Hier kann zu den Seiten 164 - 242 (Kapaitel 25 - 36) geschrieben werden.

'Unter ihren Augen' - Seiten 164 - 242
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Ich muss ein paar Gedanken los werden. Aenne, die neue "Freundin" Lilos, wie diese sie nennt, verliert bei der Aufführung ein Buch, das Lieselotte mit Interesse liest, sich erkennt aber gleichzeitig lehnt sie das Gefühl ab. Auch als Aenne konkreter wird, lehnt sie ab. Lesbisch zu sein, wäre krank usw.
Gleichzeitig geht sie gegen Berta und ihre Schule vor, die sich den Namen Laban zu Nutze gemacht haben. Nun kommt es wirklich zum Krieg. Dorothea, Bertas Gefährtin, äußert ihr gegenüber die gleichen Gedanken, die ich mir ja auch gemacht habe. Berta schiebt das Verhalten Lilos auf die Herkunft, als Proletarierkind könnte sie nicht anders denken und handeln.
Sind das nicht auch Vorurteile? Berta verfolgt ihre Ziele, hart und unnachgiebig und ist nun aufgebracht, weil Lieselotte es ihr gleich tut.
Naja, egal, als Berta und Dorothea mit ihren Alibiverehrern in Urlaub sind wird ihre Beziehung entdeckt. Von beiden. Das kann auch noch böses Blut geben. Dorothea scheint mir sowieso die Vernünftigere der beiden zu sein.
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Zitat
Berta verfolgt ihre Ziele, hart und unnachgiebig und ist nun aufgebracht, weil Lieselotte es ihr gleich tut.
...So ist das mit der Konkurrenz. 🤼♀️
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Berta schiebt das Verhalten Lilos auf die Herkunft, als Proletarierkind könnte sie nicht anders denken und handeln.
Sind das nicht auch Vorurteile? Berta verfolgt ihre Ziele, hart und unnachgiebig und ist nun aufgebracht, weil Lieselotte es ihr gleich tut.
Nenn es Vorurteil oder Standesdünkel. Ich vermute, Berta kam aus einem gut situierten Haus. Hier spielt so viel mit rein. Wahrscheinlich hat Berta erwartet, dass Lotte ihr ewig dankbar sein muss, weil sie sie in ihre elitäre Schule aufgenommen hat.
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Und sie hatte ein Stipendium. Das heißt, doppelt dankbar sein. Aber inzwischen bin ich mir bei beiden nicht mehr sicher, was da alles mit rein spielt.
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Ein erster brauner Pöbel-Trupp taucht in dem Lesbentreff auf und beim jüdischen Uhrmacher werden die Scheiben eingeworfen. Die Bedrohung wächst.
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Mir gefällt ja die Sprache und Ausdrucksweise des gesamten Romans sehr gut. Manche Stellen sind aber besonders schön, wie z. B. die auf Seite 208: "Weiße Fetzen trieben am Himmel entlang: keine Wolke behielt lange ihre Gestalt. Gejagt und in Eile verändern sie ihre Form, als wäre nur der Wandel ihre Bestimmung."
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Ja, ab und an offenbaren sich hier sehr poetische Seiten. Die habe mir auch richtig gut gefallen, weder kitschig noch platt, einfach nur schön beschrieben.
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Was mich etwas irritiert, ist, dass das klassische Ballett gar nicht erwähnt wird.
Hatten die kleinen Mädchen nicht zuerst Ballettunterricht bevor sie zum Ausdruckstanz kamen?