"Der Attentäter" - Seiten 001 - 118

  • Dann mach ich hier mal den Anfang:)

    Ich habe noch nicht den ganzen Abschnitt gelesen, sondern Prolog und "Montag 22. Juni"


    Als allererstes habe ich allerdings das Nachwort gelesen. Das mache ich fast immer, bei historischen Romanen, da es mich sehr interessiert, wieviel von der Geschichte erfunden ist und wieviel "echt". Ich mag Nachwörter total gerne und habe mich auch hier sehr darüber gefreut. Und dann habe ich auch gleich das Personenverzeichnis und das Glossar entdeckt. Das finde ich auch sehr positiv und hilfreich. Vor allem bei den serbischen Namen. Die verwechsel ich gerne mal und dann ist es super, wenn ich einfach schnell nachschauen kann.


    Das Buch an sich beginnt gleich ganz spannend. Beim Prolog dachte ich zuerst, ich lese schon die Szene von dem Attentat. Aber dann hat es sich doch nur als Probe für den Anschlag herausgestellt. Das ist wirklich sehr gelungen.

    Und auch die Handlung an sich finde ich sehr kurzweilig und lebendig erzählt. Besonders gefällt mir, dass die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird.


    Mein geschichtlicher Hintergrund ist leider nicht mehr so gut, habe ich festgestellt. Entweder wir haben in der Schule nicht so viel über den 1. Weltkrieg gelernt, oder ich habe schon wieder viel vergessen. Ich lerne hier durch das Buch wieder was dazu:)

    Zum Beispiel hatte ich noch nichts von der Albanienkrise und Durazzo gehört. Aber es wird ja zum Glück in der Handlung etwas erklärt.


    Das Kapitel, das Franz und Sophia mit den Kindern beim Frühstück beschreibt hat mir total gut gefallen Und die Spitznamen der Kinder sind ja sehr lustig: Bululu und Pinkie:lache Haben die Eltern die Kinder wirklich so genannt?


    Dann hätte ich noch eine Frage: es kommt öfter der Bergriff: "bosnischer Serbe" vor. Was genau ist damit gemeint? Ein Serbe der in Bosnien lebt? Ich habe das schon öfter gehört oder gelesen aber irgendwie bin ich mir nicht ganz sicher, wie der Begriff gebraucht wird.

  • Schön, dass du den Anfang machst!


    Die Kosenamen der Kinder sind echt. Die hab ich nicht erfunden.


    Bosnische Serben sind ethnische Serben, aber bosnischer Nationalität. Das war ja vorher alles osmanisch. Auch Serbien, Albanien, Montenegro. Die nationalen Geenzen, die wir heute kennen, gab es unter den Türken nicht. Das waren nur Provinzen des osmanischen Reichs. Dieses Vielvölker-Durcheinander auf dem Balkan macht ja sogar heute noch Probleme.

    Der Bastard von Tolosa, Die Comtessa, Die Hure Babylon, Das Schwert des Normannen, Die Rache des Normannen, Der Schwur des Normannen, Der Sturm der Normannen, Bucht der Schmuggler, Thors Hammer, Odins Blutraben, Die letzte Schlacht, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters
    www.ulfschiewe.de

  • Ich habe den ersten Abschnitt gestern abend auch beendet. Mir ist der Einstieg auch gut gelungen und ich bin erstaunt, wie spannend ich das Buch finde, obwohl das Ende ja klar ist und mir die groben Hintergründe zum Großteil auch noch vertraut sind, natürlich lange nicht so detailiert wie im Buch.

    Interesssant fand ich, dass sämtliche Warnungen der Geheimdienste vor einem möglichen Attentat einfach so in den Wind geschlagen wurden, ganz schön naiv, finde ich.

  • Ulf Schiewe : vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage.

    Mir ist der Einstieg auch gut gelungen und ich bin erstaunt, wie spannend ich das Buch finde, obwohl das Ende ja klar ist

    Das empfinde ich aus so. Man weiß ja schon, wie es ausgehen wird. Trotzdem liest sich das Buch unglaublich spannend und fesselnd.


    Ich habe jetzt den ersten Abschnitt fertig gelesen. Und habe schon wieder was dazu gelernt.:)Von Berta Suttner hatte ich bisher noch nie was gehört. Oder ich hatte es schon wieder vergessen. Auf jeden Fall habe ich erst mal viel im Internet über sie nachgelesen. Das war ja echt eine interessante Frau. Und sie war mit Sophie verwandt.

    Und das Deutsch mal offzielle Amtssprache in Serbein war wusste ich auch nicht.


    Ich finde Sophie total sympahtisch und liebenswert. Und ich finde es bewundenswert, wie sie diese morganatische Ehe mit Franz führt. Das muss bestimmt gar nicht leicht für sie gewesen sein. Die beiden scheinen sich ja wirklich sehr geliebt zu haben. Und ich finde es auch total nett, wie sie mit ihren Kindern umgehen. Deswegen ist es für mich ein sehr trauriger Gedanke, dass ich als Leser weiß, dass die Kinder die Eltern nicht wieder sehen werden.:( Franz kommt mir in seinem Privatleben auch recht locker und natürlich vor. Zu seinen Untergebenen ist er dagegen anscheinend recht barsch und streng.


    Franz ignoriert ja nach außen hin die Gefahr eines Anschlages total. Aber anscheinend macht er sich doch seine Gedanken, weil der Franz Janaczek bittet, im Falle eines Falles sich um seine Kinder zu kümmern. Ist das denn so überliefert worden? Hat er ihn wirklich damit beauftragt, sich um die Kinder zu kümmern, falls ihm was passieren sollte?

  • Ja, das ist richtig. Sowohl die Uhr, die er dem Janaczek geschenkt hat wie auch die Worte dazu.


    Es war eine andere Zeit. Heute treibt man einen riesigen Sicherheitsaufwand, wenn Politiker unterwegs sind.


    Die Monarchien von damals dagegen waren ja nicht gewählt. Sie herrschten (ihrer Einstellung nach) von Gottes Gnaden und mussten daher über allem stehen, auch gegen Anfeindungen. Haltung war wichtig. Man ließ sich nicht von Anarchisten einschüchtern. Und man wollte sich durch die Liebe des Volkes zum Monarchen legitimieren. Kaisers Geburtstag, usw. Dazu passte es dann eben nicht, sich hinter Bajonetten zu verstecken. "Ich lasse mich nicht unter einen Glassturz stellen!" Das hat FF wirklich gesagt. Keine Erfindung von mir.

    Der Bastard von Tolosa, Die Comtessa, Die Hure Babylon, Das Schwert des Normannen, Die Rache des Normannen, Der Schwur des Normannen, Der Sturm der Normannen, Bucht der Schmuggler, Thors Hammer, Odins Blutraben, Die letzte Schlacht, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters
    www.ulfschiewe.de

  • Ich finde Sophie total sympahtisch und liebenswert. Und ich finde es bewundenswert, wie sie diese morganatische Ehe mit Franz führt. Das muss bestimmt gar nicht leicht für sie gewesen sein. Die beiden scheinen sich ja wirklich sehr geliebt zu haben. Und ich finde es auch total nett, wie sie mit ihren Kindern umgehen. Deswegen ist es für mich ein sehr trauriger Gedanke, dass ich als Leser weiß, dass die Kinder die Eltern nicht wieder sehen werden.:( Franz kommt mir in seinem Privatleben auch recht locker und natürlich vor. Zu seinen Untergebenen ist er dagegen anscheinend recht barsch und streng.

    Ich finde Sophie und Franz auch sehr sympathisch und überraschend normal in ihrem Privatleben.

  • Der erste Abschnitt war schon mal sehr interessant. An die vielen Personen hatte ich mich recht schnell gewöhnt, nur zwei Tage Lesepause nach Seite 51 waren etwas hinderlich. Das Glossar und das Personenverzeichnis habe ich auch schon mal gelesen. Interessant, dass fast alle Personen historisch sind.


    Der erste Weltkrieg wurde mir durch Ken Folletts Trilogie näher gebracht als durch die Schule. Die Ereignisse auf dem Balkan wurden darin jedoch nicht so minutiös dargestellt wie in diesem Buch. Unbekannt war mir in jedem Fall, dass die Attentäter bereits totkrank waren. Das erleichtert natürlich ein klein wenig den Schritt zu so einer Tat. Und das genaue Datum des Attentats kannte ich bislang auch nicht.


    Die Sprache wirkt recht modern, die 100 Jahre Differenz spüre ich nicht. Ich weiß aber auch nicht, ob sich die Sprache seitdem so sehr verändert hat.

  • Unbekannt war mir in jedem Fall, dass die Attentäter bereits totkrank waren

    Das war mir auch unbekannt.

    Und ich wusste auch nicht, dass es eigentlich drei Attentäter waren, die auf den Anschlag gezielt von der "Schwarzen Hand" vorbereitet wurden. Es kann auch sein, dass ich das schon wieder vergessen habe. Aber ich dachte bis jetzt, es wäre die Tat von einem einzelnen Studenten gewesen.

  • So, da mein Buch es doch noch dieses Jahr geschafft hat, bin ich jetzt mit dem ersten Abschnitt auch durch :grin


    Mir geht es ähnlich, auch wenn man das Ergebnis schon kennt und weiß, was kommt, ist es sehr spannend zu lesen. Gerade auch die Ansichten der vielen verschiedenen Beteiligten macht es interessant.

    Sozusagen ein Ereignis aus vielen Blickwinkeln betrachtet.


    Wenn ich die Szenen von Sophie und dem Erzherzog lese, empfinde ich es doch als ein wenig traurig, da sie mir - vor allem Sophie - sympathisch sind.

    Gerade Sophie hätte ich etwas anderes gegönnt. Ebenso den Kindern, die das Ereignis ja vermutlich am persönlichsten und stärksten betreffen wird. Die Lütten tun mir am meisten leid.


    Gut gemacht finde ich auch die kurzen Querverweise auf Rudolf, Elisabeth und Franz Joseph.

    (Ich habe mal eine Biographie über Elisabeth gelesen, kenne daher ihre Geschichte ganz gut)


    Aber auch die Hintergründe über Gavrilo sind interessant, da lesen wir bestimmt noch mehr, denke ich. Auch wenn ich seine Tat nicht gutheißen kann - als Mensch möchte ich gern mehr über ihn erfahren.

  • Immer noch kämpfe ich mit einer massiven Erkältung, die mich die Weihnachtstage im Bett verbringen ließ. Aber immerhin kann ich nun wieder lesen. Den ersten Tag habe ich hinter mich gebracht und ich bin gefesselt, auch wenn eigentlich kaum etwas passiert ist. Es werden die unterschiedlichen Interessen und Ansichten deutlich. Die Motive der Attentäter kann ich nachvollziehen, ebenso die des Herrscherhauses, die keine Schwäche zeigen wollen. Mir gefällt der Chef des örtlichen Geheimdienstes gut, auch wenn er manchmal etwas unmotiviert forscht. Dadurch, dass man den Ausgang kennt, ist es eine ungewöhnliche Lesesituation. Man fragt sich, wo das Attentat hätte vermieden können und welche Interessen dem entgegen standen.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Ich wünsche dir baldige Genesung. Letztens hatte ich auch einen ziemlichen Husten erwischt, aber inzwischen ist er weg.

    Der Bastard von Tolosa, Die Comtessa, Die Hure Babylon, Das Schwert des Normannen, Die Rache des Normannen, Der Schwur des Normannen, Der Sturm der Normannen, Bucht der Schmuggler, Thors Hammer, Odins Blutraben, Die letzte Schlacht, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters
    www.ulfschiewe.de

  • wampy : gute Besserung weiterhin:knuddel1


    Dadurch, dass man den Ausgang kennt, ist es eine ungewöhnliche Lesesituation.

    Ja das stimmt. Ich habe bisher noch nicht viele Bücher gelesen, bei denen ich sicher den Ausgang wusste. Aber das Buch ist trotzdem bis zum Ende hin super spannend.

  • wampy : gute Besserung weiterhin:knuddel1


    Ja das stimmt. Ich habe bisher noch nicht viele Bücher gelesen, bei denen ich sicher den Ausgang wusste. Aber das Buch ist trotzdem bis zum Ende hin super spannend.

    Mit ein Grund, warum es spannend ist, ist wahrscheinlich gerade der Umstand, dass man das Ende kennt. Und während einem die Protagonisten ans Herz wachsen, schwingt das Wissen um die Tat immer im Hintergrund mit.

    Der Bastard von Tolosa, Die Comtessa, Die Hure Babylon, Das Schwert des Normannen, Die Rache des Normannen, Der Schwur des Normannen, Der Sturm der Normannen, Bucht der Schmuggler, Thors Hammer, Odins Blutraben, Die letzte Schlacht, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters
    www.ulfschiewe.de

  • Danke für die Genesungswünsche. Es wird langsam besser.


    Immer wieder erstaunlich, welche Motivation die Täter antreibt. Fast immer sind sie idealistischer Natur. Es ist immer wieder erschreckend zu sehen, wie leicht Gewalttaten akzeptabel werden.

    Und die Geheimdienste sind mittendrin und rühren sich ihr eigenes Süppchen.

    Jetzt habe ich auch mal mehr über Bertha von Suttner erfahren. In Bonn bin ich öfter gedankenlos über den nach ihr benannten Platz gelaufen.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Bitte entschuldigt, dass ich mich erst heute einbringe, aber die Feiertage waren so dick gepackt mit diversen Einladungen und auch ungeplanten Ereignissen, dass ich kaum zum Lesen gekommen bin. So konnte ich den ersten Teil erst gestern Abend abschließen.

    Die Situation in diesem Roman ist außergewöhnlich, weil man bereits weiß, wie es ausgeht, zumindest was die wichtigsten Ereignisse angeht. Gut gefallen mir die Szenenwechsel, so dass man die verschiedenen Blickwinkel abwechselnd verfolgen kann. Auch die Zeitungsabschnitte zwischendurch sind interessant und machen das ganze authentisch.

    Ich gestehe, dass ich über die damaligen Ereignisse bisher nur eine vage Vorstellung hatte. Von Franz Ferdinand, Sophie und den Kindern habe ich erst einmal nach Fotos gegoogelt, um die richtigen Gesichter in meine Vorstellung zu bringen. Sophie ist mir sehr sympathisch, und sie ist wirklich hübsch. Interessant finde ich ihre Verwandtschaft mit Bertha von Suttner, das war mir nicht bekannt. Bei dem Gespräch im Zug spürt man, dass Sophie sich sehr wohl ihre eigenen Gedanken zu allem macht, was ihren Mann verwundert. Er scheint seine Frau zwar aufrichtig zu lieben, aber trotzdem weiß er vieles nicht, was sie berührt.

    Als Franz Ferdinand vor der Abreise seinen Freund Janaczek bittet, sich um die Kinder und um Sophie zu kümmern, falls ihm etwas zustoßen sollte, hat er wohl so etwas wie eine Vorahnung.

  • Als Franz Ferdinand vor der Abreise seinen Freund Janaczek bittet, sich um die Kinder und um Sophie zu kümmern, falls ihm etwas zustoßen sollte, hat er wohl so etwas wie eine Vorahnung.

    Und das habe ich nicht erfunden. Hat sich so abgespielt.

    Der Bastard von Tolosa, Die Comtessa, Die Hure Babylon, Das Schwert des Normannen, Die Rache des Normannen, Der Schwur des Normannen, Der Sturm der Normannen, Bucht der Schmuggler, Thors Hammer, Odins Blutraben, Die letzte Schlacht, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters
    www.ulfschiewe.de

  • Ich habe spontan beschlossen das Buch zu lesen und bin positiv überrascht. Über das Thema weiß ich fast nichts. Entweder habe ich in Geschichte geschlafen (sehr wahrscheinlich) oder es kam nur am Rande vor.

    Mit dem Abschnitt bin ich noch nicht durch. Ich wollte nur schon mal meine Begeisterung teilen :lache