"Die Bibel nach Biff" - Christopher Moore

  • Zitat

    Original von Historikus
    Hi Leute,


    hat wer schon die englische Version dieses tollen Buches gelesen? Bleibt der feine Humor auch in der deutschen Übersetung erhalten?


    mfg


    Biff oder Fluke (Flossen weg!)? Ich hab sie beide auf Englisch gelesen :grin und meine Schwester liest grade Biff auf deutsch. soweit ich das mitgekriegt hab (vom reinschnuppern, ob's auf Deutsch auch so gut ist), dürfte sich der Übersetzer große Mühe gegeben haben.

  • Klappentext:


    Im Buch der Bücher fehlen einige Kapitel:Grund genug, einen Mann namens Levi bar Alphaeus, kurz Biff, aus seinem nun schon fast 2000 Jahre währenden Todesschlaf zu wecken.Unter den wachsamen Augen von Engel Raziel soll Biff alles über die turbulente Jugend von Josua, auch unter dem Namen Jesus H. Christus bekannt, berichten. Denn Biff ist der einzige glaubwürdige Zeuge dieser Zeit.Er stand dem jungen Messias schon zur Seite, als dieser noch versuchte, vertrocknete Eidechsen zum Leben zu erwecken...



    Eine super lustige Geschichte, die aufdeckt, wo Jesus das mit den Fische vermehren gelernt hat und warum die Christen Schweinefleisch essen.Sehr sehr empfehlenswert.


    gruß orquidea

  • Alles in Allem ein gutes und unterhaltsames Buch, dass aber in der Mitte seine Längen hat und den Schluß zu kurz faßt.


    Einige sehr gelungene Szenen enthalten und ich habe öfters laut lachen müssen. Besonders gelungen fand ich Szenen, in denen Joshua etwas lernt, was er später anwendet. Z.b. als sie in ihrer Lehrzeit als Steinmetze lernen, dass man am Besten auf Stein baut und nicht auf Sand.


    Das Ende im Leben von Jesus war im Buch sehr kurz gefasst. Ich fand es aber sehr gut, dass Moore bei der offiziellen Geschichte aus den Evangelien geblieben ist und nicht allzuviel dazu erfunden hat.


    Alles in Allem auch ein Buch, dass für Gläubige Christen geeignet ist und die religiösen Gefühle nicht tiefgreifend verletzt.

  • Habe ich es Euch nicht prophezeit, daß ich das Buch eines Tages lesen werde? Also gut... wenn ich ganz ehrlich bin... einst habe ich es Mr Bat geschenkt und jetzt im Urlaub aus seinen Büchern gemopst, weil ich zuwenige dabei hatte. Aber egal. :-)


    Ich weiß nicht wirklich, was ich von dem Buch halten soll... es ist auf seine Art witzig... aber nicht wirklich ein Schenkelklopfer. Aus welcher Intention heraus wurde es wohl geschrieben??? Um dieses Buch zu schreiben, mußte sich der Autor sicher auch mit der "echten" Bibel auseinandersetzen, um Personen, Orte und Ereignisse in die richtige Chronologie zu setzen. Daher meine Frage nach der Intention.


    Es hatte manchmal schon seine Längen, aber doch blitzte oft leiser und auch manchmal lauterer Humor durch. Ich fand etliche schräge und doch auch viele erstaunliche Anekdoten darunter. Ich habe das Buch mit einem erstaunten Augenzwinkern und meist mit leicht nach oben gezogenen Mundwinkeln gelesen.


    Vielleicht sollte ich auch noch diese Bücherkombination erwähnen: Ich habe zu Biff gegriffen, als ich mich beim Ratzinger Buch und 35° in der Sonne leicht geistig überfordert fühlte. Selbes Thema... und doch gaaaanz, gaaaaanz anders. :grin


    Alles in allem aber noch mein Urteil zu Biff: Nicht der absolute Reißer, aber ein nettes Stück schrägen Humors... für Nichtchristen und humorvolle Christen gleichermassen geeignet. :-) Oder für alle, die in der aktuellen Ratzinger-Leserunde mal ein wenig abschalten wollen. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Und es begab sich zu einer Zeit, als großes Wehklagen im Lande RUB war und sich ein geneigter Leser mit Namen Doc aufmachte die Bibel nach Biff zu lesen.
    Vieles kann ich der sehr ausführlichen Rezension von Tom (ein paar Seiten weiter vorne in diesem Topic) leider nicht hinzufügen. Es ist ein unterhaltsames Buch und hält über weite Strecken auch das anfänglich hohe Niveau. Leider hat es Längen, die der Autor allerdings nicht mit dem nett zu lesenden Sarkasmus des Protagonisten Biff überbrückt, sondern mit Allgemeinplätzen und Binsenweisheiten. Das liest sich stellenweise wie ein Philosophiekurs für Anfänger und hätte nicht sein müssen.
    Sicherlich ein Buch für Leute, die feiner Ironie oder auch mal mit der Handkante verteiltem Sarkasmus nicht abgeneigt sind. Schräger Humor wird geboten, nur nicht in letzter Konsequenz. Was hätte das für ein Buch werden können, wenn der Autor mutiger gewesen wäre? So bleibt ein netter Schmöker übrig, nicht mehr, aber auch nicht weniger.


    Gruss,


    Doc

  • Bisher habe ich erst zwei Bücher von Moore gelesen: "Der kleine Dämonenberater" und "Der törichte Engel". Beide fand ich sehr komisch, witzig und vor allem nicht sehr umfangreich - gerade richtig für schrägen Humor zwischendurch.


    Leider kann ich das von "Die Bibel nach Biff" nicht sagen. Bis zur Hälfte fand ich es auch noch recht witzig, konnte über viele Stellen und Episoden wirklich auch herzhaft lachen. Gerade auch die Szenen im Hotelzimmer fand ich ganz gelungen, habe aber ab der Hälfte des Buches angefangen, auf die Seitenzahl zu schielen. Meistens kein gutes Zeichen.
    Ab da zog es sich für mich mehr oder weniger dahin und wenn ich nicht gedacht hätte, dass ich gerade dann etwas verpasse, hätte ich wahrscheinlich angefangen nur noch quer drüber zu lesen.


    Ich weiß jetzt nicht, ob Moore oder mir der Humor ab der zweiten Hälfte ausgegangen ist, aber es war dann nur noch eine zähe Angelegenheit, es zu Ende zu lesen.


    Viele Grüße
    Shirat

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Auch ich habe das „neue Evangelium“ nun abgeschlossen und muss sagen, meine Erwartungen wurden doch ziemlich enttäuscht. Ich hatte mich auf ein lustiges und lockeres Buch gefreut, dass die Geschichte um Jesu' Jugend, mit ironischen Elementen versetzt, erzählt. Das war nun leider nicht so. Ich muss Tom eigentlich in allem zustimmen. Der Anfang ist wirklich noch ganz witzig, aber dann flacht es zusehends ab. Auch mich haben der Slang und die Anglisierung der Namen gestört. Ich lasse mir ja noch eingehen, dass Biff Josua jetzt beim schreiben "Josh" nennt (er hat ja die Gabe der Zungen bekommen), aber dass Maria Magdalena damals als 10-jährige auf die beiden zugelaufen ist und sagte "Nennt mich Maggie" war schon sehr schräg. Zum Glück konnte ich das nach etwa 200 Seiten ganz gut ignorieren.


    Kommen wir zur Figur des Levi, genannt Biff. Er ist Josuas bester Freund und wohl durchaus bereit für ihn durch die Hölle zu gehen. Das "Herz am rechten Fleck" wie man so sagt. Aber seine vulgäre Art nervt an vielen Stellen einfach nur noch. Als Josua z.B. verkündet hatte, er würde sich umbringen lassen und Biff erst total deprimiert überlegte was er nur tun könnte, dann aber in der nächsten Sekunde schon wieder mit der von Josua geretteten Frau (wir erinnern uns "Wer frei von Schuld ist...") Ehebruch begehen will, ist das für meinen Geschmack einfach ZU derb. Aber das zieht sich über das ganze Buch, Biff ist sexbesessen. Ich muss Raziel also zeitweise wirklich zustimmen: Er ist ein Arschloch.


    Die Grundidee ist dabei sehr interessant. Auch die Überlegung, wie hat Jesus das alles als Kind verkraftet: Hat seine Mutter ihm von Anfang an gesagt wer er ist? Und wenn ja, hatte er vielleicht wirklich Angst, dass er der Aufgabe nicht gewachsen wäre? Kannte er Maria Magdalena schon als Kind? Es gibt durchaus einige Stellen wo ich wirklich herzhaft lachen musste, aber einfach nicht genug. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, der Autor wusste nicht so ganz recht, ob er jetzt ernst schreiben, oder doch lieber was komisches machen wollte und dann fügte er einfach vorsichtshalber mal wieder irgendeine seltsame Sexszene mit Biff und acht chinesischen Konkubinen oder einer alten zahnlosen Vettel (also da hat es mich dann echt gegraust!) ein. Die ich im Übrigen einfach nur störend fand.


    Alles in allem: Das Buch hat ein paar gute Stellen (vor allem die in der Gegenwart, wenn Biff über den Engel Raziel berichtet, da musste ich mich schon manchmal kugeln), der Schluss ist besser geschrieben als das meiste davor (vielleicht gerade deshalb, weil es dort ernster zuging) und das Nachwort über Recherche und Entfremdung ist sicherlich nicht uninteressant, aber ich hätte mir mehr versprochen, und vor allem hätte man die Geschichte auch um einiges kürzer erzählen können. Speziell die Zeit bei Balthasar und Kaspar sind meines Erachtens unnötig in die Länge gezogen. Schade eigentlich. Aber ich werde dem Autor wohl noch mal eine Chance geben, vielleicht lag es wirklich zum Teil an der falschen Erwartungshaltung. Ich habe gelesen, Raziel taucht auch in „Der törichte Engel auf“ und den fand ich ja noch am witzigsten…

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Paradise Lost ()

  • Zitat

    Ein wahnsinns Buch! Ich hab mich schon lange nicht mehr so gut unterhalten gefühlt, wie bei Biff damals.
    Es ist ein Buch, bei dem ich meinen Leuten immer wieder erzählen musste, was jetzt schon wieder passiert ist und über welche wirklich witzigen Situationen ich wieder minutenlang gelacht habe.


    Das kann ich voll und ganz unterschreiben. :write


    Ich habe es vor wenigen Minuten ausgelesen (am Schluss hat es etwas länger gedauert, weil ich nich mehr so viel zum Lesen kam) und ich bin hellauf begeistert.
    Ich fand nicht, dass es in der Mitte langweilig wurde bzw. dass man sich durch kämpfen musste, eher fand ich, dass es zu Ende hin abgeschwächt hat, nicht etwa, weil Moore geschwächelt hätte, sondern eher deswegen, weil es dann um die Geschichten ging, die man von der Bibel wirklich kennt und es für mich irgendwie seltsam war, diese Geschichten so zu finden.
    Nichtsdestotrotz hat es Moore hervorragend geschafft, die ganzen Bibelgeschichten so gut einzubauen, dass die Geschichte einen Sinn ergibt.


    Von Anfang an war das Ende klar, aber trotzdem habe ich am Schluss so geheult (als Josua gestorben ist). Die Hoffnung hat irgendwie mit Biff gelebt. :-(


    Dass die Namen in Josh und Maggie verwandelt wurden, hat mich keineswegs gestört und meinen Lesefluss sogar noch gefördert.
    Wahrscheinlich hätte es mich sogar eher abgestoßen, wenn ich ständig von Josua und Maria Magdalena lesen hätte müssen. Außerdem finde ich ganz toll, dass Moore Jesus Josua nennt, denn ich finde den Namen nicht so vorbelastet und meiner Meinung nach kann man sich so viel besser auf das Buch einlassen.


    Biff war für mich eindeutig der Sympathieträger - ein bisschen verrückt vielleicht, aber eindeutig so, wie ich mir einen guten Freund vorstelle und herrlich sympathisch. :kiss


    Irgendwie hat das Buch auch meine religiöse Seite geweckt und kurzzeitig habe ich sogar überlegt, dieses Semester mit Theologie anzufangen (solange, bis mir geschossen is, dass man dafür Altgriechisch können muss :-]). Solche Sachen sind es, die mir Jesus als Menschen näher bringen, so kann ich mich jemanden vorstellen, auch wenn er vielleicht ganz anders war.


    Außerdem habe ich in der letzten Woche schon ewig vielen Leuten dieses Buch als Weihnachtsgeschenk versprochen, weil ich davon einfach so begeistert bin (auch meinem ehem. Reli-Lehrer, aber ihm habe ich geraten, zuerst das Nachwort zu lesen *hr*) und es zerbricht mir schier mein Herz, dass einige meine Euphorie nicht teilen können.
    Geschmäcker sind verschieden, sagt mein Verstand, aber mein Herz will es nicht begreifen.


    Ich gebe diesem Buch auf jeden Fall 9,5 Punkte, die ich, nett wie ich bin, auf 10 aufrunde :kiss

    Ein Mädchen sollte zwei Sachen sein: Elegant und fabulös.

    (Coco Chanel)


    #proannika

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Prombär ()

  • Ist mit so das lustigste, was ich seit langen gelesen habe.
    Habe mir noch mehr Bücher zugelegt von Moore, sind alle zu empfehlen, wenn man auf diese Art Humor steht. :grin :grin

  • Ich habe bei keinem Buch vorher so gelacht, wie bei diesem :lache
    Zum Verschenken ist es ideal.


    Es gab aber auch Stellen, da konnte ich nichts mit anfangen, da ich die wahre Geschichte nicht kenne.

  • Okay, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht weiter mit diesem Buch komme. Ich bin seit anderthalb Monaten nicht über die 200 Seitengrenze hinweg und mich richtig dazu überreden es zu lesen.
    Aber ich will ja keine Bücher abbrechen, also weiter...


    Ich weiß auch gar nicht woran es liegt, irgendwie kann es mich nicht so recht fesseln. Ja, ein paar Stellen waren echt lustig, aber das Meiste finde ich gar nicht so lustig...


    Mal sehen wann ich es fertig hab.

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Okay, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht weiter mit diesem Buch komme. Ich bin seit anderthalb Monaten nicht über die 200 Seitengrenze hinweg und mich richtig dazu überreden es zu lesen.
    Aber ich will ja keine Bücher abbrechen, also weiter...


    Ich weiß auch gar nicht woran es liegt, irgendwie kann es mich nicht so recht fesseln. Ja, ein paar Stellen waren echt lustig, aber das Meiste finde ich gar nicht so lustig...


    Mal sehen wann ich es fertig hab.


    ganz so schlimm war es bei mir nicht (auch ich lege ungern ein "abgebrochenes buch" aus der hand), aber ich kann deine empfindungen nachvollziehen: stellenweise war es mühsam.
    ein weiteres kapitel meiner komplizierten beziehung zu in der presse hochgelobten werken...
    meine beurteilungstendenz geht insgesamt in richtung der fraktion tom/doc.

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • @Schaf:
    Vielleicht solltest du es pausieren, wenn du es nicht abbrechen magst?
    (Das mach ich immer mit denen, denen ich noch eine Chance geben will)


    Hab mich schon gewundert, wo deine Meinung bleibt :wave