'Das unsichtbare Leben der Addie LaRue' - Teil 2

  • Der Dämon spielt mit ihr ein grausames Spiel. Aber Addie ist nicht ohne. Sie widersetzt sich ihm. Und ihr Krieg wird sozusagen auch ein Motor für sie weiterzumachen. Schön finde ich, dass sie all die Kleinigkeiten, die das Leben ihr an Neuem bietet, genießt. Sonnenaufgänge, Sternennächte, schöne Kleider etc. Aber traurig ist dann auch wieder, dass das ja alles ist, was ihr geblieben ist. Sie versucht sich immer wieder an Nähe zu anderen Menschen, in dem sie sie viele Male hintereinander neu kennenlernt. So wie Sam. Aber irgendwann ist das immer wieder schmerzlich, weil es immer wieder die gleichen Worte sind und das gleiche Vergessen.


    Und warum zum Kuckuck ist das bei Henry nicht so? Warum vergisst er sie nicht? Ich fürchte, der Dämon hat die Hand im Spiel. Er lässt sie sich verlieben und wird ihr Henry dann wegnehmen. Das fürchte ich. Oder ist der Dämon kurz in fremder Gestalt da gewesen und selber überrascht? Gibt es eine gute Macht, die Addie hilft? Rätsel über Rätsel. Und Henry hat Geheimnisse. Vielleicht steckt in ihnen die Lösung. Vielleicht hat ja er auch einen Geist um Hilfe gebeten?

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Der Dämon spielt mit ihr ein grausames Spiel. Aber Addie ist nicht ohne. Sie widersetzt sich ihm. Und ihr Krieg wird sozusagen auch ein Motor für sie weiterzumachen. Schön finde ich, dass sie all die Kleinigkeiten, die das Leben ihr an Neuem bietet, genießt. Sonnenaufgänge, Sternennächte, schöne Kleider etc. Aber traurig ist dann auch wieder, dass das ja alles ist, was ihr geblieben ist. Sie versucht sich immer wieder an Nähe zu anderen Menschen, in dem sie sie viele Male hintereinander neu kennenlernt. So wie Sam. Aber irgendwann ist das immer wieder schmerzlich, weil es immer wieder die gleichen Worte sind und das gleiche Vergessen.

    Ja, diese Gedanken sind mir auch gekommen. Es ist für Addie irgendwann zu schmerzlich diese Bekanntschaften weiter zu führen, denn ohne gegenseitiges Erinnern und Ehrlichkeit kann keine echte Nähe aufgebaut werden. Die intimsten Momente verlieren an Bedeutung und verkommen zu oberflächlichen Berührungen, wenn sie nicht in gemeinsam erlebte Geschichte eingehen können. Das ist wirklich traurig für Addie und lässt sie fast verzweifeln. Da hat sie wohl über die Jahrhunderte hinweg psychologische Techniken entwickelt, um ihren Lebensmut nicht zu verlieren.

    Noch bin ich mir nicht sicher, ob sie absichtlich die Künstlerfreunde in ihrer Kunst inspiriert, um denen weiter zu helfen, oder eher um eine eigene Spur in der Geschichte zu hinterlassen :gruebel Ihr Egoismus ist ja immer noch sehr ausgeprägt (forciert durch ihr Handicap)und wird nur durch wenig selbstlose Taten unterbrochen.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Tom Liehr: Im wechselnden Licht der Jahre

  • Noch bin ich mir nicht sicher, ob sie absichtlich die Künstlerfreunde in ihrer Kunst inspiriert, um denen weiter zu helfen, oder eher um eine eigene Spur in der Geschichte zu hinterlassen

    Ich denke, sie möchte eine Spur hinterlassen. Auf irgendeine Weise soll sich jemand an sie erinnern.


    Manchmal habe ich das Gefühl, dass ihre Grenzen nicht ganz stringent sind. In diesem Abschnitt hämmert sie mal eine Treppe zu. Da hat mich gewundert, dass sie sowas kann. Schließlich wird ja alles was sie verändert/kaputt macht, sofort wieder aufgelöst. Auch ist nicht genau abgegrenzt, wie ihre "Wohnung" verschwinden wird. Also einen ganzen Monat hat sie sie zumindest halten können. :gruebel

    Hollundergrüße :wave



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  • Und warum zum Kuckuck ist das bei Henry nicht so? Warum vergisst er sie nicht? Ich fürchte, der Dämon hat die Hand im Spiel. Er lässt sie sich verlieben und wird ihr Henry dann wegnehmen. Das fürchte ich. Oder ist der Dämon kurz in fremder Gestalt da gewesen und selber überrascht? Gibt es eine gute Macht, die Addie hilft? Rätsel über Rätsel. Und Henry hat Geheimnisse. Vielleicht steckt in ihnen die Lösung. Vielleicht hat ja er auch einen Geist um Hilfe gebeten?

    Henry ist irgendwie besonders. Zuerst dachte ich auch, dass sich der Dunkle (Luc) eine Tagesform angeeignet hat, um Addie für sich einzunehmen. Aber Henry wirkt auch in seinem privaten Umfeld auf besondere Weise. Er scheint bei allen, denen er begegnet Zuneigung zu erzeugen ohne sich dessen bewusst zu werden. Es sieht für mich auch nach einer Art Verzauberung aus. Vielleicht hat es mit dem Sturmerlebnis in seiner Jugend zu tun?

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    :lesend Tom Liehr: Im wechselnden Licht der Jahre

  • Es sieht für mich auch nach einer Art Verzauberung aus. Vielleicht hat es mit dem Sturmerlebnis in seiner Jugend zu tun?

    Interessante Idee.

    Er hat aber auch einen großen Verlust erlitten, denke ich.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

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  • Ich denke, sie möchte eine Spur hinterlassen. Auf irgendeine Weise soll sich jemand an sie erinnern.


    Manchmal habe ich das Gefühl, dass ihre Grenzen nicht ganz stringent sind. In diesem Abschnitt hämmert sie mal eine Treppe zu. Da hat mich gewundert, dass sie sowas kann. Schließlich wird ja alles was sie verändert/kaputt macht, sofort wieder aufgelöst. Auch ist nicht genau abgegrenzt, wie ihre "Wohnung" verschwinden wird. Also einen ganzen Monat hat sie sie zumindest halten können. :gruebel

    Es könnte zu der bösen Taktik von Luc gehören, dass er ihr gestattet, einige Dinge anzusammeln, um sie ihr dann wieder zu entreißen, sobald sie sich sicher fühlt. Er scheint geahnt zu haben, dass sie ihm eine Art Empfang vorbereitet. Diesen Triumph hat er ihr nicht gegönnt und ist einfach nicht zu ihrem Jahrestag erschienen. Dadurch hat er ihr auch die Freude an "ihrer Wohnung" genommen.

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    :lesend Tom Liehr: Im wechselnden Licht der Jahre

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  • Es könnte zu der bösen Taktik von Luc gehören, dass er ihr gestattet, einige Dinge anzusammeln, um sie ihr dann wieder zu entreißen, sobald sie sich sicher fühlt. Er scheint geahnt zu haben, dass sie ihm eine Art Empfang vorbereitet. Diesen Triumph hat er ihr nicht gegönnt und ist einfach nicht zu ihrem Jahrestag erschienen. Dadurch hat er ihr auch die Freude an ihrer "Wohnung" genommen.

    Das könnte sein. Dass er seine Macht willkürlich ausübt.

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  • Interessante Idee.

    Er hat aber auch einen großen Verlust erlitten, denke ich.

    Ja, entweder schon mehrere oder speziell diese Geliebte, die er mal hatte (Tabitha?).


    Mit Robbie hatte er wohl auch mal etwas, das nicht funktioniert hat.

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    :lesend Tom Liehr: Im wechselnden Licht der Jahre

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  • Es gibt wohl einen speziellen Marker in den Augen (a familiar milky light), den Henry als Warnzeichen erkennt und immer sucht, wenn er neuen Leuten begegnet.

    So wie auch Addie die verschiedenen Grüntöne in Lucs Augen zu deuten gelernt hat.


    Augen = Fenster zur Seele

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    :lesend Tom Liehr: Im wechselnden Licht der Jahre

  • Es gibt wohl einen speziellen Marker in den Augen (a familiar milky light), den Henry als Warnzeichen erkennt und immer sucht, wenn er neuen Leuten begegnet.

    Hmm, das habe ich beim Lesen noch nicht ganz eingeordnet, was er da meint. Für mich war es eher so etwas Metaphorisches. Also er sucht bei den Frauen nach einem Blick. Vielleicht ein Blick, den er von seinem Verlust kennt? Keine Ahnung.

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  • Henry ist irgendwie besonders. Zuerst dachte ich auch, dass sich der Dunkle (Luc) eine Tagesform angeeignet hat, um Addie für sich einzunehmen. Aber Henry wirkt auch in seinem privaten Umfeld auf besondere Weise. Er scheint bei allen, denen er begegnet Zuneigung zu erzeugen ohne sich dessen bewusst zu werden. Es sieht für mich auch nach einer Art Verzauberung aus. Vielleicht hat es mit dem Sturmerlebnis in seiner Jugend zu tun?

    Ich hatte zunächst auch die Befürchtung, der dunkle Geist ist in die Gestalt von Henry geschlüpft , um Addie zu zermürben. Doch er könnte natürlich auch anderweitig die Hände im Spiel haben. Oder Henry hat wirklich eine besondere Eigenschaft/Gabe, die es ihm ermöglicht, sich an Addie zu erinnern. Zu letzterem passt, die geschilderte Aufmerksamkeit. Dieses "Glimmen in den Augen", nach dem er Ausschau hält, ist mir auch aufgefallen. Bin gespannt, was dahintersteckt!


    Ich denke, sie möchte eine Spur hinterlassen. Auf irgendeine Weise soll sich jemand an sie erinnern.

    Das denke ich auch. Und dadurch kommt es ja zu einer Win/Win-Situation für alle. Die KünstlerInnen bekommen Aufmerksamkeit und Addie schafft es trotzdem, eine Spur in der Welt zu hinterlassen. Das finde ich eine sehr gelungene Lösung von ihr! :thumbup:


    Diesen Abschnitt habe ich sehr schnell durchgelesen, das Buch hat einen wahren Lesesog in mir erzeugt. :grin Das passiert eher selten und ist natürlich ein Zeichen, das es mich sehr fesselt. Ich fand auch schön zu erfahren, wie und warum Addie so geworden ist, wie sie heute ist. Ihr starker Überlebenswillen trotz der ganzen Einschränkungen imponiert mir, vor allem auch die Fähigkeit, sich an den schönen Dingen, die sie erleben kann, zu erfreuen, wie hollyhollunder im ersten Post super geschildert hat. Ich hoffe, sie erlebt mit Henry keine Enttäuschung!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Vielleicht hat es mit dem Sturmerlebnis in seiner Jugend zu tun?

    Diese Sturmbeschreibung habe ich persönlich mit einer Depression verbunden - kann natürlich aber auch ganz was anderes sein.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich denke, sie möchte eine Spur hinterlassen. Auf irgendeine Weise soll sich jemand an sie erinnern.


    Manchmal habe ich das Gefühl, dass ihre Grenzen nicht ganz stringent sind. In diesem Abschnitt hämmert sie mal eine Treppe zu. Da hat mich gewundert, dass sie sowas kann. Schließlich wird ja alles was sie verändert/kaputt macht, sofort wieder aufgelöst. Auch ist nicht genau abgegrenzt, wie ihre "Wohnung" verschwinden wird. Also einen ganzen Monat hat sie sie zumindest halten können. :gruebel

    Ich glaube, Addie kann Dinge verändern, solange die Veränderung quasi anonym bleibt, die Treppe hätte irgendein Bettler zunageln können, da wird niemand nach fragen, aber wenn sie etwa in einer Wohnung ein Glas Wein auskippt, muss dieser Fleck verschwinden, weil es nicht irgendjemand gewesen sein kann, sondern eine Person an die sich der Mensch, der mit in dem Raum war, hätte erinnern müssen. Ich hoffe es ist halbwegs verständlich, was ich meine :gruebel



    Es könnte zu der bösen Taktik von Luc gehören, dass er ihr gestattet, einige Dinge anzusammeln, um sie ihr dann wieder zu entreißen, sobald sie sich sicher fühlt. Er scheint geahnt zu haben, dass sie ihm eine Art Empfang vorbereitet. Diesen Triumph hat er ihr nicht gegönnt und ist einfach nicht zu ihrem Jahrestag erschienen. Dadurch hat er ihr auch die Freude an "ihrer Wohnung" genommen.

    Ich denke nicht, dass Luc so viel Macht hat, dass er ihr gestattet Dinge zu sammeln und sie ihr nach seinem Belieben wieder weg nehmen kann. Wenn sie zuviel besitzt, würde Addie wieder eine Spur hinterlassen und da sie das nicht kann, kann sie auch kaum etwas besitzen.


    Es gibt wohl einen speziellen Marker in den Augen (a familiar milky light), den Henry als Warnzeichen erkennt und immer sucht, wenn er neuen Leuten begegnet.

    So wie auch Addie die verschiedenen Grüntöne in Lucs Augen zu deuten gelernt hat.


    Augen = Fenster zur Seele

    Da habe ich mir beim Lesen gar nicht weiter Gedanken drüber gemacht, aber da könnte was dran sein, genauso wie an der Idee, dass Henry auch irgendwie verflucht oder verzaubert ist.


    Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt wie es weitergeht

  • Einerseits lässt sich der Roman relativ flott lesen, aber wirklich packen kann er mich noch nicht. Man liest halt, wie Addie sich durch die Jahre mogelt, hier und da etwas klaut, oder sich Unterschlupf besorgt. Alle Jahre wieder kommt der Schatten vorbei und versucht sie zu überzeugen, dass sie nicht mehr weiter mag - bis er dann einmal nicht mehr kommt.


    300 Jahre später hat sie sich in diesem Leben eingerichtet, umso unerwarteter ist es dann, dass sich Henry erinnert, sie kann ihm sogar ihren Namen sagen. Frage ist halt, warum? Steckt da auch der Schatten dahinter, Anzeichen dafür gibt es am Schluss des Abschnitts, oder ist Henry anderweitig besonders? Gut gefällt mir, dass es nun Perspektivewechsel gibt. Henry scheint da ein normaler Mensch zu sein ...


    Sehr gut gefällt mir jeweils der Einstieg in die Abschnitte, an denen man sieht, dass Abbie eben doch Spuren hinterlässt, indem sie Muse ist.

  • Wobei mir auch der Gedanke gekommen ist, dass sie auch mit manchen Diebstählen gewisse Spuren hinterlässt. Manche Leute vermissen noch lange Dinge, die ihnen abhanden gekommen sind und beschaffen sich zum Ersatz ganz besondere Dinge.

    Bin gespannt, ob die Entstehung dieser Marmorplinte mit den geschnitzten Vögelchen, die Addie im Museum besucht, noch näher erzählt wird. Kann mir schlecht vorstellen, wie Addie einen Künstler gerade dazu animieren konnte, wenn sie selber nicht mehr zeichnen kann.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Tom Liehr: Im wechselnden Licht der Jahre

  • Wobei mir auch der Gedanke gekommen ist, dass sie auch mit manchen Diebstählen gewisse Spuren hinterlässt. Manche Leute vermissen noch lange Dinge, die ihnen abhanden gekommen sind und beschaffen sich zum Ersatz ganz besondere Dinge.

    Bin gespannt, ob die Entstehung dieser Marmorplinte mit den geschnitzten Vögelchen, die Addie im Museum besucht, noch näher erzählt wird. Kann mir schlecht vorstellen, wie Addie einen Künstler gerade dazu animieren konnte, wenn sie selber nicht mehr zeichnen kann.

    Wenn sie die Künstler inspiriert, hinterlässt Addie ja auch Spuren und manche, wie Sam, ahnen wohl irgendwie, dass etwas nicht stimmt. Die Grenze, was für Addie möglich ist und was nicht scheint ziemlich willkürlich zu sein. :gruebel Diese Unstimmigkeiten stören mich aber weiter.

  • Bin gespannt, ob die Entstehung dieser Marmorplinte mit den geschnitzten Vögelchen, die Addie im Museum besucht, noch näher erzählt wird. Kann mir schlecht vorstellen, wie Addie einen Künstler gerade dazu animieren konnte, wenn sie selber nicht mehr zeichnen kann.

    Ich hab das so verstanden, dass der Künstler den Vogel auf der Straße gefunden hat und davon inspiriert wurde. Addie hat ihn ja auf dem Leichenwagen verloren. Das war wohl eher Zufall, aber vielleicht hat Addie dadurch auch mitbekommen, was sie (er-)schaffen kann.


    Wenn sie die Künstler inspiriert, hinterlässt Addie ja auch Spuren und manche, wie Sam, ahnen wohl irgendwie, dass etwas nicht stimmt. Die Grenze, was für Addie möglich ist und was nicht scheint ziemlich willkürlich zu sein. :gruebel

    In erster Linie geht es doch darum, dass sich niemand an sie erinnert. Und so kann sie durchaus Spuren hinterlassen, die aber in Leere laufen wie bei Sam, die zwar das Bild gemalt hat, sich aber an die dazugehörige Person nicht erinnern kann. Die Gefühle, die ihr dabei aufkommen, sind ja keine direkten Erinnerungen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

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  • In erster Linie geht es doch darum, dass sich niemand an sie erinnert.

    Stimmt. Das ist im Endeffekt die Crux. So ganz logisch finde ich manches nicht. Bin aber unschlüssig, ob es mich stört. Vielleicht ist es einfach differenzierter zu sehen. Vielleicht spielt der Dämon manchmal mit ihr. Die Wichtigsten Dinge bleiben ja unabänderlich. Sie ist unsterblich. Keiner erinnert sich nach wenigen Sekunden mehr an sie. Sie muss nicht essen hat aber dennoch Hunger. Sie kann ihren Namen nicht aussprechen und nicht schreiben. (Bei Henry gilt das natürlich nicht.)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

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    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)