Einschlafprobleme

  • Zitat

    Original von Gummibärchen


    Zumindest meine Antwort war allgemein gehalten, wusste nicht, dass du auch was dazu geschrieben hast. Das ist natürlich noch mal was anderes als bei einem Menschen mit 25-30 Jahren. ;-) :-(


    Was ich sagen wollte, ist eben, dass oftmals schon bekannt ist, warum man Schlafprobleme hat. Dieses Wissen allein hilft dann leider nicht immer weiter.


    Allerdings kann dieses Wissen dann in manchen Fällen einen besonderen Stoss geben wirklich was dagegen zu tun. Z.B. ist bekannt, dass Schlafprobleme ein Symptom bei Depressionen sind. Gleichzeitig macht Schlafmangel die Depressionen schlimmer, was wiederum die Schlafprobleme verstärkt ... Das sind dann die Situationen, wo man mit dem Arzt schon besprechen sollte, ob Schlaftabletten mit helfen können aus dem Teufelskreislauf auszubrechen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Beatrix
    Was ich sagen wollte, ist eben, dass oftmals schon bekannt ist, warum man Schlafprobleme hat. Dieses Wissen allein hilft dann leider nicht immer weiter.


    Ich schrieb vorhin, dass man genauer hingucken sollte, falls die Schlafprobleme keine körperlichen Ursachen haben (bzw. SO hab ich es gemeint, klang vielleicht nicht ganz eindeutig). Wenn mir der Fuß schmerzt oder ich gerade Magen-Darm-Grippe habe und dann nicht schlafen kann, sonst aber normal schlafe, würd ich davon ausgehen, dass das Problem weg ist, sobald die körperlichen Ursachen weg sind. (Sollten diese psychische Ursachen haben, ist es nochmal was anderes.) Und auch Wechseljahre fallen für mich zum Bereich "körperliche Ursachen", denn wer kann schon bei Hitzewallungen gut schlafen? Und der Hormonhaushalt gerät eben durcheinander in der Zeit. Klar hat da nicht unbedingt jeder das Problem mit dem Schlafen, aber man kann da zumindest zum Teil sagen, woher das kommt. Das hier das Wissen hilft, sag ich nicht.
    ABER wenn es keine offensichtliche Ursache gibt und man "einfach" nicht zur Ruhe kommt, nachdenkt und grübelt, dauernd aufwacht, schnell träumt oder morgens ständig gerädert ist ohne eigentlich zu wissen, woher das kommen kann und körperliche Ursachen keine große Rolle spielen, DANN sollte man der Sache nachgehen. Denn "einfach so" kommen Schlafprobleme nicht.



    Zitat

    Allerdings kann dieses Wissen dann in manchen Fällen einen besonderen Stoss geben wirklich was dagegen zu tun. Z.B. ist bekannt, dass Schlafprobleme ein Symptom bei Depressionen sind. Gleichzeitig macht Schlafmangel die Depressionen schlimmer, was wiederum die Schlafprobleme verstärkt ... Das sind dann die Situationen, wo man mit dem Arzt schon besprechen sollte, ob Schlaftabletten mit helfen können aus dem Teufelskreislauf auszubrechen.


    Du hast sicherlich nicht ganz unrecht, aber ich würde persönlich in so einem Fall keine Schlaftabletten nehmen wollen. Die Dinge sind ja nicht ganz ohne und man sollte es vorher durchaus mit Methoden aus dem Bereich der Schlafhygiene probieren, mit Entspannungsverfahren, mit Umstellung von bestimmten Verhaltensweisen und und und. Ist natürlich nicht einfach, wenn man nicht schlafen kann und natürlich können da Schlaftabletten helfen. Aber ich befürchte, dass viele (oft aus dem Grund "funktionieren" zu müssen, was müde kaum so gut geht) dann eben zum Schlafmitteln greifen statt an den eigentlichen Ursachen zu arbeiten. Und das seh ich persönlich sehr kritisch...

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  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Bei dauernden Schlafproblemen sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen. Gerade wenn auch noch Symptome einer Depression dazu kommen.
    Da reichen heiße Milch mit Honig und Entspannung nicht. Was viele nicht wissen - es gibt moderne Antidepressiva, die schlaffördernd sind und nicht süchtig machen.


    Vielleicht ein bisschen OT aber was sind denn Anzeichen einer Depression? Woher weiß ich, dass ich nicht einfach nur wahnsinnig schlecht gelaunt bin?

  • Zitat

    Original von Jasmin87


    Vielleicht ein bisschen OT aber was sind denn Anzeichen einer Depression? Woher weiß ich, dass ich nicht einfach nur wahnsinnig schlecht gelaunt bin?


    Einfach gesagt: Oh, das merkt man schon, dass es nicht nur "schlecht gelaunt" ist. ;-)


    Ansonsten gibt es natürlich unzählige Internetseiten (ja, Wiki reicht...), auf denen sich was dazu findet. Neben Gefühlsverflachung (man ist nicht unbedingt schlecht drauf, es ist einfach sogar alles so ziemlich egal...), Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, mangelnder Freude an Dinge, die man sonst gern macht, Selbstmordgedanken, Antriebslosigkeit, "Empfinden" von Sinnlosigkeit (sorry, kann das gerade nicht besser ausdrücken) sind nur ein paar Beispiele. Ist oft sehr individuell. Und ein seeeeehr langes Thema.


    (Ach ja...wo ich schon beim Schreiben bin und hoffe, Jasmin liest...du hast ne PN, die wartet wohl etwas im Postfach. :lache)

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  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Jasmin, oh je, das ist ein weites Feld.


    Ein weites und dazu ein sehr unbekanntes, trotz allem, was man in letzten Jahren so gehört hat. (sorry, Rumpelstilzchen, soll nicht so aussehen, als wollte ich das letzte Wort haben, da müsste ich woanders hin, ich weiß. :lache)

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  • Gummibärchen, so ein LW ist doch auch was Feines.....
    Nein, ernsthaft - es ist schon ein großer Fortschritt, dass man heute einem schwer depressiven Menschen nicht mehr pausenlos mit der Aufforderung, er solle doch mal der Arsch hochkriegen, kommt. Da hat sich doch die Erkenntnis breit gemacht, dass es sich um eine ernste Erkrankung handelt und sich zusammenreißen nichts nützt....


    So, ich verabschiede mich für heute :wave

  • Zu Depressionen kann ich einiges erzählen, da ich selber schon seit meiner Kindheit an Depressionen leide, die mal schlimmer und mal erträglicher sind.


    Zunächst mal gibt es einen bedeutenden Unterschied zwischen "wahnsinnig schlechter Laune" bzw. "sehr traurig sein" und "depressiv sein".
    Wenn man mies drauf ist oder wegen etwas traurig ist, dann regt einen etwas auf, man fühlt also Aggression oder Trauer. Man schimpft, schreit, weint oder ähnliches. Wenn man schon depressiv ist, fühlt man gar nichts mehr außer innerer Leere und Gleichgültigkeit. Man liegt einfach da, starrt vor sich hin, zieht sich meistens von allen Mitmenschen zurück und hat einfach völlig jeglichen Antrieb verloren. Da leidet auch das Sozialleben drunter, was die Depression widerum verschlimmert, weil man sich eben so isoliert.


    Die Hauptsymptome von Depressionen sind die gedrückte Stimmung und die Antriebslosigkeit, bei schweren Depressionen kommen dann noch die Suizidgedanken dazu. Nebensymptome können ganz unterschiedlich sein - oft treten da eben auch Schlafstörungen auf, weil man ständig in Gedanken versunken ist und überhaupt nicht mehr auf die eigenen körperlichen Bedürfnisse achtet.


    Grundsätzlich kann man von richtigen Depressionen jedes mögliche körperliche Symptom bekommen, sogar richtig schlimme Schmerzen ohne körperliche Ursache. Schwindel, Kopfweh, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Angstzustände etc. sind da auch oft noch mit dabei.


    Da hat Rumpelstilzchen Recht: Selbst wenn einem bewusst ist, dass man was ändern muss - man kriegt mit Depressionen einfach nicht seinen Hintern hoch um etwas zu tun, weil der Antrieb völlig weg ist. Das wirkt auf Außenstehende oft als Faulheit o.ä. dabei hat derjenige wirklich ein ernsthaftes Problem mit sich selbst.


    Das alles hab ich zum einen Teil online gelesen und zum anderen Teil am eigenen Leib erfahren. ;-)


    Zurück zum Thema Schlafstörungen / Einschlafprobleme:
    Es gibt sogar spezielle Antidepressiva für Depressionen, die u.a. Schlafstörungen als Leitsymptom haben. Hab ich auch mal verschrieben bekommen. Meine heißen Trimipramin.
    Bisher liegen sie aber nur unberührt im Schrank rum. :grin
    Witzigerweise hatte ich die verschrieben bekommen, nachdem ich nur erzählt hatte, dass ich nicht schlafen kann und nicht so viel Appetit habe - vom ganzen Rest hab ich gar nichts gesagt. :gruebel :lache

  • Zitat

    Original von blackrose
    Wenn man schon depressiv ist, fühlt man gar nichts mehr außer innerer Leere und Gleichgültigkeit. Man liegt einfach da, starrt vor sich hin, zieht sich meistens von allen Mitmenschen zurück und hat einfach völlig jeglichen Antrieb verloren. Da leidet auch das Sozialleben drunter, was die Depression widerum verschlimmert, weil man sich eben so isoliert.


    Ja, das ist wunderbar beschrieben. (Und so schwer vorstellbar für Außenstehende dann sicher). Zum Glück ist das ja nicht immer so krass, aber diese Gleichgültigkeit und innere Leere ist etwas, was schon sehr schön dazu gehört. Das heißt jetzt natürlich nicht, dass ein Depressiver zwangsläufig immer gleichgültig ist, aber es ist ein gutes Zeichen, um eine Depression als solche zu erkennen.



    Zitat

    Da hat Rumpelstilzchen Recht: Selbst wenn einem bewusst ist, dass man was ändern muss - man kriegt mit Depressionen einfach nicht seinen Hintern hoch um etwas zu tun, weil der Antrieb völlig weg ist. Das wirkt auf Außenstehende oft als Faulheit o.ä. dabei hat derjenige wirklich ein ernsthaftes Problem mit sich selbst.


    Es gibt da ein Buch, das heißt "Ich kann nicht wollen". Hab ich selbst nicht gelesen, daher kann ich nichts über die Qualität sagen, aber den Titel mag ich, er drückt es ein wenig aus.


    Zitat


    Zurück zum Thema Schlafstörungen / Einschlafprobleme:
    Es gibt sogar spezielle Antidepressiva für Depressionen, die u.a. Schlafstörungen als Leitsymptom haben. Hab ich auch mal verschrieben bekommen. Meine heißen Trimipramin.
    Bisher liegen sie aber nur unberührt im Schrank rum. :grin
    Witzigerweise hatte ich die verschrieben bekommen, nachdem ich nur erzählt hatte, dass ich nicht schlafen kann und nicht so viel Appetit habe - vom ganzen Rest hab ich gar nichts gesagt. :gruebel :lache


    Antidepressiva und der Schlaf sind so ein Ding...


    Hihi...wie schön wir vom Thema abkommen. Mist aber auch. :grin

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  • Original von Gummibärchen

    Zitat

    Hihi...wie schön wir vom Thema abkommen. Mist aber auch. Grinsen



    Naja, Schlafprobleme können viele Ursache haben.....
    Nur noch einen Satz zu den Antidepressiva: Das sind keine Schmerzmittel, die man einnimmt und dann wirken sie. Man muss sie oft mindestens eine Woche lang nehmen, bevor man eine Wirkung bemerkt. Und manchmal gibt es eine Art "Erstverschlimmerung".
    Ich kann nur empfehlen, sucht euch einen gescheiten Arzt und fragt dem Löcher in den Bauch.


  • Genau diese mögliche Erstverschlimmerung macht mir ja bei diesen Tabletten so eine Angst... Deshalb hab ich meine Antidepressiva bisher auch noch nicht angerührt. Bin generell ein Tablettengegner. So pflanzliche Sachen nehm ich häufiger mal, ob gegen Übelkeit oder gegen Erkältung. Aber solche "Hammertabletten" wie richtige Antidepressiva o.ä. sehe ich sehr kritisch. (Was jetzt nicht heißen soll, dass ich Leute verurteile, die solche Tabletten nehmen! Das bleibt jedem selbst überlassen. Aber mich schrecken solche krassen Medis einfach ab.)


    Für die Angstzustände und die daraus resultierenden Schlafstörungen probiere ich jetzt Lasea aus. Die regulieren anscheinend die Ausschüttung von bestimmten Botenstoffen, die durch Reizüberflutung erhöht sein kann und so zu diesen übertriebenen Angstgefühlen führt. Das soll dann auch zu einem besseren Schlaf führen, da das "Gedankenkarussell" endlich ruhiger wird und einen zur Ruhe kommen lässt.
    Bin mal gespannt, ob das Zeug hilft. :-]

  • Folgende Ratschläge drücke ich (nach einem ausführlichen Gespräch und einer Untersuchung zur Ursachenabklärung) meinen Patienten in die Hand:


    http://www.degam.de/files/Inha…Schlafstoerungen.2011.pdf


    Am besten gefällt mir der Satz "Im Bett sind nur Schlafen und Sex erlaubt" . Und wo sind Eure Bücher? Abends wenns in die Heia geht :grin



    Sollte man eine Ursache der Schlafstörung finden, ist diese natürlich zu behandeln.

  • Zitat

    Original von Magnolie
    Manchmal aber auch sich einfach keine Sorgen zu machen.


    Achso! Na dann... :rofl


    Nee, im Ernst: so einfach ist das wohl leider nicht. :-)

  • Tja, wie es oft so ist, macht man sich gerade dann besonders viele Sorgen, wenn man sich vornimmt, sich keine Sorgen zu machen.


    Was man immer gut selber probieren kann, wenn man nicht einschlafen kann: Schlafentzug. Wachbleiben. Etwas tun. Und zwei Stunden später wieder ins Bett gehen.
    Aber natürlich nichts aufregendes tun oder lesen in der Zwischenzeit. Eher was langweiliges, ruhiges.