'Die Dolmetscherin' - Seiten 348 - Ende

  • Heute geht's los. Buchgeburtstag! Wenn ihr das Buch in den wichtigen ersten Wochen unterstützen wollt, postet die Rezensionen gern auch in den Onlineshops. Viele orientieren sich dort, bevor sie dann in ihrer Lieblingsbuchhandlung einkaufen.


    Ich danke euch sehr!

    Ich hab bei Amazon die erste Rezension eingestellt :-)

    Und heute auch auf meinem Blog im Cover wednesday gepostet...

  • Zudem lässt mich dieser rote Faden am Ende etwas unbefriedigt zurück. Schön, dass sie ihr privates Glück mit Leo findet, aber war ihr Hauptanliegen nicht die Verurteilung Görings? Ich hätte gern gesehen, wie sie auf die gerichtliche Urteilsverkündung reagiert und dann auch auf Görings Selbstmord.

    Da hast du recht, das hätte das Hauptthema des Romans nochmal gut abgerundet. Ich schreib's mir auf, vielleicht bekommt der Roman nach einigen Jahren eine Überarbeitung (wie "Die Brillenmacherin" und "Der Kalligraph des Bischofs"), und dann kann ich das Ende noch erweitern. Danke dir!

  • Natürlich brauche ich nicht jede Lebenswendung und meine Fantasie kann so manche Lücke füllen - aber so eine Titelfigur wie Asta hätte schon etwas mehr mit Details ausgestattet werden können.

    Warum heißt denn dieser Roman "Die Dolmetscherin" und nicht "Nazis in Nürnberg" oder etwas ähnliches?

    Eine interessante Frage, ob ich gerne mehr über Asta erfahren hätte. :gruebel So zurückblickend kann ich aber sagen, dass mir so gesehen nichts gefehlt hat. Es ist schon schwierig eine gute Balance zwischen Fiktion und geschichtlichem Hintergrund zu finden und ich glaube, wenn Asta viel mehr im Fokus gestanden hätte, hätte das möglicherweise das ganze Buch in ein anderes Licht gerückt.


    Und den Titel finde ich gut gewählt, da es ja die Dolmetscherin ist, die uns von Luxemburg aus nach Nürnberg zu den Prozessen "mitgenommen" hat. :)

  • Zudem lässt mich dieser rote Faden am Ende etwas unbefriedigt zurück. Schön, dass sie ihr privates Glück mit Leo findet, aber war ihr Hauptanliegen nicht die Verurteilung Görings? Ich hätte gern gesehen, wie sie auf die gerichtliche Urteilsverkündung reagiert und dann auch auf Görings Selbstmord.

    Da hast du recht, das hätte das Hauptthema des Romans nochmal gut abgerundet. Ich schreib's mir auf, vielleicht bekommt der Roman nach einigen Jahren eine Überarbeitung (wie "Die Brillenmacherin" und "Der Kalligraph des Bischofs"), und dann kann ich das Ende noch erweitern. Danke dir!

    So habe ich das noch gar nicht gesehen, aber das wäre tatsächlich noch ein interessanter Punkt gewesen.

  • Ich hab jetzt auch noch mal über das Ende nachgedacht. :grin


    Ja, man hätte durchaus in einer Art Epilog Astas Reaktion auf das Prozeßende und vor allem Görings Ende zeigen können. Doch ihre Rolle als Dolmetscherin endet auch mit dem Prozeß.


    Eigentlich bräuchte ich so eine Rückschau nicht. Wir wissen alle, wie Görings Ende war.

    Vielleicht war Asta sauer/enttäuscht, dass er sich auf diese Weise seiner gerechten Strafe entzogen hat. Aber letztlich ändert es nichts an der Tatsache, dass der Mann, der den Tod ihrer geliebten Tante verschuldet hat, tot ist und ihre "Mission", wenn man das so nennen will, erfüllt.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

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  • Ich hab jetzt auch noch mal über das Ende nachgedacht. :grin


    Ja, man hätte durchaus in einer Art Epilog Astas Reaktion auf das Prozeßende und vor allem Görings Ende zeigen können. Doch ihre Rolle als Dolmetscherin endet auch mit dem Prozeß.

    :gruebel Sie hat doch wahrscheinlich noch die Urteilsverkündung dolmetschen müssen. Das kann nicht ganz ohne Emotionen bei ihr gegangen sein.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Titus Müller: Die Dolmetscherin

  • :gruebel Sie hat doch wahrscheinlich noch die Urteilsverkündung dolmetschen müssen. Das kann nicht ganz ohne Emotionen bei ihr gegangen sein.

    Die wäre auch spannend zu schildern gewesen. Ich habe mich letztendlich dagegen entschieden (und den wichtigen Schluss des Prozesses unterschlagen), weil ich Sorge hatte, den Nazis zu viel Scheinwerferlicht zu geben. Der bleibende Eindruck sollte der Neuanfang sein, nicht der pompöse Untergang der Nazi-Elite. Aber da ich zu Anfang die Aufgabe stelle, sie zu besiegen, musste ich für diese Entscheidung einen hohen Preis bezahlen: Es fehlt das befriedigende Ende, zumindest was diese "Aufgabe" angeht. Es wird nur angedeutet: Als Göring gebrochen wirkt, und als Asta in der Wohnung tanzt und dann um ihre Tante weint.

  • Ich fand den Schluss jetzt nicht so unfertig. Und der Gedanke, den Nazis nicht so viel Bühne zu geben, den finde ich auch aktuell sehr wichtig. Obwohl ja Göring den Gerichtssaal für seine persönliche Perfomance benutzt. Nützt ihm letztendlich dann doch nichts.


    Wie Asta und Leo und vielleicht Robert ihr Leben weiter gestalten, kann sich jeder Leser selbst ausmalen. Und ob Göring Suizid begeht oder gehängt wird - tot ist tot. Dass er jemanden gefunden hat, der die Zyanidkapsel reingeschmuggelt hat, zeigt, was für eine manipulative Person er war. Gut,dass Asta das Kapitel jetzt abschließen konnte.

  • Und ob Göring Suizid begeht oder gehängt wird - tot ist tot.

    Das hast du gewaltig missverstanden. Das war in den Augen der Deutschen Bevőlkerung und auch in den Augen der Siegermächte ein gewaltiger Unterschied. Der clevere Göring hat sich der Siegerjustiz entzogen, war ein weit verbreitetes Narrativ. Nicht umsonst war das Todesurteil durch den Strang ausgesprochen - kein ehrenhaftes Urteil durch Erschiessen.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen űbersit :lesendSimona Gatti (vulgo Britt Reißmann) Venezia mortale :lesend Fang Fang Glänzende Aussicht

  • Das hast du gewaltig missverstanden. Das war in den Augen der Deutschen Bevőlkerung und auch in den Augen der Siegermächte ein gewaltiger Unterschied. Der clevere Göring hat sich der Siegerjustiz entzogen, war ein weit verbreitetes Narrativ. Nicht umsonst war das Todesurteil durch den Strang ausgesprochen - kein ehrenhaftes Urteil durch Erschiessen.

    Das habe ich als Grund für ihn schon verstanden. Nur denke ich nicht so. Ein Freitod ist in dem Fall wie bei Goebbels genauso verachtenswert und feige. Sie stellen sich keiner anderen Gerichtsbarkeit als ihrer eigenen. Ganz krank im Kopf, alle miteinander.

  • Das habe ich als Grund für ihn schon verstanden. Nur denke ich nicht so. Ein Freitod ist in dem Fall wie bei Goebbels genauso verachtenswert und feige. Sie stellen sich keiner anderen Gerichtsbarkeit als ihrer eigenen. Ganz krank im Kopf, alle miteinander.

    Wir sind ja- hoffentlich alle- schon etwas weiter und klarer in der Bewertung dieser Zeit.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen űbersit :lesendSimona Gatti (vulgo Britt Reißmann) Venezia mortale :lesend Fang Fang Glänzende Aussicht