David Morrell - Creepers

  • Gelesen habe ich das Buch als Leseexemplar schon im Sommer. Da es jetzt nun erschienen ist und in den Buchhandlungen steht, folgt jetzt die Besprechung.
    Das Buch ist mir in die Hand gefallen, rein optisch hat es nicht so meinem Leseinteresse entsprochen. Aber ich habe nach den ersten vier Worten des Klappentextes einfach weiterlesen müssen:
    Asbury Park, New Jersey...
    Ein Ort, den ich erst letztes Jahr besucht habe und der ganz gut zum Plot zu passen scheint.


    Creepers nennt sich die Gruppe von Historikern, die in verlassene Gebäude eindringt und so die Vergangenheit erkundet. Es gibt klare Regeln: nichts darf verändert werden, nichts darf zurückgelassen werden. Einfach nur gucken und dokumentieren. Klingt ungefährlich.
    Ziel der Expedition ist dieses Mal ein altes, verlassenes und gut verbarrikadiertes Luxushotel in Asbury Park.
    Doch leider ist das ganze nicht so verlassen, wie die Eindringlinge es so meinen. Und damit beginnt der eigentliche Thriller. Und nicht nur fremde Eindringlinge sind das Problem. Auch in der Gruppe ist nicht jeder das, was er vorgibt.


    Die Handlung schreit geradezu nach einer Verfilmung und vermutlich wäre die sogar besser. Es war ganz unterhaltsam zu lesen, aber mehr auch nicht.
    Gefallen hat mir die Atmosphäre und die Idee der Creepers an sich. So fängt es ziemlich vielversprechend an.
    Mit der fortlaufenden Handlung wird es dann aber nicht besser. Der Spannungsaufbau ist nicht optimal, wie ich finde. Es gibt langatmige Stellen und dann überstürzen sich die Ereignisse. Man hat auch das Gefühl, der Autor will immer noch eins draufsetzen. Ein paar Figuren und Wendungen kommen mir schlichtweg überflüssig vor. Auch überflüssig finde ich die unnötige Brutalität.
    Schade, die Grundidee war sehr, sehr vielversprechend, aber letztlich war ich doch ziemlich enttäuscht am Ende.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Creepers, Morrell, David, Übersetzung Christine Gaspard, Th, Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München, 2006, ISBN-10 3-426-63447-3, ISBN-13 978-3-426-63447-9, 7,95 €


    Zum Autor: (lt. Klappentext)
    Seit er die Figur des John Rambo erfand, gilt der promovierte Literaturwissenschaftler David Morrell als Vater des modernen Actionthrillers. Er hat bisher 28 Spannungsromane veröffentlicht, die in 26 Sprachen übersetzt wurden.


    Homepage des Autors: www.davidmorell.net


    Meine Meinung:
    Als ich mir Creepers von David Morell vorgenommen habe, hatte ich keine besonderen Erwartungen, da mir der Autor vollkommen unbekannt war. Die im Klappentext angerissene Story wirkte auf mich recht viel versprechend. Mit Erstaunen las ich in den Buchangaben zum Autor, dass der Literaturwissenschaftler David Morrell der Erfinder der bekannten Figur Jack Rambo ist und mit seinen bisherigen 28 Romanen als Vater des Actionthrillers gilt. Meine Neugier war erst recht geweckt.


    Ein Geschichtsprofessor dringt mit vier weiteren Personen in das Paragon Hotel in Asbury Park ein. Nicht zum ersten Mal erforscht die Gruppe ein leer stehendes historisches Gebäude in der Absicht jüngere Vergangenheit zu erforschen und Geschichte erlebbar zu machen. Ihr Prinzip beim Eindringen bzw. Infiltrieren verlassener Gebäude ist, außer Fotos und Fußabdrücken keine Spuren zu hinterlassen. Das Paragon Hotel, erbaut von einem exzentrischen Millionär in Form einer Maya-Pyramide mit viktorianischer Innenarchitektur, erscheint dem Professor und seinen Mitstreitern besonders interessant um den Glanz einer vergangenen Epoche zu verspüren und Eindrücke vom Leben der Bewohner zu sammeln. Schnell muss die Gruppe jedoch feststellen, dass sie nicht allein im Gebäude ist. Unter Druck zeigt sich, dass nicht nur das Hotel seine Geschichte hat, sondern auch innerhalb der Gruppe jeder seine eigene Geschichte mitgebracht hat. Ihr Unterfangen wird zum Kampf ums Überleben, bei dem das Zusammenbrechen verrotteter Gebäudeteile nur die allergeringsten Probleme darstellt, …


    Am Sonntagnachmittag begonnen, hatte ich das Bedürfnis das Buch auch am selben Tag zu Ende zu lesen. Die ersten 100 Seiten sind so gestaltet, dass noch nicht klar ist, wie sich der Roman entwickeln wird. Der Leser verspürt zwar schon die unheimliche, bedrohliche Atmosphäre, der Roman könnte sich aber immer noch als Psychothriller, Gruselroman, Horrorroman oder Actionthriller entpuppen. Ab ca. Seite 120 ist die Wendung zum Actionthriller eindeutig. Da David Morell dem Leser nur wenige Ruhepausen gönnt und mit etlichen überraschenden Wendungen aufwartet, ist Creepers dann auch kaum mehr aus der Hand zu legen, obwohl der Autor durchweg mit kurzen Kapiteln arbeitet. Schnell zeigt sich, dass keiner der Charaktere ist, was er zu sein scheint und nicht jeder der nervenaufreibenden Situation gewachsen ist. Bei mir wurden beim weiteren Lesen dieses Ein-Mann-Helden-Actionthrillers Erinnerungen an die Filme Sliver und die Die Hard – Reihe mit Bruce Willis wach und wer weiß - vielleicht dürfen wir bei einer Verfilmung von Creepers erleben, wie Bruce Willis ein weiteres Feinripp-Unterhemd zerschleißt. David Morrells Schreibstil ist flüssig, leicht und angenehm zu lesen ohne fortwährend schlicht zu sein, wie das bei Actionthrillern öfter vorkommt. Bedauert habe ich lediglich, dass der Schluss sehr abrupt erscheint, ich hätte gerne noch etwas mehr über den Protagonisten Balenger und einige andere Figuren erfahren.


    Creepers ist ein spannender und temporeicher Ein-Mann-Helden-Actionthriller, der trotz einiger Brutalitäten auch von Lesern genossen werden kann, die wie z. B. ich niemals einen Horrorroman lesen würden. Wer die Die Hard – Filme gern gesehen hat, könnte mit Creepers einige unterhaltsame Stunden verbringen - am Besten ohne die Lektüre unterbrechen zu müssen.

  • Also ich hab das Buch nun auch durchgelesen. Es fing relativ harmlos an und steigerte sich
    immer mehr bis zum Finale. Ab ca. der Mitte des Buches gibt es kein Zurück mehr. Es gibt noch eine Steigerung der Steigerung. Ich will nicht zuviel verraten aber es gibt immer noch einen Feind nach dem Feind. ;)
    Dem Erfinder der Roman/Filmfigur John Rambo ist hier wirklich ein absolut spannender Action Roman gelungen. Hier geht es auch an manchen Stellen recht hart zur Sache. Top!


    Zitat zum Roman von Douglas Preston:
    Es ist als hätten Außerirdische dein Gehirn entführt. Vergessen Sie das normale leben, bis Sie zu Ende gelesen haben. :)

    Ich lese gerade: :lesend
    Viele spannende Bücher


    Liebe Grüße an alle Büchereulen :wave

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  • Ich habe das Buch gemochte und hatte es ruck-zuck durch. Ist man erstmal angefangen gibt es kein zurück mehr. Kurze Kapitel und flüssiger Schreibstil gewährleisten ein schnelles vorankommen. Erst ein bisschen einfach gestrickt, entwickelt sich die Handlung rasant und bietet eine recht vielschichtige Geschichte. Allerdings muss man ein Fan von Ein-Mann-Helden sein (hier schließe ich mich Pelican an :wave).


    Schade fand ich es das die Figuren etwas blass geblieben sind. Ein wenig mehr Tiefe in ihrer Charakterisierung wäre schön gewesen.


    Trotzdem ein rund um gelungenes Buch, das ich mit großer Freude verschlungen habe!!!

  • Jandas Meinung entspricht auch völlig meiner Meingung.
    Bis genau zur Hälfte war ich äußerst gebannt, gut unterhalten und von der Atmosphäre fasziniert. Später wird es unnötig brutal, direkt und langatmig.
    Auch ich finde, die Figuren hätten ein wenig mehr "Charakter" verdient. Zu Anfang sieht es auch so aus, als ob sie diese bekommen. Aber leider kommt da nicht mehr.
    Ich war eher enttäuscht von Creepers.

  • Hallo,


    zugegeben, wenn man die Hälfte geschafft hat, will man auch den Rest zügig zu Ende lesen. Aber was passiert eigentlich in dem Buch? Worum geht es? Ein sinnloses Gemetzel, das dadurch gesteigert wird, dass neben dem schwer bescheuerten unheimlichen Ruinenbewohner sich noch ein paar ultraböse Jungs im Haus aufhalten. Spannend? Ja, einigermaßen, aber das ist dann auch alles.


    Ein typisches Einwegbuch.


    Gruß


    Rabarat

  • Hallo Pelican !!!


    Erstmals danke für die ausführliche Rezension über das Buch .
    Sicherlich werde ich es auf meiner Wunschliste stellen und irgendwann
    auch mal lesen!!!


    Soweit ich gehört habe soll das Buch auch verfilmt werden !!!


    Abwarten...... ..... ..

  • Mir hat es leider nicht gefallen :-(


    Ich glaube, ich habe es bis Seite 50 geschafft.




    Enttäuschte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Nachdem sich der Klappentext sehr vielversprechend angehört hat, musste ich dieses Buch einfach haben.
    Es beginnt relativ harmlos, steigert sich aber von Seite zu Seite extrem. Ich gebe zu: als ich einmal angefangen habe, musste ich das Buch komplett ohne Pause durchlesen!
    Ich fühlte mich die ganze Zeit in einen Film versetzt und sah die Szenen dank der bildlichen Beschreibung und des hohen Tempos nur so an mir vorbeifliegen. Selten war ich so sehr in einem Thriller gefangen und wurde mitgerissen. Tatsächlich habe ich auch das Gefühl einen solchen Film mal gesehen zu haben, komme aber leider nicht mehr auf Einzelheiten. Die Geschichte ist wunderbar aufgebaut, die Spannung wird stetig erhöht und man brennt förmlich darauf zu erfahren, wie es weiter geht, was sich hinter der nächsten Tür verbirgt usw. Als Horror-Fan fand ich auch die brutalen Szenen, mit denen ich am Anfang des Buches gar nicht gerechnet hatte, so harmlos wie es anfing, einfach toll beschrieben und keineswegs zu überladen. Dadurch bekam diese Story meiner Meinung nach den letzten Schliff.
    Im großen und ganzen handelt es sich meiner Meinung nach bei "Creepers" um einen kurzweiligen, mitreissenden und gut geschriebenen Thriller. Zwar nichts für die Ewigkeit, aber durch seine Komplexität und Spannung eines der besten Bücher, die ich in der Sparte in der letzten Zeit gelesen habe.
    Eine Verfilmung wäre auch sehr interessant.

    Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.
    Albert Einstein


    Ich lese gerade:
    Michael Theurillat - "Im Sommer sterben"

  • mich haben zwei Schnitzer gestört. Ich glaube, durch die Eulen achte ich verstärkt auf sowas ;-)


    Ziemlich zu Anfang wurde einmal der Name des Hotelbesitzers mit dem dem Professors vertauscht (sinngemäß: Cronklin ließ die Läden mit Metallplatten verstärken).


    Hier hat der Lektor voll daneben gelegen:


    Zitat


    Trotz seiner zusammengeklebten Handgelenke gelang es Vinnie, den Knauf zu drehen und die Tür zu öffnen. Kein Ergebnis. "Ich halte den Knauf gedreht und ihr versucht, die Tür aufzubrechen".


    Das Buch selber fand ich durchweg spannend, wenn auch ziemlich durchschaubar. Ich wusste sofort, wer der Feind nach dem Feind ist ;-)

  • Wirklich ein Einweg-Buch.
    Ich fand den Anfang auch vielversprechend. Die Idee mit dem Einsteigen in leerstehende Häuser hat was.
    Aber die weitere Entwicklung fand ich dann nicht so dolle. Diese fiesen tätowierten Klischee-Bösen und der Endgegner. Naja.
    Mittelprächtige Unterhaltung, lesen, vergessen und zu besserem Übergehen.

  • :rolleyes Ich bin nun auf Seite 205 und fand es bislang einfach spannend. Die negativen Meinungen von euch kann ich darum noch nicht verstehen =).
    Es hat sogar Chance mein neues Lieblingsbuch zu werden *inlove*. Mal sehen, vielleicht verschlechtert es sich ja noch =)...
    Werd euch informieren *g*

  • Ich finde die Lektüre klasse.


    Kurzweilig und spannend, zuweilen ein kleines bißchen durchschaubar.
    Zum Glück wußte man von Anfang an, dass der Held überleben würde ....
    allerdings war ich schon etwas :yikes entsetzt als Rick mal eben schnell übers Geländer ging

  • Ich bin ein bisschen über der Mitte mit dem Buch und weiss gar noch nicht genau, was ich darüber schreiben soll? Sehr guter Einstieg, allerdings hatte ich eine ganz "andere" Bedrohung erwartet... (alter Fan von Stephen King ;-))
    Der Fehler auf Seite 202 finde ich doch recht krass: "Trotz seiner zusammengeklebten Handgelenke gelang es Vinnie, den Kanuf zu drehen und die Tür zu öffnen. Kein Ergebnis."


    Vielleicht ist der Fehler ja auch beim Übersetzen passiert?


    Ich bin schon gespannt in welche Richtung sich der Schluss entwickelt, kann mir nichts so recht vorstellen. Werde es wahrscheinlich heute noch herausfinden...



    2Tage später....


    So bin jetzt fertig mit lesen! Sehr spannend das ganze und am besten fand ich, dass es immer noche einen Feind nach dem anderen gab! Der Autor setzte immer noch einen drauf, die letzten 200 Seiten las ich wie auf Nadeln!

  • Ich fand das Buch auch super!
    Aber: Die erste Hälfte fand ich persönlich viel spannender als den Rest. Als die Gruppe im Hotel herumläuft und dabei auf die Spuren der Vergangenheit stößt, das fand ich so klasse, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte.
    Die Spannung hat in der zweiten Hälfte auch nicht nachgelassen, weil immer wieder so viel Neues passiert (ich hätte nicht gedacht, was man - laut Buch - alles in 6-7 Stunden erleben kann). Aber viel interessanter fand ich das "Herumgestöber" in den alten Sachen ;-) und dieses "Herumgeballere" hätte man sich meiner Meinung nach sparen können. Wäre auch so ein toller Thriller gewesen...


    Ich hatte auch ziemlich früh eine Ahnung, wer dieser "Ronnie" war... trotz allem ein gelungenes Buch!

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

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  • Mag mir vielleicht jemand kurz erzählen, wie das Buch ausgeht?


    Gerade im Moment empfinde ich es nämlich als so unheimlich, dass es ganz schlimm ist (ich sage unheimlich - das ist aber kein Kriterium für ein gutes Buch), und überlege mir ernsthaft, ob ich es überhaupt weiter lesen soll... Hab zwar das Gefühl, dass ich dann "nicht fertig" (im wahrsten Sinne) bin, aber gerade finde ich es so unerträglich. :wow

  • Ja, als er kam, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.


    Bei mir hat noch mein Vorleser zum Nachwort etwas dazu geschrieben:
    Sollte man vorher lesen, um zu verstehen, warum sich viele Menschen mit so einem Thema beschäftigen.
    Ich persönlich konnte mit der Bezeichnung Creepers auch nicht viel anzufangen. Doch nachdem ich das Buch gelesen habe, bin ich auch der Meinung ein Creeper zu sein! :gruebel


    Das Buch war gut und voller Spannung. Ich kann mir auch eine Verfilmung gut vorstellen! Ich gebe 9 Punkte.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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