Sebastian Fitzek - Der Heimweg

  • Der Flop des Jahres

    Klara ist am Ende. Seit sie mit Martin verheiratet ist, wird sie schikaniert, gedemütigt und nach allen Regeln der Kunst misshandelt. Als würde das nicht ausreichen, hat es auch noch der Kalender Killer auf sie abgesehen und ihr ein Ultimatum gesetzt und dieses läuft exakt heute aus. Klara kann und will nicht das tun was dieser von ihr verlangt, dafür ist sie viel zu kaputt, lieber will sie ihrem Leben ein Ende setzen als selbst zur Täterin zu werden. Doch da hat sie nicht mit Jules Hartnäckigkeit gerechnet. Er hat von Cesar das Begleittelefon übernommen und telefoniert gerade mit Klara. Ohne das sie es eigentlich will, erzählt sie ihm von dem Scherbehaufen ihres Lebens und ihrer brutalen Ehe. Er lotst sie durch die Nacht und Klare damit in eine ganz besondere Hölle. Denn ihr Mann stöbert sie auf, denn er hat sich was ganz besonders ausgedacht um sich am Leid seiner Frau zu ergötzen und daraus auch noch Profit zu schlagen. Doch dann durchkreuzt das Schicksal seinen Plan, der Weihnachtsmann taucht auf.


    Fitzek hat diesmal wirklich den Vogel abgeschossen. Nicht nur das er es wirklich geschafft hat noch eine gewaltige Schippe an Brutalität und Blut draufzulegen. Nein man erkennt Fitzek mit diesem holprigen und teilweise doch sehr gestelzten Schreibstil kaum wieder. Die Story schreit nur so von Brutalität gegen Frauen und das Blut tropft nicht nur von den Seiten, nein es quillt förmlich, wie zähflüssige Zahnpasta zwischen den Buchdeckel hervor.


    Es gibt zwei große Handlungsstränge die umeinander kreisen. Und zwar der von Jules und der von Klara. Jules Aufgabe besteht darin Frauen über das Begleittelefon nach Hause zu begleiten. Klare hat sich scheinbar verwählt und hatte eigentlich was anderes vor als mit jemanden über ihr Leben zu reden. An sich ist die Idee wirklich gut, die der Autor verfolgt, nur mangelt es leider an der Umsetzung. Hat er in seinen älteren Werken, den Leser mittels genialer Erzählweise und strukturierter Handlung und durchdachten Handlungsbögen ans Ziel zu führen. Schockt Fitzek seine Fans mit Gewalt und Blut, das einem nicht nur übel wird, sondern das man das Buch zum Luftschnappen immer wieder beiseite legen muss.


    Die Figuren sind leider alles andere als gut ausgearbeitet, ihnen fehlt genau die Fassette, die man als Leser in jedem Roman sucht, aber hier leider nicht findet. Man ist einfach nur noch angewidert und empört. Gerade das Thema Gewalt gegen Frauen ist wichtig, zu schade das der Autor diesen Roman total vermurkst hat. Ja der Überraschungsmoment am Ende ist da, aber der Weg dahin war von den Figuren als auch von der Handlung her einfach ein großes Desaster.


    Das Cover und die Buchgestaltung ist einfach genial, nur leider passt der Titel des Werkes absolut nicht zum Thriller.


    Fazit: Wollt ihr euch diesen Thriller wirklich antun? Nach allem was ich euch gerade erzählt habe? Einen Fitzek, denn man nicht wieder erkennt? Der nur noch auf Schockmomente, Brutalität, Unmengen von Blut und Gewalt setzt? Wo Handlungstiefe und Figurenausgestaltung an den Rand treten? Wo man wirklich froh ist, wenn der Thriller endlich zu Ende ist und man die Buchdeckel schließen kann? Na dann viel Spaß ich wünsche euch Alpträume, einen starken Magen und die nötige Abgebrühtheit. Für mich war dieser Thriller alles andere als gelungen eher das Gegenteil. Aber bildet euch doch selbst ein Urteil! Bei mir ist dieses schwarze Etwas durchgefallen.

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    ASIN/ISBN: 3426281554

  • Jules lässt sich von seinem Kumpel Kaiser überreden, für ihn dessen Telefondienst zu übernehmen. Und prompt wird Jules mit einem besonders heftigen Fall konfrontiert: Die Mutter Klara hat von einem wahnsinnigen Killer das Ultimatum bekommen: Entweder sie bringt bis heute Abend ihren gewalttätigen Ehemann um oder sie muss selbst sterben. Verbunden durchs Telefon kämpfen sich Jules und Klara gemeinsam durch eine buchstäblich grauenvolle Nacht.

    Wäre „Der Heimweg“ mein allererster Fitzek-Thriller gewesen, hätte ich die verworrene Psycho-Geschichte sicherlich (mehr) genossen. Aber als langjähriger Fan ahnte ich recht schnell, dass auch dies ein typischer Fitzek mit einem unzuverlässigen Zeugen als Protagonisten werden würde. Sprich: Alles, was Jules und Klara erfahren, glauben und von sich geben, ist mit vor sich zu genießen, weil am Ende sowieso wieder alles ganz anders ausfallen würde. Dazu gibt es Fitzeks übliche Vorgehensweise, seine Handlung von einem Cliffhanger zum nächsten zu peitschen. Die ganze Geschichte ist wie ein Albtraum, der immer furchtbarer und immer abgedrehter wird. Am Ende wacht man schweißgebadet auf und ist froh, dass der düstere Wahnsinn endlich vorüber ist.

  • Titel: Der Heimweg

    Autor: Sebastian Fitzek

    Verlag: Droemer

    Erschienen: Oktober 2020

    Seitenzahl: 400

    ISBN-10: 3426281554

    Preis; 22.99 EUR


    Das sagt der Klappentext:

    Es ist Samstag, kurz nach 22.00 Uhr. Jules Tannberg sitzt am Begleittelefon. Ein ehrenamtlicher Telefonservice für Frauen, die zu später Stunde auf ihrem Heimweg Angst bekommen und sich einen telefonischen Begleiter wünschen, dessen beruhigende Stimme sie sicher durch die Nacht nach Hause führt - oder im Notfall Hilfe ruft. Noch nie gab es eine wirklich lebensgefährliche Situation. Bis heute, als Jules mit Klara spricht. Die junge Frau hat entsetzliche Angst. Sie glaubt, von einem Mann verfolgt zu werden, der sie schon einmal überfallen hat und der mit Blut ein Datum auf ihre Schlafzimmerwand malte: Klaras Todestag! Und dieser Tag bricht in nicht einmal zwei Stunden an ...


    Der Autor:

    Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern. Seit seinem Debüt "Die Therapie" (2006) ist er mit allen Romanen ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden. Seine Bücher wurden bereits 12 Millionen Mal verkauft, in vierundzwanzig Sprachen übersetzt und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen.

    Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.


    Meine Leseeindrücke:

    Ein solider Thriller der seine Leser sehr ordentlich unterhält. Die Spannungsmomente kommen nicht zu kurz und der Autor schafft es den Spannungsbogen immer relativ weit oben zu halten. Das Buch liest sich sehr schnell und übt auf den Leser schon eine gewissen Faszination aus. Der Schluss ist dann allerdings der schwächste Teil des Buches. Er ist nicht schlecht – aber es wird zu viel erklärt, was der aufmerksame Leser selbst bereits im Laufe seiner Lektüre gemerkt hat. Aber vielleicht ist es ja auch so, das die Erklärungen sein müssen, damit auch unbedarfte Leser begreifen was eigentlich Sache ist.

    Dieser Thriller ist lesenswert, bietet er doch grundsolide Thrillerunterhaltung.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • An sich fand ich das Buch sehr spannend und hab es sehr schnell durchgelesen, aber das Ende fand ich nicht logisch. Es wurde immer wieder aus Perspektive desjenigen geschrieben, der am Ende der Mörder war, aber in den Gedanken, die er hatte und bei einigen beschriebenen Dingen, die passiert sind, hat das keinen Sinn ergeben oder war zumindest sehr verwirrend. Wenn nur beschrieben worden wäre, was er gesagt und getan hat, dann hätte es am Ende vielleicht Sinn gemacht, aber es gab auch Gedanken, die aus seiner Perspektive beschrieben wurden und diese haben vermittelt, dass er keine Ahnung von allem hat. Wenn bei einem Mörder Gedanken beschrieben werden, dann gehe ich davon aus, dass er auch aktiv über seine geplanten Morde nachdenkt und nicht als komplett ahnungslos beschrieben wird. Sofern eine Erklärung für die fehlenden oder widersprüchlichen Gedanken und Handlungen existiert hätte wie zum Beispiel Schizophrenie, dann wäre es vielleicht auch logisch gewesen, aber so eine Erklärung gab es nicht. Deshalb fand ich das Buch zwar spannend, aber das Ende leider nicht schlüssig und deshalb enttäuschend.

  • Auch ich bin im Laufe der Zeit vorsichtig mit den Büchern von Fitzek geworden, weil sie sich in eine Richtung entwickelt haben, welche mir nicht sehr gefällt. Seine Geschichten wurden zu übertrieben, zu abgedreht, einfach ein paar "zu" zu viel...


    Nach dem "Geschenk" welches mir gar nicht zusagte, wagte ich mich nun an dieses Buch, da meine Mutter immer noch sämtliche Fitzek Bücher kauft und verschlingt :grin


    "Der Heimweg" gefiel mir dann doch wieder besser, sehr spannend, vor allem der Anfang. Mit der Zeit für meinen Geschmack dann doch wieder recht überspitzt, zu viel des Guten. Aber ich wurde gut unterhalten, kurzweilig.

  • Hallo zusammen,

    bin ich hier der Einzige, der das Ende nicht versteht? 🤔

    Helft mir mal bitte:

    Jules ist der Killer.

    Sein Vadder der Trittbrettfahrer im Glauben, Jules wüsste nichts davon.

    Jules Vadder ist in der Klinik und lern Klara kennen, verführt sie, schläft ins Jules Wohnung mit ihr auf dem Wasserbett, schlitzt ihr die Nase auf und gibt ihr das Todesdatum.

    Aber Jules ist doch der Killer? 🤔

    Der Vadder hat doch nie jemanden getötet?
    Was habe ich da überlesen?