'Die Eleganz des Igels' - Seiten 001 - 082

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    ...
    Mir fällt es schwer, mich in das Buch fallen zu lassen. Ich bin jetzt auf Seite 43 und ich habe Renée kennengelernt, die in einem Nobel-Wohnhaus als Concierge arbeitet. So wie ich es verstanden habe, ist sie eine heimliche Intellektuelle, die die Hausmeisterin spielt, sonst aber lieber gehobene Literatur liebt.
    Und auf der anderen Seite ein Mädchen (Ist schon gesagt worden, wie sie heißt?), das am 16. Juni Selbstmord begehen will, indem sie die Wohnung in Brand steckt.


    Mir ging es anders. Ich bin ganz schnell in die erste Hälfte des Abschnittes hineingekommen, aber zum Ende hin, so zwischen Seite 60 und 80 ging mir der Faden wieder ein bisschen verloren.


    Renée finde ich als Person sehr widersprüchlich, heimlich und reizvoll. Sie hört still im Hinterzimmer Klassische Musik, während vorn, damit sie auch ja alle Klischees erfüllt (einschließlich des Kohlgeruches), laut der Fernseher plärrt.
    Sowohl sie als auch das selbstmordgefährdete Mädchen beschreiben sich nüchtern, so als würde ein Fremder ihnen den Spiegel vorhalten.


    Zitat

    Ich stolpere ständig über Wörter, die ich nicht kenne und die ich nachschlagen musste. Das stört mich im Moment ein wenig. ...


    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich, wenn ich eines der Wörter wirklich nicht kenne, ich auch mal einfach drüber weg lese.
    Mir waren klandestines Leben und harangieren unbekannt. Danke, dass du das nachgeschlagen hast.


    Ich bin mir nicht sicher, wie sich das Buch weiter entwickeln wird und ob Renee ihre Nüchternheit noch ablegen wird.
    Interessant fand ich auch, wie sie ihre Heirat, Ehe und Bezeihung zu ihrem Mann beschreibt, der sie ja aus so vernünftigen Gründen geheiratet hat und ihr dafür Treue und Sicherheit geboten hat. Ich finde, das passt zu ihr.

  • Das Mädchen heißt Paloma. Steht bei mir hinten auf dem Einband. Ob es im Text zu finden ist, weiß ich gerade auch nicht. :-)


    Ich habe den ersten Abschnitt durchgelesen und es erst einmal vor dem Weiterlesen ein bisschen sacken lassen. Ich bin mir nicht sicher wie ich das Buch finden soll. Auf der einen Seite gefällt mir die Geschichte, die Hauptfiguren sind mir sympathisch und ich bin gespannt wie sich alles weiter entwickelt. Werden Renée und Paloma sich richtig kennen lernen und ins Gespräch kommen?


    Auf der anderen Seite stolpere ich immer wieder über Fremdwörter die ich entweder nachschlagen oder unverstanden überlesen muss wenn ich gerade keine Lust dazu habe. Vieles davon lässt sich auch aus dem Zusammenhang nicht entschlüsseln. Wobei ich bei der Geschichte mit der Inkunabel auch schmunzeln, allerdings trotzdem die Bedeutung nachschlagen musste.


    Bei manchen philosophischen Sätzen und Abschnitten verstehe ich gar nichts und komme mir dann so viel dümmer als die Autorin und ihre beiden Hauptpersonen vor.

  • Zitat

    Original von Tabea
    ...


    Bei manchen philosophischen Sätzen und Abschnitten verstehe ich gar nichts und komme mir dann so viel dümmer als die Autorin und ihre beiden Hauptpersonen vor.


    Philosophische Ergüsse finden sich ja immer wieder im Buch. Danach muss einem aber auch sein...
    Ich erwische mich dabei, wie meine Gedanken beim Lesen versucht sind abzuschweifen und ich mich schon ganz schön konzentrieren muss.
    Zur vermeintlichen Dummheit von uns Lesern: Die beiden Damen, die ältere und die sehr junge, sind wohl auch überdurchschnittlich intelligent, was von Paloma direkt gesagt wird und sich bei Renee aus der Erzählung heraus ergibt.
    Also nichts mit dümmer fühlen! :wave

  • Zitat

    Original von Clare
    Zur vermeintlichen Dummheit von uns Lesern: Die beiden Damen, die ältere und die sehr junge, sind wohl auch überdurchschnittlich intelligent, was von Paloma direkt gesagt wird und sich bei Renee aus der Erzählung heraus ergibt.
    Also nichts mit dümmer fühlen! :wave


    Danke. Ich werde versuchen das zu beherzigen :-)


    Ich mag eigentlich philsophisches. Nicht immer, aber wenn mir danach ist schon. Aber da waren ein - zwei Stellen da saß ich vor dem Buch mit einem großen Fragezeichen im Gesicht.


    Ich werde heute weiterlesen und bin schon sehr neugierig. ;-)

  • So... :-)


    Im Moment bin ich auch unschlüssig, was ich von dem Buch halten soll, es ist anstrengend zu lesen (zumindest für mich), weil ich mich so konzentrieren muss, aber gleichzeitig übt es einen Reiz aus, der mich ständig weiterlesen lässt...


    Paloma find ich irgendwie toll, sie ist ein ganz eigener Mensch, lässt sich nicht verbiegen und sieht die Welt eben mit ihren Augen, auch wenn sie das nur durch ihre Tagebücher offen zeigen kann. Ich finde, es passt zu ihrem Alter, wie sie über ihre Familie "herzieht", nur um im nächsten Absatz durchklingen zu lassen, dass sie ihre Familie liebt.


    Renée finde ich noch etwas gewöhnungsbedürftig... Im Moment les ich die Kapitel von Paloma noch lieber, aber auch die von Renée sind interessant, solange sie nicht zu viel philosophisches erläutert, dann dreht sich mir alles :grin


    Die Fremdwörter überles ich größtenteils, nur Inkunabel hab ich gegoogelt, weil es mich interessiert hat. Außerdem hab ich mir zum ersten Mal ein Rugby-Video angesehen, um rauszufinden, was ich mir unter einem Haka vorstellen musste :rofl - ich glaub ich werd jetzt Rugby-Fan :-]


    Mal sehen, wie's weitergeht :wave

  • Sich ein Fremdwörterlexikon daneben zu legen scheint hier wirklich angebracht :grin, auch mein großes Latinum hilft mir hier oft überhaupt nicht weiter. Aber ich gestehe, dass ich es eher wie Clare halte und sehr oft einfach drüberlese, nach dem Motto "Mut zur Lücke". Besser wäre es wohl, die Wörter alle nachzuschlagen, das aber würde den Lesefluss noch weiter beeinträchtigen. Ich muss sehr oft Sätze mehrmals lesen bis ich sie kapiere - und manchmal gebe ich dann auf, weil ich sie trotzdem nicht verstehe. Deshalb muss man sich nicht dumm oder unintelligent vorkommen, ich tu`s jedenfalls nicht!


    Ehrlich gesagt lese ich bisher noch lieber die Kapitel mit Renee. Ich finde es interessant und amüsant, welche Anstrengungen sie auf sich nimmt, um ihre Intelligenz und Bildung zu verbergen und stattdessen dem Klischeebild der Leute von einer Concierge zu entsprechen. Paloma ist mir ein bisschen zu abgedreht, ihre "tiefgründigen Gedanken" kann ich nicht immer so ganz folgen. Lieber ist mir ihr "Tagebuch der Bewegung der Welt", vor allem die Szene mit den beiden Hunden und ihrer Halterinnen :rofl. Da habe ich auch alles verstanden ;-).


    Anspruchsvoll sind auch die immer wiederkehrenden Schachtelsätze. Gleich auf S. 12 zieht sich ein Satz über 9 Zeilen. Die muss ich meist auch mindestens zwei mal lesen.


    Insgesamt gefällt mir das Buch. Es ist ein bisschen anstrengend, aber die ironische Weltsicht von Renee fasziniert mich. Wenn mir die philosophischen Ergüsse zu nervig, weil unverständlich, sind, "überhuppse" ich sie einfach.

  • Zitat

    Original von Lumos
    ...
    Paloma ist mir ein bisschen zu abgedreht, ihre "tiefgründigen Gedanken" kann ich nicht immer so ganz folgen. ...


    Wie alt ist das Kind? 12? Intelligenz hin oder her - sieht man in diesem Alter keinen anderen Weg mehr sich zu entwickeln als den Selbstmord, weil man meint, alle sinnvollen Möglichkeiten ausgeschöpft oder bedacht zu haben? Ich weiß nicht... :gruebel
    Da ist mir Renee doch lieber. Ihre Sicht auf die Dinge, die Hausbewohner und sich selbst ist bodenständiger, aber dabei nicht weniger klar.


    Zitat

    Insgesamt gefällt mir das Buch. Es ist ein bisschen anstrengend, aber die ironische Weltsicht von Renee fasziniert mich. Wenn mir die philosophischen Ergüsse zu nervig, weil unverständlich, sind, "überhuppse" ich sie einfach.


    Ich glaube, wenn man da mal eine Weisheit nicht gelesen hat, geht die Welt nicht unter :grin

  • Ich bin noch nicht ganz mit dem ersten Abschnitt fertig, aber bisher gefällt mir das sehr gut.
    Es ist mal was komplett anderes. Zum Teil etwas gewöhnungbedürftig, wie z.B. mit den Fremdwörtern. Ich mache es übrigens auch so wie Clare - einfach drüber lesen :grin

    Ich kann aber auch noch nicht sagen, wer mir besser gefällt.
    Aber das ein Kind - so schlau es auch sein mag - von Selbstmord spricht und eigentlich auch aus keinem wirklich logischen Grund, Selbstmord begehen möchte, finde ich doch ein wenig, naja, seltsam.


    Renee finde ich dagegen ziemlich unterhaltsam. Wie sie die Welt sieht und versucht sich dumm zustellen, damit blos niemand merkt, wie intelligent sie ist :lache


    Wobei ich eigentlich auch gar nicht verstehe, warum sie beide verschweigen wollen, dass sie so intellegent sind.. :gruebel
    Nur weil es nicht zu ihrer Umgebung passt...

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Wie ich gerade gesehen habe, bin ich mit dem ersten Teil hier sogar schon durch.


    Ich muss sagen, auch wenn das Buch wirklich anders ist, ich bin total begeistert.


    Und ich mache es so wie viele von Euch, ich überlese die Fremdwörter einfach. Zuerst dachte ich noch, das muss ich nachschlagen. Da ich aber im Bett lese und definitiv kein Fremdwörterbuch dort zu liegen habe und auch zu faul war um aufzustehen, hab ich mich dazu entschlossen. Und ich komme gut damit klar.


    Wobei ich auch Regenfisch danke für die nachträgliche Erklärung. :knuddel1


    Zuerst konnte ich mich nicht entscheiden, wen ich lieber lese... Renee oder Paloma. Zum Ende hin wird mir Renee zu philosophisch, das strengt teilweise sehr an. Paloma dagegen hat so eine trockene Art die Dinge zu betrachten, einfach herrlich.


    Ich weiß gar nicht welche Lieblingsstelle ich bei Paloma habe, es gibt soviele. Sei es die Erklärungen der Hunde ( das sich bei Anschaffung eines Hundes die Menschen selbst an die Leine legen oder die Erklärung, wie Neptun und Athene sich beschnüffeln usw. ) oder die Erläuterungen der französischen Küche, das Kind ist einfach göttlich.
    Und ich denke schon, wenn man die Welt so wie Paloma analysiert, das man dann mit 12 Jahren schon Selbstmordgedanken haben kann.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Minny
    Wobei ich eigentlich auch gar nicht verstehe, warum sie beide verschweigen wollen, dass sie so intellegent sind.. Grübeln Nur weil es nicht zu ihrer Umgebung passt...


    Ich denke, sie wollen nicht auffallen, sich nicht rechtfertigen und keine Erklärungen zu irgendwas abgeben müssen, einfach nur in Ruhe gelassen werden. Jedenfalls Renee, Palomas Beweggründe erschließen sich mir nicht so ganz. Liegt wahrscheinlich am Alter, da liegt mir Renee einfach näher ;-).


    Zitat

    Original von Clare
    Ich glaube, wenn man da mal eine Weisheit nicht gelesen hat, geht die Welt nicht unter


    Richtig! Das ist einer der Vorteile des Älterwerdens. Man, jedenfalls ich, wird selbstbewusster,ruht mehr in sich selbst und meint nicht mehr immer, allen Ansprüchen anderer genügen zu müssen.

  • Ich bin nun mit dem Abschnitt durch und es gefällt mir immer besser.
    Renee finde ich von Seite zu Seite immer mehr sympatischer. Der Abschnitt mit dem Juckreiz und ob wir uns bewusst sind, dass es juckt, fand ich irgendwie ziemlich witzig. :lache Überhaupt die ganze Ironie in dem Buch.
    Aber andererseits macht es mich auch irgendwie traurig, wie sie von sich selber spricht. Mag sie auch wirklich so häßlich sein, finde ich es doch traurig, mit welch einer Nüchternheit, sie es über sich selber sagt.


    Zu Paloma kann ich irgendwie keinen wirklichen Bezug finden.
    Der Vergleich zwischen Katzen und Gegenständen war schon interessant zu lesen, doch ich verstehe noch nicht wirklich ihre Sicht auf die Welt. :rolleyes


    Auch wenn der Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig ist, finde ich ihn einfach klasse. Je mehr ich lese, desto einfacher wird er und es macht wirklich einfach nur Spaß dieses Buch zu lesen!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Nachdem ich den Abschnitt durch hatte, war ich auch erstmal Fremdwörter nachschlagen, die ich mir während des Lesens rausgeschrieben habe.


    Bisher gefällt mir das Buch sehr gut, wobei ich von Renée lieber lese als von Paloma, ich kann ihre Beweggründe oft nicht nachvollziehen und stellenweise wirkt sie auf mich wie ein kleines Kind, das sich in den Kopf gesetzt hat, alles blöd zu finden und sich von nichts und niemand davon abbringen lässt.


    Zitat

    Original von Minny
    Renee finde ich dagegen ziemlich unterhaltsam. Wie sie die Welt sieht und versucht sich dumm zustellen, damit blos niemand merkt, wie intelligent sie ist.
    Wobei ich eigentlich auch gar nicht verstehe, warum sie beide verschweigen wollen, dass sie so intellegent sind..
    Nur weil es nicht zu ihrer Umgebung passt...



    Gerade bei Renée kann ich gut verstehen, warum sie ihre Intelligenz mit aller Macht verstecken will.
    Die Reichen im Haus wären mit Sicherheit nicht begeistert, wenn sie merken würden, dass sie die Intelligenz nicht für sich gepachtet haben, sondern eine Angestellte sie alle übertrumpft.

  • So, ich weiß auch nicht so recht was ich von dem Buch halten soll...


    Mir passiert einfach zu wenig und ich habe wahnsinnige Mühe mich beim Lesen zu konzentrieren. Diese ganzen vielen Fremdwörter (über die meisten lese ich einfach hinweg) und die teilweise langen und verschachtelten Sätze hemmen doch ganz schön den Lesefluss..


    Ich lese lieber die Stellen von Paloma, da diese einfacher zum Lesen sind und sie eigentlich auch einfach etwas von ihrem Leben erzählt. Renee dagegen philosophiert über das Leben, z.B. über das reflexartige Bewusstsein verglichen an einer Katze. Das ist mir dann doch einfach zu viel :grin


    Ich habe schon überlegt abzubrechen, aber anscheinend soll es ja nach den ersten 100 Seiten besser werden. Deshalb versuche ich einfach weiterzulesen (auch wenn ich das Gefühl habe nicht richtig voranzukommen)..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Halte durch Verena, es wird leichter. Klar läßt Renee das Philosophieren nicht, aber ich finde es liest sich später einfach besser.
    Ich habe auch nicht das Gefühl das später noch soviel Fremdworte kommen.
    Oder überliest man sie später einfach? :gruebel

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Jetzt habe ich den ersten Abschnitt komplett gelesen. Ich muss sagen, dass mir das Buch immer besser gefällt.
    Sehr traurig stimmen mich die Familien-Verhältnisse, in denen Paloma lebt. Wenn ihre Mutter ihr genauso viel Beachtung schenkt wie ihren Grünpflanzen (oder sogar noch weniger), dann kann ich ihre depressive Stimmung verstehen. Die Szene mit den Hunden ist köstlich und gibt wunderbar die Oberflächlichkeit der reichen Hausbewohner wieder. :rofl
    Sehr berührt hat mich auch die Szene im Kino. Diese Stellen gefallen mir ausgesprochen gut. Sehr gefühlvoll und warm geschrieben.
    Jetzt weiß ich endlich auch, warum ich an der Uni in einem Pro-Seminar Husserl durchgenommen habe. Hätte ich damals schon gewusst, dass ich über diesen Typen nochmal in einem Roman stolpern würde, hätte ich besser aufgepasst. :lache


    Ich hoffe, ich nerve euch nicht, aber ich kann ganz schlecht über Wörter hinweglesen, die ich nicht genau kenne. Die geistern dann in meinem Kopf und ich kann mich dann nicht auf den Fortgang der Handlung konzentrieren. Also poste ich gerne meine nachgeschlagenen Wörter:
    S.76: Racineschen Hass: habe ich nicht gefunden, außer einem franz. Dichter namens Racine
    S.77: das Kleid des Thanatos: Thanatos=Todestrieb

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Zwergin
    ...
    Gerade bei Renée kann ich gut verstehen, warum sie ihre Intelligenz mit aller Macht verstecken will.
    Die Reichen im Haus wären mit Sicherheit nicht begeistert, wenn sie merken würden, dass sie die Intelligenz nicht für sich gepachtet haben, sondern eine Angestellte sie alle übertrumpft.


    Ich denke nicht, dass die Hausbewohner überhaupt Interesse hätten, sich mit einer Concierge abzugeben oder sich mit ihr zu unterhalten. Die meisten halten ja noch nicht einmal die Höflichkeits-Floskeln ein. Auch die geringe Anteilnahme am Tod Luciens zeigt, wie sehr die reichen Leute nur um sich selbst kreisen, was ein Zeichen von Arroganz und Dummheit ist. Insofern finde ich Renees "Doppelleben" eigentlich sehr einfallsreich, trotzdem aber auch sehr bedauerlich. Es macht doch so viel Freude, sich mit anderen über seine Gedanken auszutauschen. :knuddel1

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Also mich nervst Du damit nicht Regenfisch. Im Gegenteil, ich finde das sogar interessant.


    Mir fallen die Fremdworte gar nicht mehr so auf, irgendwie dichte ich mir wohl eine eigene Erklärung für die Wörter aus dem Inhalt des Buches heraus.


    Habe gerade mal bei Kleid des Thanatos geschaut, das habe ich automatisch irgendwie mit Totenkleid in Verbindung gebracht, weil es dem Mann so schlecht ging und er kurz vorm Sterben war.


    Und der Racinesche Hass scheint einen Zusammenhang zum Dichter zu haben. Wieso weiß ich nicht, aber wenn man sich die Erklärungen bei Google so anschaut, kommt Racine immer in Zusammenhang mit Hass oder Lügen. Vielleicht sind seine Hauptfiguren solche Typen?
    Für mich war es einfach nur, Manuela haßt die Frau. Das reicht mir als Erklärung.


    Und zu den Nachbarn, meinst Du es ist nur bei den reichen Leuten so? Ich denke es ist allgemein so, das das Interesse am Nachbarn sehr gering ist und jeder für sich eine eigene Welt bildet. Das ärgert mich nicht soo sehr, gebe ich ehrlich zu. Was mich ärgert, wenn man die Höflichkeit vergißt. Ein Gruß im Hausflur oder auch mal ein Bitte und Danke wenn man z.B. dem anderen die Tür aufhält, soviel Höflichkeit muss schon sein.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

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  • Zitat

    Original von Macska
    Halte durch Verena, es wird leichter. Klar läßt Renee das Philosophieren nicht, aber ich finde es liest sich später einfach besser.
    Ich habe auch nicht das Gefühl das später noch soviel Fremdworte kommen.
    Oder überliest man sie später einfach? :gruebel


    Ich finde es mit der Zeit auch bedeutend einfacher zu lesen. :-)

  • Ich mochte das Buch auf Anhieb. Ich habe einen Hang zu skurilen Figuren und in diesem Roman bekomme ich gleich zwei auf einmal!


    Außerdem mag ich die philosophischen Einschübe unglaublich gerne. Und ich bin immer erfreut, wenn ich wieder mal ein Buch erwische, dass mir noch neue Wörter beibringt! Da geht es mir wie Regenfisch, die schlage ich unbedingt nach!


    Das Buch ist intelligent und humorvoll geschrieben und ich bin gespannt, wie es weitergeht, denn ich bin mit dem ersten Abschnitt noch nicht ganz fertig.