Die Buchhändlerin, Die Macht der Worte, Ines Thorn

  • Die Buchändlerin

    Quelle Inhaltsangabe : Rohwolt Polaris


    Historischer Frankfurt-Roman, Band 2

    Große Träume in einer zu engen Welt.

    Frankfurt, 1950. Christa hat ihre große Liebe, den Lyriker Jago, wiedergefunden. Doch die Vergangenheit wirft allzu schwarze Schatten auf das junge Glück. Auch sonst merkt Christa überall, wie schwer es ist, ihrem Herzen zu folgen: beim Schreiben ihrer Doktorarbeit und bei ihrem Wunsch, als Buchhändlerin den Menschen Freude durch Literatur zu schenken, ihren Horizont zu erweitern – und ihnen den Staub aus den Köpfen zu fegen. Alle sehnen sich nach einer heilen Welt, im Leben und in Büchern. Doch damit Christas Welt – und auch ihr Herz – wieder heil werden kann, braucht sie allen Mut, den sie aufbringen kann.


    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Ines Thorn, versteht es mich immer wieder aufs neue zu packen, auch mit ihrem 2. Teil über die Buchhändlerin. Es ist großartig gelungen das damalige Politische Zeitgeschehen rüberzubringen. Eine junge Frau die gerne ihre Träume leben möchte nach dem Krieg, in für sie zu engen Welt. Der Titel Macht der Worte, spiegelt sich in der Geschichte wieder. Die Spießigkeit der damaligen Gesellschaft, die Jugendlichen die auf die Barrikaden gehen, Studenten die Revolutionieren, gegen die Politik, den Vietnamkrieg. Ich kann mich noch an die Zeiten ab 1952 bis 1968 erinnern. 1968 war ich gerade 16 Jahre, es wurde wieder alles wieder wach beim Lesen. Ich hatte beim Lesen das Gefühl Teil des geschehen zu sein. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und ihr scheinen die Worte nur so aus der Feder zufließen. Ihre Figuren und ihre Charaktere erscheinen sehr Authentisch, so das man sich sehr gut in sie hinein versetzen konnte. „ Die Macht der Worte“ besser hätte man den 2. Band nicht nennen können.


    Man spürt wie Christa mit jeder Faser ihres Herzen an Jago ihrer alten und großen Liebe hängt. Aber wäre da nicht Jagos Familie mit dieser unheilvollen Vergangenheit. Christa Weg ist nicht leicht, man merkt wie schwer ihr das Herz ist, sie opfert ihr persönliches Glück der Familie. Ihr Traum die Doktorarbeit zu schreiben und zu Studieren, scheint zu platzen. Dann stirbt auch Werner bei einem Zugunglück in der Schweiz, sie bleibt als junge Witwe mit ihrem gemeinsamen Ziehsohn Heinz ihrem Wolfskind zurück. Wenigstens hat Werner die beiden gut versorgt zurück gelassen. Christa lernt Uwe kennen einen Lehrer am Gymnasium, was sich so viel versprechend anfühlte, endet in einer Ehe die einem Fiasko gleicht. Ich habe Christa sehr bedauert, wegen Uwe der sie quasi bevormundet wie ein kleines Kind. Es ist auch noch Heinz vermisster Vater aufgetaucht, eine schlimme Situation für Christa und ihre Familie, den Heinz ist Ihnen wie ein eigenes Kind, ans Herz gewachsen. Aber Heinz scheint die Kurve zu kriegen, er studiert und wie es scheint erfüllt er sich den großen Traum von einer Buchhandlung für Antiquitäten, Bücher die verboten waren, verschollen sind. Aber er bringt sich in große Gefahr als er das Angebot für Bücher in Menschenhaut eingebunden erhält, als er sie aufkauft um sie verschwinden zu lassen, das sie nicht in die Hände von Nazis fallen können. Er will das Andenken an die Toten Menschen bewahren. Er hat damit die Dose der Pandora quasi geöffnet, und bringt alle in Gefahr. Ein facettenreicher Roman, der die damalige Zeit von 1950 bis 1968 widerspiegelt, eine Welt voller Wagnisse, Träume, Hoffnung, aber auch die Spießigkeit der einzelner Menschen. Es ist ein Aufregender Roman, der die Welt der damalige Bücherlandschaft erzählt.

  • Mein Eindruck:

    Mir hat der Roman auch sehr gut gefallen, weil er das Leben in Deutschland dieser Zeit (1950-1968) auf , so glaube ich, realistische Art abbildet.

    Das wird auch deutlich daran, wie die Protagonistin Christa und ihre Familie mit den Grenzen der Zeit zu kämpfen haben. Das betrifft zum Beispiel eingeschränkte Frauenrechte und dem,was von Frauen erwartet wurde, nämlich zurückzustecken.

    Christa ist eine intelligente, durchsetzungsfähige Frau, doch Privatleben und Karriere unter einen Hut zu bekommen, fällt auch ihr schwer.

    Und Christas Onkel, der schwul ist. Das ist in Deutschland durch Paragraph 175 verboten und zwingt die betroffenen, ihr Leben zu verbergen.


    Literatur und Literaturbetrieb wie auch die Buchbranche insgesamt spielen eine große Rolle in dem Buch. Das hat mich sehr interessiert.


    Der größte Trumpf des Buches sind aber die Charaktere, die auch nicht unbedingt perfekt sind,es auch nicht sein müssen, damit man ihnen als Leser gewogen ist.

    Neben Christa und ihrer großen Liebe Jago ist vor allen Christas Adoptivsohn Heinz eine gute Figur. Er war einst im Krieg ein Wolfskind, d.h. elternlos. Er entwickelt sich sehr gut.


    Das Buch schreitet in der zeit kontinuierlich fort und zeigt auch, wie sich Deutschland verändert.

    ASIN/ISBN: 3499008149

  • Frankfurt 1951. Christa hat Jago wiedergefunden und in ihrer Ehe mit Werner hat sich vieles eingespielt. Doch dann treffen Christa und ihre Familie verschiedene Schicksalsschläge und immer wieder muss sie sich fragen was ihre Träume und Wünsche sind.


    In diesem zweiten Band um die Buchhändlerin Christa und ihre Familie begleiten wir sie nun fast zwanzig Jahre bis zum Ende der sechziger Jahre in die Hochzeit der Studentenrevolten. Christa muss sich immer wieder fragen was ihre Träume sind und was sie bereit ist dafür aufzugeben.


    Mir hat dieses Buch wieder ausgesprochen gut gefallen. Dank eines sehr geschickten Prologs werden die Ereignisse des ersten Bandes wieder vergegenwärtigt und man weiss sofort wieder, wie es bei den Schwertfegers aussieht. Christas Familie betreffen viel gesellschaftliche Themen der damaligen Zeit. Heinz‘ Vater kehrt aus der Kriegsgefangenschaft zurück, Martin muss seine Homosexualität immer noch verbergen und Christa ist in ihrer Rolle als Ehefrau nicht glücklich. Hier gelingt es der Autorin viele Facetten der damals wichtigen Themen zu zeigen. Auch die Nazivergangenheit trifft die Familie auf die ein oder andere Art und Weise immer wieder. Mir hat das Buch viel Stoff zum Nachdenken geliefert. Viele Dinge, die für uns Frauen heute selbstverständlich sind, waren damals nicht möglich. Als Frau konnte man kein Konto eröffnen, man war immer noch darauf angewiesen, dass einem der Mann erlaubte arbeiten zu gehen und viele andere Dinge. Dazu noch der gesellschaftliche Druck, bei dem von den Frauen einfach erwartet wurde, sich so zu verhalten, wie alle anderen es sich vorstellten. Aus der Reihe tanzen, eigene Wünsche verwirklichen war nicht an der Tagesordnung.


    Von daher kann ich das Buch nur empfehlen, es verdeutlicht doch wieder, wieviel schon erreicht wurde.


    9 von 10 Punkte

  • Christas unkonventionelles Leben hat sich eingespielt. In ihrer Ehe mit Werner Hanf fühlt sie sich gut aufgehoben und unterstützt. Aber mit Jago, den sie wiedergefunden hat, ist sie glücklich. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihr. Der Vater von Heinz taucht unverhofft wieder auf und macht Ansprüche geltend. Doch das ist nicht der einzige Verlust, den Christa tragen muss. Oft fühlt sie sich überfordert und immer mehr verliert sie ihre eigenen Träume und Wünsche aus den Augen. Sie wird unzufrieden und hadert mit sich selbst. Kann sie jemals wirklich glücklich sein? Was erwartet sie von ihrem Leben und was ist sie bereit, dafür zu tun?


    Auch dieser zweite Band aus der Reihe „Die Buchhändlerin“ hat mir wieder sehr gefallen. Der Autorin Ines Thorn ist es gut gelungen, uns in die fünfziger Jahre zu entführen, die mit vielen Einschränkungen für junge Frauen verbunden waren. Erst lag die Verantwortung für die Frauen beim Vater, der sie dann bei der Hochzeit an den Ehemann übergab. Es wurde erwartet, dass die Frau den Haushalt ordentlich führt und sich um Mann und Kinder kümmert. Einen Beruf durfte sie nur mit Genehmigung ihres Mannes ausüben und ein eigenes Konto durfte sie nicht haben.


    Christa aber möchte ihre Doktorarbeit beenden und forschen, wie ihre Freundin Gunda. Sie möchte aber auch eine Familie haben, doch alles unter einen Hut zu bringen scheint unmöglich. Ihre Mutter unterstützt Christa zwar immer wieder, aber sie versteht nicht, warum Christa unzufrieden ist. Christa ist ein hilfsbereiter Mensch, der sich immer wieder zurücknimmt, doch sie muss lernen, ihre Wünsche zu erkennen und dafür zu kämpfen, damit sie nicht auf der Strecke bleibt. Sie versucht so oft, es allen recht zu machen, dass sie zeitweise ziemlich spießig wirkt, dabei war sei einmal so ehrgeizig und zielstrebig. Daneben gibt es noch ganz wunderbare Personen wie Martin, Werner, Heinz, Gunda Schwalm und Gerti Volk, aber leider gibt es auch solche wie Uwe, seine Mutter und Frau Lehmann. Die Motive von Jagos Vater konnte ich teilweise zwar nachvollziehen, trotzdem finde ich aber unentschuldbar, was er getan hat.


    Dieser Roman deckt die Zeitspanne von 1951 bis 1968 ab. So wirklich viel hat sich nach dem Krieg nicht verändert. Christas Onkel Martin muss immer noch seine Homosexualität verstecken, die nationalsozialistische Vergangenheit ist noch immer nicht wirklich vorbei und das Leben wird von gesellschaftlichen Erwartungen und Moralvorstellungen eingeengt. Doch es wächst auch eine neue Generation heran, die mit ihren Protesten Veränderungen herbeiführen will. Diese jungen Menschen stoßen auf viel Unverständnis.


    Der Roman ist emotional und vielschichtig. Er hat mir – wie schon der Vorgängerband – sehr gut gefallen.


    10/10

  • Die ganz große Begeisterung kann ich leider nicht teilen.

    Wenn man all die berühmten Namen von Dichtern, Schriftstellern, Verlegern, Politikern etc. pp. & die historischen Vorkommnisse sowie das aufgezählte jeweilige Essen striche, bliebe vom Roman leider nicht mehr viel übrig.

    Natürlich hatte ich während des Lesens auch Knoten im Bauch, vor allem während einer bestimmten Beziehung.

    Aber alles fühlte sich so aneinandergereiht an... Einige Logiklücken...


    Für mich war das jetzt nicht so der große Wurf.

    Bewerten würde ich es mit 6,5 Punkten.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von killerbinchen ()

  • Zu große Träume für das eigene Leben?


    „Die Buchhändlerin – Die Macht der Worte“ ist der zweite Band (1. Band: „Die Buchhändlerin“) um Christa, einer jungen Frau (1951 ist sie 22 Jahre) Anfang der 1950-er Jahre in Frankfurt. Ich hatte Christa schon durch die Nachkriegszeit begleitet und hatte dadurch keinerlei Schwierigkeiten, mich in die Geschichte einzufinden. Aber ich glaube, das Buch kann einzeln gelesen werden, denn die Autorin greift zu einem – mir bisher nicht bekannten – Stilmittel: am Anfang schreibt Christa einen „Lebenslauf“, so dass Einsteiger*innen alle wichtigen Fakten kennenlernen!

    Wir verfolgen Christas Weg von 1951 – 1968: sie hat trotz aller Schwierigkeiten in der Nachkriegszeit ihr Germanistik-Studium abgeschlossen und schreibt an ihrer Doktorarbeit. Sie teilt ihre (Berufs-) Zeit zwischen Promotion und der Buchhandlung ihres Onkels auf. Christas (Privat-)Leben ist für die damalige Zeit höchst ungewöhnlich: um den 14-jährigen Heinz adoptieren zu können, ist sie eine „Scheinehe“ mit Werner eingegangen, dem Lebensgefährten ihres Onkels (zur Erinnerung: Homosexualität war damals strafbar!). Ihre große Liebe Jago hat sie zwar wiedergefunden, aber sie nimmt ihre Ehe ernst, obwohl sie ja nur auf dem Papier besteht...

    Aber ich werde hier nicht die Ereignisse in Christas Leben schildern, sie geht durch Höhen und Tiefen, muss Schicksalsschläge hinnehmen, erlebt auch Positives – ja, wie das Leben eben so ist...

    Ines Thorn zeichnet ein sehr gelungenes Bild von Christa inmitten der damaligen Zeit. Wir Leser*innen können uns gut mit Christa identifizieren (obwohl ich nicht jede ihrer Entscheidungen richtig fand, aber sie waren „zeitgemäß“). Es wurde mir wieder einmal deutlich, wie stark sich das Leben – besonders für uns Frauen – in den letzten 70 Jahren verändert hat: „Noch immer bestimmten die Männer. Das Geschäftskonto der Buchhandlung lief auf Werners Namen, das private ebenso, weil Frauen kein eigenes Konto haben durften. Sie durften auch ohne Erlaubnis ihrer Ehemänner nicht arbeiten.“ (S. 28)

    Christa kämpft ebenfalls immer wieder dagegen, dass auch in der Literatur zwischen Frauen- und Männerbüchern unterschieden wird: Gedichte und Kochbücher für Frauen – aber Christa muss leider feststellen, dass tatsächlich viele Frauen eher zum „Der gedeckte Tisch“ als zu Ingeborg Bachmann greifen...

    Christa fühlt sich in ihrem Leben nicht zu Hause, sie möchte mehr, sie möchte ihr Leben eigenständig entscheiden, kurz: sie möchte die Gleichberechtigung mit ihren jeweiligen Partnern / Ehemännern – aber sie bemerkt, dass ihre gleichaltrigen Freundinnen vollkommen andere Lebensziele haben als sie: „Und keine war wie sie.“ (S. 141)

    Christa hat das Gefühl, dass sie nur für die Bedürfnisse anderer funktioniert – und mit diesem Gefühl fühlt sich sie sich nicht von ihrem Umfeld verstanden... Aber in der großen weiten Welt fangen viele Frauen an, gegen diese Reduktion auf ihre Rolle als Hausfrau und Mutter zu protestieren, z.B. Betty Friedan in den USA mit ihrem Buch „Der Weiblichkeitswahn“. Aber auch Christa findet Lösungsmöglichkeiten – und ich bin sehr optimistisch, dass es ihr langfristig auch gelingen wird...

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Autorin hat das Zeitkolorit perfekt eingefangen - ja, die Menschen „tickten“ damals schon etwas anders.- aber sind wir doch ehrlich: ohne Frauen wie Christa hätte es vermutlich keine Frauenbewegung gegeben. Deshalb bin ich Frauen wie Christa dankbar für ihre Zweifel, ihre Zerrissenheit, ihre zwiespältigen Gefühle und Ines Thorn, dass sie dies alles so wunderbar in ihren Roman „eingebaut“ und beschrieben hat!

  • Auch im zweiten Band der Buchhändlerreihe von Ines Thorn hat Christa zu kämpfen. Diesmal sind es vor allem private und gesellschaftliche Hürden, die sie nehmen muss. Einerseits möchte sie Mann und Kinder, möchte dem damaligen Frauenbild genügen. Andererseits sucht sie nach beruflicher Erfüllung, möchte nicht als Schreibkraft oder Buchhalterin und schon gar nicht als Nur-Hausfrau arbeiten. Dabei muss sie sich erst mal selber klar werden, was sie eigentlich will und wie weit sie bereit ist, Kompromisse zu machen. Und dann muss sie das Mann und Familie klar machen und sich durchsetzen, auch wenn das damals noch schwierig war und einen die Leute schief angesehen haben, wenn man als Frau und Mutter Erfolg auch im Berufsleben anstrebte.


    Es wird authentisch beschrieben, wie Christa sich frei schwimmt. Die Höhen und Tiefen auch im Liebesleben, sind ohne Schönfärberei und auch die LeserINNEN müssen sich ein wenig durchkämpfen mit ihren Gefühlen für oder gegen so manche Entscheidung.


    Die damalige Zeit in der neuen BRD kann man aus jeder Seite herausspüren. Die Charaktere sind komplex und reifen an ihren Erfahrungen. Ich bin ihren Entwicklungen mit großem Interesse und Sympathie gefolgt. Besonders schön sind auch die vielen Details über Neuerscheinungen und Bestseller auf dem Buchmarkt und ganz allgemein über Literatur und den Literaturbetrieb. Das sind Zuckerl, die diese Lektüre wirklich versüßen.


    Für mich 9 von 10 Punkten. Macht Lust auf mehr.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Darum geht’s

    Christa hat ihre große Liebe Jago wieder getroffen. Die Vergangenheit hat die beiden jedoch sehr geprägt und entsprechend verändert. Dunkle Wolken brauen sich über Christas Glück zusammen. Auch scheint die Gesellschaft in den 1950er Jahren noch nicht bereit zu sein für starke Frauen, die einfach nur ihrem Herzen folgen möchten. Christa braucht all ihre Kraft und ihren Mut, um ihren eigenen Weg einzuschlagen und muss bereit sein, auch Opfer dafür zu bringen.


    So fand ich’s

    Auch in diesem zweiten Teil der „Buchhändlerin“ hat es Ines Thorn geschafft, mich als Leserin in die Vergangenheit mitzunehmen und mich quasi hautnah die 50er und 60er Jahre zusammen mit Christa erleben zu lassen. Das ist für mich auch gleich die große Stärke dieser Dilogie, die auf eindrückliche Weise erzählt, mit was für Widrigkeiten die Menschen nach dem Krieg konfrontiert wurden und wie sie trotzdem die Hoffnung nie aufgegeben haben.


    Der Wiedereinstieg in die Geschichte fiel mir leicht, da die Autorin es geschickt verstanden hat, die Ereignisse aus dem ersten Band am Anfang dieses Buches einfließen zu lassen.


    Die Figuren sind sehr lebendig und realitätsnah dargestellt, so dass ich mir alles bildlich vorstellen konnte. Jeder hatte seine Ecken und Kanten. Christas Verhalten konnte ich zwar nicht immer verstehen. Das machte für mich aber die Geschichte noch realistischer. Ich fühlte mich ihr und ihrer Familie sehr nah und war so mitten drin im Geschehen.


    Ich fühlte mich trotz schwierigen Themen wohl in der Geschichte und wurde emotional mitgenommen, ohne dass es je kitschig geworden wäre. Es gab nur einzelne Abschnitte, die für meinen Geschmack etwas zu gerafft erzählt wurden. Hier hätten mir ein paar zusätzliche Seiten gut gefallen.


    Mit dem Ende war ich dann recht zufrieden und konnte Christa und Co. mit einem Lächeln verlassen. Für mich war „Die Buchhändlerin“ eine eindrückliche Zeitreise in eine schwierige Epoche, die ich Freunden historischer Romane ohne Zögern weiterempfehle.

  • Es geht weiter im Leben der Buchhändlerin Christa.........


    Einige Jahre sind vergangen - aber dank "Lebenslauf" am Anfang des Buches ist man schnell wieder in der Geschichte drin.

    Christa möchte viel erreichen, sei es im privaten oder im beruflichen Umfeld. Vielleicht zu viel.

    Dies funktioniert natürlich nicht immer ohne Enttäuschungen und Neustarts.

    Dazu gehört auch das Wiedersehen mit ihrer großen Liebe Jago.

    Beschrieben werden die Jahre 1950 bis 1968.

    In diesen passiert sehr viel in der Geschichte und Entwicklung der BRD.

    Christa ist quasi mittendrin und wir können ihre Erfolge und Niederlagen in den Bereichen Emanzipation etc. verfolgen.

    Der erste Band hat mich etwas mehr überzeugt aber ich habe auch Band 2 gerne gelesen.