Schreibwettbewerb Januar 2008 - Kommentare

  • Zitat

    Original von Bott
    Den Rest schenk ich mir jetzt.

    ´


    Schade, wirklich. Es ist sicher für alle interessant, was Du zu bemängeln hast. Als konstruktive Kritik an den Kommentaren kann ich solche Andeutungen jedenfalls nicht sehen.


    Hinweise zu Orthographie und Grammatik gebe ich Dir - wenn Du möchtest - auch.

  • Bott : Kritik bekommt man nunmal, wenn man schreibt und das öffentlich stellt; hier im Schreibwettbewerb genauso wie wenn etwas richtig veröffentlicht ist.


    Und wenn ich mir hier ansehe, wie so manches Buch geradezu zerrissen wird; da übt auch keiner Zurückhaltung. Warum auch? Man wurde enttäuscht von einem Buch, das vielleicht auch noch recht teuer war oder bekam etwas anderes, als erwartet.
    Ich finde das legitim, dann auch zu sagen "fand ich Mist" - genauso wie ich es legitim finde, wenn hier jemand einfach nur "gefiel mir nicht" zu einem Beitrag schreibt oder das ausführlich begründet.


    Immerhin wurden die Texte gelesen; nicht gelesen werden ist für einen Autor nämlich weit schlimmer als jede Kritik. ;-)

  • @ licht


    Gern, dann leg mal los.



    Mag sein, dass man sagen kann und soll: "Das ist Mist" und "Hat mir nicht gefallen"
    Aber magali hat das, was ich dazu denke, bereits super aufgeschrieben. Das brauch jetzt nicht zu wiederholen.
    Und einen Schlag ins Gesicht, obwohl ich das schon abgehakt habe, brauch ich nun wirklich nicht, egal ob plump oder nicht.

  • @Liebe(r?) Bott, Ich hoffe Deine Entscheidung hat nichts damit zu tun, dass ich den "Suizid" kritisiert habe und das auch noch, nachdem Du meinen Beitrag in Schutz genommen hast und dafür dann sogar "abgewatscht" wurdest. Ich kann verstehen, dass Du das ungerecht findest und ehrlich gesagt es tut mir auch leid, aber ich wollte meine Kommentare unabhängig davon gestalten, wer die einzelnen Beiträge verfasst hat. Ich habe vor meiner Kommentierung überhaupt nicht nachgesehen, welche Autoren dahinter stecken.


    Mit Rechtschreib- und Grammatikfehler meinte ich vor allem folgenden Satz

    Zitat

    Diesen lächerlichen Liebesroman, den sie am Liebsten verschlingen würde, ist sogar unter ihrem Niveau.

    Mag sein, dass es der einzige wirklich schiefe Satz in Deiner Geschichte war. Er fiel mir jedenfalls auf und hat schon zu Beginn keinen guten Eindruck für den Fortgang der Geschichte hinterlassen.


    Immerhin ist Deine Geschichte insgesamt auf Platz 6 gekommen, das heißt den Einen oder Anderen hat sie durchaus angesprochen. Das sollte Dir doch eigentlich Mut geben, es nochmal zu versuchen. Es sind ja nicht alle Geschmäcker gleich und vielleicht überzeugt mich Dein nächster Versuch auch mehr. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn Du dabei bleiben würdest.

  • @ arterii


    Zitat

    Ich hoffe Deine Entscheidung hat nichts damit zu tun, dass ich den "Suizid" kritisiert habe und das auch noch, nachdem Du meinen Beitrag in Schutz genommen hast und dafür dann sogar "abgewatscht" wurdest.


    Nein, nicht wirklich. Und dass ich deinen Text "in Schutz" genommen habe, hat nichts mit der Person zu tun. Es ist halt nur meine Meinung, die in diesem Fall zu deinen Gunsten ausgefallen ist. Egal ob eine Pointe bereits früher schonmal verwendet wurde, oder nicht. Wie du ja auch bewiesen hast, schreiben Leute hier, die noch nicht so lange dabei sind. Und ich geh einfach mal davon aus, dass du nicht alle vorherigen Texte aus den Schreibwettbewerben gelesen hast und wusstest, dass eine solche Pointe bereits verwendet wurde. Eben darum versuche (nur versuchen, alles andere wäre zuviel) ich eben so objektiv wie möglich an einen Text heranzugehen.


    Entschuldigen braucht sich hier niemand. Wir sind alle erwachsen genug, um zu erkennen, wer es gut meint und wer nicht. Ich sehe hier keinen Anlass dazu. Es ist eure Meinung. Gut.


    Der Satz: Stimmt. Falscher Fall. Asche auf mein Haupt.


    Zitat


    Das sollte Dir doch eigentlich Mut geben, es nochmal zu versuchen. Es sind ja nicht alle Geschmäcker gleich und vielleicht überzeugt mich Dein nächster Versuch auch mehr.


    Sicherlich sind nicht alle Geschmäcker gleich. Es wäre auch ziemlich schlimm, wenn alle Welt rosa Jeans mit lila Punkten toll finden würde. Ich denke mal, dass auch mein nächster Versuch nicht überzeugen wird. Alle Geschichten von mir sind so. ;-)

  • @ Bott: den wirklich ärgerlichsten Fehler hat Dir Arterii ja bereits gezeigt.
    Das ist ein Fehler. Aber der ist einfach mal ärgerlich, weil der Satz nicht stimmt. D.h. man stolpert beim Lesen gehörig. Und das hinterläßt einen blöden Eindruck - und auch den, dass der Text nicht gegengelesen wurde (eine wirklich kleine, aber sehr lohnende Mühe!)


    Dazu kommen noch ein paar Kleinigkeiten, über die ich sonst lächelnd hinwegsehe, weil sie eben passieren:


    "Finde ich nicht." ist grammatikalisch kein Satz. Fehler, aber als Stilmittel akzeptabel.
    Ähnlich: "Als ob ich sie gestört hätte." Ein Teilsatz ... aber auch das als Stilmittel akzeptabel.
    Da man über Kommata seit den verschiedenen Reformen zu gut streiten kann, ist da auch fast alles für mich ok.
    Aber die Frau, die den Liebesroman verschlingt tut dies am liebsten und nicht an ihrem Liebsten.


    Was der Rest ist, den Du Dir jetzt sparst, weiss ich leider immer noch nicht und er interessiert mich wirklich.

  • @ licht


    Danke für die Beispiele. Aber diese Gedankensätze, die du aufgeschrieben hast, sind eben Gedanken von einem Soziopathen und waren auch von meinem Gefühl dem Protagonisten gegenüber so gewollt (wenn man sowas überhaupt wollen kann Vielleicht ist "gefühlt" ein besseres Wort dafür).


    Zitat

    "Finde ich nicht." ist grammatikalisch kein Satz.


    Hm. Ich dachte immer in einen grammatikalisch korrekten Satz gehören Subjekt und Prädikat. Also "ich" und "finde". Oder seh ich das jetzt falsch.

  • Bott

    Zitat

    Ich denke mal, dass auch mein nächster Versuch nicht überzeugen wird. Alle Geschichten von mir sind so.

    Na prima. Eigentlich liebe ich Selbstmörder- und Selbstzerfleischungsstorys :grin . Ich würde nächstes Mal aber gern mehr darüber erfahren, wieso Dein Prot keinen Ausweg mehr sieht und so geil darauf ist, den Planeten zu verlassen. Die Pointe mit der Skulptur war ja vielleicht auch gar nicht so schlecht.


    Aber Luft anhalten und Skulptur sein funktioniert einfach nicht. Das müsste auch dem dümmsten Selbstmörder einleuchten. Du hättest ihn ja statt am Kunstmuseum an einer Eisskulpturen-Ausstellung vorbei kommen lassen können. Das im Zusammenhang mit dem eisigen Winterwetter - und schon hätte er eine echte Chance geghabt. Oder noch besser er wäre bei der "Körperwelten"-Ausstellung vorbeigekommen und hätte sich gleich vor Ort plastinieren lassen... :yikes

  • Zitat

    Original von arterii
    Aber Luft anhalten und Skulptur sein funktioniert einfach nicht. Das müsste auch dem dümmsten Selbstmörder einleuchten.


    genau das fand ich zum beispiel so absurd, dass ich darüber schmunzeln konnte. für mich war dieser protagonist dermaßen auf 'nem trip, dass ich es ihm abkaufte, solch einen untauglichen versuch ernsthaft zu unternehmen.


    dass ein mann in diesem zustand keine grammatikalisch korrekten sätze hinbekommt, ist doch logisch. für mich verständliche gedankenfetzen...huch, hier fehlt was...


    bo :-)

  • Zitat

    Original von bogart
    genau das fand ich zum beispiel so absurd, dass ich darüber schmunzeln konnte. für mich war dieser protagonist dermaßen auf 'nem trip, dass ich es ihm abkaufte, solch einen untauglichen versuch ernsthaft zu unternehmen.


    Genau so habe ich den Text auch verstanden und versucht das in dem limerick auszudrücken:


    *************************************
    Suizid


    Die Überschrift schreit „Alte Lieder!“
    Ein Selbstmord? Der wirft mich fast nieder.
    Das ändert sich schnell,
    denn recht originell
    entwickelt ein Text sich. Mal wieder.
    **************************************
    Die Selbstmordidee an sich ist ja wirklich (nicht nur im Wettbewerb) eine abgedroschene Sache. Aber die Lösung und die Vorbereitung darauf fand ich richtig originell. Manchmal gehen wir vielleicht zu "realistisch" an die Texte heran.


    Lieber Tom, mir ist schon klar, dass ein Strafgerichtsprozess anders funktioniert als bei "Angeklagt". Aber für die Grundaussage des Textes war es in meinen Augen (und dankenswerterweise auch in den Augen der meisten abstimmenden Eulen) unerheblich, ob es sich so abgespielt haben kann. Der Dialog an sich (der natürlich real mindestens vier Protagonisten erfordert hätte) war für mich viel zu zentral, als dass ich eine realistische Atmosphäre hätte berücksichtigen können und wollen.

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat


    Du hättest ihn ja statt am Kunstmuseum an einer Eisskulpturen-Ausstellung vorbei kommen lassen können. Das im Zusammenhang mit dem eisigen Winterwetter - und schon hätte er eine echte Chance geghabt. Oder noch besser er wäre bei der "Körperwelten"-Ausstellung vorbeigekommen und hätte sich gleich vor Ort plastinieren lassen... :yikes


    Vielleicht... ;-)

  • Zitat

    Original von licht
    @ jass: ich wurde etwas gefragt, darauf habe ich geantwortet, was daran unfair sein soll, erschließt sich mich nicht im Mindesten.



    Nun, da du offensichtlich nicht vorhast, etwas anderes als deine Meinung zu verstehen, solls mir auch egal sein. *schulterzuck* Bei "ich werd angegriffen" Opferverhalten gemischt mit "nein, es kann nicht sein, dass mein Ton oder Verhalten oder Handeln oder ... nicht 100% korrekt ist" kapituliere ich. Mehr als eine rhetorische Antwortschlacht würde da eh nicht draus werden. Ich denke jedenfalls, du hättest den Verstand, zu verstehen, was daran unfair war -und dass du nicht einfach tatsächlich nur die Frage beantwortet hast, die gestellt wurde- wenn du ein Interesse daran hättest.


    Soviel zu meiner Meinung. :-)



    *edit*:Sollte dazu noch Bedarf sein, bitte PN. Die andern sollten ungestört kommentieren können.



    Jass :keks


    PS: Die Unterstellung war gleich im ersten Satz, um nicht den Vorwurf zu bekommen, nur auf Teile zu antworten. :wave



    Bott : Wenn ich reine Logik wollte, würde ich ein Sachbuch lesen, also kannst du von mir aus gern so weiter machen. :wave (Wenn alle deine Stories >so< sind, wird dem ja eh so sein :grin )

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Meine Kommentare Teil 2


    Worte
    Ja es ist nicht so einfach, eine interessante Story zu schreiben. Das musste auch der Henry erfahren. Aber immerhin diente sein stümperhafter Versuch Rebecca als Inspiration. Ich weiß nicht, eigentlich liest sich der Dialog flüssig und locker- aber als Story finde ich es insgesamt dann doch etwas dürftig. Vielleicht wäre es eine gute Idee gewesen, den fehlgeschlagenen Versuch von Henry etwas genauer aufzuzeigen und anzudeuten, was rebecca daraus machen würde?


    Angeklagt
    Ein köstlicher Dialog. Der Angeklagte hat irgendwas vom braven Soldaten Schwejk allerdings in einer hochgradig psychopathischen Ausführung. Auch ich fand diese Figur mit ihrer patzigen Schlagfertigkeit zutiefst nervenaufreibend - aber das musste sie ja sein, damit die Pointe funktioniert. Die Gerichtsverhandlung stellt natürlich keinen Anspruch auf Realitätsnähe, dafür ist die ganze Geschichte einfach zu absurd. Das meine ich nicht abwertend. Deshalb würde ich Toms Forderung nach mehr Übereinstimmung mit Gepflogenheiten in deutschen Gerichtssälen nicht unterstützen. Zumal ja nirgendwo davon die Rede ist, dass sich die Begebenheit in Deutschland zugetragen hat. Wenn mich etwas an der Geschichte stört sind es so gewisse Formulierungen wie "Zügeln sie sich". Klingt nach fünfziger Jahre Heinz-Erhard-Filme. Aber das ist Geschmackssache.


    Das Ding im Park
    Kann ich natürlich als Verfasser nicht kommentieren - statt dessen kommentiere ich die bisherigen Kommentare. Schade, dass das mit dem Hund offenbar bei den Meisten nicht besonders gut angekommen ist. Ich fand es eigentlich eine originelle Idee - aber ich kann schon nachvollziehen, dass man nicht immer wieder dasselbe lesen will. Hätte ich eine Ahnung gehabt, dann hätte ich das vielleicht aus der Sicht eines besoffenen Penners auf der Parkbank erzählen sollen? ... Oder hattet ihr das etwa auch schon? Die unzureichende Beschreibung der Skuptur ist wahrscheinlich meiner späteren Kürzung geschuldet. Es sollte schon kein Dildo sein, sondern eben ein Ding. Ursprünglich hatte meine Geschichte knapp 1000 Worte. Vielleicht hätte ich die Oma oder das Pärchen lieber komplett rausfliegen lassen sollen ... Und bei Voltaire habe ich das auch nicht abgeschrieben. Inspiriert hat mich ein tatsächliches Erlebnis, bei dem ein ähnlich doppeldeutig gestalteter Kunstgegenstand Jugendliche zu allerhand Schabernack veranlasst hat.


    Kunst der Natur
    Meine Idee wäre "Surreal" und "Kunst der Natur" zu einer Geschichte zusammenzufügen. Dann hätte Beides gewonnen. Diese Schilderung ist eine eindrucksvolle poetische Skizze mit einer äußerst bildhaften Sprache. Hat mir gut gefallen. Etwas mehr Story, dann wäre es für mich ein Punktekandidat gewesen.


    Die Revolution der Phantasie
    Davon war ich echt begeistert. Zwei Punkte für diese Schilderung des enttäuschten Genies, dass seine ganze Wut mit Hilfe von Bruder Alkohol in eine ganz spezielle Art kreativer Energie umwandelt. Die etwas bessere Selbstmörderstory. Naürlich ich weiß es war kein Selbstmod sondern ein bedauerlicher Unfall.



    Perlen vor die Säue
    Was soll ich sagen? Schlicht und einfach Genial! Ich habe mich ja bereits als Liebhaber lustiger Reime geoutet (Auch wenn mein Limerik-Wettbewerb bisher leider noch nocht so den rechten Zuspruch gefunden hat). Ich fand zum einen schon den Ansatz gelungen, dieser geläufigen Redewendung eine ausführliche Erklärung anfügen zu wollen. Das geschieht aber dazu noch in perfekter Metrik mit gelungenen Reimen UND einer echten Story inklusive Pointe. Einfach Klasse. Von wegen Büttenrede. Das Gedicht stellt die Bemühungen von Wilhelm Busch und Joachim Ringelnatz fast in den Schatten. Ganz klar für mich das Beste diesen Monat.


    Künstlerpech
    Diese Mädels. Müssen auch wirklich alle Peinlichkeiten des Lebens komplett auswerten. Insgesamt ist die Story für mich nicht überzeugend gewesen. Die Gründe muss ich nicht wiederholen - wurde alles schon gesagt.


    Das Portrait
    Auch das Portrait hat es mir nicht angetan. Irgendwie konnte ich zunächst nicht so recht erkennen, aus welcher Perspektive hier erzählt wird. "Ich mag keine alten Meister ..." klingt danach als ob es in der Jetztzeit erzählt wird. Später stellt sich heraus, dass es sich offenbar um die Person handelt, die vor 500 Jahren für Leonardo Modell gesessen hat. Oder ist es dann doch vielleicht sogar aus der Sicht des Bildes erzählt? Irgendwie werd ich da nicht wirklich schlau draus.


    Der Cleaner
    Noch so ein Fragment, das durchaus Potential zu einer guten Story gehabt hätte, wenn der Verfasser vielleicht auf die naheliegende Idee gekommen wäre, die "Kunst des Tötens" als solche darzustellen. Eine Szene, eine Situation, die begründet warum durch den Beschriebenen das Töten zur Kunstform erhoben wurde.

  • Zitat

    Bott : Wenn ich reine Logik wollte, würde ich ein Sachbuch lesen, also kannst du von mir aus gern so weiter machen. :wave (Wenn alle deine Stories >so< sind, wird dem ja eh so sein :grin )

    Ich habe auch überhaupt nichts gegen absurde Wendungen und beabsichtigte Ungereimtheiten als Stilelement. Im Gegenteil ich finde gerade eine Kurzgeschichte benötigt sogar ein gewisses Maß an Abwegigkeit. Nur sollte die Geschichte immer noch eine innere Logik beibehalten. Das Geschehen muss in seiner gesamten Anlage irgendwo nachvollziehbar bleiben. Das war das "Luft anhalten" als Selbstmordversuch dann für mich nicht wirklich. Aber Bott, Du siehst, es gibt sogar einige Fans von deiner Lösung.

  • Zitat

    Original von arterii
    Hätte ich eine Ahnung gehabt, dann hätte ich das vielleicht aus der Sicht eines besoffenen Penners auf der Parkbank erzählen sollen?


    Hätte der am Schluss der Geschichte auch sein Revier makiert? :lache


    LG, Inge :wave

    Veröffentlichungen in den Anthologien: Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Die spannensten Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Mein Hund und ich; Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 14, 15 und 16; Wünsch dich ins Märchen-Wunderland - Band 3 und 4; Mein Pferd und ich; Blitzgeschichten und Donnerreime; 7. und 8. Bubenreuther Literaturwettbewerb; Wie aus dem Ei gepellt - Band 8 und 9; Bittersüße Wirklichkeit; Das Rad der Zeit, Mein Tier und ich

  • churchill : Der Umstand hat ja auch nicht zur Nichtbewertung geführt. Allerdings erwähnst Du z.B. die Abwesenheit eines Verteidigers explizit, sie ist sogar notwendig, damit der Text funktioniert - was er ja tut. Es wäre komplizierter, diese Geschichte mit Verteidiger zu erzählen (ginge aber auch - z.B. im Rahmen einer Einlassung durch den Angeklagten). Wie auch immer. Es ist ein inhaltlicher Fehler, auf den ich hingewiesen haben wollte. ;-)


    @All: Seit 1995 führe ich online Diskussionen mit Autoren über ihre Texte - mit Hobbyautoren und mit solchen, die professionell an die Sache gehen (oder gehen wollen - was meiner Erfahrung nach letztlich irgendwie für alle gilt). Die Diskussionen insbesondere über den Umgang mit Kritik, ihre Formulierung, mögliche Grundregeln, den Ton, meine Lieblingsphrase "konstruktive Kritik" usw. usf. stimmen überein; vereinfacht gesagt führe ich die gleiche Diskussion seit nunmehr fast 13 Jahren. Es ist ein Nullsummenspiel, ein Perpetuum Mobile, was auch immer. Nichts kommt dabei heraus, es gibt zwischenzeitliche Waffenstillstände oder tränenreiche vorübergehende Abgänge, eine Phase der Ruhe - und dann geht es wieder von vorne los. Gegebenenfalls an wechselnden Schauplätzen.


    Hier wird immer wieder behauptet, daß der Eulen-Schreibwettbewerb eine reine Spaßangelegenheit sei, und diejenigen, die das immer wieder unterstreichen, sind mitnichten die beteiligten Autoren. Ich wage nämlich zu bezweifeln, daß mindestens ein großer Teil der Autoren das auch so sieht. Natürlich ist der Bewerb letztlich eine Schreibübung mit abschließender Notenvergabe; viele der Geschichten würden überhaupt nicht entstehen, gäbe es den Eulen-Wettbewerb nicht, und die meisten - meine eigenen eingeschlossen - hätten keine Chance, nennenswert veröffentlicht zu werden. Das ändert aber nichts daran, daß die Autoren meiner Einschätzung nach mit großer Ernsthaftigkeit an die Sache gehen, sehr kreativ sind und viel Arbeit investieren. Es ist kein reiner Spaß. Und ich bin sicher, daß hier und dort das große Zittern beginnt, wenn die Punktevergabe startet und die Kommentare eintrudeln. Spaß haben vor allem die Leser, die Autoren wenigstens nicht nur. Dies vorweg.


    Jeder Mensch kann Texte rezensieren ("mustern"). Natürlich gibt es in der Literaturwissenschaft und im Journalismus Grundsätze und Regeln für das Verfassen von Rezensionen, aber prinzipiell handelt es sich um nichts weiter als eine höchst subjektive, von geschmacklichen Aspekten bestimmte (i.d.R. aber nicht beherrschte) Wiedergabe der eigenen Einschätzung - der Leseerfahrung. "Langweiliger Text" ist eine Rezension. Langeweile ist häufig nicht begründbar, oder gar an Einzelaspekten festzumachen. Andere quälen sich zwar durch einen langweiligen Text, stören sich aber an der geringen Authentizität oder Glaubwürdigkeit. Oder an inhaltlichen Fehlern. Am fehlenden Identifikationspotential der Figuren. Daran, daß sie selbst nie so handeln würden, wie gehandelt wird - auch das gibt es. Undsoweiter. Solche Urteile kann jeder fällen, und sie sagen immer etwas über die Qualität des Textes aus - über die subjektive Qualität. Wenn sich derartige Stimmen häufen, steigt die Objektivität, aber sie kann niemals absolut werden. Es gibt keine objektive Textqualität.


    Andere, zu denen ich mich zähle, stellen technische und erzählerische Aspekte in den Vordergrund. Mir muß eine Geschichte nicht in dem Sinne gefallen, daß sie mich erreicht, weil ich Zielgruppe bin. Ich kann sie trotzdem gut finden, weil sie gut (und/oder originell und/oder usw.) gemacht ist, und das ist bei mir ausschlaggebend. Andersherum kann mir eine Story mißfallen, die ich inhaltlich und thematisch durchaus anregend finde. Beides versuche ich zu begründen, und dabei bin ich i.d.R. nicht zimperlich, Spaßwettbewerb (s.o.) hin oder her. Ich empfinde es als Ausdruck der Hochachtung jemandem gegenüber, der mit einem Text an die Öffentlichkeit geht, demjenigen möglichst ehrlich meine Meinung zu sagen, denn dieser Schritt an die Öffentlichkeit hier ist nicht selten als erster von vielen Schritten in die Weltöffentlichkeit zumindest gedacht (oder erträumt).


    Aber auch handwerkliche (diese Formulierung mag ich eigentlich nicht) oder technische Aspekte sind diffus. Offensichtliche "Fehler" (wie Wiederholungen, Perspektivwechsel, Tempiwechsel o.ä.) können beabsichtigt sein (wobei der Fehler dann darin liegt, daß die Absicht nicht erkennbar war, aber das ist ein Randthema), und was der eine Rezensent als No-Go betrachtet, findet das Wohlgefallen eines Stadtmagazin-Feuilletonisten. Aber Vorsicht - dies als Anlaß dafür zu nehmen, sich einen Text schönzureden, der durchgefallen ist, funktioniert nicht wirklich. Jedenfalls halte ich es für relevant und auch hilfreich, den Finger in solche Wunden zu legen. Der Vorteil hier, im Eulenforum, besteht ja darin, daß man seine Texte nicht in einen One-Man-Reißwolf wirft und anschließend zum Alkoholiker wird, sondern daß viele verschiedene Meinungen und - vor allem - Arten, diese zu äußern, miteinander konkurrieren. Der Autor kann sich die Rosinen herauspicken und den Rest trocken herunterschlucken. Was oft leichter gesagt als getan ist. Negative Kritik kann sehr schmerzen. Jeden. Auch mich.


    Was ich sagen will: Der Eulen-Wettbewerb ist eine wunderbare Gelegenheit, sich auszuprobieren, ob man nun erste Schritte wagt oder als gestandener Autor ein bißchen experimentieren (und auch lernen!) will. Damit das aber funktioniert, sollten die Kritiker/Kommentatoren nicht verschreckt und gemaßregelt werden. Ganz im Gegenteil sollte jede Meinungsäußerung und auch jede Form der Meinungsäußerung als das akzeptiert werden, was es ist: Wertvolles Feedback für die eigene Arbeit. Ob sie nun als Hobby betrieben wird oder nicht.


    Also. Weitermachen.