Tannöd - Andrea Maria Schenkel

  • Hallo Taki,


    ich werde meine Meinung zu jedem Buch sagen. Aber als Autor achte ich die Arbeit meiner Kollegen.
    Nur.....ich bin ein wenig (ne ganze Menge) informiert über das, was hinter den Kulissen des TV abgeht. Und ich hasse es, wenn der/die Leser auf solch eine Weise manipuliert werden und sich auch lassen.


    Mich hat man als "newcomer" auch schon mehrfach eingeladen (da steckt meine Frau hinter) aber ich lehne es ab.
    Nehmt mein Buch, demnächst Bücher, in die Hand und bildet euch euer eigens Urteil. Da brauche ich keine Heidenreich.
    Ihr seit die Leser, nicht die Moderatoren von irgendwelchen effekthaschenden Sendungen. Euer Urteil ist mir wichtig. Nicht was die Heidenreich sagt. Ich schreibe für euch, nicht für schwachsinnige Sendungen.


    dein hef buthe

  • Ein befremdlicher Krimi, man fragt sich wie dieses Buch in seiner Kürze, seinem Aufbau und seinem Handlungsveraluf und-ort den Krimipreis gewinnen konnte. Vielleicht der größte Exot, das unerwartetste Werk? Sicherlich kein schlechtes Buch, aber nicht überragend, nichts was mich vom Hocker reisst.

  • Also ich weiß natürlich nicht, wie die Kriterien für die Vergabe des Krimipreises lauten, mir hat eben das "Anders-Sein" gut gefallen :-] Ob ich persönlich Tannöd deshalb zum besten Krimi des Jahres küren würde... Wohl eher nicht. Aber gefallen hat er mir eben allemal (mit kleinem Abstrich der Auflösung, wie ich in der Rezi schrieb)


    Ach so: Ich bin auf das Buch durch den Krimipreis aufmerksam geworden, nicht durch Elke Heidenreich...

  • Also mir persönlich hat der Stil des Buches nicht gefallen.


    Die kurzen Kapitel und überhaupt die wenigen Seiten des Buches haben mich veranlasst es zu Ende zu lesen.


    Krimipreis ?( Für meine Begriffe nicht.


    Und der Preis ist meiner Meinung nach zu hoch gegriffen. Es gibt bessere Krimis zum kleineren Preis.


    Liebe Grüße
    Eifelhexe

  • Zitat

    Original von Eifelhexe
    Und der Preis ist meiner Meinung nach zu hoch gegriffen. Es gibt bessere Krimis zum kleineren Preis.


    :write Deshalb hab ich das Buch noch nicht gekauft. Es würde mich schon interessieren, aber ich warte bis es günstiger bei ebay zu haben ist.

  • Ich würde auch keine 12,90€ für ein Buch ausgeben, das ich an einem einzigen Abend ausgelesen habe, aber ich habe es mir aus der Stadtbibliothek besorgt und war sehr angetan davon.
    Es ist völlig anders als die "üblichen" Krimis, statt eines geradlinigen Handlungsverlaufs erfährt der Leser im Rückblick die Tatsachen aus der Sicht verschiedener Dorfbewohner. Sehr authentisch finde ich die Darstellung der dörflichen Bayern, vieles deckt sich mit den Eindrücken, die ich als gebürtiger "Fischkopp" in den letzten 29 Jahren in Bayern gewonnen habe... :lache
    Etwas unverständlich bleibt mir nur der Mord an der neuen Magd und dem kleinen Josef, die nicht Zeugen der anderen Morde waren und deshalb für den Täter auch nicht zur Bedrohung geworden wären.

  • Ich hab das Buch jetzt auch gelesen. Ausgeborgt, nicht gekauft. Und ich bin froh darüber. Es ist das 18. Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe und bis jetzt mein absoluter Jahres-Megaflop.


    Die Idee, einen Kriminalfall nur durch Aussagen der Dorfbewohner, zu beschreiben, finde ich grundsätzlich gut. Aber so, wie es hier gelöst wurde - nicht.


    Alle "Interviewten" reden gleich. Kein Unterschied, ob es ein Kind ist, der Dorfleher, eine Bäuerin ... von der Sprache her ein Einheitsbrei. Zusätzlich klingt die Sprache unauthentisch, also irgendwie künstlich. So spricht niemand. Die Aussagen sind eindimensional, lassen keinen Raum für den Leser, zwischen den Zeilen zu lesen. Deshalb war das ganze für mich auch überhaupt nicht spannend.


    Im Grunde hat es mich an eine Talkshow erinnert, wo zig Leute ohne Bezug herumreden.


    Was die Gebete sollen, hab ich auch nicht kapiert. Nach dem zweiten hab ich sie nicht mehr gelesen. Dienen meiner Meinung nach nur dazu, das Buch auf über 100 Seiten zu bringen.


    Die Rechtschreibfehler haben mir fast körperliche Schmerzen bereitet - der absolute Tiefpunkt: "er wurde für Tod erklärt"


    Für mich ist der Hype um das Buch unerklärlich.


    B

  • Zitat

    Original von milla
    Puuuh, also ich muss sagen, ich hab es auch gerade in einem Rutsch durchgelesen, ich konnte ehrlich gesagt nicht aufhören... :wow


    :write Genau so ging es mir auf der gestrigen Autofahrt auch.


    Zitat

    Original von Friderike
    Interessant ist, dass dieses Buch ohne Erzähler auskommt. Die Autorin bemüht eine Vielzahl von "Zeugen", die zur Aufklärung des Verbrechens beitragen. Die Schilderungen sind natürlich durch und durch subjektiv gefärbt, so dass sich erst am Ende ein komplettes Bild ergibt.


    Diesen Aspekt fand ich sehr faszinierend. Eine Vorstellung davon zu erhalten, wie Polizisten eventuell ihr Gesamtbild aus einzelnen Aussagen erhalten, die sich z.T. auch mächtig widersprechen, ist sehr interessant.
    Auch die Atmosphäre hat die Autorin m.E. schön düster und schaurig, mit diesem abgelegenen Hof, dem Wald und dem ewig gewittrigen Wetter, gestaltet.


    Ich konnte ebenfalls, wie so viele, mit den Gebeten nichts anfangen und habe nach dem dritten aufgehört sie zu lesen. Der tiefere Sinn ist auch mir nicht klar geworden, obwohl, das was du über die Gebete schreibst, milla, macht schon sehr Sinn.


    Mir hat die Außergewöhnlichkeit des Krimis ausnehmend gut gefallen. Es war zwar relativ früh klar, wie sich das Ganze auflöst, aber sollte man das recht früh erahnen, ist es auch nicht tragisch. Schließlich lebt die Geschichte von den einzelnen Aussagen der Dorfbewohner und der Zusammenfügung dieser zu einem gesamten Dorfbild.


    Ich freue mich auf ein weiteres Buch der Autorin.


    EDIT: Die teilweise enormen Rechtschreibefehler haben mich auch sehr geärgert. Das Kind Marianne wird einmal als Maria-Anna ausgegeben - und das auch noch am Anfang. Ich war völlig verwirrt. Auch andere Fehler sind mir aufgefallen. Bei einem Buch, das 12 Euro kostet, ist das sehr enttäuschend!
    Hoffentlich veröffentlicht Frau Schenkel ihr nächtest Buch mithilfe eines rechtschreibesicheren Lektorats.

  • Inzwischen habe ich es doch gekauft und auch schon gelesen.
    Kommenden Montag liest bei uns die Autorin und da möchte ich auch hingehen.
    Allerdings war ich gar nicht mal sooo begeistert von dem Buch.
    Die Story an sich hat mir gut gefallen, aber der Schreibstil weniger. Die Sätze waren immer so kurz und nicht besonders flüssig geschrieben und das hat mich dann doch immer mehr gestört.

  • Mir hat Tannoed nicht gefallen. Grundsaetzlich fand ich die Idee, einfach verschiedene Zeugen sprechen zu lassen, zwar interessant. Aber durch die staendig wechselnden Personen blieb mir die Geschichte irgendwie fremd.


    Mmit den Gebeten ging es mir wie den meisten hier: ich habe sie ueberlesen...


    Ich habe das Buch nur zuende gelesen, weil es so duenn ist.

  • :gruebel na dann schaun mer mal ...


    Ich habs in der Bücherei meines Vertrauens vormerken lassen und bin inzwischen sehr gespannt, weil eure Meinungen ja sehr auseinandergehen!


    Schöne Pfingsten, Pandora

  • Ich habe das Buch gestern Abend in ca. einer Stunde ausgelesen. Es besitzt durchaus Qualitäten, nur würde ich es nicht unbedingt als Krimi einstufen und es speziell mit Krimipreisen auszeichnen. Auch hätte ich mir die Geschichte weiter ausgearbeitet gewünscht, die Dorfgemeinschaft nahm für mich jedenfalls keine Gestalt an, das war einfach zu knapp gehalten.
    Guter Ansatz, aber zu wenig ausgearbeitet. Und fraglich, ob es als Krimi richtig eingestuft und preisgekrönt wurde.


    Gruß,
    Susanne :-)

  • Zitat

    Original von SueTown
    Das Kind Marianne wird einmal als Maria-Anna ausgegeben - und das auch noch am Anfang.


    Ich bin eben bei dieser Stelle angekommen und denke nicht, dass dies ein Fehler ist.
    Der Lehrer sagt auf Seite 34: Die kleine Maria-Anna, wie sie eigentlich hieß, war in meiner Klasse.


    Ich verstehe das so, dass aus Maria-Anna umgangssprachlich Marianne wurde. :-)

  • Ich muss sagen, mich hat das Buch wirklich überzeugt.
    Besonders der ( sicherlich zuerst gewöhnungsbedürftige ) Schreibstil, der in meinen Augen ziemlich gut die Art der einzelnen Menschen in dieser Zeit, an diesem Ort trifft. In meinen Augen klasse gemacht. :anbet
    Auch die Gebete haben mich nicht gestört, ich habe jedes gelesen und sehe den Zusammenhang ähnlich wie milla.


    Die Vergabe des Krimi Preises kann ich schon nachvollziehen.


    Das Buch bekommt von mir 10 von 10 Punkten.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Ich bin eben bei dieser Stelle angekommen und denke nicht, dass dies ein Fehler ist.
    Der Lehrer sagt auf Seite 34: Die kleine Maria-Anna, wie sie eigentlich hieß, war in meiner Klasse.


    Ich verstehe das so, dass aus Maria-Anna umgangssprachlich Marianne wurde. :-)


    Ja, wenn das so ist... :grin Dann entschuldige ich mich hiermit in aller Form beim Lektorat für diese Anschuldigung der schlampigen Korrektur und gestehe schlampiges Lesen. :-)

  • Ich habe das Buch gestern zu Ende gelesen und fand es recht interessant, denn der Aufbau ist sehr außergewöhnlich. Durch die reichhaltig eingefügten Seiten mit den Fürbitten wird, meiner Meinung nach, die Wiedergabe der besonderen Stimmung verstärkt, denn zwischen den Zeilen liest man ja immer wieder, dass in der Familie Danner vieles gottergeben hingenommen wird, was eigentlich großes Unrecht ist. Die alte Dannerin flüchtet sich in eine starke, zweifelhafte Frömmigkeit, die aber mit tiefgehendem, intensivem Glauben nicht viel zu tun hat. Auch von Barbara habe ich den Eindruck gewonnen, dass sie sich die Bibelgeschichten so auslegt, wie sie ihr gerade in die eigene Sitution passen.
    Da ich Krimis eher selten lese, kann ich mir kein Urteil erlauben, ob der Krimipreis nun gerechtfertigt ist oder nicht. Ich persönlich sehe in dem Buch mehr eine besondere Art von originell verpackter Gesellschaftskritik. Die in vielen Rezessionen versprochene Spannung bis zum Schluss war für mich nicht gegeben, was mich ein klein wenig enttäuscht hat, denn ungefähr ab der Mitte des Romans war mir klar, wer der Mörder ist.

  • Hallo an die Buechereulen !
    Ich habe dieses Buche auch gerade gelesen. Ich verstehe jetzt diesen ganzen Presserummel überhaupt nicht mehr. Es zeigt einmal wieder das ein gutes Produktmarketing aus einer lauen Krimistory sogar einen Bestseller machen kann. Elke Heidenreich empfiehlt ja sehr oft langweilige Bühcer, aber sie liest keine Krimis. Sie hätte es wohl sonst besser gewußt...Die Story war durch Klappentext und Presse schon so einigermaßen bekannt, es dauerte ohne diese Vorkenntnis genau 87 Seiten bis zu lesen war ,das die Familie erschlagen wurde. Die Stimmung im Dorf ist unzureichend ausgearbeitet, die Angst, das der nicht gefasste Täter noch umgehen könnte ist nicht ausreichend dargestellt. Die Gebetsverse konnte ich nicht zuordnen. Der Preis für die 160 Seiten ist sowieso eine Frechheit. Auch wenn Frau Schenkels neuestes Werk alle Preise dieser Welt bekommen sollte, ich lese von ihr kein Buch mehr.

  • Da mich der hohe Preis abgeschreckt, habe ich mir das Buch in der Bücherei
    ausgeliehen. Ich habe zwar erst knapp 40 Seiten gelesen und überlege jetzt schon, ob ich das Buch nicht ungelesen wieder zurück bringen soll. Das Buch finde ich bis jetzt mehr als langweilig. :-(

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Habe das Buch mal so zwischendurch gelesen, war ja nun wirklich nicht dick und auch von der "Schreibe" schnell zu lesen.


    Durch den etwas unkonventionellen Aufbau ohne Erzähler, ohne chronologische Handlung, fand ich das Buch interessant, eben mal was anderes. Die zwischengestreuten Gebete/Fürbitten fand ich überflüssig, ich habe sie, wie die meisten hier, einfach überblättert.


    Mir hat das Buch gefallen. Ich fand es nicht langweilig. Aber für einen Krimipreis hätte ich tatsächlich andere Bücher ausgewählt. Den Hype um dieses Buch kann ich nicht ganz nachvollziehen.