'Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten' - Seiten 213 - 289

  • Wanja entpuppt sich ja zum Stalker. Da wurde mir wirklich schummrig, als er plötzlich in Silvies Wohnung auftauchte. Bin ja gespannt, ob er sich damit zufrieden gibt oder er ihr weiterhin das Leben schwer macht. Zumindest konnte sie sich durch diesen Zwischenfall auch innerlich von ihm lösen.


    Carl sucht also eine verschollene Freundin und vermutet sie im Osten, deshalb will er dort bleiben. Außerdem ist eines der Mädchen wieder in Haft. Das könnte schlimm enden. Na, wenigstens wird Silvie mit der Prophezeiung es gäbe in 100 Jahren keine Wiedervereinigung, nicht Recht behalten.

  • Sehr geschickt uns Leser mit auf die Buchmesse Mitte der 50er zu nehmen. Interessant war für mich, dass damals der Wettbewerb mit einheitlichen Tischen und Standgrößen geregelt wurde, doch manch einer keck schon Werbemittel nutzte um auf sich aufmerksam zu machen.


    Dieser Abschnitt hat mich begeistert – gerade weil er so detailreich (was Silvie trägt ;-) geschrieben ist, wir Bücherfreunde wären wohl gern dabei gewesen.


    Bei Peter van Ackeren hatte ich bei der Buchmesse-Bekanntschaft auch gleich den Eindruck, dass dieser Silvies nächster Partner werden könnte. Dann kommt er auch noch aus Berlin, bingo. Mir war auch klar, dass dieser höchstwahrscheinlich verwitwet ist, sonst wohl nicht so schwärmen und flirten würde. Die Tochter ist vermutlich nicht viel jünger als Silvies Halbschwester, wenn sie begeisterte Hörerin von „Stimmen“ ist.


    Mir gefällt auch sehr, dass Namen genannt werden, die uns ein Begriff sind und von denen wir eine Vorstellung haben. Schon stark, wie Heinrich Böll reagiert in Silvies Sendung zu kommen.


    Mir gefällt auch der Umgang von Silvie mit ihrem Cousin (Buch liegt zuhause, Mittagspause nutze ich nun für meinen Leseeindruck, daher bitte fehlende Namensnennung nachsehen) und wie er ihr die Wahrheit mitteilt, welchen Eindruck er von Wanja hat.


    Wanjas nächtliches Auftauchen hat mich auch alarmiert. Ich bin froh, dass er sich nicht an ihr vergriffen hat. Auch wenn sie sich von Wanja gelöst hat, befürchte ich allerdings, dass sie Wanja noch weitere Male konfrontiert sein wird. Hat sie die gemeinsame „Stimmen-Stunde“, die sie thematisch aufgeschoben hat, mit Wanja eigentlich noch gemacht? Was meint die Autorin?


    Ich bin irgendwie jetzt schon traurig, dass ich Ende April 2020 Abschied von den drei Schwestern & Co. nehmen soll. Vielleicht rege ich dann an, dass es noch ein Buch „Schwestern vom Ku´damm – x Jahre später“ geben soll.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Der Ausflug auf die Buchmesse hat mir auch gut gefallen und auch, dass Silvie Böll in ihre Sendung eingeladen hat. Heute ist Böll ja ein Klassiker, damals war er ja einfach nur ein aufstrebender Autor.


    Die Hochzeit von Miri war ja auch ein schönes Erlebnis, auch wenn es Silvie sentimental gemacht hat. Ich fand es als Single irgendwann auch schwierig auf den Hochzeiten von Freundinnen, da wird einem immer so deutlich klar, was man eben nicht hat.


    Ich hoffe mal sehr, dass sie mit Peter mehr Glück hat und das Wanja sich nicht doch noch vergisst....

  • Die faszinierende Zeitreise geht weiter. Oskar verliert große Summen beim Pokern und Brahms hat sie aufgekauft. Er möchte die Thalheim-Schwestern demütigen, die ihn abgewiesen und aus seiner Sicht ruiniert haben. Schön wenn man Freunde wie Markus hat, die helfen und das nötige Kleingeld haben. Wanja und Peter sind von Silvie besessen, aber Wanjas Art ist erschreckend. Miri hat ihr Glück gefunden und Silvie sieht mehr als ein Licht am Horizont. Silvie ist erstaunt, dass sie von Floris Freund nichts weiß. Jetzt fragt sie sich, ob sie Flori zu viele Freiheiten gewährt hat. Die Mitarbeit im Familienunternehmen hinterlässt Spuren.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Es ist schon erstaunlich, dass die sonst so starke und selbstbewusste Silvie in Beziehung mit Männern permant danebengreift. Dabei sollte man doch glauben, dass sie in der Männerwelt freie Auswahl hat und klüger ist.


    Ein Punkt im Kaufhaus hat mich verwundert: War es damals wirklich so, dass Kaufhäuser Kleider noch selbst geschneidert haben? Heute wird das ja alles irgendwo in Asien genäht und der Handel verkauft nur.


    Oskar völlig freie Hand in seinen Entscheidungen zu lassen, ist schon sehr seltsam. Gerade nach der ersten Pleite mit dem Versandhandel. Da waren sie dann doch alle gemeinsam beim Rechtsanwalt, um die Organisation moderner zu machen. Haben sie da nicht das Einzelvertretungsrecht angepasst? Bei zwei erforderlichen Unterschriften gäbe es jedoch keine Verluste in dunklen Pokernächten. Hat Rieke wirklich ihr Erbe investiert, ohne sich entsprechend abzusichern?

  • Oskar völlig freie Hand in seinen Entscheidungen zu lassen, ist schon sehr seltsam. Gerade nach der ersten Pleite mit dem Versandhandel. Da waren sie dann doch alle gemeinsam beim Rechtsanwalt, um die Organisation moderner zu machen. Haben sie da nicht das Einzelvertretungsrecht angepasst? Bei zwei erforderlichen Unterschriften gäbe es jedoch keine Verluste in dunklen Pokernächten. Hat Rieke wirklich ihr Erbe investiert, ohne sich entsprechend abzusichern?

    Mit privatem Eigentum zu haften dagegen sichert sich man ja normalerweise als erstes ab. Ich glaube da war viel Gutgläubigkeit im Spiel und auch Blauäugigkeit. Und halt, die Familie schafft das schon.


    Das mit der Kleiderfrage tauchte bei mir auch auf. Vor allem da es ja viele Einzelstücke gab. Haute Couture eben, was sich ja nicht jeder leisten kann. Wenn man überlegt, dass manche gerade mal ein gutes Stück zum anziehen hatte, Schneiderinnen konnten sich auch nur Betuchte leisten. Aber ich glaube nach dem Krieg wollte jeder mal schick aussehen. Was dem Versandhandel zuspielte. Und der Konfektionsware.

  • Es ist schon erstaunlich, dass die sonst so starke und selbstbewusste Silvie in Beziehung mit Männern permant danebengreift. Dabei sollte man doch glauben, dass sie in der Männerwelt freie Auswahl hat und klüger ist.


    Ein Punkt im Kaufhaus hat mich verwundert: War es damals wirklich so, dass Kaufhäuser Kleider noch selbst geschneidert haben? Heute wird das ja alles irgendwo in Asien genäht und der Handel verkauft nur.


    Oskar völlig freie Hand in seinen Entscheidungen zu lassen, ist schon sehr seltsam. Gerade nach der ersten Pleite mit dem Versandhandel. Da waren sie dann doch alle gemeinsam beim Rechtsanwalt, um die Organisation moderner zu machen. Haben sie da nicht das Einzelvertretungsrecht angepasst? Bei zwei erforderlichen Unterschriften gäbe es jedoch keine Verluste in dunklen Pokernächten. Hat Rieke wirklich ihr Erbe investiert, ohne sich entsprechend abzusichern?

    ja, so war das noch in den frühen 50er Jahren. Kein Mensch hat in Biligländern produzieren lassen. Gab in einigen großen Modehäusern sogenannte "Konfektionsabteilungen" ... außerdem zeige ich ja am Marylin-Kleid, wie man auch hier "in die Masse" kam ...

    Rike hat ihr Erbe mit allem Herzblut ins Familienunternehmen gesteckt ...

  • Es ist wirklich erstaunlich was in diesem Abschnitt ales passiert. Der Ausflug auf die Buchmesse der 50er Jahre hat natürlich auch mir sehr gut gefallen, erst recht weil es nächste Woche Donnerstag wieder losgeht :-)

    Wanja wird mir auch immer unheimlicher, ich hoffe sehr, dass es kein böses Ende nimmt.

    Die Hochzeit von Miri und Schani war sehr schön und das Peter van Acken auftaucht war irgendwie cool. Ich hoffe sehr, dass es ein gutes Ende nimmt hierbei.

    Aber auch Carls Geschichte hat mich sehr berührt. Ich bin wirklich gespannt, ob er Kitty findet.

    Auch das Kücken hat seine Geheimnisse und hat einen Freund.

    Einzig Silivies Zwillingsbruder ist ein klein wenig das Sorgenkind, hier glaube ich fast noch nicht das dies alles gewesen sein soll. Ob er von seiner Spielsucht loskommt? Ich hoffe nicht, dass er auf die total schiefe Bahn gerät.

  • Es ist schon erstaunlich, dass Silvie irgendwie immer an die falschen Typen gerät. Das Wanja sich wie die Made im Speck benimmt/verhält, hatten wir ja schon im vorherigen Abschnitt. Immer wenn er etwas braucht, dreht er das "Fähnchen" in die entsprechende Richtung. Andererseits: wenn ihm niemand die Stirn bietet, wird er immer so weiter machen. Wann kommt Silvie darauf?


    Das Silvie in Frankfurt Herrn v.A. kennenlernt, der auch noch Berliner ist - solch ein toller Zufall. Das sie dann auch noch die Chance hat, Herrn Böll zu treffen und ihn überreden kann, in ihrer Radiosendung mitzuwirken: Hut ab. Dazu gehörte, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, doch viel Sprachgeschick. Wenn ich mich richtig erinnere, war Böll jemand, der sich länger bitten ließ und auch sehr eigenwillig in Bezug auf Interviews etc. gewesen sein soll.


    Ich hatte es fast vergessen: hier wird es noch einmal klar und deutlich gemacht: die Kaufhäuser hatten damals Schneidereien, die die Bekleidung (am Anfang) komplett, später dann nur noch geändert haben. Ich habe vor einiger Zeit ein Buch über eine Münchener Kaufhausfamilie Hirschvogel gelesen, da wurde das auch thematisiert.


    Mal sehen, wie es weitergeht