eines Schiffes wird ein per Zufall abgetrennter Kopf entdeckt. Kommissar Kroczek, Leiter der Polizeidienststelle Bergen nimmt die Ermittlungen auf, die sich zunehmend verzwickt gestalten. Private und berufliche Komplikationen machen ihm das Leben zusätzlich schwer.


    Die Autorin legt eine Vielzahl von Spuren und lange scheint fast alles möglich. Am Ende fand ich es ganz schön verwickelt und fast ein bisschen zu viel. Neben den menschlichen Dramen auf mehreren Ebenen, gibt es auch noch einen wirtschaftskriminellen Aspekt – also reichlich Spielraum für Spekulationen um Täter und Hintergründe. Am Ende wird alles schlüssig aufgelöst, verlangt jedoch einiges an Aufmerksamkeit ab, weil es dann doch recht fix ging mit allem, wie ich fand.


    Ich mochte den Erzählstil mit dem gelegentlichen aufflackernden trockenen Humor und die Figuren dieses Krimis sehr gerne. Die Sache mit der zickenden Kollegin und auch die klischeehaft unsympathische Rolle des Staatsanwalts hätten etwas weniger dick aufgetragen sein dürfen. Aber ein gewisser Zündstoff gehört vielleicht dazu ;-).


    Gut gefallen hat mir auch, dass das Lokalkolorit auf angenehme und unaufdringliche Weise präsent bleibt und nicht zu Lasten des Kriminalfalls die ganze Geschichte dominiert.

    8 Punkte für diese angenehme erste Begegnung mit Kommissar Luka Kroczek :-).


    Edit: Rechtschreibfehler verbessert.

  • Ich danke euch, dass ihr euch auch noch die Zeit für die Rezensionen genommen habt. War für mich hoch interessant zu sehen, was euch gepackt hat und was euch eher auf die Nerven gegangen ist!


    Ich war die letzten Tage für den dritten Band, das Rabenaas, auf Rügen gewesen - und wie immer habe ich noch jede Menge Neues entdeckt, das unbedingt in die Geschichte kommen muss. In Lohme gibt es die Ruine eines Waisenhauses mit einem Keller voller Müll, in dem das Wasser steht ... Also genau das, was ein Autorenherz höher schlagen lässt. :write



    Beste Grüße


    Eure Klara :wave

  • Zitat

    Original von Zwergin
    .......die zusätzliche Handlung rund um Teresa habe ich nicht so gerne gelesen, die kam mir reichlich aufgesetzt vor, um mit aller Gewalt noch mehr spannung erzeugen zu wollen, für mich unnötig.

    :write


    Zitat

    Original von Lumos
    Am Ende fand ich es ganz schön verwickelt und fast ein bisschen zu viel.
    .....
    Am Ende wird alles schlüssig aufgelöst, verlangt jedoch einiges an Aufmerksamkeit ab, weil es dann doch recht fix ging mit allem, wie ich fand.

    :write


    Zitat

    Original von Findus
    Mir hat das Buch gut gefallen und kann es weiter empfehlen. Danke nochmal an den Verlag für das Exemplar und an die Autorin für die Begleitung der Leserunde (Wobei ich mir für manche aufgetauchten Fragen öfter mal Antwort erhofft hatte)


    :write Auf Nachfrage der Autorin habe ich meine erste Frage bezüglich der teilweise - nicht nur - mir etwas fremd anmutenden Namen sogar kopiert...


    Zitat

    Original von Klara Holm
    ...hoch interessant zu sehen, was euch gepackt hat und was euch eher auf die Nerven gegangen ist!


    Gepackt hat mich wieder das Geschehen um die kleine Tilda, gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit David, genervt hat mich manchmal Teresa, manchmal wünsche ich mir Conny an ihre Stelle, die Farben des Covers gefielen mir schon beim ersten Buch nicht, gepasst hat wieder das Lokalkolorit.
    Ich finde, dass der Rückseitentext etwas zu viel vom Inhalt bekannt gibt.
    Lebensnah fand ich die Schilderung der aus Ost- und Westwurzeln leider immer noch resultierenden Querelen.
    Auch von mir 7 Eulenpunkte
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Mir hat das Buch im Großen und Ganzen gut gefallen, die Vielzahl der Spuren machte es schwierig den wahren Hintergrund des Geschehens herauszufinden.


    Gut gefallen hat mir das Lokalkolorit und die Beschreibung der immer noch fest sitzenden Vorurteile von Ost und West, auch wenn sie manchmal eher unbewusst vorhanden sind.


    Tilda war ja wieder herzallerliebst, allerdings hat mir das Miteinander von Luka und Teresa nicht so gut gefallen, hier fehlte mir ein deutlich klärender Abschluß. Zwischendrin hätte ich beide treten mögen, ob ihrer mangelnden Kommunikation.


    Die Athmosphäre in der Dienststelle, war mir ein wenig zu negativ, noch dazu ich mir genau da auch nicht wirklich ein Bild machen konnte, blieben doch Lukas Kollegen, ausser Kerstin und Conny, einfach zu blass.


    Aber habe mich wohl gefühlt mit diesem Krimi, am überraschenden Ende blieben keine Fragen offen.


    Von mir 7 von 10 Punkte

  • Meine Rezi fehlt hier noch.


    Ich habe das Buch in der Leserunde gewonnen und gelesen. Dafür nochmals vielen Dank an Wolke und den Verlag. Ein großes Dankeschön auch an Klara Holm für die Begleitung durch die Leserunde.


    Das Buchcover finde ich sehr gut gelungen.


    Es war schön mal wieder was von Luka, Teresa, seinen Kollegen und natürlich von Tilda zu lesen. Tilda war einfach wieder zum anbeißen süß. Nach den tollen Beschreibungen konnte ich mir die kleine Maus so richtig vorstellen. Auch der Umgang von Luka mit Tilda fand ich schön nur der Umgang zwischen Luka und Teresa hat mir nicht gefallen, aber dieser Umgangston kommt bestimmt häufiger vor in der heutigen Zeit.


    Der "Mord" war nicht ganz ohne. Besonders die "Mordmethode". Ich wurde sehr lange auf falsche Fährten gelockt, was zusätzlich Spannung erzeugte. Die Auflösung war dann nicht nur ungewöhnlich, sondern auch für mich unerwartet. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall.


    Da ich sehr schöne und spannende Lesestunden hatte mit diesem Krimi vergebe ich die vollen 10 Punkte.


    Viele Grüße :wave

  • "Krähennest" spielt auf Rügen - und ich muss sagen, nach dem Lesen des Romans habe ich große Lust, diese Insel kennenzulernen.
    Denn die Beschreibung der Landschaft, der Bewohner, der Häuser etc. hat mir gut gefallen.
    Die Krimihandlung selbst ist gut aufgebaut und lässt dem Leser genügend Raum zum Grübeln und Miträtseln, wie denn nun alles zusammenhängt, wer der Mörder ist........
    Ich kenne den ersten Band nicht - aber das hat das Lesen nicht beeinträchtigt.
    Kommissar Luka Kroczek ist ein sympathischer Mensch, mit seiner Lebensgefährtin Teresa, die auch eine größere Rolle spielt, hatte ich ein paar Probleme.
    Zu sehr waren mir ihre Handlungen auf das Thema "ich muss mich als Frau beweisen" ausgelegt.
    Dann gab es noch den einen oder anderen aussergewöhnlichen Namen, der mich irritierte.
    Insgesamt jedoch war der Krimi lesenswert und ich werde mich wohl nach dem ersten Teil umsehen.


    Für "Krähennest" vergebe ich 7 von 10 Punkten.