Beiträge von Anett Heincke

    ASIN/ISBN: B0F6NV9S6C

    Nach ihrer ausgedehnten Hochzeitsreise zieht die Amerikanerin Lydia in das Schloss ihres angetrauten Earl Nigel Nightingale bei Whispering Pines ein. Das stellt sie vor einige Herausforderungen. Kaum hat sie Zeit, sich im Schloss zurechtzufinden oder den Ort kennenzulernen, wird ihr Mann des Mordes an seiner Ex-Geliebten beschuldigt. Die Leiche wurde im Musensaal des Kunstmuseums gefunden, zusammen mit einer Botschaft. Während die Polizei den Täter bereits kennt, beschließt Lydia, selbst zu ermitteln. Dabei bekommt sie Hilfe von Butler Godfrey Goodfellow.
    Es ist eine wunderbare Krimikomödie mit typisch englischem Setting und britischem Humor. Mit viel Einfallsreichtum und Geschick kommen Lydia und Godfrey dem wahren Mörder auf die Spur. Dabei ist der Butler natürlich sehr wichtig, da sich Lydia weder im Schloss noch im Ort auskennt. Und gerade so ein Schloss hat viele versteckte Gänge.
    Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Besonders Lady Charlotte, Lydias Schwiegermutter, mit ihrem Standesdünkel ist gut getroffen und hat mich amüsiert. Trotzdem hat sie Lydia akzeptiert und in die Familie aufgenommen, wenn auch nicht ohne den einen oder anderen kleinen Seitenhieb.
    Lydia ist eine selbstbewusste junge Frau aus Amerika, die sich nicht so leicht abschrecken oder abwimmeln lässt, was besonders der Polizei gegen den Strich geht. Mein Lieblingscharakter ist Godfrey, er ist in allen Lebenslagen hilfreich, ist immer für alles ausgerüstet und hat Dinge parat, die sonst keiner bei sich trägt. Und das alles mit einer Contenance, die eines Butlers würdig ist.
    Der Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig, detailliert und bildhaft. Obwohl das Buch in der Gegenwart spielt, fühlte ich mich immer zu Beginn des 20. Jahrhunderts versetzt. Die Handlung ist gut konstruiert, spannend und führt oft in die Irre.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich auf weitere Fälle mit Lady Lydia und Butler Godfrey.

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    ASIN/ISBN: B0FG2GSPWM

    „Tote wohnen besser“ ist der 7. Fall für Lorenz Lovis
    Als Luis Lazzari erschlagen aufgefunden wird, gerät schnell sein Sohn Reini unter Verdacht, der zur Tatzeit im Haus war und angeblich nichts gemerkt, ihn aber gefunden hat. Kurz danach taucht Mirco Mader, Lovis ärgster Konkurrent, auf seinem Hof auf und bietet ihm eine Zusammenarbeit bei der Aufklärung des Falls an. Damit beginnt Lovis‘ Desaster. Nicht nur Mader quartiert sich, natürlich kostenlos, in seiner Ferienwohnung ein, um nah am Geschehen zu sein, sondern auch Hanne Wiedenhof ist angereist und mischt wieder kräftig mit. Er lässt alles willenlos über sich ergehen. Außerdem sind da noch die die Hochzeitsvorbereitungen mit Angelika zu erledigen. Er ist hoffnungslos überfordert. Alle mögen Mader, nur Lovis nicht. Mader verbreitet immer gute Laune, hat auf alles eine Antwort und baggert Angelika an. Lovis fühlt sich auf seinem eigenen Hof wie ein Fremdkörper und flüchtet zu Alma. Aber nicht mal die hält noch zu ihm.
    Trotzdem gelingt es durch die Zusammenarbeit oder auch die Alleingänge der Privatermittler, den Fall zu lösen. Dabei stoßen sie auf einige zwielichtige Personen und noch mehr zwielichtige Geschäfte.
    Auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Ich habe mit Lovis gelitten. Er ist einfach zu gutmütig, aber auch etwas träge. Eh er in die Gänge kommt, haben andere schon mehr Informationen bekommen und auch die Apfelernte ist erledigt. Aber man muss ihn einfach mögen.
    Die Handlung ist spannend und es werden einige gesellschaftspolitische Themen angesprochen, wie überteuerte Wohnungen, Kredithaie, der Bau eines Nobelhotels mitten im Wald. Und dann gibt es noch ein Familiengeheimnis, was es zu lösen gilt.
    Der Schreibstil ist sehr angenehm und gut zu lesen. Es gibt wieder schöne Landschaftsbeschreibungen, auch die viele Arbeit auf dem Hof wird thematisiert.
    Geschrieben ist hauptsächlich aus Lovis‘ Perspektive, in einigen kurzen Kapiteln kann man die Gedanken von Mader verfolgen, die aber nicht genug preisgeben. Am Ende gibt es dann noch eine saftige Überraschung.
    Ich würde mich auch freuen, wenn es mit Lovis weitergeht.

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    „Tod an einem stillen Ort“ ist der dritte Fall für Briefträger Sully Morland.
    Die Flammangs feiern das 500jährige Jubiläum ihres Anwesens. Dazu sind viele Gäste eingeladen. Unter ihnen ist auch Jou, die Tochter des Hauses und Sullys Jugendliebe. Sie reist extra aus Norwegen an und trifft hier alte Schulfreunde wieder. Doch nicht alle waren damals Freunde. Denn am Ende des Festes ist einer von ihnen tot und Jou gerät in Verdacht. Wollte sie sich nach alle den Jahren an dem Toten rächen? Für Sully ist es ein sehr persönlicher Fall, denn er kennt die Familie und auch die alten Schulfreunde schon sehr lange, da er als Kind die Ferien bei seiner Patentante Rose verbracht hat. Daher beginnt er mit eigenen Ermittlungen. Damit kennt er sich schließlich aus.
    Den jetzigen Postboten Sully, seine Patenfamilie und seine Freunde kennt man ja bereits aus den vorherigen Teilen. Hier kommt nun noch Jou dazu, die inzwischen mit ihrer Familie in Norwegen lebt. Alle kennen sich schon seit Kindertagen. Trotzdem kannte er nicht alle Geheimnisse von damals, die jetzt nach und nach ans Licht kommen. Auch die Polizistin Claire ist wieder mit dabei. Zwar gibt sie sich anfangs sehr zugeknöpft, doch sie lässt sich wieder in die privaten Ermittlungen hineinziehen, was ihr natürlich zugutekommt.
    Auch wenn von Beginn an der Täter für die Polizei feststeht und es auch lange keine anderen Verdächtigen gibt, kommt es gegen Ende doch wieder zu Überraschungen.
    Es war wieder ein wundervoller Wohlfühlkrimi mit einer abwechslungsreichen Handlung, vielen sehr sympathischen Personen und einem unerwarteten Täter. Ich liebe die Familie Flammangs, sie pflegen einen sehr liebevollen Umgang miteinander und sind immer füreinander da. In diesem Fall sind sie allerdings persönlich involviert, was es für sie sehr emotional macht. Doch auch diese Krise meistern sie gemeinsam.
    Das Cover gefällt mir sehr gut, es passt zur Handlung und zu den Vorgängerbüchern. Ich möchte unbedingt mehr davon lesen.

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    ASIN/ISBN: 394493637X

    „Tödlicher Hass“ ist der 4. Fall für Rick London.
    In London wird die berühmte Operndiva Kyra Callahan tot in ihrer Wohnung gefunden, eindeutig ermordet. Natürlich gerät zuerst der Ehemann in Verdacht, der allerdings als Pilot ein Alibi hat. Rick hat gerade einen Fall abgeschlossen, in dem er und seine Nichte Cece involviert waren und nur knapp entkommen konnten. Das steckt beiden noch in den Knochen und lässt Rick über einige Dinge im Leben nachdenken. Der Fall Kyra Callahan wird ihm entzogen, also macht er sich zusammen mit deren Ehemann allein auf die Suche nach dem Mörder. Die beiden Männer finden einen guten Draht zueinander und in seiner besonderen und ruhigen Art erfährt Rick viel Persönliches aus dem Leben des Ehepaares.
    Nebenbei bekommt er es auch noch mit seinem ungeliebten Bruder und dessen Frau zu tun. Sie wollen ihre Tochter Cece zwingen, mit ihnen nach Hause zu kommen und geben an allem, was passiert ist, Rick die Schuld. Cece hat ein sehr gutes Verhältnis zu Rick, beide hatten eine schwere Vergangenheit und finden auch gemeinsam Trost.
    Für mich war es das erste Buch dieser Reihe. Ich bin aber schnell in die Handlung eingestiegen und habe auch die Charaktere kennengelernt. Diese sind gut beschrieben. Rick ist ein ungewöhnlicher, aber sehr sympathischer Ermittler und Mensch. Er hätte Karriere als Pianist machen können, ist aber lieber zur Polizei gegangen. Für Rick bringt dieser Fall berufliche und persönliche Veränderungen mit sich.
    Das Buch ist eher ein ruhiger, unaufregender Krimi, der angenehm zu lesen ist. Nach dem Mord passiert eigentlich nichts Spannendes mehr. Trotzdem ist es nie langweilig. Es gibt einige Perspektivwechsel, wodurch die Handlung wieder etwas Auftrieb bekommt. Das Ende ist nicht überraschend und war vorhersehbar.
    Das Cover ist sehr einfach gehalten, passt aber zu den Vorgängerbüchern.

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    ASIN/ISBN: 9782496718423

    „Die Sättigung“ ist der 8. Fall für Arne Stiller.
    Dresden befindet sich in den Karnevalsvorbereitungen, der Kryptologe Arne Stiller langweilt sich und wird zu seinem Kollegen Plattner abgeordnet. Sie sollen den verschwundenen Karnevalsprinzen Dolph Gehrmann suchen. Plattner ist nicht gerade der fleißigste Beamte und hat in der Sache nicht wirklich etwas unternommen. Er fiebert nur seiner Beförderung entgegen. Nun nimmt Arne die Sache in die Hand. Doch dann wird er in einen Imbiss gerufen. Dort wurde der Besitzer ermordet und grausam verstümmelt. Hier entdeckt Arne auch einen ersten Hinweis, der seinen kryptologischen Verstand auf Hochtouren anlaufen lässt. Auch an den weiteren Tatorten finden sich ähnliche Hinweise, die Arne nun zu einem Muster zusammensetzen und lösen muss. Allerdings ist der Mörder immer schneller mit immer grausameren Taten.
    Dieses Mal bekommt es Arne mit kryptischen Nachrichten und Bildern zu tun, deren Botschaften er entschlüsseln muss. Dabei erfährt man auch, wie es zu dem Buchtitel „Die Sättigung“ kam, die einen historischen Hintergrund hat und den Täter zu furchtbaren Taten angestachelt hat.
    Wie nicht anders zu erwarten ist auch dieses Buch spannend von der ersten bis zur letzten Seite und einem überraschenden Ende. Wegen des mitreißenden Schreibstils und eines genial konstruierten Falles konnte ich nicht aufhören zu lesen. Die Taten und das Auffinden der Opfer sind sehr bildhaft beschrieben, man bekommt praktisch Kopfkino. Die sehr kurzen Kapitel und der stetig steigende Spannungsbogen machen das Lesen zu einem grausigen Genuss. Schon makaber, dass einem so etwas gefällt.
    Auch die einzelnen Rückblicke auf das Leben eines Jungen fand ich interessant, aber auch sehr traurig.
    Die Charaktere sind authentisch dargestellt. Arne hat sich seit dem ersten Buch positiv entwickelt. Zu Beginn war er nach seiner Suspendierung ein unsympathischer, stoffeliger Mensch, dem man lieber aus dem Weg ging. Nach und nach ist er immer aufgeschlossener und sogar sympathisch geworden. Dazu trägt sicher auch die Beziehung zu Martina bei, die als Rechtsmedizinerin oft mit Arne zusammenarbeitet. Schön war auch, Inge wieder zu erleben, wenn auch nur kurz.
    Wie immer bin ich völlig begeistert von dem Buch und gebe eine absolute Leseempfehlung. Obwohl die Handlung in sich abgeschlossen ist und man das Buch einzeln lesen kann, würde man etwas verpassen, die Vorgänger nicht zu kennen.
    Das Cover passt wieder perfekt zur Handlung.

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    ASIN/ISBN: B0F1YSPLW5

    „Das Geheimnis der Rosengärtnerin“ ist der 2. Fall für Sully Morland aus der Reihe „Post, Mord und Provinzgeflüster“
    Sully wohnt seit seinem Aufenthalt in Gréngdall im Kutschenhäuschen auf dem Anwesen seiner Patentante Rose. Obwohl er als Briefträger arbeitet und gerade beginnt, sich einen Garten anzulegen, ist sein Geist unterfordert. Nachdem er kürzlich zusammen mit Rose und Claire, der Polizistin, einen Fall gelöst hat, scheint sich das herumgesprochen zu haben. Nun hat Rose ihm den Kontakt zu Charlotte Dupong vermittelt und endlich gibt es wieder etwas zum Denken. Eigentlich soll Sully herausfinden, ob Charlottes Partner Dr. Mensing sie hintergeht und heimlich die Kunstsammlung ihres verschwundenen Ehemannes verscherbelt. Letzteres findet Sully natürlich viel spannender als die Sammlung. Richard ist vor einigen Jahren plötzlich weg gewesen und nie wieder aufgetaucht. Sofort war Mensing zur Stelle und lebt seitdem mit Charlotte zusammen. Hat er etwas mit Richards Verschwinden zu tun? Lebt dieser überhaupt noch?
    Das ist auch Claires Chance. Denn nachdem sie einen führenden Posten in der Polizei bekommen hat, fehlt es nun an Verbrechen, um sich beweisen zu können. Rose ist ebenfalls wieder mit dabei, den verschwundenen Ehemann zu finden.
    Auch dieser Fall ist wieder gut konstruiert. Nach dem Prolog erhärtet sich im Verlauf der Handlung ein Verdacht immer mehr. Aber ist es wirklich so, wie man denken könnte oder doch ganz anders? Mir hat es wieder großen Spaß gemacht, mit Sully und seinen Anhängern zu ermitteln.
    Es ist ein gemütlicher, kurzweiliger Krimi mit einem angenehmen Schreibstil. Die Charaktere sind authentisch und sehr sympathisch, was sich speziell auf Sully und sein Umfeld bezieht. Er, seine Tante Rose, ihr Mann und ihr Sohn als auch Claire sind ein sehr gutes Team, egal, ob beim Kartenspielen oder beim Ermitteln. Jeder hat etwas dazu beizutragen.
    Das Cover ist wieder wunderbar, wirkt idyllisch und friedlich. Sehr gefällt mir auch die Kapitelgestaltung mit dem radelnden Detektiv.

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    ASIN/ISBN: B0FFB7B4TG

    „Pizza, Pasta, Tod” ist der 1. Teil der Gardasee-Reihe „Sirmione & Mord“.
    Die Geschwister Niels und Sofia haben eine Villa und ein Restaurant am Gardasee geerbt. Für sie ist klar, dass sie alles verkaufen wollen, da sie beide einen Neuanfang in ihrem Leben brauchen. Doch als sie in Sirmione ankommen, ändert sich alles. Begrüßt werden sie in der Villa von der Haushälterin Francesca, Niels besonders euphorisch von Al Bano. Dagegen werden sie im Restaurant, besonders vom Küchenchef Paolo, verhaltener empfangen. Als dieser kurz danach ermordet wird und es noch zu weiteren Zwischenfällen kommt, gerät Niels schnell in den Fokus der Ermittlungen. Diese werden vom Onkel der Geschwister geleitet. Er kann seiner Schwester immer noch nicht verzeihen, dass sie vor vielen Jahren der Liebe wegen Italien verlassen hat und nun erbt er nicht einmal etwas. Diesen Hass projiziert er nun auf Niels und Sofia. Da sie deshalb das Schlimmste befürchten, nehmen sie die Sache selbst in die Hand und gehen den Dingen auf die Spur. Nebenbei ergeben sich neue Freundschaften oder auch mehr.
    Es ist ein wunderbarer Urlaubskrimi. Land, Leute und die kulinarischen Köstlichkeiten sind liebevoll und schmackhaft beschrieben, die Charaktere authentisch dargestellt. Niels, Sofia, Francesca sowie Al Bano habe ich sofort ins Herz geschlossen. Die Geschwister haben ein sehr gutes und liebevolles Verhältnis und harmonieren auch mit den anderen. Zusammen mit den beiden Söhnen der Haushälterin sind sie wie eine große glückliche Familie.
    Aber natürlich gibt es nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen. Der Mord muss aufgeklärt werden und es gibt doch noch einige böse Menschen in ihrem Umfeld, die gefunden werden müssen.
    Es ist eine gut konstruierte Geschichte mit Spannung, Humor und Gefühlen und ich hatte unterhaltsame Lesestunden. Ich freue mich auf weitere Abenteuer mit Niels und Sofia.
    Das Cover ist toll und vor allem darf Al Bano nicht fehlen.

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    ASIN/ISBN: B0F1YK8D1J

    „Post, Mord und Provinzgeflüster - Der Mörder ohne Adresse“ ist der Auftakt zur neuen Krimiserie „Ein Fall für Briefträger Sully Morland“.
    Aushilfsbriefträger Sully Morland findet auf seiner täglichen Tour durch ein idyllisches Örtchen in Luxemburg den toten Bürgermeister vor dessen Haus. Nach Eintreffen der Rettungskräfte lernt er Claire Bofferding, die neue Polizistin, kennen Schnell wird sich bei dem Toten auf einen Unfall festgelegt. Sully will eigentlich nichts mehr mit Mordermittlungen zu tun haben, ist aber von einem Unfall nicht überzeugt, zu viel spricht dagegen.
    Als es weitere Anschläge gibt und alle von einem Sensenmann sprechen, bittet Claire Boffending Sully um Hilfe. Sie hatte inzwischen herausgefunden, dass er als Fallanalytiker beim BKA gearbeitet hat. Obwohl ihre Vorgesetzten die Ermittlungen eingestellt haben, lässt es ihr keine Ruhe.
    Sully wohnt nach seinem Weggang aus Deutschland bei seiner Patentante Rose in Gréngdall. Und erst, als Roses häusliche Aktivitäten nachlassen wegen ihrer und Claires Nachforschungen und um Druck auf Sully auszuüben und er sich vernachlässigt fühlt, steigt auch er in die Ermittlungen ein, hält sich aber selbst meist im Hintergrund, da ihn die Menschen im Ort nur als Briefträger kennen.
    Durch die Zusammenarbeit einer ortsansässigen Polizistin, eines vom Dienst suspendierten Fallanalytikers vom BKA und einer krimibegeisterten Tante gelingt es, dem Sensenmann auf die Spur zu kommen.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung ist nicht übermäßig brutal und blutig, aber trotzdem spannend und unterhaltsam. Von Sullys Vergangenheit wurde noch nicht alles aufgedeckt, er ist aber sehr sympathisch, ebenfalls Rose und ihre Familie.
    Der Fall selbst ist gut konstruiert und rätselhaft, es gibt neue Wendungen und lange keine Verdächtigen. Das Ende hat mich schon ein bisschen traurig gemacht.
    Der Autorin ist eine gute Kombination aus Spannung, Lokalkolorit und kulinarischen Genüssen gelungen. Auch fließen immer wieder landestypische Ausdrücke mit ein, was ich sehr charmant finde. Auch das Cover sieht wunderbar aus und lädt regelrecht zum Lesen ein.
    Es ist ein gelungener Auftakt der neuen Reihe und ich freue mich auf weitere Fälle mit Claire, Sully und Rose.

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    ASIN/ISBN: B0DMK9B3V4

    Nachdem Agnes und Gernot eine Nachricht von dem gemeinsamen Freund Jochen für ein abendliches Treffen bekommen haben, finden sie am Treffpunkt seine Leiche und Gernot verschwindet. Hauptkommissar Lachermeier muss ausgerechnet an seinem runden Geburtstag zum Tatort. Als er mit seinem ewig schlecht gelaunten Kollegen Wankel eintrifft, ist auch noch die Leiche weg. Nach Agnes Aussagen, hat sie der Tatzelwurm geholt, ein Fabelwesen, welches seit Jahrhunderten in der Region sein Unwesen treiben soll. Wo ihr Freund Gernot abgeblieben ist, konnte sie nicht sagen. Natürlich glauben die Kommissare nicht an ein Fabeltier, haben aber auch keine anderen Anhaltspunkte.
    Parallel dazu versucht auch Jochens Bruder Jürgen herauszufinden, was passiert ist. Dabei bewegt er sich hauptsächlich in den Kreisen seiner ehemaligen Schulfreunde und nimmt auch an einer Vereinssitzung der Progressiven Jugend teil, die sie gegründet haben. Dort sieht er einige zwielichtige Gestalten und viele verblendete Mitglieder der Partei, die ihrem Vorsitzenden fast hörig sind. Er kommt so einigen Dingen auf die Spur, die die Polizei noch nicht weiß.
    Die Ermittlungen gestalten sich nicht einfach und zieht dann weite Kreise in das organisierte Verbrechen. Und der Tatzelwurm muss auch noch gefunden werden.
    Das Buch hat mir gut gefallen, die Handlung ist bildhaft beschrieben und die Personen sind authentisch dargestellt. Lachermeier finde ich sehr sympathisch. Er ist ein guter Polizist und Familienmensch. Sein Kollege Wankel hat immer schlechte Laune, macht ständig seinem Ärger über Gott, die Welt und die Politik Luft. Darüber hinaus ist er aber auch ein Ermittler mit guten Instinkten, auf den immer Verlass ist.
    Es ist eine gelungene Mischung aus Polizeiarbeit, Familiengeschehen und bayrischem Flair.
    Das auffällige Cover mit der schönen Landschaft gefällt mir sehr gut.

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    ASIN/ISBN: B0DX1GWXXV

    Um einer Suspendierung in London zu entgehen, hat Detective Inspector Iain Wallace den Posten des Polizeichefs bzw. Dorfpolizisten in seiner alten Heimatstadt Dunlay angenommen und damit die Nachfolge seines Großvaters. Er langweilt sich zu Tode und freut sich, als eine Leiche gefunden wird. Der Tote ist der Schafzüchter Alistair McNab. Iains scharfsinnige und krimibegeisterte Großmutter Trudy taucht am Tatort auf und bietet ihm ganz selbstverständlich ihre Hilfe an. Zu allem Übel wird Iain von seinem Vorgesetzten befohlen, die Mordermittlung allein zu übernehmen. Also beginnt er, nur mit seinem Police Constable Parker und Police Sergeant Lamb die Ermittlungen, wobei Lamb keine große Hilfe ist, da er Iain nicht ausstehen kann. Verdächtige kristallisieren sich heraus, als Iain von dem Refugium der Naturschützer gegen die Schafzüchter erfährt, über das in der Stadtversammlung abgestimmt werden soll. Iain ist sich auch nicht sicher, welche Rolle der selbstverliebte Bürgermeister dabei Sweeny spielt. Nach einer Eskalation zwischen den beiden Parteien gibt es einen weiteren Toten.
    Obwohl Iain als Kind viel Zeit bei seinen Großeltern in Dunlay verbracht hat, fühlt er sich nun wie in einer anderen Welt. Die Einheimischen nehmen einige Dinge einfach als normal hin, über die Ian einfach nur entsetzt ist. Es fällt ihm schwer, sich einzuleben und als Polizeichef respektiert zu werden. Bis auf seinen jungen Police Constable Parker kann er sich nicht einmal auf seine eigenen Kollegen verlassen.
    Seine Großmutter Trudy ist eine sympathische und agile alte Dame, die sich für Vieles interessiert. Da sie die Leute im Ort kennt, kann sie Einiges an Informationen beitragen, hat aber auch ihre Geheimnisse, von denen nicht einmal ihre beiden Freundinnen wissen. Isobel ist die Vorsitzende des Naturschutzbundes und sehr aktiv und rigoros. Agatha, Trudys weitere Freundin ist eine gutmütige Frau, die gern isst und sich in gefühlt allen Wohltätigkeitsvereinen der Stadt engagiert. Zusammen haben sie den Krimi-Club gebildet und gehen ihren eigenen Ermittlungen nach.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist eher ein ruhiger Krimi, trotzdem mit Spannung und Humor zu genießen. Auch die schottische Landschaft und die Eigenarten der Bewohner werden sehr authentisch beschrieben. Der Schreibstil ist angenehm und auch das Cover gefällt mir. Ich gehe davon aus, dass es einen weiteren Teil geben wird, da noch nicht alles aufgeklärt wurde, was Iain betrifft. Darauf freue ich mich schon.

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    ASIN/ISBN: 9783944676692

    „Das heimliche Zimmer“ ist der 10. Teil der Laura-Kern-Reihe.
    In einer alten U-Bahn-Station wird ein toter Teenager gefunden, der brutal ermordet wurde. Schnell gerät ein Mitschüler in Verdacht, mit dem er sich kurz vorher gestritten hat. Doch so einfach ist es nicht, denn der Verdächtige hat Erinnerungslücken. Er gehört zu einer Gruppe von Schülern, die andere schikanieren und selbst vor ihrer Lehrerin nicht zurückschrecken, da sie sie angeblich zu streng benotet und ihnen damit die Zukunft verbaut.
    Dann gibt es weitere Tote aus dem Umfeld der Schüler und wieder steht er unter Verdacht. Für Laura und ihren Kollegen Max wird es zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn sie wissen nicht, ob und wann weitere Morde geschehen werden. Bei ihren Ermittlungen kommen sie so einigen Geheimnissen auf die Spur und weitere Verdächtige kristallisieren sich heraus.
    Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Kapitel aus der Sicht des Mörders. Dabei hatte ich natürlich auch immer einen bestimmten Menschen in Verdacht.
    In diesem Buch lernt man viele verschiedene Personen kennen, die alle ihre eigenen kleineren und größeren Probleme haben und sehr authentisch beschrieben sind. Laura und Max sind den Stammlesern bereits sehr gut bekannt. Aber auch deren Privatleben ist nicht sorgenfrei. Max’ Frau Hannah drängt auf eine Paartherapie, da sie mit Allem Probleme zu haben scheint, angefangen von Laura als Max’ Partnerin bis zu seinen Arbeitszeiten. Sie ist mir nicht besonders sympathisch. Laura liebt immer noch Taylor. Der hat eine neue, sexy Partnerin bekommen, auf die Laura nicht eifersüchtig sein will.
    Die Autorin schafft es meisterhaft, eine spannende Atmosphäre zu erzeugen, die von Geheimnissen und unerwarteten Wendungen geprägt ist. Immer wieder gibt es neue Spuren und Verdächtige. Das Ende war trotzdem überraschend, und die Motive der Morde waren sehr traurig.
    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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    „Der Totengräber und die Pratermorde“ ist der 4. Fall für Leopold von Herzfeldt.
    Die Handlung spielt im Jahr 1896 in Wien. Leopold wurde inzwischen zum Oberkommissar befördert und auch in Julias Leben hat sich einiges verändert. Sie wohnt mit ihrer Tochter Sisi in einem eigenen Zimmer einer Mietskaserne, arbeitet als Fotografin beim Neuen Wiener Journal, weil sie die Gräuel als Polizeifotografin nicht mehr ertragen hat, und hat sich von Leopold getrennt. Aber eigentlich möchte sie Reporterin werden, spannende und gesellschaftskritische Berichte schreiben. Als in der Stadt der berühmte Magier Charles Banton gastiert und einen neuen Trick verkündete, soll Julia darüber berichten. Doch der Trick der zersägten Jungfrau misslingt und die Assistentin des Magiers stirbt. Nach dem ersten Schock nutzt Julia ihre Chance, um hinter die Bühne zu kommen und mehr zu erfahren. Natürlich trifft sie dort auch auf Leopold, der in dem Fall ermittelt. Die Spur führt in den berühmten Wiener Prater, wo der Große Bellini seine Zauberkunst im Ronacher Theater anbietet. Doch sein Geschäft läuft nicht mehr gut, das Theater steht kurz vor dem Aus. Schnell gerät er in Verdacht, seinen Konkurrenten aus dem Weg geschafft zu haben. Julia scheint Leopold immer einen Schritt voraus zu sein. Nach ihrem großartigen Artikel über die zersägte Jungfrau soll sie weitere Informationen beschaffen. Als sie sich im Prater umhört, kommt ihr das Gerücht von mehreren verschwundenen Mädchen zu Ohren. Sie will unbedingt auch dieser Spur nachgehen und begibt nicht nur sich in große Gefahr.
    Natürlich darf auch der Totengräber Augustin Rothmayer nicht fehlen. Für sein neues Buch forscht er gerade an seinen Leichen zu Verwesungsprozessen und anderen biologischen Abläufen nach dem Tod. Von Leopold wird er gebeten, sich im Prater etwas umzuhören, da er sich dort besser auskennt. So geht auch Rothmayer auf Spurensuche. Nebenbei muss er sich um sein Lehrmädchen und Ziehtochter Anna kümmern, die inzwischen 15 Jahre alt und etwas schwierig geworden ist. Außerdem gibt es Gerüchte zu bestechlichen Bestattern, dem er nachgehen will. Also – viel zu tun für alle.
    Neben der Aufklärung der Fälle spielt auch der Fortschritt eine große Rolle. Im Polizeirevier werden Schreibmaschinen eingeführt, die von den Älteren verpönt werden, Leopold befasst sich mit der Daktyloskopie, Wien wird nach und nach elektrifiziert, die ersten Autos fahren bzw. rasen durch die Stadt und das neumodische Fußballspiel ist bei den Kindern und Jugendlichen sehr beliebt geworden.
    Die Charaktere sind wieder sehr gut und authentisch ausgearbeitet. Leopold ist ein echter Piefke aus Preußen, der in Wien immer noch belächelt wird. Er kommt aus reichem Haus, ist immer erstklassig gekleidet und kann sich benehmen, wirkt dadurch auch immer etwas arrogant. Er versteht immer noch nicht wirklich, warum Julia sich von ihm getrennt hat. Diese ist eine selbstständige, unabhängige Frau, die sich neben ihrem aufreibenden Job um ihre kleine gehörlose Tochter Sisi kümmern muss, was nicht immer einfach ist. Rothmayer ist der immer grantig wirkende Totengräber, der sich auf dem Friedhof und bei seinen Forschungen am Wohlsten fühlt. Er hat aber auch ein weiches Herz, was er kaum zeigt. Auch hat er schon einige wissenschaftliche Bücher geschrieben und arbeitet nun an seinem neuesten Werk. Seine Anna ist ein intelligentes Mädchen, was sich ins Fußballspielen stürzt und dabei großes Talent zeigt. Sie weiß sich gegenüber den Jungs zu wehren und lässt sich nicht unterkriegen. Auch die anderen Charaktere sind zeitgemäß gut beschrieben.
    Ebenso werden politische Themen im Buch angesprochen. Herzfeldt hat jüdische Wurzeln und auch sein Vorgesetzter ist Jude. Sie erfahren viel Hass und Beleidigungen, auch aus den eigenen Reihen. Außerdem sollen noch der österreichische und der deutsche Kaiser nach Wien kommen, was viele Polizeikräfte zur Bewachung bindet, da Ausschreitungen der Anarchisten zu befürchten sind.
    Der Schreibstil ist rasant und spannend, oft auch mit wienerischem Dialekt, was ich sehr charmant finde. Die historischen und menschlichen Gegebenheiten der damaligen Zeit sind gut eingefangen und vorstellbar. Auf der vorderen Umschlagseite des Buches findet sich eine Karte von Wien aus dem Jahr 1896 sowie ein Personenverzeichnis. Am Ende gibt es noch ein Glossar.
    Das Buch war wieder großartig, spannend und authentisch.

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    ASIN/ISBN: B0F1Y8TQFG

    „Der Tote im Pool“ ist der 1. Teil für den Grand-Canaria-Mordclub.
    Nach seiner Scheidung wandert Kriminalhauptkommissar Markus Fischer nach Gran Canaria aus, wo im schnell das Glück einen millionenschweren Lottogewinn beschert. Nun wohnt mit netten deutschen Nachbarn, die ebenfalls Auswanderer sind, in einer Bungalowanlage und will demnächst eine Tapas-Bar im Nachbarort eröffnen. Er fühlt sich sehr wohl. Bis er am Morgen nach dem Vertragsabschluss für die Bar eine Leiche im Pool der Anlage findet. Die einheimische Polizei schießt sich gleich auf einen Verdächtigen ein und nimmt ihn fest. Für sie ist der Fall damit erledigt. Doch Fischer und seine Freunde glauben nicht daran und beginnen selbst zu ermitteln. Der Tote war Inhaber einer deutschen Bäckereikette, sodass sie erste Anhaltspunkte haben. Nach und nach kommen sie nicht nur einigen Geheimnissen auf die Spur, sondern geraten auch selbst in Gefahr.
    Markus‘ drei Freunde sind sehr unterschiedliche Personen. Petra ist eine verwitwete Rentnerin und betätigt sich als Privatdetektivin, Marianne ist fast Rentnerin, eine sehr korrekte, ruhige und ernste Person. Andreas ist der Jüngste von ihnen und arbeitet als Bademeister. Er ist ein lustiger Kerl, hat immer einen lockeren Spruch parat und überschätzt ständig seine Wirkung auf Frauen. Von ihnen weiß keiner, dass Markus beider Kripo war und auch bei anderen offenbaren sich im Zuge der Ermittlungen Eigenschaften, die nicht zu erwarten waren.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war ein schöner Urlaubs-Sommer-Krimi mit vielen schönen Landschaftsbeschreibungen und auch die kulinarischen Genüsse kamen nicht zu kurz, für die Markus sorgte. Durch Andreas gab es auch eine gesunde Brise Humor. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, auch mit einigen spanischen Redewendungen und Ausdrücken, die aber übersetzt wurden. Außerdem findet man am Schluss des Buches einige Rezepte der im Buch beschriebenen Gerichte.
    Am Ende wurden nicht alle Geheimnisse gelüftet und ich freue mich sehr auf den nächsten Teil.
    Auch das Cover deutet auf Urlaubsstimmung hin und gefällt mir ebenfalls sehr.

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    ASIN/ISBN: 97837440802868

    Am Tag nach dem Mord an dem Inseljungen Ingwer trifft Johann Georg Kohl auf Föhr ein. Er ist Reiseschriftsteller, viel in der Welt herumgekommen und will nun über die Insel schreiben. Doch seine Pläne werden durchkreuzt von der Verhaftung des Südländers Pana, der den Jungen umgebracht haben soll. Das wäre die beste Lösung für alle. Kohl hört sich um, was die Leute erzählen und lernt auch Laura, die Schwester des Toten, kennen. Sie glaubt nicht, dass Pana der Täter ist. Der lebt schon sehr lange auf der Insel, ist immer ruhig und zurückhaltend, nie auffällig. Kohls Neugier ist geweckt und er geht verschiedenen Spuren nach.
    So lernt man zusammen mit ihm die damals noch zweigeteilte Insel kennen, ebenso die armen Leute und die feine Gesellschaft, die ihre Ferien dort verbringt. Aber auch da gibt es schwarze Schafe, die einiges zu verbergen haben. Ausführlich wird das schwere Leben der Inselbewohner beschrieben, wobei man Laura und ihre Mutter besser kennenlernt. Die Mutter ist bei den Einheimischen als ‚De Spöök‘ bekannt, die Geister sieht und Visionen hat. Aber vielleicht hat sie in der Nacht des Mordes wirklich etwas gesehen? Die 13jährige Laura ist ein intelligentes Mädchen, das Zusammenhänge schnell erkennt und auch den Mörder ihres Bruders finden will, was sie selbst in Gefahr bringt.
    Kohl wird in die feine Gesellschaft eingeführt und hat es dabei immer wieder mit Emma Kühl zu tun, die sich ihm bereits auf der Fähre bekannt gemacht hat. Sie ist eine aufdringliche Person und immer für Klatsch und Tratsch bereit, was ihm überhaupt nicht behagt. Er selbst ist ein sehr angenehmer Mensch, immer höflich und respektvoll zu allen, nicht aufdringlich und sehr sympathisch. Immer mit seinem Notizbuch in der Tasche macht er sich auf die Suche nach dem wirklichen Täter.
    Der Schreibstil ist flüssig und gut der Zeit des 19. Jahrhunderts angepasst. Die Atmosphäre auf der Insel ist ebenfalls gut eingefangen. Es gibt viele interessante historische Fakten, aber auch Amüsantes aus der Welt der Reichen und Schönen. Am Ende findet man ein Personenregister, u.a. auch mit realen historischen Persönlichkeiten, die in die Handlung eingeflossen.
    Insgesamt ein lesenswertes Buch.

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    ASIN/ISBN: B0D1VRK4SM

    „Elsässer Bescherung“ ist der 8. Teil mit Major Jules Gabin und beinhaltet zwei Geschichten.
    Major Jules Gabin freut sich auf das Adventtreffen mit seinen alten Schulfreunden des Abschlussjahrgangs. Nach und nach treffen alle ein. Doch noch vor dem Hauptgang stirbt einer der Freunde an einem vergifteten Plätzchen. Da Jules in dem Fall befangen ist, übernimmt die Untersuchungsrichterin Joanna Laffarque, gleichzeitig Jules Frau, die Befragungen. Denn der Mörder muss unter den Anwesenden sein. Danach ist die Stimmung unter den Freunden angespannt, bis hin zu aggressiv. Jeder verdächtigt Jeden des Mordes. Der Tote war ein eher mittelmäßiger Autor. Nun plante er, einen True Crime zu schreiben, der ihn erfolgreich und bekannt machen sollte. Wollte er ein altes Geheimnis seiner Freunde aufdecken? Musste er deshalb sterben? Bei den Befragungen vor Ort stellt sich heraus, dass jeder ein Geheimnis hat und auch, wie gut die ehemaligen Schulfreunde wirklich noch befreundet waren. Dann geschieht ein weiterer Mord.
    Gleich nach Lösung dieses Falls folgt der nächste. Jules bekommt Drohbriefe. Im neuesten wird sogar ein Mord an einer ihm nahestehenden Person angedroht. Durch die beruflichen Beziehungen von Jules und Joanne gelingt es recht schnell, den Briefeschreiber zu identifizieren, doch die Suche nach ihm gestaltet sich dann doch schwierig. Das Ende war enttäuschend, es kam zu abrupt und war unbefriedigend.
    Da ich die vorherigen Teile nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, ob dieses Buch besser oder schlechter ist. Mir hat es jedenfalls gut gefallen, auch wenn es, jedenfalls bei der ersten Geschichte, eher ruhig zuging. Die zweite dagegen war schon etwas aufregender. Auf das Leben von Jules und Joanne wird nicht näher eingegangen, was wohl daran liegt, dass es bereits der 8. Teil mit den beiden ist. Charakterlich mag ich sie. Jules scheint eher ein etwas ruhiger Mensch zu sein und stellt sich nicht in den Vordergrund. Joanne dagegen handelt sehr entschieden, professionell und wirkt auch mal einschüchternd.
    In dem Buch wird in beiden Geschichten bildhaft auf kulinarische Spezialitäten der Gegend eingegangen, sodass ich gleich Appetit bekam. Auf den letzten Seiten des Buches findet man noch einige Rezepte der Region.
    Der Schreibstil ist gut und ich konnte zügig lesen. Das Cover finde ich sehr schön.

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    ASIN/ISBN: B0DLDRHS79

    Beim Pilze sammeln im Wald begegnet die tiefgläubige Monika dem Jesus, der sich mitten auf der Pilzwiese sonnt. Nach und nach erscheint Jesus auch anderen Bewohner von Fackenreuth. Und nicht nur das, ein Dieb geht um im Ort und sogar ein Mörder, ein Bauer verschwindet und nicht nur die Esel drehen durch. Das alles ruft den Bischof, die Medien, Jesusjünger, Satanisten und viele Schaulustige herbei. Dorfpolizist Xaver lässt sich vom Jesus nicht beeindrucken, hat nur aber eine Menge zu tun.
    Für dieses Buch braucht man eine hohe Humor-Toleranzgrenze, was ich anfangs bei mir bezweifelt habe. Man bekommt den Eindruck, dass das halbe Dorf, einschließlich Esel und Schweine, durchgeknallt ist. Aber die Geschichte entwickelte sich nicht nur spaßig, sondern auch mörderisch.
    Neben den vielen skurrilen Personen gibt es noch Xaver, den anscheinend einzigen Menschen, der sich nicht veräppeln lässt. Er ist ziemlich intelligent und kommt nach und nach dem eigenartigen Verhalten der Menschen auf die Spur und löst auch die Mordfälle. Er und sein Freund und Kollegen Lucki sind ein sehr gutes Team.
    Der Schreibstil ist einfach und mit einigen bayrischen Dialekten verfeinert, was aber zu verstehen ist. Die Handlung geht rasant voran, es wird langweilig, was auch an den vielen verschiedenen Themen liegt, die hier aufgegriffen werden und nicht nur Jesus betreffen.
    Das Cover gefällt mir sehr und lässt schon eine amüsante Geschichte vermuten. Es ist ein gelungener Auftakt der Fackenreuth-Reihe.

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    ASIN/ISBN: B07ZPW6K5D

    „Die Tote in der Gracht“ ist der 2. Fall für Griet Gerritsen.
    Die Vorbereitungen für den endlich wieder stattfindenden Elfstädtelauf, dem längsten und härtesten Schlittschuh-Rennen der Welt, laufen auf vollen Touren. Da der letzte Lauf aufgrund der Witterungsverhältnisse 1997 stattfand, werden viele Läufer und Gäste erwartet.
    Doch noch bevor der Startschuss fällt, wird eine Tote in der Gracht gefunden. Nachdem Griet und Pieter nach ihrem letzten Fall kaltgestellt wurden und nur noch Cold Cases auf dem Tisch hatten, dürfen sie jetzt endlich wieder ermitteln. Die Tote ist eine junge Reporterin, die vergiftet wurde. Griet und ihr Kollege Pieter gehen den Spuren nach. Langsam kristallisieren sich Zusammenhänge zum letzten Elfstädtelauf heraus und sie finden ein Gruppe Läufer, die schon 1997 teilgenommen hatten. Aber was war damals passiert? Was hat die Tote herausgefunden? Es ist eine langwierige, aber keine langweilige, Ermittlungsarbeit, die immer auf neue und unterschiedliche Spuren führt. Dabei geht es nicht nur um Regelverstöße beim damaligen Lauf, sondern auch um Geldgier und kriminelle Familienangelegenheiten.
    Für Griet und Pieter als Team ist es der zweite Fall. Die beiden mag ich sehr, sie sind inzwischen gute Freunde geworden, obwohl Pieter hier etwas verschweigt und Griet durch ihre Hartnäckigkeit auch dieses Rätsel löst. Dabei hat auch sie noch ein Problem. Ihr Ex-Mann will mit der gemeinsamen Tochter über Weihnachten zu ihr kommen. Doch dann bringt er Fenja einige Tage vorher vorbei und lässt sie bei Griet. Diese ist nicht die typische Mutter, sie hat keinen Beug zu Fenja und weiß nicht, was sie mit ihr machen soll. Dabei ist die Kleine ein aufgewecktes, intelligentes Mädchen. Doch auch hier steht ihr Pieter und seine Familie hilfreich zur Seite. Noemi kommt unerwartet früher von ihrem Einsatz aus London zurück und keiner weiß, warum. Sie verhält sich sehr verschlossen und niemand würde sich wundern, wenn sie dort wieder einen Alleingang gestartet hätte. Aber auch dahinter steckt etwas anderes.
    Am Ende gehen alle drei bis an ihre Grenzen, um den Fall zu lösen.
    Sehr interessant fand ich die historischen Fakten und Hintergründe des Laufes, der leider kaum noch stattfinden kann.
    Der Schreibstil ist gut und flüssig, allerdings mit relativ vielen friesischen und niederländischen Sätzen oder Wörtern. Die meisten waren selbsterklärend und viele auch übersetzt worden, sodass es mich nicht weiter gestört hat.
    Mir hat das Buch mit diesem außergewöhnlichen Schauplatz sehr gut gefallen. Ich würde gern noch mehr mit diesen Ermittlern lesen.
    Auch das Cover passt prima zur Handlung und ist sehr schön.

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    ASIN/ISBN: 9783458684008

    Die Partnervermittlung AMOR verspricht ihren Mitgliedern den perfekten Partner und gibt eine Erfolgsgarantie. Doch nach einem Blind Date ist eine Kundin tot. Das ruft Kommissarin Liv Dorn auf den Plan. Sie hat jahrelang undercover gearbeitet. Bei ihrem letzten Einsatz kam es jedoch zu einem Zwischenfall, sodass ihr Vorgesetzter sie abziehen musste. Es stellt sich heraus, dass die tote Frau nicht die erste war. Liv meldet sich bei AMOR an, um die letzten Kontakte der Toten zu treffen. Dabei entwickelt sie starke Gefühle für ein Date.
    Als die pensionierte Kriminalkommissarin Alice Gerber von AMOR erfährt, sieht sie sofort Parallelen zu einem ihrer ersten Fälle als Vorgesetzte im Jahr 1986, bei dem es um eine Partnervermittlung namens Cupido ging. Der damalige Mörder wurde gefasst. Oder war es doch nicht der richtige? Alice nimmt Kontakt zu Liv auf, und gemeinsam wollen sie den Fall aufklären.
    Liv ist eine vielschichtige Person. Sie hat viele Jahre mit verschiedenen Identitäten gearbeitet. Nun muss sie eine ganz andere Rolle spielen, was ihr anfangs etwas schwerfällt. Zudem hat sie mit ihrer persönlichen Geschichte zu kämpfen. Vor vielen Jahren ist ihre kleine Schwester verschwunden, die sie immer noch sucht. Sie ist eine mutige und kämpferische Person, die sich nicht unterkriegen lässt.
    Auch Alice hatte es damals als eine der ersten Frauen in einer Führungsposition bei der Polizei nicht leicht. Was sie im Nachhinein alles herausfindet, ist furchtbar.
    Durch den Perspektivwechsel vom Cupido-Fall im Jahr 1986 zur Gegenwart von Liv und Alice sowie die kurzen Kapitel wird die Spannung durchgehend aufrechterhalten. In jeder Zeit gibt es viele überraschende Wendungen und falsche Fährten. Das Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite und ist einfach großartig.

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    ASIN/ISBN: 9783426524893

    „Mord auf Vlieland“ ist der erste Teil der Holland-Krimi-Reihe mit Griet Gerritsen.
    Griet wurde wegen Fehler bei ihrem letzten Europol-Einsatz, bei dem ein Beamten getötet wurde, nahegelegt, sich auf eine neue Stelle als Mordermittlerin in Friesland zu bewerben. Durch Beziehungen von ganz oben tritt sie nun ihren ersten Arbeitstag an. Ihr Chef ist natürlich nicht begeistert, betraut sie aber gleich mit dem Fall eines Toten, der auf einer Sandbank in einem Schiffswrack auf Vlieland gefunden wurde. Ihr Team besteht aus dem gemütlichen Mittvierziger Pieter de Vries, der seinen Schreibtisch anscheinend seit Jahren nicht verlassen hat, und der übermotivierten Noemi Bogaard, Anfang zwanzig. Griet ahnt, dass es sich um einen Test handelt, da anscheinend niemand mit ihren beiden Teamkollegen zusammenarbeiten will.
    Bei dem Toten handelt es sich um den sehr beliebten und anerkannten Hotelier Vincent Bakker. Vor Ort bekommen sie Unterstützung durch den attraktiven Insel-Polizeichef Henk van der Waal, da die Insulaner Fremden gegenüber sehr verschwiegen sind. Doch je tiefer sie in die Ermittlungen einsteigen, desto mehr dunkle Geheimnisse kommen ans Licht.
    Griet weiß, dass sie den Fall nicht vermasseln darf, doch dann passieren unvorhersehbare Dinge, die sie zu einer eigenmächtigen Entscheidung zwingen.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und zügig lesbar. Es kommen viele niederländische Begriffe vor, deren Bedeutung man sich denken kann bzw. die auch übersetzt werden.
    Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Griet ist mir sehr sympathisch. Sie hatte es in den letzten Jahren nicht leicht. Bei einem Einsatz hat sie ihren Freund und Partner verloren und wurde selbst schwer verletzt. Aber sie hat sich wieder aufgerappelt. Mit ihren beiden Partnern in dem neuen Fall hat sie es anfangs schon etwas schwer. Pieter hat die letzten Jahre Cold Cases mehr oder weniger bearbeitet und ist ziemlich träge. Das Küken Naomi ist voller Tatendrang und missachtet schon mal die Vorschriften. Auch als Neuling bei der Polizei sollte sie diese kennen und nicht mit ihrem eigenmächtigen Verhalten die Ermittlungen gefährden. Pieter hingegen hat sich zu einem tollen Kollegen entwickelt, dem am Ende der Außendienst sogar Spaß macht.
    Ebenfalls ist die charmante Atmosphäre der Insel mit ihren malerischen Stränden und der rauen Natur sehr gut eingefangen, trotzdem gleichzeitig ein fesselnder Kriminalfall im Mittelpunkt steht.
    Auch das Cover passt zur Handlung, ist düster und wirkt nordisch rau.
    Insgesamt ist „Mord auf Vlieland“ ein gelungener Krimi, der sowohl Spannung als auch eine Prise nordische Gelassenheit bietet. Die Kombination aus einer packenden Handlung, unterschiedlichen Charakteren und der wunderschönen Kulisse der Insel macht das Buch zu einem echten Lesevergnügen.

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    ASIN/ISBN: B0DKYWXS7P

    „Ludwigshöh & Elwetritsch“ ist der 3 Teil der Reihe um Kommissar Bleibier.
    Nach der Restaurierung der Villa Ludwigshöhe lädt die Landesregierung zu einem Kostümball, wie er zu Zeiten König Ludwigs I. üblich war, ein. Auch der Ministerpräsident wird erwartet. Doch dann kommt es zu einem Zwischenfall, an dem Kommissar Bleibier nicht ganz unschuldig ist. Damit liefert er seinem Vorgesetzten Futter für die angedrohte Schließung der Polizeiwache in Grumberg. Obwohl er suspendiert wurde und Hausverbot für die Villa hat, zieht es ihn wie magisch dorthin. Irgendetwas geht da vor, und er will herausfinden, was es ist. Dank der vielen und besonderen Fähigkeiten seiner Elwetritsch gelingt es Bleibier, das Geheimnis zu lüften und damit groß gefeiert zu werden.
    Die Geschichte verbindet lokale Legenden, humorvolle Anekdoten und eine Prise Mystik. Die Charaktere sind doch sehr speziell. Bleibier bangt um seine Polizeistation und tut alles, um sie zu erhalten, auch mit sehr unkonventionellen Mitteln. Sein einziger Kollege Manfred Blümlein ist etwas behäbig und begriffsstutzig. Er glaubt alles, was Bleibier ihm erzählt. Am lustigsten dabei ist die „Andacawwa“- Mission.
    Es gab ziemlich viel Dialekt, wovon ich nicht alles verstanden habe.
    Zunächst hat mich das sehr schöne Cover zum Lesen animiert. Man muss sich jedoch auf die Geschichte einlassen, da man ansonsten an der Handlung zweifelt. Mir ist das anfangs etwas schwergefallen, als ich von einem unersättlichen Sagenwesen gelesen habe, das nur für Bleibier sichtbar ist und ihm am Hacken hängt. Nach und nach fand ich die Tritsch aber ganz niedlich – jedenfalls, wenn sie genug Alkohol und Essen hatte.
    Insgesamt war es ein amüsantes und unterhaltsames Buch.

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