Büchersuche

  • Dies ist ein "macht-meine-Hausaufgaben"-Thread ;-), freut ihr Euch?
    Eigentlich geht es um meine Facharbeit. Und zwar suche ich ein Buch. Es muss auf jeden Fall fesselnd sein, ich will mich sofort verlieben, denn ich muss mich ziemlich lange damit beschäftigen. Weiterhin wäre es toll, wenn es ... fundiert wäre, sodass es möglich ist, eine längere Interpretation anzufertigen, am besten mit Hilfe von Sekundärliteratur. Aber vor allem muss es von etwas handeln, dass zum Nachdenken anregt, vielleicht etwas Provokatives, aber bloß nichts Ekliges. Ich möchte gerne Kurzgeschichten dazu anfertigen, will irgendwie einsteigen können, vielleicht etwas weiterspinnen. Deswegen darf es ruhig etwas "fragmenthaftes" haben, darf Raum lassen für Fantasie. Oder ein offenes Ende. Quasi ein Buch, das lebt, eines, das einen richtig anspringt.


    Ich suche und überlege schon die ganze Zeit und würde mich freuen, wenn jemandem etwas einfällt!

  • Viele. Aber keins, das so richtig passen will. Hatte überlegt, "Ansichten eines Clowns" zu nehmen, aber das kenne ich fast auswendig. Wie alle meine liebsten Bücher. Ich möchte gerne ein funkelnagelneues.
    Kein Bereich. Prosa eben.
    Irgendeines, das einen Wochen gefangen hält, das viele Fragen aufwirft, mit dem man spielen kann. Eher so Hemingway, wobei ich den nicht mag.

  • Spontan fällt mir ein: Chronik eines angekündigten Todes von Garcia Marquez.
    Das haben wir sogar in der 12. Klasse im Literaturunterricht gelesen.


    Es ist provokativ, regt zum Nachdenken an, ist gewissermassen fundiert und recht kurz. Allerdings habe ich keine Ahnung, ob es dazu Sekundärliteratur gibt.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Mir fällt spontan "Ismael" ein von Daniel Quinn. (OK, das fällt mir immer ein wenn die Frage nach einem besonderen Buch aufkommt!). Es gibt auch schon 'ne Rezi dazu, unter dem Originaltitel "Ishmael". Es ist ein philosophischer Roman, welcher die Frage nach dem Werdegang des Menschen auf sehr eigene Art nachvollzieht, und obwohl der Autor ein Mönch ist, ist das Buch nicht von einer religiösen Anschauung, geprägt. (Auch wenn im Netz so eine Art "Kult" um dieses Buch entstanden ist, welcher jedoch, meiner Meinung nach, nicht mehr viel mit dem Buch selbst zu tun hat!!)

  • Ich finde dieses Buch ganz gut:


    Schuld und Sühne


    Kurzbeschreibung
    Dostojewskis weltberühmter Roman über den Mörder Rodion Raskolnikow
    - Dostojewskis "Schuld und Sühne" als Sonderausgabe mit hervorragender Preisleistung - Eine Geschichte von atemberaubender Spannung - "Der größte Kriminalroman aller Zeiten" (Thomas Mann)


    Rodion Raskolnikow, ein verarmter Student, ist von der Idee besessen, dass es dem "großen" Menschen erlaubt sei, "lebensunwertes" Leben zu vernichten, um "lebenswertes" zu erhalten. Er begeht einen Doppelmord an einer alten Wucherin und deren halbirrer Schwester, um mit dem Geld sein Studium zu finanzieren. Doch der auf die Tat folgende physische Zusammenbruch zeigt, dass der Verstand, der die Tat gelenkt und gefordert hatte, nicht die einzige Schicht der menschlichen Persönlichkeit ist. Der von der Polizei und seinen eigenen quälenden Gedanken gleichermaßen gehetzte Raskolnikow erkennt in immer neuen leidvollen Erfahrungen seine fatale Verstrickung.


    Über den Autor
    Fjodor M. Dostojewski wurde am 11. November 1821 in Moskau geboren und starb am 9. Februar 1881 in St. Petersburg. Bereits sein Erstlingswerk "Arme Leute" (1846) machte ihn berühmt. 1849 wegen angeblich staatsfeindlicher Aktivität im Petraschewski-Kreis zum Tode verurteilt, dann zu vier Jahren Zwangsarbeit in Sibirien begnadigt. 1859 Rückkehr nach St. Petersburg. Ab 1862 mehrere Reisen nach Westeuropa, jahrelange Aufenthalte vor allem in Deutschland und in der Schweiz.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Mir kommt da spontan Fran Dorf in den Kopf mit ihrem Buch "Dämonenlied".


    Amazon:
    Kurzbeschreibung
    Dinah ist Psychologin mit gutgehender Praxis, glücklich verheiratet und dreifache Mutter. Als ihr über alles geliebte Sorgenkind, der fünfjährige Elias, schwer erkrankt und ins Koma fällt, beginnt für Dinah ein Horrortrip. Auf der Intensivstation begegnet ihr ausgerechnet der zwielichtige Seth wieder, ein Exfreund, den sie am liebsten für immer vergessen hätte. Dunkle Erinnerungen werden wach. Dinah, die in ihrer Verzweiflung bereit wäre, jeden Preis zu zahlen, um ihren Sohn zu retten, läßt sich von Seth zu einem fatalen Deal überreden. Doch als sie erkennt, worauf sie sich eingelassen hat, hat sie bereits zuviel aufs Spiel gesetzt: ihren Beruf, ihre Ehe und die beiden anderen Kinder. Wie in "Die Totdenkerin" versteht es Fran Dorf perfekt, nervenaufreibende Spannung mit psychologischen und übersinnlichen Elementen zu kombinieren - bis zum bitteren Ende.


    Über den Autor
    Fran Dorf studierte Psychologie an der Universität von New York und lebt heute mit ihrer Familie bei New York. Ihr Roman "Die Totdenkerin" wurde sofort ein Bestseller, außerdem erschienen auf deutsch die Romane "Der lange Schlaf" und zuletzt "Dämonenlied".



    Da könntest du sehr gut innere Monologe auch aus der Sicht anderer Charaktere (Ehemann oder Kinder) schreiben. Es bietet viel Platz für deine eigene Kreativität...
    Habe damals dieses Buch förmlich verschlungen...
    Es ist aber nur noch als gebrauchtes zu erwerben.


    Aber Schuld und Sühne ist auch viel versprechend. Kommt aber darauf an, ob es dir nicht eventuell zu dick ist ;-)

  • Fesselnd, schockierend, ...
    Vor dem Film gab es das Buch, das sich leicht interpretieren lässt. Was die Sprache angeht ist es ganz "normal" und einfach zu verstehen.

    Menschen, die nur arbeiten, finden keine Zeit zum Träumen.


    Nur wer träumt gelangt zur Weisheit Smohalla

  • Vielleicht dies hier?


    Amazon: Den Tod muss man nicht fürchten. Er ist nämlich, wie er als Ich-Erzähler von sich selbst in einer Vorbemerkung sagt, „bemüht, dieser ganzen Angelegenheit eine fröhliche Seite zu verleihen“. Nur hätten die meisten Menschen „einen tief sitzenden Widerwillen, der es ihnen unmöglich macht, mir zu glauben, so sehr ich auch versuche, sie davon zu überzeugen“. Mit einem weiteren Vorurteil räumt der Tod gleich zu Beginn auf, dass ihm nämlich die Menschen gleichgültig seien. Im Gegenteil. Ab und zu, so erfahren wir, braucht er sogar eine Auszeit, um sich abzulenken. „Ihr wollt wissen“, fragt er, „wovon ich mich ablenken muss? (…) Es sind die übrig gebliebenen Menschen. / Die Überlebenden.“ Eine solche Überlebende, „eine Expertin im Zurückbleiben“ ist die neunjährige Liesel Memminger. Von ihr handelt dieses wunderbare Buch. Zum ersten Mal begegnet der Tod der neunjährigen Liesel 1939 am Grab ihres kleinen Bruders, wo sie auch ihre Karriere als Bücherdiebin beginnt: Mit Hilfe des Handbuchs für Totengräber lernt sie das Lesen und muss fortan immer wieder Bücher stehlen. Sie „rettet“ auch welche -- vor den Flammen der Nazis. Und hin und wieder bekommt sie auch welche geschenkt. Ihre Liebe zu Büchern muss es sein, die den Tod, der sich selbst hier als großer Erzähler erweist, die Liesel lieb gewinnen lässt. Während um sie herum Bombenhagel alles in Schutt und Asche legen, findet sie Schutz im Keller – und in ihren Büchern.
    Der Tod, den der Autor uns hier präsentiert, muss man in der Tat nicht fürchten. Er ist weder böse noch kaltblütig. Und er hat eine Schwäche für Menschen, die lesen und die Bücher lieben. Ist das nicht beruhigend? Und er kann obendrein -- zumindest in der Fantasie Markus Zusaks -- wunderbar erzählen.

  • ...und dieses Buch fällt mir noch ein.


    Amazon: Der Report der Magd
    OT The Handmaid’s Tale OA 1985 DE 1987Form Roman Epoche Moderne
    Das düstere Bild eines totalitären Staats aus der Sicht einer unterdrückten Frau, das Margaret Atwood im Report der Magd entwirft, ist ein typisches Beispiel für das Leitthema ihrer Romane und Gedichte: In einer männerdominierten und frauenverachtenden Welt kämpft das weibliche Individuum um seine Identität.
    Inhalt: In einem fiktiven Staat in Nordamerika haben religiöse Fundamentalisten die totalitäre Republik Gilead errichtet. Nach einer atomaren Verseuchung ist ein großer Teil der weiblichen Bevölkerung unfruchtbar. Frauen werden entmündigt und in drei Gruppen eingeteilt: Ehefrauen von Führungskräften, Dienerinnen und Mägde. Letztere werden zur Fortpflanzung rekrutiert und sollen nach biblischem Vorbild für unfruchtbare Ehefrauen Kinder empfangen. Können sie ihre Aufgabe als Gebärmaschine nicht erfüllen, werden sie in entfernte Kolonien zu gefährlichen Arbeiten wie Giftmüllentsorgung abgeschoben.
    Desfred, Hauptfigur und Erzählerin, wird dem Kommandanten Fred als Zweitfrau in dessen Haushalt zugewiesen, wo regelmäßig die entwürdigende Prozedur des Geschlechtsakts in Gegenwart der Ehefrau durchgeführt wird. Ihr Zimmer darf Desfred nur zu seltenen Einkäufen und zu öffentlichen Hinrichtungen verlassen. Sie hat sich dem totalitären Regime unterworfen, dem sie nur durch Zufall entfliehen kann.
    Aufbau: Desfreds Tonbandaufzeichnungen schildern in einfachen Worten den Alltag in einer entmenschlichten Gesellschaft mit vollständiger Überwachung und grausamer Unterdrückung. Unterbrochen werden die Beschreibungen von Desfreds Erinnerungen an die alte Zeit: an Mann und Kind, aber auch an die Errichtung des Überwachungsstaats. Eindringlich entsteht das Bild der totalen Repression, das umso bedrückender auf die Leser wirkt, als es eine geringe Distanz zur Gegenwart aufweist: mit alltäglichen Requisiten wie Computer und Kreditkarte, die hier in den Dienst der Republik Gilead gestellt werden. Trotz offenkundiger Parallelen zu 1984 von George R Orwell ist Der Report der Magd aber weniger als Utopie denn als Stellungnahme zu aktuellen politischen Strukturen und Diktaturen zu verstehen.

  • Therese von Schnitzler hat mir sehr gut gefallen. Spin-offs kannst du anhand des Buches reichlich schreiben.


    Eine junge Frau aus einstmals gutem Hause versucht den Zwängen der Familie zu entkommen und eigene Wege zu gehen. Doch alle mutigen Versuche, ihr Leben in geordnete Bahnen zu bringen, scheitern an der Verlogenheit und Gleichgültigkeit ihrer Umgebung.

  • Mir fällt dazu dieses Buch ein.
    Es ist eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe und ich musste sehr intensiv und lange darüber nachdenken.
    Es ist eine autobiographische Geschichte von W. Somerset Maugham und auch eines seiner besten Werke.
    Maugham war in seiner Zeit sehr umstritten, wurde zensiert und von der Gesellschaft kritisiert. Wenn man seine Texte heute liest, dann bemerkt man wie zukunftsorientiert sie schon damals waren.


    Inhalt (Amazon): In traditioneller Erzählweise und chronologisch wird die Entwicklung und der schmerzhafte Bewusstwerdungsprozess von Philip Carey geschildert, der seelisch unter seinem Klumpfuß leidet. Früh verliert Philip seine Eltern und muss die Engstirnigkeit seines puritanischen Onkels William ertragen, eines selbstgerechten Dorfpfarrers, bei dem er fortan lebt. Im Internat wird er wegen seines körperlichen Gebrechens gehänselt. Durch seine brillanten Leistungen gewinnt er in der Schule an Achtung, verlässt diese aber ein Jahr vor seinem Abschluss. Sein weiterer Lebensweg verläuft planlos: Philipp studiert ein Jahr lang in Heidelberg, beginnt in London eine kaufmännische Lehre, die er nicht abschließt, und scheitert bei seinen Versuchen, in Paris Malerei und in London Medizin zu studieren. Er gerät in den Bannkreis der Kellnerin Mildred Rogers, die ihn rücksichtslos ausnutzt und betrügt, aus deren Bannkreis er sich aber schließlich zu befreien vermag. Er verzichtet auf eine weitere Sinndeutung des Lebens sowie hochfahrende Zukunftsträume. In der Beziehung mit Sally, der Tochter des Journalisten Athelyn, der ihm in manchen Krisenzeiten eine Stütze war, findet er seinen Frieden und lässt sich schließlich als Landarzt nieder.
    Wirkung: Das mehrfach verfilmte Buch zählt zu den stärksten Leistungen des Autors und ist noch heute eines der beliebtesten Werke der englischen Literatur. Nirgendwo sonst hat Maugham seinen eigenen, leidvoll-labyrinthischen Lebensweg so eindringlich reflektiert wie in diesem Roman. V. R.

  • Danke für die vielen Vorschläge!
    Ich finde die Chronik eines angekündigten Todes und Die Wand klingen ganz interessant, werde auf jeden Fall in der Bücherei danach gucken.
    Die Länge ist eigentlich egal, aber z.B. bei Schuld und Sühne glaube ich, dass es vielleicht nicht ganz so griffig ist wie ich es brauche. Und Dämonenlied ist mir leider zu gruselig, es gibt so eine ganze Reihe Bücher, die ich einfach nicht lesen kann, ohne Alpträume zu bekommen. Über einige andere muss ich auch noch nachdenken. Das Maugham-Buch spricht mich auch an, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich etwas Autobiographisches nehmen will/darf.
    Die Bücherdiebin ist zwar ein wunderschönes Buch, aber mir zu poetisch, zu eigen. Es ist irgendwie schon ein Experiment an sich, mit dem ich nicht experimentieren will.
    Danke noch mal! Freue mich über alle Ideen, wenn noch jemandem etwas einfällt ... werde mir dann eine Liste anlegen und in der ersten Ferienwoche viel lesen, damit ich mich dann entscheiden und anfangen kann.


    Meine Facharbeit besteht hauptsächlich darin, Geschichten zu schreiben. Dafür suche ich mir ein bestimmtes Buch, das ich zunächst analysiere und durcharbeite (der obligatorische wissenschaftliche Teil), dann darf ich dazu etwas schreiben, weiterführen, umdichten, wie ich möchte... dazu schreibe ich dann noch einen Kommentar. Oder so ähnlich.

  • Hallo Lotta,


    Da du mit "Die Wand" eh schon liebäugelst: ich kann es auch nur empfehlen. Es lässt einen lange nicht los (vielleicht sogar nie) und es bietet sich hervorragend dazu an, daran herum zu dichten, zu erfinden, weiter zu spinnen usw. Es ist aber ein erschütternder Roman, der einen beim Lesen ganz schön fertig machen kann.


    Gruß, Bell