Volker Klüpfel/Michael Kobr - Morgen, Klufti, wird's was geben

  • Klappentext:


    Weihnachten bei den Kluftingers, das sind Erikas selbstgebackene Plätzchen, Kluftingers alljährlicher Kampf mit dem Christbaum und vor allem viele liebgewonnene Traditionen. Die werden allerdings gründlich durcheinandergewirbelt, als sich spontan Besuch aus Japan ankündigt und Erika obendrein zwei Tage vor Heiligabend von der Leiter fällt. Kommissar Kluftinger ist also bei den Festvorbereitungen auf sich allein gestellt. Keine leichte Aufgabe, denn sein japanischer Besucher erwartet nicht weniger als das ultimative Allgäuer Weihnachtserlebnis. Und so nimmt die Katastrophe ihren Lauf …


    Meine Meinung:


    Das Büchlein ist mit nur etwas mehr als 100 Seiten schnell gelesen. Es ist in 24 Kapitel (genannt Katastrophen) unterteilt und eignet sich somit auch als Adventskalender. Die Handlung dreht sich ausschließlich um Kluftingers Weihnachtsvorbereitungen, ein Kriminalfall kommt nicht vor.


    Teilweise fand ich die Handlung und Kluftingers Missgeschicke so amüsant wie aus den Kluftinger-Krimis gewohnt. Teilweise wird Kluftinger jedoch auch äußerst gemein und machomäßig dargestellt. Mitleid mit seiner verletzten Frau zeigt er überhaupt nicht, stattdessen möchte er sie am liebsten direkt aus dem Krankenhaus herauszerren, damit sie (wie sonst immer) die Weihnachtsvorbereitungen übernimmt. So unsympatisch war mir Kluftinger in den Krimis nie.


    Fazit:


    Eine nette kleine Zwischendurch-Lektüre, um Klufti-Fans die Wartezeit auf das nächste richtige Buch zu verkürzen, aber nichts Besonderes, sieben Eulenpunkte.


    ASIN/ISBN: B093T4RG4J

  • Über die Autoren (Amazon)

    Altusried hat einen prominenten Sohn: Kommissar Kluftinger. Volker Klüpfel, Jahrgang 1971, kommt wenigstens aus dem gleichen Ort. Nach dem Abitur zog es ihn in die weite Welt – nach Franken: In Bamberg studierte er Politikwissenschaft und Geschichte. Danach arbeitete er bei einer Zeitung in den USA und stellte beim Bayerischen Rundfunk fest, dass ihm doch eher das Schreiben liegt. Seine letzte Station vor dem Dasein als Schriftsteller war die Feuilletonredaktion der Augsburger Allgemeinen. Die knappe Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie, mit der er im Allgäu lebt. Sollte noch etwas Zeit übrig sein, treibt er Sport, fotografiert und spielt Theater. Auf der gleichen Bühne wie Kommissar Kluftinger.

    Michael Kobr, geboren 1973 in Kempten im Allgäu, studierte in Erlangen ziemlich viele Fächer, aber nur zwei bis zum Schluss: Germanistik und Romanistik. Nach dem Staatsexamen arbeitete er als Realschullehrer. Momentan aber hat er schweren Herzens dem Klassenzimmer den Rücken gekehrt – die Schüler werdens ihm danken –, um sich dem Schreiben, den ausgedehnten Lesetouren und natürlich seiner Familie widmen zu können. Kobr wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern im Unterallgäu – und in einem kleinen Häuschen mitten in den Bergen, wo die Kobrs im Winter häufig auf der Skipiste, im Sommer auf Rad- und Bergtouren unterwegs sind. Wenn nicht gerade mal wieder eine gemeinsame Reise ansteht...


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber ‏ : ‎ Ullstein Hardcover; 1. Edition (24. September 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 144 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3550050399

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3550050398


    Eine Katastrophe folgt der anderen

    Weihnachten bei den Kluftingers bedeutet Erikas Plätzchen, der Kampf Kluftingers mit dem Weihnachtsbaum und einige liebe Traditionen. Doch alles wird gründlich durcheinandergewirbelt, als sich der Vater von Kluftingers Schwiegertochter aus Japan ankündigt. Und dann fällt Erika auch noch zwei Tage vor dem Heiligabend von der Leiter! So ist Kluftinger bei den Vorbereitungen auf sich allein angewiesen. Das ist nicht leicht für ihn, denn der japanische Besuch erwartet natürlich ein ultimatives Allgäuer Weihnachtsfest. Die Katastrophen nehmen ihren Lauf.


    Meine Meinung

    Es ist ein Kluftinger. Aber diesmal ist es kein Krimi, oh nein, eher das Gegenteil. Denn was ich bei diesem Buch gelacht habe, so viel habe ich schon lange nicht mehr bei einem Buch gelacht. Das Buch ließ sich, wie eigentlich jedes des Autorenduos, bedingt durch deren unkomplizierten Schreibstil, der keine Unklarheiten im Text birgt, leicht und flüssig lesen. Es gab keine Störung in meinem Lesefluss. Es sind 24 Kapitel. Alle haben den gleichen Titel nur die Zahl ist anders. Und es folgt wirklich einer Katastrophe der anderen. Ich habe festgestellt, dass Kluftinger ohne seine Frau Erika regelrecht hilflos ist. Wenn ich mal dachte, so jetzt ist es aber mal genug mit dem Lachen, dann musste ich wieder anfangen. Angefangen mit der Christbaumspitze die eigentlich schuld an Erikas häuslichem Unfall war, inklusive Kluftingers Unfähigkeit bis hin zum Heiligen Abend. Mehr will ich jedoch hier nicht verraten. Zumal das Buch ja nicht unbedingt dick ist, eigentlich eher dünn mit seinen 141 Seiten. Und klein im Format. Dafür aber wirklich klasse. Es soll ja Menschen geben, die nicht lachen können. Aber wer hier nicht lachen muss, muss total humorlos sein, dem kann man nicht mal, egal was passiert, ein Lächeln entlocken. Ich habe jedenfalls von Anfang bis zum Ende gelacht und das Buch in einem Rutsch gelesen. Was ja ob der Dicke nicht unbedingt lange dauerte. Mir hat es gefallen und ich war immer wieder gespannt, welche Katastrophe als nächstes passieren wird. Ich war richtig drinnen in dem Buch. Sowas kann wirklich nur Kluftinger passieren. Von mir eine Leseempfehlung an Kluftinger-Fans und an alle, die gerne lachen. Für dieses Buch kann ich nur die volle Bewertungszahl vergeben.

    ASIN/ISBN: 3550050399

  • Morgen, Klufti, wird´s was geben, von Klüpfel & Kober


    Cover:

    Na ja, der Weihnachtsmann kommt ja hier leider nicht.


    Inhalt:

    Nur noch zwei Tage bis Weihnachten und der „Gegenschwieger“ aus Japan ist angekündigt.

    Da fällt Erika beim Baumschmücken von der Leiter und fällt aus.

    Jetzt ist Kluftiger also alleine für die Festvorbereitungen und die Betrauung des japanischen Besuchers zuständig.

    Das Chaos beginnt.


    Meine Meinung:

    In 24 kleinen Kapiteln erleben wir was Klufti so alles fabriziert. Dass in zwei Tagen so viel Unheil hereinbrechen kann ist kaum zu glauben.

    Slapstick in Höchstform. Total überzeichnet, oft frage ich mich: so doof kann doch gar keiner sein??


    Am besten haben mir Kluftis Englischversuche gefallen.


    Aber wer das liebt (oder für zwischendurch) ist hier genau richtig.


    Autoren:


    Mein Fazit:

    In der Kürze liegt die Würze.

    Mehr als die 140 Seiten hätte ich aber auch nicht „ausgehalten“, irgendwann wird es dann einfach zu viel.

    Von mir 3 Sterne.

  • Weihnachten bei den Kluftingers


    Morgen, Klufti wird’s was geben, eine Weihnachtsgeschichte von Volker Klüpfel und Michael Kobr, 144 Seiten, erschienen im Ullstein-Verlag.
    Kluftige Weihnachten sind, wenn eine Katastrophe die nächste jagt.
    Als die Erika beim Anbringen der Christbaumspitze von der Leiter fällt, schickt sie der Lieblingsquacksalber Dr. Langhammer sofort ins Krankenhaus zur Behandlung, dass passt dem „Butzele“ überhaupt nicht, denn es ist noch so viel zu erledigen und Besuch aus Japan hat sich auch noch kurzfristig angemeldet. Es werden unkonventionelle Weihnachten bei den Kluftingers.
    144 Seiten voller Witz und Situationskomik, aufgeteilt in 24 Kapitel, berechtigterweise als Katastrophen tituliert. Das Buch besticht ganz besonders durch seine schlagfertigen und frechen Dialoge in Kluftinger-Denglisch, oder in Allgäuer Mundart. Flüssig und kurzweilig erzählt.
    Ich hatte das Buch an einem kurzem Nachmittag ausgelesen, mit einem stetigen Grinsen auf den Lippen, habe immer wieder gekichert und ein paarmal habe ich schallend gelacht, er hat es wieder geschafft, mein Lieblingskommissar, der Klufti. Diesmal nicht weil er kompetent und ein wenig tollpatschig seine Fälle mit Bravour löst, sondern weil er urkomisch und unbeholfen ohne seine Erika dafür mit seinem Gegenschwieger Yoshi Weihnachtsvorbereitungen erledigt und dabei in jedes Fettnäpfchen tappt, das ihm unterwegs im Wege steht. Kaum ist er ein paar Stunden alleine daheim ist das Chaos schon perfekt, seine Art den Weihnachtsbaum zu beleuchten und dabei beinahe das Wohnzimmer abzufackeln oder den Glühwein für die Weihnachtsmarktbude der Frauenvereinigung herzustellen, ich hatte wirklich Tränen in den Augen vor Lachen. Die Szene als Kluftinger mit Yoshi den Glühwein verkauft, besonders an den „Quacksalber“ sind wirklich unbezahlbar. Dazu sehr bildhaft erzählt, wie ein Film lief es vor meinen Augen z.B. ab, als Klufti mit der großen Trommel auf dem Bahnsteig steht um seinen Besuch aus Japan gebührend zu begrüßen.
    Alle liebgewonnenen Familienmitglieder und Freunde sind wieder mit dabei, besonders gefreut habe ich mich über ein Wiedersehen mit Yoshi, den Schwiegervater seines Sohnes. Die sich dadurch ergebenden denglischen Dialoge waren köstlich. Z.B. „Where come you here? I have gedacht, you would come glice three?“ Oder „You must freer like a dog!“ Wieviel der Yoshi von Kluftis Ansagen versteht weiß ich nicht, aber die beiden verstehen sich wirklich prächtig. (Langhammer not friend, und huaglump) und so kommt es, dass die beiden es einfach ganz bunt, laut und feuchtfröhlich retten, the original Allgäuer Christmas. Ich habe das Gefühl, Yoshi mag den Klufti-San ganz gerne.
    Gerne hätte ich das Spektakel in 24 Häppchen, an den Dezembertagen bis zum Heiligabend, mit meiner Familie gelesen, Katastrophe für Katastrophe, ich hab es nicht geschafft, ich konnte einfach nicht mehr aufhören.
    Trotzdem eignet es sich als Adventskalender, nicht nur für Kluftinger-Fans. Vielleicht als Einstieg um den kauzigen Kommissar einmal ganz privat und ohne Ermittlungsarbeit kennenzulernen? Ich selbst werde das Buch sicher, einige Male als Weihnachtspräsent verschenken. Es war toll. 10 Punkte

  • K&K ist wie B&B


    Eine Katastrophenweihnachtsgeschichte. Jedes Kapitel trägt eine Nummer (24) und dazu Katastrophe. Insgesamt sind es 124 beschriebene Seiten, wenn ich mich nicht verzählt habe. Ein kleines Buch mit wenig Text. Für 14 Euro. 11,29 Cent pro Seite.


    Genau so was gibt’s dieses Jahr schon mal, nur nicht von Klüpfel und Kobr, sondern von Björn und Benny. Statt Buch halt als Musik.


    Was soll ich sagen? Kein Krimi, sondern Kluftis Weihnachten, wie sich die beiden Autoren das so vorstellen. Leider wird Kluftinger als dummer Kommissar dargestellt, der nur Blödsinn macht und das noch mit seinem japanischen Joshi (sein Gegenschwieger). Auf den Seiten 132, 133 und 139 konnte ich kurz lachen. Es war aber so leise, dass mein Mann nicht aufgewacht ist. Ich hab das in einem Rutsch gestern Abend durchgelesen. Ich hätte es mir schon denken können, das letzte Werk, das ich gelesen habe, war mit Open End und nun „das“. Hinten auf dem Buchrücken steht: So viel Lametta war noch nie. Meiner Meinung nach schrieb Loriot in einer deutlich höheren Liga.


    Der Schreibstil ist wie immer eine 1. Die Handlung ist eine 6. Die Charaktere so unterirdisch, dass ich nicht mehr benoten kann. Das Cover ist hübsch, aber hat für mich nichts mit dem Buch und auch nichts mit Klufti zu tun. Wahrscheinlich Kluftinger als Weihnachtsmann. Lokalkolorit gibt’s nicht. Lachen ist eine 4 (weil zu wenig, zu wenig ausdauernd).


    Mein – Lesezeichenfees – Fazit:


    Nur für Hardcore-Klufti-Fans, die ihr Gehirn ausschalten beim Öffnen des Buchdeckels. 3 Sterne.


    (Ja, ich auch. Sowohl Klufti als auch Abba Hardcore Fan!)

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Es weihnachtet sehr unter Kluftis Tanne...


    Lebkuchen, Spekulatius und Co stehen in den Supermarktregalen, da kann man sich auch schon mal eine weihnachtliche Geschichte gönnen und die bekommt man auch bei dem vorliegenden Buch.


    Wie bereits bei "Funkenmord" ist auch hier Kluftis Frau Erika krank und der werte Kommissar muss selbst für ein gelungenes Weihnachtsfest sorgen. Wird ihm das gelingen?


    Putzig finde ich das Format dieses Hardcovers, denn fast übersieht man es im Laden. Die Idee mit den 24. Kapiteln mochte ich und ich denke, dass sich dieses Büchlein als kalorienfreier Adventskalender eignet, denn in einem Rutsch gelesen, war für meinen Geschmack alles etwas zu übertrieben.


    In dieser Weihnachtsgeschichte wird nicht ermittelt, sondern beim unbeholfenen Klufti geht alles schief, was nur schief gehen kann. Die Sprüche sind derb und manches Mal blieb mir das Lachen im Halse stecken, da zu klischeelastig. Gerade die denglischen Wortkreationen fand ich nicht wirklich lustig.


    Mein Highlight war eigentlich nur der Besuch aus Japan, der unbewusst unserem Kommissar den Hintern rettet und am Ende wird natürlich alles gut.


    Fazit: In meinen Augen eher was für Hardcore- Fans. In kleinen Dosen ganz witzig, am Stück gelesen etwas zu viel. Von mir daher nur bedingt eine Empfehlung.


    Bewertung: 5/ 10 Eulenpunkten

  • Klufti - der König der Katastrophen.

    Diesmal in 24 kurzen Kapiteln - von daher auch als eine Art Adventskalender zu nutzen.

    Ich bezweifle aber, dass dies viele machen werden.

    Denn erstens lesen sich die Katastrophen ruckzuck weg und zweitens will man ja wissen, wie es weiter geht.

    Klufti ist wieder mal in Topform was das Chaos betrifft.

    Und ohne seine Erika, die kurzfristig ins Krankenhaus muss, zumindest in Fragen rund um Haus und Hof total aufgeschmissen.

    So kommt eines zum anderen.

    Inclusive Besuch aus Japan.

    Manchmal denkt man schon "oh nein, das ist jetzt ein wenig zu dick aufgetragen" aber dann bricht man wieder in lautes Lachen aus. So ist es zumindest mir gegangen.

    Insgesamt wurde ich richtig gut unterhalten und ich kann das Buch zur vorweihnachtlichen Erheiterung durchaus empfehlen.

    Klufti wie er leibt und lebt halt.

  • Es ist kurz vor Weihnachten bei Kluftingers, es stehen noch einige Dinge an, die erledigt werden müssen. Baum schmücken, Plätzchen nachbacken, das Festessen vorbereiten. Dumm nur, dass Erika bei der ersten Aufgabe einen Unfall hat und ins Krankenhaus muss. Damit müssen die Aufgaben von Klufti übernommen werden, der normalerweise all das liebend gerne seiner Frau überlässt. Noch dazu ist Yoshifumi Sazuka gerade in Deutschland und wird vorbeikommen.


    Klufti ist also im Stress und wer ihn kennt, weiss, dass Alltagsdinge im Haushalt nicht sein Ding sind. Gemeinsam mit Joschi versucht er also die ihm zugedachten Aufgaben so gut wie möglich zu erfüllen, allerdings geht dabei natürlich einiges schief.


    Diese kurze Geschichte ist also eigentlich nur ein amüsanter Spin-Off ohne Kriminalfall, aber Fans der Reihe werden sicher ihren Spaß damit haben. Die Autoren schaffen es tatsächlich die Grenze zum Klamauk nicht zu überschreiten, die meisten Vorfälle laufen recht glimpflich und amüsant ab.


    Alles in allem habe ich mich gut mit dem Buch amüsiert, es eignet sich, die Zeit bis zum nächsten richtigen Fall zu überbrücken.


    8 von 10 Punkte

  • Da seine Ehefrau Erika beim Christbaumschmücken von der Leiter fällt und ins Krankenhaus muss, hat Kluftinger die Weihnachtsvorbereitungen alleine zu regeln – mit ein bisschen Unterstützung des Schwiegervaters seines Sohnes, Yoshifumi Sazuka, der aus Japan zu Besuch ist.


    Ich bin froh, dass ich mir den Roman noch vor Weihnachten besorgt und gelesen habe, denn ich habe mich köstlich amüsiert. Die 24 (!) Kapitel sind überschrieben mit „1. Katastrophe“, „2. Katastrophe“ usw., und ja, Katastrophen gibt es genug, aber am Ende haben die Kluftingers ein friedvolles Weihnachtsfest – naja, zumindest irgendwie.


    Klufti zeigt sich hier von seiner „besten“ Seite, und Erika hat mir während des Lesens durchgehend leid getan. Für den Haushalt und Vorbereitungen für Weihnachten ist Klufti einfach nicht geschaffen, dafür brilliert er mit so manchen abwegigen Ideen, die mich abwechselnd zum Kopf schütteln und heftigen Lachanfällen brachten, oft beides gleichzeitig, und mit einem sehr speziellen Englisch („Dear Joschi, from us out can you immer come when you will. Wir … täten uns enjoyen“, Seite 9). Ja, mein Humor wurde voll getroffen, womöglich aber nicht jedermanns Humor.


    Einen Kriminalfall sucht man dagegen vergeblich, finde ich aber gar nicht schlimm, Klufti mal ganz privat hat doch auch etwas.


    Ich habe mich köstlich amüsiert, und wer Klufti mag, und/oder sich eine weihnachtliche und humorvolle Geschichte vorstellen kann, kann bedenkenlos zugreifen. Volle Punktzahl für einen Roman, an den ich mich sicher noch länger erinnern werde.

  • Volker Klüpfel, Michael Kobr: Morgen, Klufti, wird's was geben. Eine Weihnachtsgeschichte, Berlin 2021, Ullstein Buchverlag, ISBN 978-3-550-05039-8, Hardcover, 140 Seiten, Format: 13,3 x 1,7 x 17,3 cm, Buch: EUR 14,00 (D), EUR 14,40 (A), Kindle: EUR 10,99, auch als Hörbuch und Audio-CD lieferbar.


    Ganz neu ist das Buch nicht. Es ist schon 2021 erschienen. Mir ist es mitten im Jahr vor die Füße gelaufen und ich dachte, ich stelle es jetzt mal vor. Vielleicht gibt’s Kluftinger-Freunde, die es noch nicht kennen und Verwendung dafür haben.


    Das Buch ist ein echter „Insider-Job“. Für Menschen, die noch nie von der Krimireihe (Bücher und Filme) rund um den schrulligen Kult-Kommissar Kluftinger aus dem Allgäu gehört haben ist es nix.


    Kein Krimi! Ein Weihnachts-Special


    Der vorliegende Band ist kein Krimi, sondern ein privates weihnachtliches Klufti-Special, aufgeteilt in „24 Katastrophen“. Man könnte es als „un-besinnlichen“, streckenweise saukomischen Adventskalender nutzen: Jeden Dezembertag eine Katastrophe (vor)lesen, bis zum Heiligabend.


    Die Geschichte ist schnell erzählt: Kluftinger, der zwar ein scharfsinniger Ermittler ist, in praktischen und zwischenmenschlichen Angelegenheiten aber ungeschickt, hält sich bei den häuslichen Weihnachtsvorbereitungen stets vornehm zurück. Entsprechend schimmerlos ist er. Das wird sich rächen!


    Die erste Katastrophe ist, dass Erika, Kluftingers Frau, über die Feiertage den japanischen Gegenschwieger Yoshifumi „Joschi“ Sazuka eingeladen hat. Der ist derzeit geschäftlich in München, und Erika fand, das gehöre sich so. Joschi lässt sich die Gelegenheit, einmal ein echtes Allgäuer Weihnachtsfest mitzuerleben, nicht entgehen und sagt freudig zu. Und Kluftinger grummelt. Verwandtenbesuch, igitt.


    Klufti allein zuhaus‘


    Dann stürzt Erika beim Anbringen der Christbaumspitze von der Leiter und Hausarzt Langhammer, den der Kluftinger ums Verrecken nicht leiden kann, auch wenn ihre Ehefrauen befreundet sind, weist sie ins Krankenhaus ein. Jetzt steht der tollpatschige Kommissar mit einer meterlangen To-do-Liste und dem angekündigten Besuch alleine da. Aufräumen, putzen, dekorieren, einkaufen kochen, Jessas! Damit ist er komplett überfordert.


    Kluftinger gibt sich ja Mühe, aber schon die Installation der Lichterketten geht grandios schief.


    Kulturclash und andere Probleme


    Was zu mancher Katastrophe beiträgt, ist die Tatsache, dass zwar Joschi perfekt Englisch spricht, aber der Kluftinger halt nicht. Und so hat der arme Gast die meiste Zeit keine Ahnung, was überhaupt läuft. Wie zum Beispiel beim „Klausentreiben“. Dieses regionale Brauchtum hätte man ihm vielleicht vorher erklären sollen. Oder bei der Sache mit der Krippe! :-D Aber auf dem Weihnachtsmarkt erweist er sich als ausgesprochenes Verkaufstalent.


    Am 24. Dezember, rechtzeitig vor Heiligabend, soll Erika aus der Klinik entlassen werden. Einerseits ist Kluftinger erleichtert, andererseits sieht’s daheim aus wie Sau, die Weihnachtsdeko ist hinüber, weitere Familienmitglieder werden erwartet … aber was gibt‘s überhaupt zu essen?


    Oh-oh! Wie wird Erika wohl reagieren? Ist Weihnachten noch zu retten? Und die Ehe? Und der Kluftinger selbst?


    Hochgradig albern und amüsant


    Die Story ist natürlich hanebüchen und hochgradig albern. Wenn Kluftinger seinen scharfen Verstand nicht an einem kniffligen Kriminalfall beweisen kann, bleibt ein unpraktisch veranlagter Hanswurst übrig. Ein bisschen fremdschämen muss man sich schon, wenn er sich so anstellt! Aber der deutsch-japanische Kulturclash und der Dauerzoff mit Dr. Langhammer (der für mich beim Lesen immer klingt wie Prof. Karl-Friedrich Boerne aus dem Münsteraner TATORT) ist schon sehr amüsant.


    Das ist natürlich keine hochgeistige Lektüre – das erwartet vermutlich auch niemand -, sondern heiterer Bl*dsinn mit saisonalem Bezug. Die Krimis sind mir zwar lieber, aber lustig war’s schon.


    Die Autoren


    Altusried hat einen prominenten Sohn: Kommissar Kluftinger. Volker Klüpfel, Jahrgang 1971, kommt wenigstens aus dem gleichen Ort. In Bamberg studierte er Politikwissenschaft und Geschichte. Danach arbeitete er bei einer Zeitung in den USA und stellte beim Bayerischen Rundfunk fest, dass ihm doch eher das Schreiben liegt. Seine letzte Station vor dem Dasein als Schriftsteller war die Feuilletonredaktion der Augsburger Allgemeinen. Die knappe Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie, mit der er im Allgäu lebt.


    Michael Kobr, geboren 1973 in Kempten im Allgäu, studierte in Erlangen ziemlich viele Fächer, aber nur zwei bis zum Schluss: Germanistik und Romanistik. Nach dem Staatsexamen arbeitete er als Realschullehrer. Momentan aber hat er schweren Herzens dem Klassenzimmer den Rücken gekehrt – die Schüler werden’s ihm danken –, um sich dem Schreiben, den ausgedehnten Lesetouren und natürlich seiner Familie widmen zu können. Kobr wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern im Unterallgäu.


    ASIN/ISBN: 3550050399

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Ich hab das ja als Hörbuch hier und mir schon zweimal gegönnt und um Weihnachten herum darf es nicht fehlen. :grin


    Herrlich übertrieben aber eben auch so wunderbar zum loslachen.


    Bei Hörbuch kommen ja noch die beiden Autoren dazu, die es so genial vortragen.


    Sprich - bei mir ist es schon eine Art Weihanchtstradition, mir die Laune mit diesem "durchgeknallten" Klufti zu verbessern. :grin