Die ersten drei Sätze eures aktuellen Buches (ab 07.06.2024)

  • Manhattan 20. August 1939


    Der Sommer war drückend heiß und voller Hoffnung - man hoffte auf andauernden Frieden in Europa, man hoffte auf einen wirtschaftlichen Aufschwung oder wenigstens auf einen neuen Garbo-Film.

    Daisy Goldenblatts Eltern jedoch hofften vor allem auf eines: einen Heiratsantrag von Alistair Fraser, von den Frasers aus Louisville.

    Der wirtschaftliche Aufschwung kam, das sah Daisy allenthalben.


  • Im Laufschritt schlängelte sie sich zwischen den verdutzten Fußgängern hindurch, doch ihr Verfolger war ihr immer noch dicht auf den Fersen.


    All ihre sorgfältige Planung, all die Arbeit, um das Netz zu spinnen und die Fliege zu fangen, hatten diese Wendung nicht einkalkuliert, die Möglichkeit, daß die Papiere in ihrer Tasche so wertvoll waren, daß jemand sie jagen würde, um die Unterlagen zurückzubekommen.


    Sie mit einer Waffe jagen würde.


    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Die Kindergesellschaft bei den Drakes sollte am Abend stattfinden. Ariadne Oliver begleitete ihre Freundin Judith Butler, bei der sie einige Tage zu Besuch war, um bei den Vorbereitungen zu helfen.

    Im Augenblick herrschte heilloses Durcheinander.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Lieke schreibt ...

    Geblümte Vorhänge, dünn und ausgefranst, die Aussicht auf eine überwucherte Halde, ein schmales Bett, ein unbequemer Stuhl, an der Decke eine Sparlampe, die selbst für diesen winzigen Raum zu schwach ist. Es gibt keinen Kleiderhaken hinter der Tür, keinen Platz für Bücher oder Taschen. Auf dem Fenstersims steht ein schmutziger Aschenbecher, ein Tellerchen, auf dem ein See und Berge zu sehen sind, ein Trachtenmädchen, Titisee / Schw., steht drauf.

  • Sie zählte schon lange nicht mehr, wie viele Nächte sie so verbracht hatte. Wach, gefangen in diesem Körper, der ihr nicht mehr gehorchte, nachdem ER sie zur Bewegungslosigkeit verurteilt hatte. Stunden zogen sich quälend dahin, brachten nichts außer bedrückender Stille und verzweifeltem Hoffen auf Rettung.

  • Im schwindenden Licht rücken steil aufragende Felswände enger zusammen. Dazwischen wölbt sich drohend schwarzes Gemäuer, verwachsen mit den schroffen Klippen klettert es höher und höher empor. Aus abgrundtiefen Klüften erheben sich entsetzliche Türme bis ins Unermessliche einer ewigen Dämmerung, endlich mit schartigen Zinnen den Himmel ritzend.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Die Kindergesellschaft bei den Drakes sollte am Abend stattfinden. Ariadne Oliver begleitete ihre Freundin Judith Butler, bei der sie einige Tage zu Besuch war, um bei den Vorbereitungen zu helfen.

    Im Augenblick herrschte heilloses Durcheinander.

  • Vom Tod ihrer Mutter erfuhr Beth von einer Frau mit einem Klemmbrett. Am Tag danach erschien im Herald-Leader ein Foto von Beth. Darauf stand sie in einem schlichten Baumwollkleid auf der Veranda des grauen Hauses am Maplewood Drive.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Hierher - hierher - was ein Spaß - Bier en masse - fässerweise; Rinderstücke - ganze Ochsen; Senf - zuhauf; welch prächtiger Tag - heraus mit Ihnen - fühlen Sie sich wie zu Hause - schön, Sie zu sehen - außerordentlich.

    Mr. Alfred Jingle


    Eine Bewegung im Unterholz, und heraus stob ein Fasanenhahn. Unwillkürlich verfolgte der größere der beiden Wildhüter die flache Flugbahn des Vogels mit dem Lauf seines Gewehrs, eine fließende, rhythmische Bewegung, die den erstklassigen Schützen verriet.

    Sein Gefährte dagegen hielt den Blick aufmerksam auf das Gehölz gerichtet.


  • Kühlungsborn, Herbst 1991

    Das kleine Haus liegt geduckt auf einer kleine Anhöhe. Vor hunderzwanzig Jahren gebaut, wird das Mauerwerk der Zeit weiterhin trotzen, aber die Fensterrahmen sind undicht und die Bretter in den Läden morsch. Im Winter verhängt sie die Küchentür mit einer Decke, damit der Ostwind die Kälte nicht ungehindert ins Haus schiebt.


  • Kühlungsborn, Herbst 1991

    Das kleine Haus liegt geduckt auf einer kleine Anhöhe. Vor hunderzwanzig Jahren gebaut, wird das Mauerwerk der Zeit weiterhin trotzen, aber die Fensterrahmen sind undicht und die Bretter in den Läden morsch. Im Winter verhängt sie die Küchentür mit einer Decke, damit der Ostwind die Kälte nicht ungehindert ins Haus schiebt.


    dito

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen űbersit :lesendRalph Langroth Mauern und Lügen :lesend America against America Wang Huning

  • Vor langer Zeit, als die Götter noch jung waren und Asgard neu, da kam vom Rande der Welt eine Hexe. Sie kannte viele alte Zauber, verstand sich aber besonders auf Seid, eine Magie, die es erlaubte, außerhalb des Körpers zu reisen und die Zukunft vorauszusagen. Das wiederum reizte Odin, den höchsten der Asen, sehr; als er von ihren Fähigkeiten hörte, bot er der Hexe an, sein Wissen über die Runen mit ihr zu teilen, wenn sie ihn im Gegenzug Seid lehrte.


  • Es war kein Wetter, wie man es sich zum zweiten Advent wünschte. An Schneefall war gar nicht zu denken, stattdessen tobten Windböen über das Meer und gestalteten die Überfahrt von Norddeich nach Juist für einige Passagiere recht ungemütlich. Anja stand an Deck der Frisia und schaute zu, wie das Schiff sich durchs Fahrwasser in Richtung Insel schob.