- Herausgeber : Aufbau TB; 1. Edition (15. Mai 2024)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 399 Seiten
- ISBN-10 : 3746637619
- ISBN-13 : 978-3746637617
ASIN/ISBN: 3746637619 |
Über den Autor:
Tom Liehr wurde in Berlin geboren. Seine erste Veröffentlichung war eine Wandzeitung, die er in der siebten Klasse anfertigte, mit dem Namen «Rauhfaser quer». Schon in jungen Jahren schrieb er als freier Journalist für das P.M-Magazin. Doch der eigentliche Startschuss seiner Autorenlaufbahn war 1990 der «Playboy-Literaturwettbewerb» (später «Gratwanderpreis»), bei dem er mit zwei eingesandten Geschichten die Plätze eins und drei belegte.
Seitdem hat Tom Liehr zwölf Romane (darunter «Radio Nights», «Idiotentest», «Stellungswechsel», «Geisterfahrer», «Sommerhit», «Leichtmatrosen», «Nachttankstelle», «Landeier» und «Die Wahrheit über Metting») sowie zahlreiche Short Storys veröffentlicht. Die Verfilmung von «Leichtmatrosen» wurde im Jahr 2017 in der ARD ausgestrahlt. Zuletzt erschien im Aufbau Verlag sein Roman «Freitags bei Paolo». Im Juni 2024 folgt als dreizehnter «Im wechselnden Licht der Jahre» (Aufbau). Weitere sind in Vorbereitung.
Daneben hat er als DJ und Rundfunkproduzent gearbeitet und führt seit vielen Jahren ein Unternehmen für Softwareentwicklung. Tom Liehr lebt mit seiner Familie in Berlin.
Inhaltsangabe:
Eigentlich ist Alexander Bengt mit seinem Leben zufrieden; seine Frau Tabea liebt ihn, genau wie seine beiden Kinder. Doch eines bereitet ihm Sorgen: sein nächster Geburtstag – der grausam runde Sechzigste. Ausgerechnet da zieht ein amerikanischer Songwriter in der Nachbarschaft ein, den Alexander bewundert und der ihn sogar auffordert, gemeinsam einen Song zu schreiben. Alexander hat das Gefühl, nun noch einmal richtig durchstarten zu können. Aber dann geschieht ein tragischer Unfall, und plötzlich sieht er sein ganzes Leben infrage gestellt.
Der neue Tom Liehr – ein Roman wie ein guter Song über Liebe, Leid und Glück.
Meine Kritik:
Alexander Bengt ist Ende fünfzig und hat Angst davor, alt zu werden. Deshalb denkt er zurück an seine Jugend und erzählt Anekdoten darüber, wie er seine große Liebe Tabea kennengelernt hat und was seitdem alles passiert ist. Parallel lässt er uns an seinem jetzigen Leben teilhaben. Er ist Autor, Rezensent und Hobbymusiker, der mit seiner Familie in einer spießigen Siedlung in Kleinmanchow am Rande von Berlin wohnt. Binnen kurzer Zeit wird sein ziemlich geordnetes Leben allerdings gewaltig durcheinandergewirbelt. Der berühmte amerikanische Sänger Ayksen Brahoon (an wessen realen Musiker diese Figur angelehnt ist, weiß man, wenn man den Namen ein bisschen undeutlich ausspricht – es ist jemand, den Liehr sehr verehrt) wird sein Nachbar, bei Alex' Buchveröffentlichungen gibt es komplizierte Entwicklungen und auch privat passieren einige ziemlich unerwartete Ereignisse, die ihn ziemlich aus der Bahn werfen. Der Roman ist ein bisschen wie der Film „The Big Lebowski“ – es sind eigentlich zig Geschichten in einer, von denen man eigentlich aus jedem ein eigenständiges Buch hätte machen können. Vor allem über die Freundschaft mit dem Songwriter Ayksen Brahoon, Alex‘ erfolgreiche Buchreihe und die kuriose Nachbarschaft hätte ich gerne mehr erfahren. Von all den kuriosen Gestalten in der Nachbarschaft ganz zu schweigen. Diese Dinge kommen durch die Summe an interessanten Figuren leider etwas zu kurz. Das ist schade, weil einem viele Charaktere schnell ans Herz gewachsen sind. Auch das Ende wirkt etwas überhastet. Hier hätte sich der Autor mehr Zeit lassen können – gerne auch weitere hundert Seiten.
Trotz vieler Rückblicke in die Vergangenheit ist „Im wechselnden Licht der Jahre“ definitiv ein zeitgenössischer Roman, der auf vieles eingeht, was heute in aller Munde ist. Auf den tollen Titel bin ich jetzt schon neidisch.