"Verdammnis" von Stieg Larsson

  • Schon von dem ersten Band war ich total begeistert, habe dem nächsten Teil entgegengefiebert und wurde nicht enttäuscht. Die Folgebände waren niemals ein Abklatsch, stattdessen eher noch spannender.


    Wie die Persönlichkeit der Lisbeth Salander dem Leser von Buch zu Buch mehr entschlüsselt wurde war schon klasse. Der dritte Band hat m. E. ein paar kleine Längen im ersten Drittel, die aber dem Gesamteindruck nicht weiter trüben.


    Ich beneide jeden, der diese Reihe noch nicht gelesen und den Genuss noch vor sich hat.


    Liebe Grüße :wave

  • Mit seinem 751 Seiten starken Buch hat Stieg Larsson den zweiten Teil seiner Trilogie um das Ermittlerduo Liesbeth Salander und Michael Blomkvist vorgelegt.
    Im neuen Fall haben es die beiden Privatdetektive mit einem Doppelmord an einem Journalisten und seiner Freundin zu tun, die im Umfeld von Mädchenhandel und Prostitution recherchierten und kurz vor der Veröffentlichung von brisanten Informationen standen. Soweit die eigentliche Handlung.
    Ging es im ersten Teil der Romanserie noch darum, wie Salander und Blomkvist sich bei den Ermittlungen kennenlernen, so geht es in der Fortsetzung mehr und mehr um das persönliche Schicksal der abgedrehten Liesbeth Salander. Der Leser dringt weiter an das Innere der verschlossenen und relativ isoliert lebenden Protagonistin heran. Die anfänglich spannend gezeichnete Figur der Liesbeth Salander wirkt jedoch an dem Punkt nicht mehr originell, an dem sie zum mathematischen Superhirn mutiert und jegliche sportliche Hürde bewältigt.
    Die zum Abschluss des Romans eingebaute Schlüsselszene, die auf die Verletztlichkeit der Protagonistin deutet, kann nicht über diese Schwäche hinweghelfen. Die eigentliche Schwäche des Romans offenbart sich dem Leser allerdings als er auf die ideenlose Verbindung zwischen Rahmenhandlung und Liesbeths Vergangenheit stößt.
    Gegen Ende des Romans wäre eine Straffung des Stoffes wünschenswert gewesen, denn schon wie beim ersten Teil der Serie werden
    wendende Ereignisse in die letzten 150 Seiten gepackt. Schade, denn die gekonnte Rahmenhandlung versprach letztlich mehr als sie hielt.

  • Originaltitel: Flickan som lekte med elden
    751 Seiten



    2.Teil der Trilogie


    Meine Meinung:
    Auch dieser 2.Teil war mehr als spannend. Als ein Journalist Mikael Blomkvist eine Story anbietet, bei der es um russische Frauen geht, die gewaltsam zur Prostitution gezwungen werden, und an denen sich auch hohe Persönlichkeiten vergehen, geht Mikael der Sache nach.


    Auch Lisbeth Salander, die nach einem langem Auslandsaufenthalt wieder zurück ist und sich in den diversen Computern nach Informationen umsieht und dabei auf ihren ehemaligen Betreuer Nils Bjurman stößt, der in diese Affäre verwickelt ist, geht der Sache auf den Grund.


    Nachdem Bjurman und ein Journalist tot aufgefunden werden, die Tatwaffe aber Lisbeths Fingerabdrücke trägt, sind alle hinter ihr her, um sie zu fassen. Nun beginnt ein Wettlauf, wer wird sie zuerst finden, die Polizei, die Mädchenhändler oder Mikael, der als Einziger daran glaubt, dass sie nicht die Mörderin ist.


    Ungefähr 1 Jahr nach dem 1.Teil geht es nun weiter. Die Geschichte ist wieder enorm spannend und sehr interessant, allerdings auch sehr verzwickt und man muss schon aufpassen, damit man den Faden nicht verliert. Mikael muss sehr tief in Lisbeths Vergangenheit dringen, um alles aufzudecken. Die Charaktere sind wieder ganz hervorragend, vor allem Lisbeth Salander, die ja mehr als eigenwillig ist und doch wieder hervorragend dargestellt wird. Die Spannung kann wieder durchgehend gehalten werden und die Wege, die im Laufe der Geschichte eingeschlagen werden, sind auch sehr verschlungen. Ich freue mich jedenfalls schon auf den 3.Teil.

  • Den zweiten Band konnte ich nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen. Die Story ist superspannend. Glücklicherweise hatte ich den dritten Teil auch schon zur Hand, so dass ich gleich weiterlesen konnte :-]

  • Dieses Buch hab ich auch im Urlaub gelesen und war total begeistert. Ich fand auch den Einstieg etwas schwierig - vor allem mit dem vielen mathematischen Kram (der ja auch nicht wirklich was mit dem Buch zu tun hat).


    Aber später konnte ich das Buch fast nicht mehr aus der Hand geben, weil es einfach so fesselnd war. Ich geb 9 Punkte, weil mir der Anfang zu langwierig war. Aber ansonsten perfekt.


    Und ich bin auch total gespannt, wie es jetzt wohl weitergeht...

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Ich habe - leider - mit dem zweiten Teil "Verdammnis" dieser Trilogie begonnen und fiebere jetzt der Lieferung des 1. und 3. Teils entgegen.
    Für mich der beste aller Skandinavien-Thrillers und Krimis die ich bisher lesen konnte. Es wurden hoffentlich nicht alle Details aus dem ersten Buch verraten.


    PS:
    Lisbeth erinnert mich irgendwie an eine Eule .... :gruebel -physisch - nicht psychisch. :lache Klein, kämpferisch und auch ein wenig schräg... :schnellweg

  • Mich hat dieser zweite Teil nicht ganz überzeugt:


    Journalist Mikael Blomquist ist rehabilitiert, und Lisbeth Salander hat sich nach erfolgreichem Abschluss der Wennerström-Affaire aus dem ersten Teil "Verblendung" vorläufig vom Acker gemacht.
    Ein junger Reporter bietet Blomquists Zeitschrift "Millenium" eine wahrhaftig explosive Enthüllungsstory an, in der es um Mädchenhandel geht. Die Redaktion entscheidet sich dafür, die Story zu veröffentlichen und parallel als Buch zu publizieren, und es steht fest, dass im Anschluss viele prominente Köpfe rollen werden. Doch bevor es zur Veröffentlichung kommt, erschießt ein unerkannter Attentäter den jungen Reporter und seine Frau. Auf der Tatwaffe werden die Fingerabdrücke von Lisbeth Salander gefunden. Kurz darauf entdeckt die Polizei auch die Leiche ihres rechtlichen Betreuers, der offenbar mit derselben Waffe erschossen wurde. Bald darauf jagt ganz Schweden nach der jungen Frau, aber natürlich glaubt Mikael Blomquist nicht an ihre Schuld. "Millenium" ermittelt auf eigene Faust.
    Zweite Teile von Trilogien leiden immer darunter, offen zu beginnen und zu enden. Larsson hat sich zwar viele Mühe gegeben, dieses Problem abzumildern, ganz gelungen ist es ihm allerdings nicht.
    Kommissar Zufall spielt eine große Rolle in diesem Buch. Dass die angebotene Geschichte etwas mit Lisbeth Salander zu tun hat, ist ein solcher Zufall. Andere gibt es zuhauf. Das stört zwar nicht sehr, in der vorzufindenden Massierung aber doch deutlich. Zudem ist die Figur der nur einen Meter fünfzig großen, hyperintelligenten und kampfsporterprobten "weltbesten" Researcherin, die jedes Computernetzwerk knackt, als wäre es ein mittelalterliches Vorhängeschloss, gnadenlos überzogen und laviert oft an der völligen Unglaubwürdigkeit. Aber auch ansonsten spart Larsson nicht mit Stereotypen. Seine "good guys" sind immer nur gut, clever und altruistisch, und die "bad guys" sind demgegenüber hässlich, genetisch missgebildet und - von wenigen Ausnahmen abgesehen - blöd wie Mülleimerdeckel. Der fragt man sich das eine um das andere Mal, wie es solchen Leuten gelingen konnte, über Jahrzehnte unentdeckte Geheimorganisationen aufzubauen. Auch einige logische Klippen umschifft Larsson nicht, und die Frage, wie der gemordete Reporter all diese Informationen finden konnte, bleibt bis zum Ende ungeklärt.
    Nichtsdestotrotz entwickelt der Roman nach einem etwas zähen und unglaubwürdigen Anfang, der Lisbeth Salander als Heldin hochstilisiert, durchaus Spannung und Atmosphäre. Larsson schreibt dicht und detailgenau, arbeitet wohldosiert mit den üblichen Krimielementen, ohne sie allerdings so originell und überraschend wie im ersten Teil zu variieren. "Verdammnis" ist solide erzählt, fällt aber dramaturgisch deutlich schwächer aus als der erste Teil. Bleibt zu hoffen, dass der Abschluss der Trilogie etwas weniger Zufälle und etwas mehr an nachvollziehbarer, logischer Entwicklung bietet.


  • Seit gestern bin ich durch.
    Mir hat es gut gefallen, wenn auch etwas weniger gut als Teil 1.
    Ich fand es stellenweise verwirrend, aber vieleicht war ich auch nicht
    aufmerksam genug...
    Gestört hat mich tatsächlich, dass Lisbeth und 'Kalle' diesmal nicht
    gemeinsam ermitteln, sondern anfangs sogar fast an verschiedenen
    Enden des Tisches saßen.
    Ich hoffe, dass das im dritten Buch dann wieder der Fall ist.
    Insgesamt aber ein superspannendes Buch.

  • Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen. Es ist sehr spannend. Teil 1 hat mir besser gefallen. Das Buch hier eher nur der erste Teil von einer noch viel größeren Geschichte. Teil 1 war eigentlich in sich abgeschlossen, eigentlich.
    In Teil 2 hat mich der Schluss, so um den Fuchs herum, der sein Revier markiert, fast umgehauen. Aber was verzeiht man nicht einem Schriftseller, wenn er dem Leser seine Hoffnung nicht kaputt macht. So richtig glaubwürdig ist das allerdings nicht.
    Heute fange ich mit Teil 3 an.

  • Nun bin ich durch. Da ich den ersten Teil nicht gelesen habe, waren manche Sachen etwas schwer zu verstehen und auch den Einstieg fand ich etwas zäh, glücklicherweise legt er dann im Tempo etwas zu und die losen Enden kommen zusammen. Allerdings musste ich auch aufpassen bei so vielen Namen nicht durcheinander zu kommen.
    Mal schauen, ob ich mir Teil 1 +3 auch noch leihen kann...

  • Wow, mich wundert es, dass du dennoch mitgekommen bist. Ich hätte den 2. Teil ohne den 1. gelesen zu haben nicht verstanden.
    Naja dann hast du beim Lesen des 1. Buches sicher viele Erleuchtungen :).
    Ich bin nun auf Seite 100 und zum Glück ist der Einstieg gut gewesen!

  • Ein großartiges Buch. Hatte der erste Teil vor allem anfangs noch einige Längen, geht es in diesem Buch Schlag auf Schlag. Im Mittelpunkt steht diesmal die faszinierende Lisbeth selbst, man erfährt viel über ihre Vergangenheit, die sie bis heute nicht losgelassen hat. Ein echtes Highlight, jetzt freue ich mich schon auf Teil 3.