Beiträge von Anett Heincke

    ASIN/ISBN: 9783458684008

    Die Partnervermittlung AMOR verspricht ihren Mitgliedern den perfekten Partner und gibt eine Erfolgsgarantie. Doch nach einem Blind Date ist eine Kundin tot. Das ruft Kommissarin Liv Dorn auf den Plan. Sie hat jahrelang undercover gearbeitet. Bei ihrem letzten Einsatz kam es jedoch zu einem Zwischenfall, sodass ihr Vorgesetzter sie abziehen musste. Es stellt sich heraus, dass die tote Frau nicht die erste war. Liv meldet sich bei AMOR an, um die letzten Kontakte der Toten zu treffen. Dabei entwickelt sie starke Gefühle für ein Date.
    Als die pensionierte Kriminalkommissarin Alice Gerber von AMOR erfährt, sieht sie sofort Parallelen zu einem ihrer ersten Fälle als Vorgesetzte im Jahr 1986, bei dem es um eine Partnervermittlung namens Cupido ging. Der damalige Mörder wurde gefasst. Oder war es doch nicht der richtige? Alice nimmt Kontakt zu Liv auf, und gemeinsam wollen sie den Fall aufklären.
    Liv ist eine vielschichtige Person. Sie hat viele Jahre mit verschiedenen Identitäten gearbeitet. Nun muss sie eine ganz andere Rolle spielen, was ihr anfangs etwas schwerfällt. Zudem hat sie mit ihrer persönlichen Geschichte zu kämpfen. Vor vielen Jahren ist ihre kleine Schwester verschwunden, die sie immer noch sucht. Sie ist eine mutige und kämpferische Person, die sich nicht unterkriegen lässt.
    Auch Alice hatte es damals als eine der ersten Frauen in einer Führungsposition bei der Polizei nicht leicht. Was sie im Nachhinein alles herausfindet, ist furchtbar.
    Durch den Perspektivwechsel vom Cupido-Fall im Jahr 1986 zur Gegenwart von Liv und Alice sowie die kurzen Kapitel wird die Spannung durchgehend aufrechterhalten. In jeder Zeit gibt es viele überraschende Wendungen und falsche Fährten. Das Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite und ist einfach großartig.

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    ASIN/ISBN: 9783426524893

    „Mord auf Vlieland“ ist der erste Teil der Holland-Krimi-Reihe mit Griet Gerritsen.
    Griet wurde wegen Fehler bei ihrem letzten Europol-Einsatz, bei dem ein Beamten getötet wurde, nahegelegt, sich auf eine neue Stelle als Mordermittlerin in Friesland zu bewerben. Durch Beziehungen von ganz oben tritt sie nun ihren ersten Arbeitstag an. Ihr Chef ist natürlich nicht begeistert, betraut sie aber gleich mit dem Fall eines Toten, der auf einer Sandbank in einem Schiffswrack auf Vlieland gefunden wurde. Ihr Team besteht aus dem gemütlichen Mittvierziger Pieter de Vries, der seinen Schreibtisch anscheinend seit Jahren nicht verlassen hat, und der übermotivierten Noemi Bogaard, Anfang zwanzig. Griet ahnt, dass es sich um einen Test handelt, da anscheinend niemand mit ihren beiden Teamkollegen zusammenarbeiten will.
    Bei dem Toten handelt es sich um den sehr beliebten und anerkannten Hotelier Vincent Bakker. Vor Ort bekommen sie Unterstützung durch den attraktiven Insel-Polizeichef Henk van der Waal, da die Insulaner Fremden gegenüber sehr verschwiegen sind. Doch je tiefer sie in die Ermittlungen einsteigen, desto mehr dunkle Geheimnisse kommen ans Licht.
    Griet weiß, dass sie den Fall nicht vermasseln darf, doch dann passieren unvorhersehbare Dinge, die sie zu einer eigenmächtigen Entscheidung zwingen.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und zügig lesbar. Es kommen viele niederländische Begriffe vor, deren Bedeutung man sich denken kann bzw. die auch übersetzt werden.
    Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Griet ist mir sehr sympathisch. Sie hatte es in den letzten Jahren nicht leicht. Bei einem Einsatz hat sie ihren Freund und Partner verloren und wurde selbst schwer verletzt. Aber sie hat sich wieder aufgerappelt. Mit ihren beiden Partnern in dem neuen Fall hat sie es anfangs schon etwas schwer. Pieter hat die letzten Jahre Cold Cases mehr oder weniger bearbeitet und ist ziemlich träge. Das Küken Naomi ist voller Tatendrang und missachtet schon mal die Vorschriften. Auch als Neuling bei der Polizei sollte sie diese kennen und nicht mit ihrem eigenmächtigen Verhalten die Ermittlungen gefährden. Pieter hingegen hat sich zu einem tollen Kollegen entwickelt, dem am Ende der Außendienst sogar Spaß macht.
    Ebenfalls ist die charmante Atmosphäre der Insel mit ihren malerischen Stränden und der rauen Natur sehr gut eingefangen, trotzdem gleichzeitig ein fesselnder Kriminalfall im Mittelpunkt steht.
    Auch das Cover passt zur Handlung, ist düster und wirkt nordisch rau.
    Insgesamt ist „Mord auf Vlieland“ ein gelungener Krimi, der sowohl Spannung als auch eine Prise nordische Gelassenheit bietet. Die Kombination aus einer packenden Handlung, unterschiedlichen Charakteren und der wunderschönen Kulisse der Insel macht das Buch zu einem echten Lesevergnügen.

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    ASIN/ISBN: B0DKYWXS7P

    „Ludwigshöh & Elwetritsch“ ist der 3 Teil der Reihe um Kommissar Bleibier.
    Nach der Restaurierung der Villa Ludwigshöhe lädt die Landesregierung zu einem Kostümball, wie er zu Zeiten König Ludwigs I. üblich war, ein. Auch der Ministerpräsident wird erwartet. Doch dann kommt es zu einem Zwischenfall, an dem Kommissar Bleibier nicht ganz unschuldig ist. Damit liefert er seinem Vorgesetzten Futter für die angedrohte Schließung der Polizeiwache in Grumberg. Obwohl er suspendiert wurde und Hausverbot für die Villa hat, zieht es ihn wie magisch dorthin. Irgendetwas geht da vor, und er will herausfinden, was es ist. Dank der vielen und besonderen Fähigkeiten seiner Elwetritsch gelingt es Bleibier, das Geheimnis zu lüften und damit groß gefeiert zu werden.
    Die Geschichte verbindet lokale Legenden, humorvolle Anekdoten und eine Prise Mystik. Die Charaktere sind doch sehr speziell. Bleibier bangt um seine Polizeistation und tut alles, um sie zu erhalten, auch mit sehr unkonventionellen Mitteln. Sein einziger Kollege Manfred Blümlein ist etwas behäbig und begriffsstutzig. Er glaubt alles, was Bleibier ihm erzählt. Am lustigsten dabei ist die „Andacawwa“- Mission.
    Es gab ziemlich viel Dialekt, wovon ich nicht alles verstanden habe.
    Zunächst hat mich das sehr schöne Cover zum Lesen animiert. Man muss sich jedoch auf die Geschichte einlassen, da man ansonsten an der Handlung zweifelt. Mir ist das anfangs etwas schwergefallen, als ich von einem unersättlichen Sagenwesen gelesen habe, das nur für Bleibier sichtbar ist und ihm am Hacken hängt. Nach und nach fand ich die Tritsch aber ganz niedlich – jedenfalls, wenn sie genug Alkohol und Essen hatte.
    Insgesamt war es ein amüsantes und unterhaltsames Buch.

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    ASIN/ISBN: B0DX1LW696

    Regelmäßig treffen sich vier Damen und Derk zum Stricken und Klönen. Doch dieses Mal kommt Connie, die Inhaberin des Wollladens, nicht. Als alle in Derks Oldtimer losfahren, um sie zu suchen, finden sie sie tot in ihrem Laden, ganz offensichtlich ermordet. Derk, als ehemaliger Kriminalkommissar, weiß, was zu tun ist und leitet alles in die Wege. Als Oberkommissarin trifft seine Tochter Pauline am Tatort ein.
    Für Derk ist es nicht einfach, ihn juckt es in den Fingern und er würde gerne ermitteln. Aber er ist im Ruhestand und will seiner Tochter nicht in die Quere kommen. Das lässt sich natürlich nicht vermeiden. Schon gar nicht, wenn man die vier Damen vom Strickclub um sich hat, die alle auf ihn einreden und auch selbst versuchen, etwas herauszufinden. Letztendlich sind sie dann doch eine große Hilfe bei der Lösung des Falls.
    Es ist ein schöner, humorvoller Krimi in einem bezaubernden Ambiente mit sehr verschiedenen, authentisch dargestellten Charakteren. Zusammen harmonieren sie wunderbar und Derk fühlt sich wie der Hahn im Korb. Seine Strickarbeiten sind zwar nicht vorzeigbar, aber er hat einen sehr persönlichen Grund, bei den Treffen dabei zu sein. Ihn mag ich sehr. Er ist sehr agil und betreibt einen kleinen Gnadenhof auf seinem Grundstück.
    Josefas Briefe an ihren toten Mann fand ich sehr emotional.
    Der Schreibstil ist locker und leicht, sodass man sich mitten in der Handlung mit ihrem norddeutschen Charme fühlt. Die bildhaften Beschreibungen der Umgebung lassen die Kälte und den Wind förmlich spüren, was das Leseerlebnis umso intensiver macht.
    Ich hoffe, der Strickclub kann noch lange in voller Besetzung ermitteln.
    Auch das Cover ist toll und passt zur Gegend, natürlich darf auch ein Schaf nicht fehlen.

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    ASIN/ISBN: B0F1YC6Z4H

    „Spur ins Dunkel“ ist der 5. Teil der Küstenmord-Reihe.
    Vanessa wacht orientierungs- und erinnerungslos in einem dunklen Raum auf, sie weiß nicht, wie lange sie schon dort ist oder was mit ihr geschehen soll.
    Ihre Freundin Luisa, die sich sich nach einem längeren Auslandsaufenthalt mit ihr verabredet hat, ist verwundert, dass Vanessa nicht kommt und nicht zu erreichen ist, obwohl sie nie unpünktlich und immer zuverlässig ist. Luisa gibt eine Vermisstenanzeige auf, die bei den Kommissaren Katja Greve und Daniel Kowalski landet. Da sie gerade keinen Mordfall bearbeiten, gehen sie der Anzeige nach und verfolgen jede kleine Spur. Dann wird eine schwer verletzte Frau gefunden. Doch ist es Vanessa?
    Die Kripo Kiel und Fallanalytiker werden eingeschaltet, und die Suche nach dem Täter nimmt Fahrt auf.
    Für Katja ist es ein schwieriger Fall. Alles erinnert sie an eine vermisste Schülerin vor vielen Jahren, die sie kannte. Diese ist nie wieder aufgetaucht.
    Der Schreibstil ist sehr gut und rasant. Durch die kurzen Kapitel wird die Spannung konstant gehalten. Zu Beginn wechseln die Perspektiven zwischen den aktuellen Handlungen und Vanessas Gefangenschaft. Gerade diese ist sehr bedrückend und beängstigend beschrieben. Man spürt regelrecht ihre Angst, ihre Schmerzen und ihre Hoffnung, doch noch zu entkommen. Ebenso düster, emotional und super spannend ist das Ende.
    Die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Katja und Daniel könnten nicht unterschiedlicher sein. Sie ist unruhig, energievoll und unkonventionell. Daniel dagegen ist eher der Ruhepol, er denkt erst und handelt dann. Dadurch sind sie ein eingespieltes Team und auch gute Freunde geworden.
    Die Autorin versteht es, eine düstere Atmosphäre zu schaffen, die von der ersten Seite an fesselt und die Spannung bis zum Schluss aufrechterhält. Dazu passt auch das düstere und geheimnisvolle Cover.

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    ASIN/ISBN: B0DY83452G

    „Frau Appeldorn und der tote Kapitän“ ist der 3. Fall der Reihe.
    Als Frau Appeldorn mit ihrem roten Hut den charmanten und gutaussehenden Kapitän im Ruhestand Arne Carlsen kennenlernt, ist sie hin und weg. Sie denkt darüber nach, ihr Leben mit ihm zu teilen. Doch dann wird er ermordet, kehrt von einem Besuch in seiner alten Heimat nicht zurück.
    Nach dem ersten Schock macht sich Frau Appeldorn mit Hilfe ihres grummeligen Nachbarn Herrn Büyüktürk vom Rheinland aus auf den Weg nach Niendorf an die Ostsee. Dort beginnen die beiden zu ermitteln, lernen mehr vom Leben des Kapitäns kennen, ebenso seine Familie und Freunde. Nach ersten Erkundigungen steht für sie bereits eine Verdächtige fest, die natürlich alles abstreitet. Also geht die Spurensuche weiter, die sie in ein Netz aus Lügen führen.
    Bei ihren Ermittlungen geht Frau Appeldorn sehr rigoros und verbissen vor, stellt direkte Fragen und ist überzeugend in ihrer Argumentation. Dagegen hat auch Herr Büyüktürk keine Chance. Der würde lieber die Sonne, den Strand und das Meer genießen, wird aber von Frau Appeldorn immer wieder angetrieben. Die Interaktionen mit den anderen Charakteren sind lebendig und oft humorvoll, was der Geschichte eine angenehme Leichtigkeit verleiht.
    Obwohl ich ihren Antrieb verstehen kann, ist sie mir nicht wirklich sympathisch. Bei den sehr wenigen Ausflügen mit einem anderen Paar wirkt sie desinteressiert und unfreundlich. Aber diese verschiedenen Charaktere machen ja die Handlung aus. Auch die anderen Personen sind gut beschrieben mit ihrer nordischen Schweigsamkeit oder dem hessischen Frohsinn.
    Eigentlich ist es die traurige Geschichte einer späten noch im Keim steckenden Liebe, die genauso schnell endet, wie sie begann.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig, die Handlung spannend und auch amüsant.
    Das Cover ist sehr schön. Der Leuchtturm und die Dünen lassen eher Urlaubsstimmung aufkommen. Auch Frau Appeldorns Markenzeichen, ihr roter Hut, darf nicht fehlen. Mit dem trotzt sie Wind und Wetter.

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    ASIN/ISBN: B0D8BL3GGB

    „Schöner Schein“ von Gabi Jacobi ist der 2. Teil mit Neele Eriksson.
    Auf Sylt wird eine Leiche im Kofferraum ihres Autos gefunden. Schnell ist klar, dass die Tote Ferienhäuser für reiche Urlauber gereinigt und auch darin übernachtet hat, wenn sie leer standen, um die Miete zu sparen. Für die Ermittlungen ist Neele Eriksson wieder auf die Insel gekommen. Sie und ihre Kollegen befragen die Ferienhausbesitzer und stoßen dabei immer wieder auf Lügen, sodass es viele Verdächtige gibt. All das zieht sich etwas lang und zäh dahin, ohne, dass etwas Spannendes passiert.
    Außer von Neele erfährt man von den anderen Ermittlern kaum etwas Persönliches, ihre Charaktere bleiben größtenteils im Dunkeln. Nur Neele steht im Vordergrund. Sie ist auf Sylt aufgewachsen, hat ständig Ärger mit ihrer Familie und der ist noch schlimmer geworden, seit sie das Haus von ihrer Oma überschrieben bekommen hat. Ich finde die Familie ganz furchtbar und es ist erstaunlich, dass Neele überhaupt noch Kontakt zu ihr hat. Positiv ist, dass Neele und ihre Oma sich so gut verstehen. Auch ihre lockere Beziehung zu Mats ist nicht einfach, da Neele inzwischen mehr über ihn erfahren hat und noch nicht weiß, wie sie damit umgehen soll.
    Das Buch liest sich ganz gut und die Handlung ist auch schlüssig, aber es zog sich doch ziemlich in die Länge und mir fehlte die Spannung. Das Cover gefällt mir.

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    ASIN/ISBN: 9783981880625

    „Tote Bosse singen nicht“ ist der 4. Fall für Biene Hagen.
    Biene Hagen muss ihre Detektei am Laufen halten. Dafür zwängt sie sich sogar in schicke Klamotten, um an einem Event teilzunehmen, wo sie eventuell neue Klienten akquirieren kann. Dabei erhält sie Informationen, die mit dem Unfalltod ihrer Eltern vor vielen Jahren zusammenhängen könnten. Als sie den Hinweisen nachgeht, werden die Zeugen ermordet und auch ihr Leben scheint bedroht zu sein. Ausgerechnet jetzt hat sie Streit mit ihrem Freund Jochen, ihr Partner Jargo soll zu seiner Familie nach Argentinien zurück und sogar ihre Oma will verreisen. Aber in ihrer eigenen chaotischen Art und Weise kriegt sie am Ende alles in den Griff.
    Für mich war es das erste Biene-Buch und ich musste mich erst an sie gewöhnen. Sie geht schon eigenartige und eigensinnige Wege, um an ihr Ziel zu kommen, teilweise auch ohne Rücksicht auf Verluste. Einige Szenen sind schon arg überzogen dargestellt, sorgten aber trotzdem für ein Schmunzeln bei mir. Man kann Biene einfach nicht böse sein. Auch die anderen Charaktere sind authentisch beschrieben. Ihr Partner Jargo ist ebenso sympathisch dargestellt wie ihr Freund Jochen, der Polizist ist und Probleme mit Bienes Beruf bzw. Berufung als Privatdetektivin hat, da er auch von seinen Kollegen damit aufgezogen wird. Trotzdem ist er immer für sie da. Aber auch ihre Oma finde ich toll. Sie hat gerne Leute um sich, die sie geschmackvoll bewirtet. Und was Oma und ihr Freund Karl so treiben, erfährt Biene auch recht ausführlich.
    Insgesamt war es eine rasante, spannende und amüsante Geschichte, die mir gut gefallen hat.

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    B0DKYXPG3G

    „Dünenkutter“ von Joost Jensen ist der 1. Teil der Villa Kutterbunt-Reihe.
    Der bekannte Schönheitschirurg Alexander Gerber plant in den Borkumer Dünen ein großes Bauprojekt. Dafür soll der Kutter „Villa Kutterbunt“, in dem die Journalistin Fenna Kruskopp und ihre zahme Möwe Ziepeltriene leben, weichen. Dagegen demonstriert Fenna mit einigen Inselbewohnern. Sie schleicht sich sogar auf eine Promiparty, bei der der Vertrag unterschrieben werden soll. Doch bevor es soweit ist, stirbt Gerber. Vor Ort ist nicht nur Fenna, sondern auch ihre Schwester Emilia, die das Projekt unterstützt und sich dadurch mehr Gäste für ihr Restaurant erhofft. Jonas, der nicht nur der Polizist, sondern auch noch der Bruder der beiden Frauen ist, muss Fenna festnehmen. Als ob das nicht schon genug wäre, bekommt er am nächsten Tag auch noch einen jungen Schnösel vorgesetzt, der den Fall bearbeiten soll. Im Gegensatz zu ihm, der sich völlig auf Fenna eingeschossen hat, ermittelt ihre Familie in verschiedene Richtungen und findet somit auch mehr heraus.
    Die Familienverhältnisse bei den Kruskopps sind nicht einfach. Wenn es gegen Jonas geht, verstehen sich seine Frau Stine, Fenna und Emilia prima. Ansonsten verteidigen sie ihre eigenen Meinungen sehr vehement. Jonas tut mir wirklich leid, er kann sich nicht mal gegen seine eigene Frau mit ihrem Diät- und Meditationswahn durchsetzen, geschweige denn gegen alle drei Frauen und seinen Vorgesetzten.
    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und authentisch beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Die bildhaften Beschreibungen der Landschaft und der maritimen Elemente lassen die Szenen lebendig werden und ziehen einen direkt ins Geschehen.
    Einerseits hat mich das Buch sehr amüsiert, andererseits hat es mich aufgeregt, sowohl was das Bauprojekt betrifft, das ohne Rücksicht auf die Natur durchgesetzt werden sollte, als auch was die Kruskopp-Familie betrifft. Sicher ist Jonas nicht der fähigste Polizist, aber so einen Umgang in der eigenen Familie hat er auch nicht verdient.
    Aber alles zusammen macht auch die tolle Handlung des Buches aus und es hat mir sehr gut gefallen.
    Das Cover ist sehr schön und lässt eher an Urlaub als an Mord denken.

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    ASIN/ISBN: B0F295ZG64

    „Windiges Grab“ ist der 7. Teil der Reihe Zwischen Mord und Ostsee und der erste von Nele Bruun geschriebene.

    Eigentlich sollte auf dem Leuchtturm Falshöft an der Flensburger Förde eine Hochzeit stattfinden. Doch stattdessen wird der Standesbeamte Ole Hansen tot aufgefunden, erschossen mit einer historischen Waffe. Die Kriminalhauptkommissare Birte Lohse und Rainer Speckmann übernehmen die Ermittlungen. Der Tote war allseits beliebt und hatte offenbar keine Feinde. Doch nach einem weiteren Mord graben die Ermittler tiefer, verfolgen neue Spuren, die sie in verschiedene Richtungen führen. Denn die beiden Toten hatten ein gemeinsames Hobby.

    Es war ein spannendes, gut geschriebenes Buch mit authentisch beschriebenen Protagonisten, die es hier nicht nur mit Mord zu tun bekommen.

    Die beiden Hauptakteure Birte und Rainer sind nicht nur ein Ermittler- sondern auch ein Ehepaar, was eher ungewöhnlich ist. Ihre Charaktere sind sehr verschieden. Rainer ist ungeduldig und impulsiv. Birte dagegen agiert eher ruhig und strategisch überlegt. Aber dadurch ergänzen sie sich auch gut. Die Kommunikation der beiden fand ich höchst amüsant, wenn es mal nicht um Mord ging.

    Auch die anderen Personen sind vielschichtig und authentisch dargestellt, was es leicht macht, sich mit ihnen zu identifizieren. Die Handlung ist gut durchdacht und voller unerwarteter Wendungen, die den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrechterhalten und zu einem dramatischen Ende führen.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich auf weitere Teile der Reihe.

    Auch das Cover gefällt mir und passt gut zu den vorherigen Büchern.

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    ASIN/ISBN: B0F44Y972N

    „Klimaalarm“ ist der 5. Fall der Senioren-Soko.
    Als Elfriede Greismann ihren Freunden in der Seniorenresidenz erzählt, dass sie und ihre Tochter ein Reh angefahren, aber dann eine tote Frau gefunden haben, sind die anderen wieder voll in ihrem Element, aktivieren ihre Soko und wollen herausfinden, was passiert ist. Die Tote gehörte zu den Klimaaktivisten, die sich erst kürzlich wieder auf die Straße geklebt hatten. Elfriede macht sich Sorgen um ihre Enkelin Tanja, die auch zu dieser Gruppe gehört.
    In ihrem eigenen langsamen Tempo gehen sie die Sache an. Sie hören sich um, sammeln Informationen und machen sich auf die Suche nach Verdächtigen, um sie zu befragen. Erstaunlicherweise bekommen sie auch meistens Auskunft. Doch nach und nach wird die Situation immer brenzliger und gefährlicher.
    Die Soko ist eine ganz bunt zusammengewürfelte Truppe. Jeder hat seine eigenen Gebrechen und Wehwehchen, was sie aber nicht vom Ermitteln abhält.
    Die einzelnen Charaktere sind sehr gut dargestellt. Besonders Bruno und Elfriede sind ein süßes Pärchen. Sie haben einen sehr liebevollen Umgang und können nicht lange sauer auf den anderen sein. Obwohl ich Elfriede oft etwas anmaßend empfinde. Anton ist oft belehrend und manchmal verletzend direkt. Und Gerda fallen wiedermal die Zähne fast ins Grab. Sie halten zusammen und achten aufeinander.
    Ich habe mich wieder köstlich amüsiert. Das Buch greift auch die aktuelle Thematik der Klimaschützer auf und wie mit ihnen teilweise umgegangen wird. Schön finde ich, dass hauptsächlich Elfriede Verständnis dafür aufbringt und einem Autofahrer so richtig ihre Meinung sagt.
    Hoffentlich können die Mitglieder der Soko noch viele Fälle lösen und finden vielleicht sogar Verstärkung unter den anderen Heimbewohnern. Ich würde mich jedenfalls freuen.
    Das Cover gefällt mir wieder sehr gut und passt zu den anderen Teilen der Reihe.

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    ASIN/ISBN: B0DM9BKRVN

    „Mordseemusik“ ist der 6. Teil der Borkum-Krimireihe.
    Caro freut sich auf ihren Auftritt im Chor zusammen mit dem beliebten Schlagerstar Pablo Lavega im Musikpavillon am Strand. Die Stimmung unter den Gästen ist gut, alle feiern und singen mit. Bis der Star tot umfällt. Da Caro alles hautnah miterlebt hat, nimmt sie die Ermittlungen gleich in die eigenen Hände, wobei ihr Jan Akkermann, ihr Partner in kriminalistischen Angelegenheiten, wieder beisteht.
    In ihrer eigenen Art und Weise bekommt Caro von vielen Befragten bereitwillig Auskunft. Es stellt sich heraus, dass Lavega eigentlich ein ganz anderer Mensch war, was nur die Einheimischen wussten. Daher gibt es viele abservierte und eifersüchtige Frauen und einige gehörnte und verlassene Ehemänner und somit viele Verdächtige. Da sie ab und zu noch arbeiten muss, findet Jan auch einiges heraus, was er bei einem sehr teuren Abendessen mit Caro auswerten möchte. Außerdem hat er ihr noch etwas Wichtiges mitzuteilen.
    Die beiden verfolgen immer wieder neue Spuren, die teilweise auch in die Vergangenheit führen. Die beiden gehen immer neuen Spuren nach, die teilweise auch in die Vergangenheit führen.
    Die Charaktere sind lebendig und gut ausgearbeitet. Caro ist meistens sehr direkt mit ihren Fragen, kann aber auch sensibel sein. Sie kann gut kombinieren und findet schnell Zusammenhänge. Nur wenn es um ihr Privatleben geht, ist sie begriffsstutzig oder will den Tatsachen einfach nicht ins Auge sehen. Schön ist es auch, wie sie mit ihrem Sohn Justus und ihrem Schwiegervater zusammenlebt und sich alle sehr gut verstehen. Sogar der Teenager-Sohn ist sympathisch und humorvoll.
    Die Handlung ist gut strukturiert und hält einige unerwartete Wendungen bereit. Kein Wunder, dass mich das Ende dann doch überrascht hat. Der Schreibstil ist sehr angenehm und locker und auch die Atmosphäre wird gut eingefangen. Das Buch ist eine gute Mischung aus Spannung und Humor und hat mir sehr gut gefallen.
    Das Cover passt sehr gut zu den Vorgängern und zur aktuellen Handlung, die Möwe bei jedem neuen Kapitel finde ich toll.

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    ASIN/ISBN: B0DKYNZJKG

    Im Hüpfburgparadies in Jesolo Pineta wird ein Toter gefunden. Dabei handelt es sich um Gustaf Görlitz, einem bekannten Künstler und Star der diesjährigen Kunstbiennale in Venedig. Commissario Viallo nimmt die Ermittlungen auf. An seiner Seite die ehemalige Miss Jesolo Ambra Santoro, die jetzt als Reporterin beim Lokalsender arbeitet. Schnell wird klar, dass der Tote einige Geheimnisse hatte, die bisher noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen sind. Doch dank Ambra wird sich das schnell ändern. Sie steht mächtig unter Druck, um eine gute Story abzuliefern. Damit will sie beweisen, dass sie außer schön zu sein auch eine gute Reporterin ist. Hilfreich dabei ist auch, dass sie den zweiten Toten selbst findet. Dieser bewegte sich ebenfalls sehr aktiv in der Kunstszene. Ambra sucht und findet Kontaktpersonen, befragt sie und kommt nach und nach den vielen Geheimnissen der beiden Toten auf die Spur.
    Arrivederci Jesolo ist ein guter und interessanter Krimi, der die Leser in die lebendige und charmante Welt des italienischen Küstenortes Jesolo und in die falsche Welt der Kunstszene entführt.
    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und vielschichtig. Ambra war mir sehr sympathisch. Obwohl sie unter Zeitdruck steht, war sie nicht extrem aufdringlich bei ihren Befragungen, die oft einfache und angenehme Gespräche waren. Mit Commissario Viallo verbindet sie nicht nur berufliches Interesse, sie sind auch privat sehr eng befreundet – oder auch mehr, was ein großer Vorteil für Ambra ist.
    Auch Lokalkolorit fehlt nicht. Die Autorin schafft es, die Atmosphäre von Jesolo und Venedig eindrucksvoll einzufangen, von den sonnendurchfluteten Stränden bis hin zu den geschäftigen Cafés und dem pulsierenden Nachtleben. Die Beschreibungen lassen die italienische Lebensfreude förmlich spüren. Das Urlaubsgefühl schlägt sich auch in dem sehr schönen Cover wider, was nicht an Mord und Totschlag denken lässt.

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    Um über den Verlust ihrer Schwester Jette hinwegzukommen, verbringt Kommissarin Lena Funk ihre Zeit als Umweltpraktikantin auf einer Vogelinsel. Jette wurde vom Gezeitenmörder entführt und ermordet. Er wurde nicht gefasst. Als an der Insel eine Leiche mit Gegenständen des Gezeitenmörders angespült wird, kehrt Lena zurück um die Ermittlungen wieder aufzunehmen. Ihr fällt auf, dass sich die Menschen um sie herum anders verhalten. Ihr bester Freund Mickel und ihr Vorgesetzter Bruns sind sehr verständnisvoll und wollen ihr helfen. Doch dann wacht sie in einer Klinik auf, weil sie sich alles nur eingebildet hat. Mit Hilfe von Hypnose soll sie ihre Erinnerungen wiederfinden. Die Ärztin wirkt alles andere als kompetent, doch Lena hat keine Wahl, um wieder entlassen zu werden. Doch auch danach weiß sie nicht, was Realität oder Einbildung ist und wem sie trauen kann. Immer wieder hat sie verstörende Flashbacks, die sie für die Realität hält.
    Mit Hilfe ihrer engsten Freunde kommt sie den Dingen langsam auf die Spur. Doch diese sind noch viel schlimmer als gedacht.
    Das Buch ist sehr verwirrend, verstörend und beängstigend, aber auch emotional. Es spielt auf verschiedenen Zeitebenen und aus unterschiedlichen Perspektiven. Doch meistens in der Gegenwart. Dabei wusste ich auch die meiste Zeit nicht, was wahr ist und was nicht. Erst nach und nach werden Zusammenhänge klar und es kommt zu einem dramatischen Ende. Die Auflösung war schon erschreckend und ich kann mir vorstellen, dass das Vorgehen leider auch schon Realität ist.
    Es ist sicher kein Buch für zwischendurch, man muss schon aufpassen, den Faden nicht zu verlieren. Immer wieder kam es zu neuen Irritationen und Wendungen. Der Schreibstil ist sehr rasant und mitreißend.
    Die Charaktere sind vielschichtig, mit ihren Beziehungen zueinander oder auch gegeneinander, dargestellt. Gerade Lena empfand ich als eine komplizierte Person. Sie ist rastlos, ungeduldig, oft ungerecht, ignoriert Anweisungen. Aber sie befindet sich auch in einer Ausnahmesituation. Ihr Leben war nicht einfach. Sie stand immer im Schatten ihrer hochintelligenten Schwester, für die alles getan wurde, von ihrem Vater wurde Lena immer abgelehnt. Doch sie hat auch gute Freunde aus der Zeit mit ihrer Rock-Band.
    Ich kannte bisher nur die Havel-Krimis, in denen es etwas ruhiger, aber trotzdem spannend, zugeht. Daher bin ich von diesem Buch doch angenehm überrascht.
    Auch von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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    ASIN/ISBN: B0DTTNY4BF

    „Espresso mit Schuss“ ist der zweite Fall für Bianca Rossi.
    Carabinieri-Marescialla Bianca Rossi aus Verona wird erneut nach Malcesine gerufen. Dort wurde Ramona Desideri, die Juniorchefin einer Kaffeerösterei, tot aufgefunden. Sie war sehr beliebt und hatte offenbar keine Feinde. Alle Verdächtigen scheinen ein Alibi zu haben, sodass sich die Ermittlungen schwierig gestalten. Kurz darauf stirbt auch noch ihr Vater. Nun gerät wieder Ramonas marokkanischer Ehemann in Verdacht, doch auch er hat ein Alibi.
    Neben den Ermittlungen hat Bianca auch noch mit ihren persönlichen Problemen zu kämpfen, an die sie in Malcesine erinnert wird. Obwohl sie weiß, dass ihr Ex-Mann mit einer Fußfessel ausgestattet weit weg von ihr ist, sieht sie ihn überall. Immer mehr verdichtet sich der Verdacht, dass er doch vor Ort ist. Zum Glück hat sich das Verhältnis zu den örtlichen Polizisten, mit denen sie zusammenarbeitet, seit ihrem letzten Fall sehr verbessert und sie sind sehr um ihre Sicherheit besorgt.
    Trotz der Ermittlungen kann Bianca auch manchmal das Urlaubsflair am Gardasee, einige Sehenswürdigkeiten und das gute Essen genießen. Man kann förmlich den Kaffee riechen und den Limoncello schmecken.
    Das Buch hat mir sehr gefallen. Es ist eine gelungene Mischung aus Urlaubsfeeling, Spannung und Angst. Denn die hat Bianca inzwischen.
    Die Charaktere und auch die Handlungsorte sind authentisch und charmant beschrieben. Da ich schon vor Ort war, ist es eine gute Auffrischung meiner Erinnerungen. Der Schreibstil ist locker und flüssig.
    Das schöne Cover lässt nicht vermuten, dass es sich um einen Krimi handelt.

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    ASIN/ISBN: 9782496716092

    „Signalrot“ ist der erste Teil der Tara-Kronberg-Reihe.
    Nach einer längeren Auszeit im Kloster kehrt Kriminalhauptkommissarin Tara Kronberg auf Drängen des Polizeioberrates wieder in den Dienst des LKA zurück. Nach dem Fund einer Frauenleiche mit abgetrennten Füßen soll sie die neu gegründete Sondereinheit Signalrot leiten, die auf extrem brutale Serienverbrechen spezialisiert ist, allerdings nur, um die Ermittlungsarbeit des K11 unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Brenner zu bewerten.
    Ihre Sondereinheit besteht nur aus ihr und Gabriel Schneider und befindet sich in einem fensterlosen Abstellraum. Schnell arbeitet sich Tara in den Fall ein und es bleibt nicht bei ihrem Beobachtungsposten. Immer wieder stößt sie auf neue Zusammenhänge. Da eine wirkliche Zusammenarbeit mit Brenner nicht möglich ist, ermittelt sie allein, was sie immer wieder in brisante Situationen bringt.
    Das Buch ist durchgehend sehr spannend, auch wegen der Perspektivwechsel, mit grausamen Szenen und einem überraschenden Ende. Es gibt immer wieder neue Wendungen und man wird als Leser wiederholt in die Irre geführt.
    Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch dargestellt. Tara ist eine selbstbewusste und willensstarke Persönlichkeit, die persönliche Schicksalsschläge hinnehmen musste, sich aber nicht unterkriegen lässt.
    Gabriel Schneider konnte ich anfangs nicht gut einschätzen. Er hat eine beeindruckende Karriere hinter sich, ist sehr sympathisch, freundlich und engagiert in Recherchen, aber nicht außendiensttauglich und schiebt Dienst nach Vorschrift. Man lernt ihn aber noch besser kennen.
    Der Schreibstil ist gewohnt fesselnd, mit kurzen Kapiteln, die die Spannung aufrechterhalten und sogar noch steigern. Durch die bildhaften Beschreibungen wird die Grausamkeit des Täters noch verstärkt.
    Elias Haller ist mit diesem Thriller ein großartiger und spannender Auftakt der neuen Reihe um Tara Kronberg gelungen.

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    ASIN/ISBN: B0DKYNYFG1

    „Bachrauschen“ ist der 13. Schwarzwald-Krimi mit Kriminalhauptkommissar Oskar Lindt. Für mich ist es das erste Buch dieser Reihe.
    Adelheid Kramer aus Freudenstadt liegt tot im Bach. Es wird von Mord ausgegangen und ein Verdächtiger ist schnell ermittelt. Nun müssen die Kommissare aus Karlsruhe noch stichfeste Beweise gegen ihn finden. Zuerst wird im Umfeld der Toten ermittelt, die sehr zurückgezogen lebte, aber einen Bezug zu Karlsruhe hat. Nachdem es zwei weitere Tote gibt, wächst der Druck auf Oskar Lindt und sein Team. Denn aufgrund der bevorstehenden Gartenschau muss der Fall schnell geklärt werden, damit die Touristen nicht verschreckt werden.
    Da es für mich das erste Buch der Reihe war, habe ich die Charaktere nur auf Dienstebene kennengelernt. Oskar Lindt war mir sympathisch. Er ist ein Genussmensch, liebt gutes Essen und die Natur. Er hat ein gutes Verhältnis zu seinem eigenen und auch zum Freudenstadter Team.
    Der Fall selbst zieht sich ziemlich in die Länge. Das gesamte erste Kapitel befasst sich über mehrere Seiten mit der Vernehmung eines Verdächtigen. Diese wird mit sehr kurzen Sätzen mit vielen, auch sinnlosen, sich wiederholenden Fragen geführt. Die Taten selbst waren zwar grausam, aber dazwischen passierte nicht viel. Man lernt die Gegend etwas kennen und die kulinarischen Spezialitäten. Auch über historische Gegebenheiten wird ausführlich berichtet.
    Insgesamt ist es ein ruhiger Krimi mit einem gemütlichen und entspannten Kommissar. Das Buch war zwar unterhaltsam, aber bis auf die Morde wenig spannend. Am Ende wird es noch etwas rasanter mit überraschendem Ausgang.
    Das Cover finde ich sehr schön.

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    ASIN/ISBN: B0DX76XMPZ

    „Schwedenhass“ ist der zweite Fall für Lena Wallin und Marten Henriksson.
    Nach einem Konzert in der Kirche von Vimmerby wird ein schwerverletzter Mann gefunden, der wenig später im Krankenhaus stirbt. Der Tote ist Ole Jansson, ein sehr aktives Mitglied im Gemeinderat und anderen Vereinen. Schnell wird klar, dass es kein Unfall war. Marten, der Polizeichef von Vimmerby, und seine Ex-Frau Lena von der Mordkommission Västervik nehmen die Ermittlungen auf. Bei den Befragungen gibt es recht widersprüchliche Aussagen. Es dauert eine Weile, bis sich die beiden ein Bild von Ole machen können. Aber es ergeben sich nach und nach immer neue Hinweise, die bis in Martens Familie reichen. Marten und Lena geraten von allen Seiten unter Druck. Alle mauern, auch seine eigene Familie.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Sehr gelungen finde ich die Perspektivwechsel zwischen Lena und Marten. Dadurch erlebt man die jeweiligen Ermittlungen hautnah mit. Auch das Privatleben der beiden kommt nicht zu kurz, ist aber auch nicht vordergründig dargestellt. Inzwischen können beide wieder gut zusammenarbeiten, was im ersten Buch nicht unbedingt so war, da die Trennung gerade bei Marten noch tiefe Wunden hinterlassen hatte.
    Marten mag ich sehr. Er ist ein guter Vorgesetzter und mit seiner ruhigen und souveränen Art kommt er bei den Verdächtigen meistens weiter. Oft plagen ihn aber auch Selbstzweifel und wie es weitergeht, falls er seinen vorübergehenden Posten als Polizeichef nicht behält. Lena ist eher ungestüm und unruhig. Die beiden ergänzen sich gut.
    Die Charaktere sind lebendig und gut ausgearbeitet, was es leicht macht, sich mit ihren Gedanken und Gefühlen zu identifizieren. Ebenfalls ist die Atmosphäre, die teilweise sehr aufgeladen ist, gut eingefangen. Die Kapitel sind kurz und der Schreibstil angenehm, wodurch das Lesetempo gut beibehalten werden kann.
    Das Buch hat mich gut unterhalten und auch das düstere Cover passt gut zur Handlung und gefällt mir.

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    ASIN/ISBN: 9783453442504

    „Brennendes Watt“ ist der dritte Fall für Jaspari und van Loon.
    Als auf Borkum eine Leiche angespült wird, die als der Niederländer Luuk Rand identifiziert wird, Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma, die das LNG-Terminal bei Eemshaven schützt, arbeiten die beiden Ermittler Iska van Loon von der niederländischen Nationalen Politie und Kriminalhauptkommissar Marten Jaspari von der deutschen Seite wieder zusammen. Schnell führt die Spur zu einer Gruppe von Umweltschützern, die im Umfeld der Erdgas-Terminals recherchiert haben. Aber auch das Privatleben des Toten wird durchleuchtet. Dann verschwindet im Hamburger Hafen der Kapitän eines Containerschiffes. Der Fall wird immer komplizierter, führt zu verschiedenen Gruppen und Verdächtigen und die Ermittler müssen sich beeilen, um eine Katastrophe zu verhindern.
    Der Fall ist sehr komplex und rasant mit einem erschreckenden Szenario und verheerenden Auswirkungen auf Menschen und Umwelt.
    Ebenso rasant und spannend ist der Schreibstil, wozu auch der Perspektivwechsel zwischen Niederlande und Deutschland beiträgt. Dadurch konnte man immer verschiedene Handlungsstränge verfolgen. Aber auch gemeinsam sind die Ermittler ein starkes Team. Die beiden sind mir sehr sympathisch. Auch das Privatleben kommt nicht zu kurz. Aufgrund des Jobs haben beide dabei ihre Probleme.
    Das Cover ist passend zur düsteren und beängstigenden Handlung an der Küste.

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    ASIN/ISBN: B0DW97JHXV

    „Falsche Fährten“ ist der ersten Band der Ostseekrimi Wismar-Reihe.
    Der Bestsellerautor Hartmut Krüger will mit seiner Freundin Nicole einen Urlaub an der Ostsee verbringen. Dort will er auch Ideen für seinen neuen Krimi sammeln. Doch kurz nach der Ankunft wird Nicole grausam ermordet. Hauptkommissar Enno Schulz von der Mordkommission Wismar und sein Team nehmen die Arbeit auf. Natürlich ist der Autor selbst verdächtig, zumal alle Hinweise auf ihn deuten. Außerdem wird der Mord in seinem neuen Manuskript genauso geschildert. Auch der zweite Mord in seinem Umfeld weißt auf ihn als Täter hin. Dann taucht ein weiterer Verdächtiger auf.
    Die Ermittler treffen immer wieder auf falsche Spuren und sind oft am Verzweifeln. Doch durch akribische Recherchearbeit und auch ein wenig Zufall kann der Fall gelöst werden. Oder doch nicht?
    Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite sehr spannend. Bei den Perspektivwechseln weiß man nicht, aus wessen Sicht erzählt wird, wodurch sich ein Verdacht weiter festsetzt. Die Atmosphäre, gerade bei den Sterbeszenen, ist sehr dramatisch dargestellt. Das Ende war trotz allen Verdachtes doch sehr überraschend.
    Die Ermittler waren mir sehr sympathisch. Enno und Karo sind völlig verschiedene Typen, ergänzen sich aber prima. Auch Joseph als Kinesik-Experte passt gut in das Team.
    Der Schreibstil ist rasant und klar, ohne viele Ausschmückungen.
    Dem Autor ist mit diesem Buch ein großartiger Auftakt der neuen Reihe gelungen und ich freue mich auf mehr davon.

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