Hier kann zu den Seiten 201 - Ende (Kapitel 5 - 6) geschrieben werden.

'Trophäe' - Seiten 201 - Ende
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Hunter ist nun auch tot und seine Frau bekommt zwei Trophäen.
Das Siechtum war etwas lang, zwei Kapitel sterben und Tod. Der große weiße Jäger wurde nun von einem Skorpion hingerafft. Oder war es doch nur ein Moskito? Oder war es doch irgendwie Dawid? Zumindest ist Dawid letztlich der einzige, der von dem makaberen Deal profitiert. Und von van Heeren hatte man nun auch nichts mehr gehört. Ein kurzes Gespräch mit Hunter hätte mir noch gut gefallen.
Hunter war auch etwas tölpelhaft. Ich hatte schon in Portugal einen großen Käfer im Schuh, da wäre ich wohl in Afrika mehrfach vorsichtig.
Ich fand den Anfang des Buchs besser als das Ende. Da waren mir etwas zu viele Wiederholungen und einige Fragen bleiben offen.
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Ich fand auch, dass das Buch gegen Ende nachgelassen hat. Dieses endlos wirkende Delirium, die Wahnvorstellungen des sterbenden Hunters waren mir einfach zu viel - und irgendwie kam er mir damit zu leicht aus der Nummer raus. Was die vorsätzliche Tötung eines Menschen mit seinem Gewissen macht, wurde nicht mehr wirklich thematisiert (ich fürchte ja, er hätte sich auch dafür eine rationale Begründung zurechtgelegt).
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Und was macht das alles mit van Heeren und mit Dawid? Van Heeren hatte einen Menschen verkauft, für welchen Preis auch immer und Dawid hatte Hunter zu !Nqate geführt und diesen letztlich sogar getötet. Nun ist Dawid für den Preis eines Menschenlebens in Amerika. War das wirklich sein Traum? Zudem werden ihm seine afrikanischen Fähigkeiten als Buschmann im fremden Amerika wohl kaum helfen.
Schoeters konstruierte mit dem Buch eine Extremsituation und lässt dann alles ohne weitere Reflexion auslaufen. Das kann ja auch Absicht sein, um die Leser:innen zum Nachdenken zu animieren. Ein kleines bisschen mehr Input hätte ich mir am Ende aber gewünscht.
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Was für ein trauriges und irgendwie auch enttäuschendes Ende. Schuhe vorm anziehen auszuschütteln, sollte bei jemandem wie Hunter doch eigentlich schon Reflex sein. Andererseits war er natürlich aufgebracht und es war eine Extremsituation ... Die ganzen Andeutungen wurden auch nicht aufgelöst. Und wenn man dem Stamm glauben schenkt, hätte Hunter überlebt, wenn er !Nqate mit dem ersten Schuss getroffen oder danach schnell und sauber selbst getötet hätte. Ist das wirklich die Moral von der Geschichte? Ernsthaft???
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Das war selbst in einem Zeltlager in Italien Reflex, ja.
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Auf dem Campingplatz in der Provence auch. Da gab es kleine Skorpione ...
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Das Hunter am Ende auch stirbt kommt mir wie der logische Weg vor, wie diesem Buch ein Ende gelingen kann. Aber auch mir war es zu viel Delirium am Ende, da wundert mich der Schwerpunkt etwas. Den moralischen Fragen für Hunter und Dawid ist sie damit zu einfach aus dem Weg gegangen.
Gut fand ich, dass sie es umgedreht hat, dass Hunter in den letzten Kapiteln selber die Beute und nicht mehr der Jäger war, das hat mir gefallen.
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Das Ende fand ich perfekt. Am Ende sind beide tot - Opfer und Mörder - und Dawid darf nach Amerika. Das ist ein fast versöhnliches Ende. Die Frau, die ihre Trophäe bekommt fand ich abstoßend am Ende. Kann sie ihren Mann gleich auch noch ausstopfen und daneben stellen.
Ich denke, auch wenn man weiß, dass etwas im Schuh sein kann. Einmal kann so ein Fehler schon passieren. Ob der Skorpion wirklich von alleine da rein ist? Passend, dass Hunter von so etwas kleinem hinweggerafft wurde. Es zeigt, wie klein und verletztlich auch er ist. Am Ende erkennt er das irgendwie in seinem Wieberwahn.
Ich fand auch, dass ein, zwei klärende Gespräche am Ende durchaus schön gewesen wären. Dennoch ein Buch, bei dem ich einen Nährwert für mich herausgezogen habe. Meine Erwartungen wurden erfüllt.
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Die Frau, die ihre Trophäe bekommt fand ich abstoßend am Ende. Kann sie ihren Mann gleich auch noch ausstopfen und daneben stellen.
Das war mit ihr aber nicht abgesprochen und wir wissen nicht, ob sie am Flughafen wegen der Leiche ihres Mannes oder der "anderen Kiste" Abscheu empfindet. Da sie ja weiß, dass ihr Mann tot ist, spricht es dafür, dass sie seine Trophäe diesmal nicht so toll findet und seine letzte jagd nicht gutheißt.
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Das war mit ihr aber nicht abgesprochen und wir wissen nicht, ob sie am Flughafen wegen der Leiche ihres Mannes oder der "anderen Kiste" Abscheu empfindet. Da sie ja weiß, dass ihr Mann tot ist, spricht es dafür, dass sie seine Trophäe diesmal nicht so toll findet und seine letzte jagd nicht gutheißt.
Ich würde ihr zutrauen, dass sie sauer auf ihren toten Gatten ist, weil er nicht so stark und schlau war, wie sie gedacht hatte. Und weil er sie jetzt alleine lässt mit einer bescheuerten Trophäe, die sie niemandem zeigen kann.
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Ich fand das Ende jetzt sehr langatmig und muss xexos zustimmen: den Anfang fand ich besser als das Ende.
Es war definitiv eine spannende Reise, wenn auch absolut außerhalb meiner Komfort Zone.
Mit der Frau hab ich irgendwie am wenigsten Mitleid... Ich weiß ja nicht. Sie wusste, dass ihr Mann ein gefährliches "Hobby" hat. Und irgendwie mag sie es ja (wenn sie sich schon eine Giraffe wünscht?) .
Aber so ganz rund ist das Ende nicht in meinem Kopf. Das Delirium im 5. Kapitel war mir zu langatmig.
Was für ein trauriges und irgendwie auch enttäuschendes Ende. Schuhe vorm anziehen auszuschütteln, sollte bei jemandem wie Hunter doch eigentlich schon Reflex sein. Andererseits war er natürlich aufgebracht und es war eine Extremsituation ... Die ganzen Andeutungen wurden auch nicht aufgelöst. Und wenn man dem Stamm glauben schenkt, hätte Hunter überlebt, wenn er !Nqate mit dem ersten Schuss getroffen oder danach schnell und sauber selbst getötet hätte. Ist das wirklich die Moral von der Geschichte? Ernsthaft???
gibt es überhaupt eine Moral?
Interessant fand ich kurzzeitig ja noch den Wandel von "Beute" (Hirschjunge) zu "Mensch" (er konnte kein zweites Mal schießen).
Aber danach nahm das Buch bei mir rasant ab... Das war mir dann etwas zu viel.
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Das war mir dann etwas zu viel.
Also eigentlich war es ja alles "zu viel". In dem Sinne war es für mich stringent bis zum Ende. Anders, als in anderen Romanen, wo ich wert lege auf Realismus, ging mir das hier nicht so. Ich habe es hingenommen, dass es im Finale nochmal eine Schippe drauflegt.
Dass Hunter plötzlich doch eine Hemmschwelle hat, dem Jungen den finalen Schuss zu geben, fand ich erst überraschend aber am Ende war es doch "logisch" dass Dawid den letzten Hieb geführt hat. Alle drei Akteure sind gefangen in dieser Jäger/Beute-Welt. Und sie handeln dementsprechend. Da mir diese Welt relativ fern ist, wirkt das für mich auch zu viel.
Schade, dass wir keine Jäger unter uns in der Leserunde haben.
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ich fand es erbärmlich, dass Hunter dem Jungen keinen schnellen Tod ermöglicht hat. Kein Tier hätte er so leiden lassen.
So hat er seine abscheuliche "Jagd" nicht einmal menschlich beendet.
Eine Jägerin bin ich nicht, hatte aber lange Zeit einen Freund, der Falkner war und diesen oft auf die Jagd
begleitet. Das fand ich äußerst interessant und spannend.
Hätte ich das Geld und den Platz gehabt, hätte ich mich für diese Art der Jagd begeistern können.
Mir hat das Buch, trotz der von euch geschilderten Schwächen, gut gefallen. Mutig von der Autorin, sich mit so
einem schwierigen Thema auseinanderzusetzen und sich auch emotional drauf einzulassen.
ich bin auf ihr nächstes Buch sehr gespannt.
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Mir hat das Buch, trotz der von euch geschilderten Schwächen, gut gefallen. Mutig von der Autorin, sich mit so
einem schwierigen Thema auseinanderzusetzen und sich auch emotional drauf einzulassen.
ich bin auf ihr nächstes Buch sehr gespannt.Sehe ich genauso. Liegt schon auf meinem Tolino. Aber Leserunden gehen ja bekanntlich vor. Also muss das noch warten.
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Ich habe es auch schon, aber bevor ich es lese brauche ich einen Genrewechsel. Zweimal sowas ist mir zu intensiv für direkt hintereinander.
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Ich habe es auch schon, aber bevor ich es lese brauche ich einen Genrewechsel. Zweimal sowas ist mir zu intensiv für direkt hintereinander.
Ich denke, das wird ganz ganz anders das Neue.
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Ich denke, das wird ganz ganz anders das Neue.
Das Thema ist schon mal interessant.
Trotzdem lese ich erst einmal etwas ganz anderes. Ich bin auf eure Einschätzungen gespannt.
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Zwar habe ich das Buch letzte Woche schon nahezu atemlos in einem Zug ausgelesen, bin aber leider nicht zum Schreiben gekommen. Was ich sehr schade finde, denn das Buch verdient die Diskussion.
Ich bin eindeutig im Team "pro Schluss". Zwischendurch habe ich immer wieder überlegt, wie die Autorin aus der Nummer passend rauskommen will. Hunters langsames Sterben passt für mich da wie die Faust aufs Auge. Der "Krone der Schöpfung" werden zwei kleine Tiere zum Verhängnis. Ja, ich gebe euch vollkommen recht: das Delirium und Siechtum war wahrlich nicht "schön" zu lesen. Aber ich fand es an dieser Stelle und in diesem Buch angemessen. Es wird ein Mensch aus niederen Motiven getötet und ich finde es richtig, wenn diese Ungeheuerlichkeit auch wir als Leserinnen und Leser zu spüren bekommen. Nicht nur "vorgesagt". Und sie geht damit auch konsequent den Weg weiter, uns selber unsere Meinung bilden zu lassen und nicht selber zu urteilen. Finde ich hervorragend gemacht!
Und da passt es für mich auch, dass nichts mehr erklärt wird.
Der einige Mini-Kritikpunkt, ist für mich, dass zwei kleine Tiere kurz hintereinander Hunter "zu Fall" bringen. Das fand ich dann schon etwas zu konstruiert, wobei natürlich Hunter durch den Skorpionbiss angeschlagen und geschwächt ist und sich sein Immunsystem vielleicht dadurch nicht mehr gegen das Schwarzfieber wehren kann. Ist also auch wieder erklärbar. Hunters unüberlegte Handlung, sofort in den Stiefel zu schlüpfen, kann ich mir mit Erregung und Ablenkung durchaus erklären.
Mit der Frau hab ich irgendwie am wenigsten Mitleid...
Mitleid habe ich mit !Nquate und Dawid und ihrem Stamm, die gezwungen sind, sich zugunsten des eigenen Überlebens auf solche furchtbaren Geschäfte einzulassen. Mit den Weißen habe ich hier allesamt überhaupt kein Mitleid, sie nutzen (immer noch) die kolonialen Hinterlassenschaften ohne Skrupel aus. Dass Hunters "Geschäftsfreund" van Heeren es nicht mal schafft, ihm in den letzten Stunden beizustehen oder zumindest vorbeizukommen, ist dabei wohl typisch. Hunter hat seine Schuldigkeit getan, jetzt kann mit ihm werden, was will.
Ein hartes und unbequemes Buch, deutlich außerhalb meiner Komfortzone, aber sehr "blickerweiternd"! Von daher bin ich sehr froh, dass ich es gelesen habe. Vor allem mit euch
, alleine hätte ich dieses Buch tatsächlich nicht lesen mögen. Der Austausch ist für mich gerade bei so einem Buch extrem hilfreich!
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Und wenn man dem Stamm glauben schenkt, hätte Hunter überlebt, wenn er !Nqate mit dem ersten Schuss getroffen oder danach schnell und sauber selbst getötet hätte. Ist das wirklich die Moral von der Geschichte? Ernsthaft???
Nein, so habe ich das nicht verstanden. Es steht ja explizit im Buch, dass die Heilkundigen alles getan haben, was sie konnten, um Hunter zu retten. Mehr steht nicht in ihrer Macht und jetzt überlassen sie sein Überleben "höheren Mächten". Dass sie jetzt glauben, sein Tod sei eine Strafe für das unnötige Leiden !Nqates ist IHRE (nachträgliche) Interpretation. Das muss und wird nicht "unsere" sein.