Das Rätsel der Templer - Martina Andrè

  • Das Buch habe ich gerade am Wickel. Eigentlich reagiere ich immer allergisch auf zu viel Liebe in solchen Romanen, deshalb bin ich mal schwer gespannt, wie mein Gesamteindruck später ausfallen wird. Bin ja erst mit dem 2. Kapitel fertig. Jedenfalls habe ich nach dem in der Hinsicht hervorragenden "Schatz der Templer" von Hanny Alders bisher keine weiteren Templerromane gelesen. Und das ist Jahre her.

  • Die Geschichte erzählt den Weg eines jungen Kreuzritters namens Gero von Breydenbach, der seinem Orden treu ergeben ist und durch die drohende systematische Verfolgung und Zerstörung der Orden von seinem Großmeister den Auftrag erhält, das "Haupt der Weisheit" nach Deutschland zu bringen, um es zu schützen.
    Er tut, was man von ihm verlang und findet sich auf eine wahrhaft phantastische Weise plötzlich im Jahr 2004 wieder, wo er Hannah begegnet, die ihm - ganz entgegen ihrer ersten Überzeugung - behilflich ist, sein Ziel weiter zu verfolgen.


    Wer die Kreuzritter und Zeitreisen mag, findet in diesem Buch ein absolutes Higlight! Ist flüssig zu lesen und wirklich spannend.

  • Gleich mal vorweg, ich habe "Das Rätsel der Templer" nicht selber gelesen, sondern mir sozusagen vorlesen lassen. Nachdem ich das Hörbuch zufällig vor einigen Monaten gratis in die Hände bekam und es seitdem unbeachtet bei mir herumlag, hab ich dieses nun vor kurzem zur Hand genommen, weil ich was brauchte, das mir auf der Fahrt zur/von der Arbeit die Zeit vertreibt.


    Ohne genaueres über den Inhalt zu wissen (außer was einem der Titel vermuten lässt) und ehrlich gesagt ohne sonderliche Begeisterung habe ich also zu horchen angefangen. Nach ein oder zwei Stunden (keine Ahnung wieviele Seiten oder Kapitel das wären) hat mich die Geschichte mit ihren Helden bereits in ihren Bann gezogen. Auch die grauslichen Szenen im ersten Teil, die für meinen Geschmack etwas zu bildlich und detailliert beschrieben waren (insbesondere jene am Fluss), konnten daran nichts mehr ändern.
    Als dann (für mich etwas überraschend) die Sache mit der Zeitreise ins Spiel kam und das Gelabere über Quantenphysik begann, dachte ich nur "Ach nein, bitte nicht", aber wider Erwarten gefiel mir auch dieser Teil trotz anfänglicher Skepsis schlussendlich wirklich gut.
    Die zweite Hälfte des Buches habe ich eben am Wochenende daheim gehört, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Es blieb meiner Meinung nach spannend bis zum Schluss und das Ende lässt ein bisschen auf eine Fortsetzung hoffen, ich würde sie auf jeden Fall lesen.


    Ob sich das Buch an die historischen Fakten hält oder nicht, kann ich wirklich nicht beurteilen, weil ich ehrlich gesagt rein gar nichts über das Thema weiß.


    Bzgl. den Liebesgeschichten: Das war vielleicht etwas zu viel des Guten, aber gestört hat's mich eigentlich nicht. Erstens hab ich nichts gegen ein bisschen Liebe und zweitens blieben sie meiner Meinung nach trotz allem nur Nebensache.


    Das eine oder andere war wie in jedem Buch vorhersehbar, wie z.B.

  • Ich höre gerade das Hörbuch und bin bis jetzt ganz angetan und kann mich den vorstehenden Rezis bisher nur anschließen. Da es eine vollständige Lesung ist, werde ich ein paar Tage daran haben :-), aber zum Abschluß mache ich auf jeden Fall eine Rezi.

  • Die Geschichte beginnt zunächst in einem Verlies, in dem Mitglieder des Ordens gefoltert werden in der Hoffnung, sie geben gewünschte Informationen preis. Dies geschieht Ende Oktober 1307. Damit man als Leser die Zusammenhänge besser verstehen kann, springt die Zeit nun etwas zurück, es geht weiter Anfang Oktober 1307. Der Ritter Gero wird gemeinsam mit seinem Knappen und einigen weiteren Rittern auf den Weg geschickt, das “Haupt der Weisheit” zu bergen und an einen sicheren Ort weiterzuverbringen.


    Anfangs stellte ich Ähnlichkeiten mit “Die Teufelshure” fest, denn auch Geros Freund Struan verfällt den Reizen einer Frau, die diesmal allerdings ein Kind erwartet.


    Natürlich ist die Handlung aber ganz anders, hier geht es diesmal nicht um ewig lebende (Vampir-)menschen, sondern eher um Zeitreise-Experimente.


    Gero, sein Knappe Matthäus, seine Kameraden und Freunde Johan, Struan und dessen Weib Amelie, die vor Räubern flüchtend, in einen Kampf verwickelt, in Gruppen geteilt werden. Gero, der sich mit Matthäus auf einer Lichtung wiederfindet und plötzlich von einem sehr merkwürdigem “Wetterleuchten” erfasst wird. Beide verschwinden spurlos und die Zurückgebliebenen haben keine Ahnung was geschehen ist und wohin sie verschwanden. Johan, Struan und Amelie sich weiter auf den Weg zu Geros Familie machen und dort von einer Erzählung über den Mönch Thomas hören. Gero dagegen, der sich plötzlich im Jahr 2004 zurechtfinden muss. Anfangs ist der Sprung ins Jahr 2004 sehr schwer für mich gewesen, da nun viel Wissenschaftliches rund um die Organisation auf mich zukam. Wie sah die andere Seite des “Wetterleuchten” aus, was steckte dahinter. Nachdem ich mich durch den Anfang des zweiten Teils durchgekämpft hatte, wurde mir schon einiges klarer.


    Als Gero aus seiner Bewusstlosigkeit nach der Teleportion wieder zu sich kommt und gemeinsam mit Matthäus und Hannah beginnt sich im “Alltag” zurechtzufinden, ging das Lesen wieder viel einfacher. Im Jahr 2004 konnten sie natürlich nicht einfach so weiterleben, nicht nur weil sie ja aus einer ganz anderen Zeitepoche stammten, also alles total fremd und furchteinflösend für sie war. Sondern auch weil sie nach ihrer Flucht aus dem amerikanischem Forschungsstützpunkt von den Leuten des NSA gejagd wurden. Warum bleibt zunächst ein Rästel. Erst im weiteren Verlauf löst sich dieses dem Leser gegenüber Stück für Stück auf.


    Natürlich möchte ich nicht zuviel Handlung verraten, es wird aber nicht nur bei dieser einen Zeitreise bleiben, denn sonst wäre die Handlung ja schnell zuende


    Beim Lesen störte mich etwas, dass viele latainische, mittelhochdeutsche und franzische Aussprüche vorkamen. Wenn man diese Sprachen nicht kennt und übersetzen kann, ist es an diesen Stellen etwas mühsam. Die Stellen sind zwar oft nur ganz kurz, trotzdem bleib so ein Teil des Textes verborgen


    Einige Male unterbrach ich das Lesen um Onkel Google und Tante Wiki zu befragen. Denn der ein oder andere Ausdruck war mir gänzlich unbekannt. Natürlich wollte ich nicht unwissend bleiben und begab mich darum auf Lösungstour. So z.b. blieb mir Theriak im Kopf. Kam im Zusammenhang mit einem Trunk vor, und stellte sich als Art Arznei heraus. Etwas verwundert war ich, das sie bis zu 300 Inhaltsstoffe enthalten konnte. Respekt an die Heiler und Quacksalber der damaligen Zeit.


    Sehr gefallen hat mir am Buchende die Auflistung der Karten und Grundrisse, wobei ich diese wohl am Buchanfang (oder gar mittendrin an jeweiliger Stelle?) noch besser gefunden hätte. Am Ende hör ich mich nun dazu “ach so sah das aus” “da lag das also” laut denken.


    Wie schon bei “Die Teufelshure” wurde auch hier zum Buchende hin die Story immer spannender, ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen und musste es doch immer wieder, weil Familie nach Hunger oder Freunde um Hilfe fragten. Doch die letzten Seiten lies ich mir nicht mehr nehmen und las sie dann fix zu Ende. Wahrscheinlich hätte ich mich wieder ins Bad verziehen sollen, wo man ja meist ungestört ist. *lach*

  • Für mich war das Buch ein absoluter Pageturner! In atemberaubenden Tempo folgte man der Handlung in den zwei Zeitebenen, auf fast 760 eng beschriebenen Seiten gab es keine einzige Spannungsflaute. Lediglich die Seiten, die sich mit den wissenschaftlichen Grundlagen, Theorien... beschäftigen, habe ich mit leicht glasigen Augen überflogen - verstehe ich eh nicht :rolleyes. Glücklicherweise waren es nicht allzu viele ;-).


    Inwieweit historische Fakten korrekt berücksichtigt wurden oder die wissenschaftlichen Passagen glaubwürdig bzw. realitätsnah sind vermag ich nicht zu beurteilen, ist auch vollkommen egal (jedenfalls mir). Stimmt schon, dass einige bis viele Klischees bedient werden was die Ausgestaltung der Charaktere und den Fortgang der Handlung angeht (auch und vor allem die Liebesbeziehungen). Gerade das fand ich beim Lesen so entspannend, ordentlich schwarz/weiss und mit den Bösewichten nicht lang gefackelt :grin.


    Auch der häufig humorvolle Sprachstil passte! Die lateinischen und mittelhochdeutschen Einschübe bremsten den Lesefluss kurzzeitig mal und mir fiel auf, das die Autorin eine ziemlich Vorliebe für das Adjektiv "martialisch" hegte ;-).


    Abgesehen von den manchmal recht blutrünstigen Kampf- und Folterszenen ein unbeschwertes, spannendes Lesevergnügen für Liebhaber von fantastischen, historischen und abenteuerlichen Zeitreiseromanen.

  • Super Buch!


    Da kann ich mich den vorherigen Beurteilungen nur anschließen. :-)


    Fand es auch spannend mal einen Roman aus meiner Heimat zu lesen (meine Großeltern leben in der Eifel). Bersonders gut fand ich die Beschreibungen, wie sich die Gero und sein Knappe über die Dinge in unserer Zeit wundern und damit umgehen. Hatte mir das Mittelalter bisher auch eher düster vorgestellt, war aber anscheinend nicht überall so.


    Aber wie soll Matthäus jemals Ritter werden, der hat ja null Mut und versteckt sich fast immer heulend in eine Ecke :gruebel.

  • Ich habe selten ein so spannendes, mitreißendes und interessantes Buch gelesen :fingerhoch Ich finde die Verbindung von Mittelalter, Neuzeit und der Zeitreise-Idee super gut umgesetzt. Die Protagonisten sind von Martina André sehr liebevoll ausgewählt und kommen äußerst sympathisch rüber. Das Buch ist zu keiner Zeit langweilig und ich bin davon so begeistert, dass ich es mittlerweile bereits dreimal gelesen habe. Ich habe mir jetzt die Fortsetzung – Die Rückkehr der Templer – bestellt und bin schon ganz gespannt, wie das Leben von Hannah und Gero weitergeht :trippel