Eileens Geheimnis - Corinna Kastner

  • Was für ein schöner Schmöker.


    Natalie, die durch einen Unfall auf einem Boot nicht nur ihr Augenlicht, sondern auch ihren Lebenspartner verliert, ist eine sehr sympatische Hauptfigur. Meistens optimistisch, zupackend, mutig, ist sie zufällig die Fotografin des Grabsteins auf der Insel Guernsey, von dem ein Bild im Tresor von Daniels verstorbenem Vater liegt.


    Ein Zufall führt die beiden über den Journalisten Raymond zusammen und gemeinsam lösen sie Eileens Geheimnis.


    Sehr spannend geschrieben, die Insel Guernsey erschien vor meinem inneren Auge und ich war sehr zufrieden, als ich dieses Buch zuklappen konnte. Klasse Unterhaltung, auch wenn man bemängeln könnte, dass es zuviele Zufälle und zuviel Happy End gibt, doch für mich war es genau das richtige Buch zur richtigen Zeit.


    "Das Erbe von Ragussa" steht schon auf der Wunschliste.

  • Das Buch hat mir supergut gefallen. Es war von Anfang an sehr spannend und gut durchdacht. Die einzelnen Zeitebenen sind schön miteinander verbunden und Vergangenheit wie Gegenwart sind so interessant, dass der Wechsel von einer Zeit in die Nächste angenehm ist. Beides ist spannend und der Leser befindet sich sofort nach den ersten paar Sätzen wieder im Geschehen.
    Die Geschichte ist sehr rund und beim Zuklappen des Buches war ich auch zufrieden. Ich denke auch noch nach dem Lesen darüber nach, d.h. es hat einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.


    Die Hauptprotagonisten sind sympathisch und ich konnte sie mir gut vorstellen. Besonders interessant fand ich, die Beschäftigung mit dem Thema Blindheit, nicht im medizinischen Sinne sondern, dass der Leser in die Situation hineinversetzt wird. Ich habe mir das anhand der Beschreibungen sehr gut vorstellen können.


    Der Schreibstil der Autorin ist modern und flüssig und leicht zu lesen. Das Buch ist generell Eines von denen, die man ungern aus der Hand legt und wenn man es muss, sich den ganzen Tag darauf freut, weiterlesen zu können.


    "Das Erbe von Ragusa" liegt schon bei mir. :freude

  • Ich hab das Buch nun auch durch und mir hat es sehr gut gefallen:-) . Die Figuren sind sehr schön gezeichnet und das Buch lässt sich sehr flüssig lesen.Ich konnte mir immer alles schön vorstellen, vor allem der Teil der auf der Insel Guernsey spielt. Macht richtig Lust darauf mal dorthin zu fahren! Es gibt 2 Zeitebenen, einmal die Gegenwart und zum Zweiten Rückblicke in die 50er Jahre, und so nach und nach löst sich das Rätsel um Eileens Geheimnis und der Kreis schliesst sich. Zum Inhalt selbst ist ja in den vorigen Beiträgen schon alles gesagt worden.


    Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten in die Geschichte reinzufinden, was aber eher daran lag dass ich nicht so viel Zeit zum Lesen hatte und wenn dann nur ein paar Seiten. Spätestens nach den ersten 200 Seiten hates mich dann aber auch total in den Bann gezogen, und das letzte Drittel hab ich in einem Rutsch durchgelesen. Sicher ist das Ende sehr "perfekt", ein richtiges Happy End eben, aber das passt zu dem Buch und mir hat es auch so gefallen. Ich kann es wirklich nur weiterempfehlen! An manchen Stellen hat es mich auch an "Mariana" von Susanna Kearsley erinnert, aber von Kopie oder so war keine Spur zu erkennen!


    Alles in allem ein wunderschönes Buch welches mir viel Freude bereitet hat. "Das Erbe von Ragusa" werd ich auf alle Fälle auch noch lesen.

    Liebe Grüße India :fisch


    Ich lese gerade: Mathildas letzter Walzer - Tamara McKinley


    "Les anneés heureuses sont les anneés perdues."
    Marcel Proust

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  • Wollte mal ne Vampirpause einlegen und hab mir Eileens Geheimnis gegriffen. Ich muß sagen, es hat mich sehr gefesselt. War ein klasse Buch, super spannend auch wenn ich, nachdem man wuste wie sie gestorben war mir den Rest denken konnte, hat mich doch die Beziehungsebene zwischen den Personen bei der Stange gehalten. Toll geschrieben, man hat das Gefühl selbst in die Vergangenheit einzutauchen. Da ich ja Sympathien habe für die deutschen Autoren, weil diese es ja bekanntlich schwerer haben, erfreut mich dieses Buch noch mehr! Mal sehen was ich noch so von Frau Kastner finde :bluemchen
    Happy End für alle, auch für mich!!!

  • Corinna Kastner ist Reiseschriftstellerin, eine Einordnung in irgendein anderes Genre schlägt fehl. Sie schreibt spannende Romane mit Abenteuer, Thriller, Fantassy, Mysteryelementen- aber in erster Linie beschreibt sie Landschaft aus der sich etwas entwickelt, die prägt, die provoziert, die heilt, die Einfluss ausübt auf die die sich dort aufhalten. Landschaft die so beschreiben wird, das der Leser die Gischt des Meeres auf der Haut spürt, die Gänsehaut beim betrereten des kalten Hauses sich ausbreitet oder der Schwindel am Rande der Klippe.
    Diesmal fängt alles an mit einem Bild- dem Bild eines keltischen Steinkreuzes, das auf einem Grab auf Guernsey steht. (Corinna Kastner und die Friedhöfe!) Dieses Bild löst die spannende Suche eines Sohnes nach dem verstorbenen Vater aus, aus der bald auch eine Suche nach sich selbst wird. Dabei löst sich Daniel, der Sohn aus gutem Hause, der immer den Zugang zu seinem so gefühlskalten Vater gesucht hat auf der gemeinsamen Suche mit Raymond, seinem normanischen Studienfreund auf Natalie, die vor drei Jahren durch einen Unfall auf See blind wurde. Blinde entickeln andere Sinne, andere Sensibilitäten und diese führen zur Auflösung der Suche. Dabei entsteht natürlich auch der klassische Konflikt wenn zwei Freunde mit deiner hübschen Frau unterwegs sind- aber auh da gibt es ein nettes Happy-end für alle.


    Ich habe die vierhunderfünfundneunzig Seiten in einem Rutsch durchgelesen- ich konnte das Buch dann letztlich nicht aus der Hand legen, auch wenn die Nacht dadurch kurz wurde.

  • Ich fand das Buch auch toll und die Insel selber ist wunderschön! Corinna hat dort Bilder gemacht und sie mir geschickt, sie ist nicht nur eine tolle Autorin sondern macht auch noch wunderschöne, beeindruckende Bilder!!


    Ich freu mich auf Hannover, Corinna :wave

  • Im gesamten hat mir das Buch sehr gut gefallen, ich hatte gerade zu Nathalie einen guten Zugang.
    Allerdings war es mir zwischendrin ein wenig zu langatmig, besonders die Rückblenden in die Vergangenheit. Da hab ich eher quergelesen, weil es mich nicht so wirklich interessiert hat. Auch wenn sie für das Fortkommen der Geschichte wichtig waren. Aber etwas komprimierter hätte es mir persönlichlich gereicht.


    Das Ende hat mir gut gefallen, so sind doch alle zur Ruhe gekommen und haben ihr entsprechendes Glück gefunden.
    Auf jeden Fall hat es mir Guernsey näher gebracht, noch ein Ziel, wo ich gerne mal hin würde :-)


    Von mir 7 von 10 Punkte

  • Ich habe das Buch gerade zu Ende gelesen und es klingt noch in mir nach. Die Dreiecksgeschichte der blinden Nathalie , des Journalisten Raymond und des Unternehmersohnes Daniel hat mich bis zuletzt in ihren Bann gezogen. Vergangenheit und Gegenwart werden perfekt miteinander verknüpft, ebenso wie die Lebenswege der beteiligten Personen. Unter Zugabe einer gehörigen Portion an Mystik und Romantik entsteht ein lesenswerter Roman. Sicherlich keine Geschichte mit enormem Tiefgang, deshalb aber trotzdem schön geschrieben.


    Von mir bekommt das Buch 9 von 10 Punkten.


    --Schusselchen--

  • Am Anfang war ich skeptisch, denn ich kannte zwar die Romane von Jörg Kastner, wußte aber nicht, ob dessen Frau auch gute Bücher schreibt. Ich muß sagen, daß auch sie eine gute Autorin ist! Die ganze Geschichte ist spannend und im Wesentlichen ohne Längen erzählt, die Hauptfiguren sind dabei sehr sympathisch. Mir war nur das Ende ein wenig des Guten zuviel. Ansonsten hat diese Geschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt, genau die richtige Zusammensetzung: ein Mordfall, eine geheimnisvolle Vergangenheit und eine sich anbahnende Romanze. Ein Hauch Mystery und ein ordentlicher Schuß Krimi dazu machen dann ein Buch, das perfekt ist für einen verregneten Nachmittag oder einen ruhigen Leseabend - ein Schmöker im besten Sinne also!

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Dieses ist nun mein 3. Buch von Corinna Kastner. Aufmerksam auf sie bin ich durch die LR zu "Die verborgene Kammer" geworden, das Buch und natürlich die LR haben mir sehr gut gefallen :bluemchen, deshalb sind nun zuerst "Die Steinprinzessin" und nun eben "Eileens Geheimnis" hinzugekommen.


    Mir hat das Buch im ganzen sehr gut gefallen. Das Ende war mir ein bisschen zu "hollywood-like", zu unrealistisch, dass tatsächlich alle glücklich und zufrieden sind. Aber da das ganze Buch viele mystische Elemente beinhaltet, ist das Ende zum Gesamtkonzept stimmig.
    Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen von Nathalie, wie sie mit ihrer Umwelt zurechtkommt und was alles nur sehr eingeschränkt für blinde Menschen möglich ist. Sie ist eine sehr sympathische junge Frau, sehr mutig stellt sie sich den Herausforderungen des Lebens in Dunkelheit.
    Raymond hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, zu Daniel konnte ich nicht so den Draht bekommen.


    Fasziniert war ich wieder von den schönen Landschaftsbeschreibungen. Nach der "Kammer" hatte ich unbändige Lust, mir das Fischland mit eigenen Augen anzusehen und nun würde ich am liebsten Flieger, Fähre, Zug, egal nach Guernsey nehmen und selbst am Icart Point auf dem Klippenweg wandern.

  • Nun konnte ich das erste Buch dieser Autorin endlich lesen und ich wurde nicht enttäuscht. Nach der Kurzbeschreibung des Buches hatte ich nicht mit einem "Mysterie"-Aspekt gerechnet und finde ihn eigentlich in solchen Geschichten nicht so gut aufgehoben. Sowas wirkt immer soweit hergehol, was auch mein erster Eindruck in dieser Geschichte war. Aber die Autorin hat es in meinen Augen geschafft, diesen Aspekt super in die Geschichte einzubinden und vor allem auch zu erklären, es wirkte schlüssig.


    Mir hat die Geschichte gut gefallen und sie ist mir auch ans Herz gegangen. Man konnte richtig die Liebe zwischen den Charaktern fühlen. Ich habe häufig ein Problem mit dem Ende eines Buches. Sie wirken abgehakt, schnell abgefertigt usw. Aber bei diesem Buch fand ich das Ende gut. Es wurde alles entschlüsselt und die Autorin hat durch den Epilog noch ein Einblick in die Zukunft gegeben.

  • Es ist das dritte Buch, das ich von Corinna Kastner lese, und es war mir auch diesmal wieder ein Genuss!
    Der Schluss war mir etwas zu glatt und Happy-End-lastig, aber er passte so zur Geschichte, gehörte da einfach so hin.
    Alles in allem ein lesenswertes Buch, leider schwer zu erwerben, weil vergriffen. Aber es gab eine liebe Eule, die es mir geliehen hat.


    8 Punkte von mir

  • Nordstern mit ihrer Einschätzung kann ich mich voll und ganz anschließen!


    Obwohl ich Buchvergleiche normalerweise wenig mag, drängt sich bei diesem Buch ein Vergleich mit einem späteren Werk Corinna Kastners geradezu auf. Es ist nicht zu verleugnen, dass „Eileens Geheimnis“ und „Die verborgene Kammer“ aus der gleichen Feder stammen. (Das hier oft angesprochene Buch "Das Erbe von Ragusa" hab ich leider noch nicht gelesen.) Gerade der Grundaufbau der beiden Bücher ist sehr ähnlich. Es geht es um eine junge Frau, die ein Geheimnis der Vergangenheit aufdeckt. Beide spielen in verschiedenen Zeitebenen. Ganz deutlich lässt sich aber erkennen, dass Kastner sich schriftstellerisch positiv weiterentwickelt hat. „Die verborgene Kammer“ ist von Anfang an durchgängig spannend und fesselnd, wobei mir diese Spannung in „Eileens Geheimnis“ noch fehlt. Damit möchte ich nicht sagen, dass nicht schön zu lesen wäre, doch es plätschert eher unterhaltend dahin. In beiden Fällen wartet Frau Kastner mit überraschenden Wendungen auf, wobei mir gerade bei diesem Buch die Zufälle (oder das Schicksal?) eine zu große Rolle spielt. Etwas weniger wäre für mich mehr gewesen. Diese Schicksalsgläubigkeit hat mich auch mehr gestört als die Mystery-Elemente, diese fand ich recht gut erklärt und dadurch nachvollziehbar.


    Geschafft hat Frau Kastner es aber wieder, mich sehr neugierig auf den Handlungsort, in diesem Fall die Kanalinseln zu machen, allen voran natürlich Guernsey. Die Besonderheiten der Umgebung sind sehr gut in das Buch eingearbeitet.


    Fazit: Ein unterhaltsames Buch mit ähnlichem Aufbau wie „Die verborgene Kammer“, wobei hier die Spannung noch etwas fehlt.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

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