'Tod in Blau' - Seiten 075 - 141

  • Immer noch habe ich keinen blassen Schimmer, ob und wie die beiden Todesfälle zusammenhängen. Einzige Verbindung ist nach wie vor ist von Mühl. Ob er auch der Mann im noblen Wagen ist, der Paul auflauert?

    Ich hoffe sehr, dass der Junge heil aus der Sache herauskommt.

    Spannend ist ja auch wirklich, was genau auf der Skizze zu sehen ist. Paul scheint ja jetzt doch etwas zu erkennen. Vermutlich hat es etwas mit dem Titel des Buches zu tun.

    Eine Verdächtige mehr ist jetzt Nelly. Sie könnte erkannt haben, dass Thea nicht nur eine der üblichen Geliebten war, sondern Wegner mehr bedeutet hat. Zumindest hebt sich ihr Portrait ja sehr von seinen sonstigen Bildern ab. Ich bin gespannt, welches "Geheimnis" sich hinter ihrer Verwandlung verbirgt.

    Schlüssel ist sicherlich das Gemälde, das ebenfalls verbrannt ist. Vielleicht ist dort ein Hinweis auf illegale Geschäfte zu sehen gewesen? Wegner hat ja auch Szenen gemalt, die er auf der Straße beobachtet hat. Vielleicht hat er dort diesen Schmuggler-Ring beobachtet, für den Lutz Seiler angeworben wurde?


    Fragen über Fragen...

    Da hilft nur weiterlesen. :lesend

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Oh, zum Abschluss dieses Leseabschnittes habe ich mir wirklich ernsthaste Sorgen um Paul gemacht - klar, das schicke Automobil (wieder so ein schönes altes Wort) hat ihn schon beeindruckt... Aber außerhalb seines Kiezes in ein fremdes Auto steigen, puh... Aber es scheint ja gut gegangen zu sein... Aber wer war der Mann? Mein (und Leos) Lieblingssverdächtiger Herr von Mühl? Dem würde ich ja alles zutrauen... Und Paul scheint ja auf der Skizze etwas entdeckt zu haben - aber er wird sicherlich nicht zur Polizei damit gehen, weil ihn ja der Fremde ausdrücklich gewarnt hat.

    Interessant ist auch Nellys aufgekommenes Selbstbewusstsein? Woran könnte das liegen? Klar, sie haben in zwei verschiedenen Welten gelebt, sie ordnet ihr Leben neu - war es das "nur"?

    Ach, und Herr Schneider (Ilses Freund) wird vom Betrugsdezernat überwacht... Malchow hat ja Ilse erkannt, Malchow traue ich ja auch alle möglichen Gemeinheiten zu, wer weiß, ob er nicht Leo damit in "die Pfanne haut" ("Umgang mit zwielichtigen Gestalten" oder so ähnlich), denn er will ja unbedingt seinen Job im Morddezernat zurück!

    Ich habe es zwar schon im vorigen Abschnitt geschrieben, aber ich fand es auch hier wieder großartig, wie die Autorin immer wieder Hinweise auf das langsam fortschreitenden nationalsozialistische Gedankengut gibt (besonders bei dem Gespräch mit Herrn von Mühl), aber gleichzeitig auch den täglichen Überlebenskampf der Familien schildert (Pauls Familie). Ich bin mal wieder begeistert!!!

  • Immer noch habe ich keinen blassen Schimmer, ob und wie die beiden Todesfälle zusammenhängen.

    Sehrt schön, da sind wir schon zwei!

    Ich hoffe sehr, dass der Junge heil aus der Sache herauskommt.

    Oh ja....

    Eine Verdächtige mehr ist jetzt Nelly.

    Nö, ich glaube nicht, dass Nelly ihren Mann aus was für Gründen auch immer umgebracht hat... Aber aufgefallen ist mir ihre "Verwandlung" auch...

    Schlüssel ist sicherlich das Gemälde, das ebenfalls verbrannt ist.


    Schlüssel ist sicherlich das Gemälde, das ebenfalls verbrannt ist. Vielleicht ist dort ein Hinweis

    Davon gehe ich auch aus und ich denke, Paul hat im Kaninchenstall eine Skizze dieses Bildes...

  • Von Malchow traue ich auch jede Gemeinheit zu, wenn es darum geht Leo eins auszuwischen und seinen Job in der Mordkommission zurück zu bekommen. Außerdem wäre es natürlich ein furchtbarer Schlag für Ilse, wenn ihr Verehrer wirklich Dreck am Stecken hätte ...

  • Spannend ist ja auch wirklich, was genau auf der Skizze zu sehen ist. Paul scheint ja jetzt doch etwas zu erkennen. Vermutlich hat es etwas mit dem Titel des Buches zu tun.


    Eine Verdächtige mehr ist jetzt Nelly. Sie könnte erkannt haben, dass Thea nicht nur eine der üblichen Geliebten war, sondern Wegner mehr bedeutet hat. Zumindest hebt sich ihr Portrait ja sehr von seinen sonstigen Bildern ab.

    Ich glaube eher, er hat jemanden erkannt. Es waren ja zwei Personen drauf, das kam schon im ersten Abschnitt. Aber nun hat er vielleicht ein Gesicht dazu. Vielleicht das, des Mannes mit den schicken Automobil? Ob das von der Mühl war? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der sich selber darum kümmert einem Jungen von Pauls Herkunft Angst zu machen.

    Nelly als Verdächtige? Sehe ich eher nicht so, ich glaube eher, dass sie sich befreit fühlt. Sie kann ihr Leben nun so gestalten wie sie möchte, seither hat sie ja nur gewartet, dass ihr Mann von seiner Kunst und seinen Geliebten Nach Hause kam.


    Noch ein Wort zu Paul, so zurück geblieben wie er immer beschrieben wird, sehe ich ihn nicht. Seine Gedankengänge sind doch recht logisch. Er ist einfach nur unterfordert und hängt immer allein rum, kein Elternhaus, das ihn fördert, niemand der sich so richtig um ihn kümmert, denn das Sorgenkind ist ja der jüngere Bruder, der ständig krank ist, der Vater der kaum Arbeit hat, die Mutter überfordert mit allem und voller Resignation.

    Aber wirkliche Klarheit hat dieser Abschnitt nicht gebracht. Ich bin so schlau wie vorher. Und von Ilses Verehrer wissen wir auch nicht mehr.

  • Ob das von der Mühl war? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der sich selber darum kümmert einem Jungen von Pauls Herkunft Angst zu machen.

    So richtig glaube ich es auch nicht, mir fehlen aber die Männer mit schicken Autos als Verdächtige... Ich habe sogar kurzfristig als den komischen Verehrer von Thea gedacht (der, der sie immer über ihre Liebhaber ausfragt)...

    Auch bei Deinen Überlegungen zu Paul kann ich Dir nur zustimmen, ich habe schon ähnliches gedacht...

  • Ich habe während des Lesens die ganze Zeit die Stimme von David Nathan im Ohr. Das muss mir mal einer erklären :lache


    Wir sehen also alle von Mühl als einen der Verdächtigen an. Dann ist er es bestimmt nicht, denn das wäre zu einfach :grin

    Ich finde es seltsam, dass Wegner so ein toller Typ war, dass alle ihn mochten und er wahrscheinlich ermordet wurde. Das kann doch nicht stimmen. Entweder hat er Dreck am Stecken oder es war tatsächlich ein Unfall, naja, oder auf dem Bild war doch was zu sehen, das für die Polizei interessant wäre. :gruebel


    Ich halte Paul auch nicht für zurück geblieben. Keine Ahnung wie alle im Buch darauf kommen.


    Das Einflechten des rechten Gedankenguts, das Erwähnen der Geldentwertung und die damals typischen Begriffe gefallen mit hier sehr gut.

  • :gruebel


    Ich halte Paul auch nicht für zurück geblieben. Keine Ahnung wie alle im Buch darauf kommen.

    Wenn er nie eine Schule besucht hat, zuhause auch keine Förderung erfährt, alles was er lernt, nimmt er auf der Straße, im Wirtshaus oder bei dem Maler auf. Mehr oder wenig beiläufig, nicht gezielt. Er kann weder lesen noch schreiben, kann also auch nichts aus Büchern lernen. Ich denke, da wäre jeder irgendwann retardiert.

  • Oh, zum Abschluss dieses Leseabschnittes habe ich mir wirklich ernsthaste Sorgen um Paul gemacht

    So wie ich. Ich hab schon schwarz gesehen, als er so unbedacht ins Auto eingestiegen ist. Zum Glück ging es einigermaßen gut aus, wenn ich mir auch vorstellen kann, dass das sich nicht der Polizei Anvertrauen noch zum Problem werden wird für Paul.

    Und wer mag der Typ mit dem schicken Auto sein? Von Mühl schließe ich hier aus. Wie ihr schon schriebt, wird er sich für solche "Handlangertätigkeiten" nicht von seinem hohen Roß herab begeben... Aber sicher wird es jemand aus von Mühls Dunstkreis gewesen sein...


    Noch ein Wort zu Paul, so zurück geblieben wie er immer beschrieben wird, sehe ich ihn nicht.

    Ich denke auch nicht, dass Paul zurückgeblieben ist. Wenig gebildet wohl eher und aufgrund seiner Lebensumstände auch nicht gefördert. Und es ist so verdammt traurig, dass er in dieser schwierigen Lebenssituation von niemandem aufgefangen wird. Schließlich hat er seinen wohl einzigen Freund verloren, auf mehr als tragische Weise.


    Magda Schott ist die Ärztin, von der Paul das Medikament für seinen kleinen Bruder holt, und gleichzeitig die Freundin von Clara Bleibtreu. Ich denke, dass sie für Leo auf dessen Suche nach Paul noch einmal wichtig wird. Somit kann auf weitere Annäherung zwischen den beiden gehofft werden.


    Schlüssel ist sicherlich das Gemälde, das ebenfalls verbrannt ist. Vielleicht ist dort ein Hinweis auf illegale Geschäfte zu sehen gewesen? Wegner hat ja auch Szenen gemalt, die er auf der Straße beobachtet hat. Vielleicht hat er dort diesen Schmuggler-Ring beobachtet, für den Lutz Seiler angeworben wurde?

    Das ist ein interessanter Gedanke - und überaus einleuchtend! Paul erkennt auch irgendwas/irgendwen auf der Skizze. Womöglich den Mann aus dem Auto. Ich hoffe sehr für Paul, dass es nicht noch sehr gefährlich wird für ihn!


    Außerdem wäre es natürlich ein furchtbarer Schlag für Ilse, wenn ihr Verehrer wirklich Dreck am Stecken hätte ...

    Genau das denke ich auch schon die ganze Zeit. Ilse hat wohl so schon nie Glück gehabt, einen Mann zu finden. Und der, den sie jetzt trifft, scheint ein Betrüger zu sein.

    Ob von Malchow das für seine Zwecke nutzen wird... schon vorstellbar, aber ob das erfolgreich wäre?

    Ich könnte mir eher vorstellen, dass Schneiders Verschiebereien auch irgendwie mit unserem Fall hier zu tun haben. Fragt sich nur, wie. Vielleicht ist er es, der diese Ware ausliefert, die von diesem Offizier für viel Silber und Co. abgeholt wird?


    Es bleibt auf jeden Fall spannend und ich muss unbedingt gleich weiterlesen. Den nächsten Abschnitt schaffe ich heute sicher noch...

  • Ob von Malchow das für seine Zwecke nutzen wird... schon vorstellbar, aber ob das erfolgreich wäre?

    Ich könnte mir eher vorstellen, dass Schneiders Verschiebereien auch irgendwie mit unserem Fall hier zu tun haben. Fragt sich nur, wie. Vielleicht ist er es, der diese Ware ausliefert, die von diesem Offizier für viel Silber und Co. abgeholt wird?

    Das ist gut möglich, der Verdacht ist nicht von der Hand zu weisen. Irgendwie hängen die Fälle alle zusammen.


  • Wir sehen also alle von Mühl als einen der Verdächtigen an. Dann ist er es bestimmt nicht, denn das wäre zu einfach :grin

    Ja, den Gedanken hatte ich vorhin auch :lache - man kann ihn zwar mit beiden Mordfällen in Verbindung bringen, aber deshalb muss er nicht unbedingt der Täter sein.


    Ich halte Paul auch nicht für zurück geblieben. Keine Ahnung wie alle im Buch darauf kommen.


    Das Einflechten des rechten Gedankenguts, das Erwähnen der Geldentwertung und die damals typischen Begriffe gefallen mit hier sehr gut.

    Ich denke auch nicht, dass Paul zurückgeblieben ist - nicht gebildet und wenig gefördert, was auf die sozialen Bedingungen zurückzuführen ist, aber er beobachtet gut und denkt durchaus logisch - und ist vermutlich als potientieller Zeuge gefährdet. Ich habe schon das Schlimmste befürchtet, als er in dieses Auto stieg - aber das ist ja zum Glück nochmal gut gegangen.


    Ich finde, Susanne Goga hat die damalige Zeit gut eingefangen. Einerseits diesen Gegensatz zwischen den Künstlerkreisen, in denen Wegener sich bewegte, und die sehr sorglos zu leben schienen, andererseits die sozialen Probleme und die zunehmende Inflation, die für das rechte Gedankengut einen sehr guten Nährboden darstellten.

    Von Malchow traue ich auch jede Gemeinheit zu, wenn es darum geht Leo eins auszuwischen und seinen Job in der Mordkommission zurück zu bekommen. Außerdem wäre es natürlich ein furchtbarer Schlag für Ilse, wenn ihr Verehrer wirklich Dreck am Stecken hätte ...

    Das sehe ich leider genauso - von Malchow hätte sicher keinerlei Skrupel, wenn es darum ginge, Leo eins auszuwischen. Aber ich denke (hoffe), Leo wird sich zu wehren wissen. Für Ilse täte es mir leid :(

  • Wir lernen die Ehefrau des Malers kennen, die Ehe war offenbar nicht sehr innig, dennoch ist sie die Haupterbin. Ich halte sie allerdings nicht für verdächtig.


    Paul ist eindeutig in Gefahr, er hat das Bild gesehen, das jemand offenbar vernichten wollte. Als er ins Auto stieg, hätte ich ihn am liebsten wieder herausgeholt. Gut, dass nichts passiert ist, das nächste Mal kann das aber schon ganz anders ausgehen. Die Polizei ist nun auch auf ihn aufmerksam geworden, doch so einfach wird er nicht zu finden sein, jetzt ist er sowieso noch misstrauischer. Magda Schott stellt vielleicht hier die Lösung dar, sie ist Claras Freundin und behandelt Pauls Bruder (der ihr, warum auch immer - wahrscheinlich musste es mal raus - erzählt hat, dass sein Freund, der malt, verstorben ist).


    Sicher steht im Kriegstagebuch Wegeners etwas wichtiges, immerhin hat der Krieg in stark verändert. Und hier kommt auch wieder von Mühl ins Spiel. Und was besorgt Lutz Oswald?


    Elisa Reichwein spielt auch wieder mit, sie nimmt immer mehr Konturen an.


    Und mit Bruno habe ich mich vielleicht geirrt, immerhin beobachtet ihn Herbert von Malchow, der nun beim Betrugsdezernat arbeitet. Fände ich schade, vor allem auch für Ilse, der ich ein bisschen Glück gönnen würde.

  • Ich finde auch nicht, dass Paul geistig zurückgebelieben ist. Er ist einfach ein ruhiger Typ, der nicht viel redet (Warum auch, hört ihm ja eh keiner zu :() und dann ganz schnell in dieser Schublade gelandet ist, praktisch für die Eltern, ein Grund mehr, sich nicht um ihn zu kümmern, hat ja eh keinen Zweck. :schlaeger