Gibt es hier Karl-May-Fans?

  • Ich habe von K.M. alles gelesen, wirklch alles und seine Hadschi Halef Omar-Geschichten haben mir persönlich am besten gefallen. Das ist jetzt 25 Jahre her :wow

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Ich habe von K.M. alles gelesen, wirklch alles und seine Hadschi Halef Omar-Geschichten haben mir persönlich am besten gefallen. Das ist jetzt 25 Jahre her :wow


    :write 25 Jahre ist es bei mir noch nicht her und wenn ich ehrlich bin, ab und zu schmökere ich auch heute noch ein bisschen in meinen alten Büchern :wow

  • ich hab zwar nicht alles von ihm gelesen, habe aber vor, meine Bücher von ihm bald mal wieder aufzustocken (in der Theorie wenigstens, praktisch sind mir da bis jetzt immer andere Bücher zwischengekommen)...


    Zum neuen Buch würd mich eine Rezi auch mal interessieren *nick*

    You want to make a man smile ...

    ... just blow up a car with a rocket.

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  • Karl May? Ich habe von Meiner Mutter eine fast komplette Sammlung bekommen, welche nun mein Regal blockiert. Einige der Bücher dienen als Podest für die Zimmerantenne, während ich mit einem weiteren den Tisch abstütze. Das eine Stuhlbein war einfach zu kurz... :lache


    Extrem langatmiger Stil. Viel Leerlauf, in dem nichts passiert. Und damit meine ich nicht, dass ich ständig Action haben muss. Aber es krankt einfach an der Handlung.

  • In meiner Jugend war ich ein großer Fan von Winnetou, Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar … ist das wirklich schon über 30 Jahre her :wow


    Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah … ich kann es immer noch :-]


    Mich würde eine Rezi zu dem neuen Buch auch sehr interessieren *in Erinnerungen schwelg*

  • Mch mal, die Filme sind doch sehr 50er Jahre verkitscht.
    Die Bücher an sich sind nicht ganz so schnulzig.
    Wobei ich auch schon lange keines mehr gelesen habe.


    Das neue Buch will ich aber wirklich gerne noch lesen, ist vielleicht ganz witzig.


    Das andere Buch ist auch ganz witzig, sozusagen eine Biographie aus Old Shatterhands Sicht. Ich hab selber nur reingelesen, weil ich es dann verschenkt habe.

  • Kein Wunder bei deutlich gesunkenen Auflagen.



    Der Geschäftsführer des Karl-May-Verlags in Bamberg und der Geschäftsführer der Karl-May-Gesellschaft haben sich daher etwas Besonderes ausgedacht: Bücher von May, besonders die Winnetou-Romane, sollen Schullektüre werden. Seit 2010 werden gezielt Leseproben an Schulen verschickt, an Unterrichtsmaterialien wird bereits gearbeitet, die dann Schulbuchverlagen vorgelegt werden sollen.


    Einsatzmöglichkeiten werden in den Fächern Deutsch (bestimmt wegen der ausgezeichneten Sprache, schätze ich), Religion (wegen der herzergreifend schlichten christlichen Gottgläubigkeit der Helden, kein Zweifel) und Ethik (wegen der beispielhaften Blutsbrüderschaft als Beitrag zur Völkerverständigung unter echten Männern, nehme ich an) gesehen.


    Das war einer Pressemeldung von vor ein paar Tagen zu entnehmen, sowie einem Radio-Interview mit Ulf Debelius, dem Vorsitzenden der Karl-May-Gesellschaft, der, wie aus dem Interview herauszuhören war, an eine heimliche Verschwörung bei der Zusammenstellung von Schullektüre glaubt, die es bislang verhindert hat, daß ein Meister der deutschen Schreib - und Erzählkunst wie Karl May in den Klassenzimmern Deutschlands Einzug halten kann.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Schließe mich dem >Ja< mal vorsichtig an und unterteile:


    - Bücher: teilweise; habe bei Weitem nicht alle Bücher, aber von den wenigen Büchern, die ich habe, sind auch welche dabei, die ich niemals abgeben würde
    - Hörspiele/Hörbücher: haben mir ganz gut gefallen, habe aber nur zwei Stück
    - Verfilmungen: habe ich alle geschaut, würde mich aber nicht als Fan bezeichnen
    - Karl-May-(Fest)Spiele: Haben mich eigentlich erst so richtig verzaubert :anbet

  • Ich habe meine Facharbeit im LK Geschichte über Karl May geschrieben.
    U.a. habe ich da einen Vergleich zwischen der Hunnenrede Wilhelm II ud "Und Friede auf Erden" gezogen. War schon sehr Interessant.


    May war in seinen Büchern zwar recht deutschtümelig, aber nie so extrem wie viele seiner damaligen Landleute eingestellt.


    Man muss bei ihm auch ganz deutlich zwischen den Sache, mit denen er Geld verdient hat und seinen Spätwerken unterscheiden, in denen wurde es dann doch etwas philosophischer. Ihn auf Winnetou, Hadschi Halef und Old Shatterhand zu reduzieren heisst die Hälfte seines Tuns komplett zu ignorieren.

  • streifi


    das ist gutes Thema für eine LK-Facharbeit!
    Aber als Unterrichtsstoff im Fach Geschichte hat der Herr von der Karl May-Gesellschaft seinen Liebling interessanterweise nicht vorgeschlagen.


    Aber grundsätzlcih zeigt Deine Themenwahl, daß May in der Schule auch heute durchaus zur Sprache kommen kann, was ja auch nicht verkehrt ist. Es gibt auch Unterrichtseinheiten über das Verfassen von Liebesromanheftchen. Das gehört zum Wissenserwerb dazu.


    Was mich etwa befremdete, war die Vehemenz, mit der er dafür warb, May in den Kanon der Literatur aufzunehmen. Eines seiner Argumente für die beklagenswerte Unbildung bei Schülern war, daß sie oft nicht mehr wüßten, woher der Ausdruck 'durchs wilde Kurdistan' stamme.


    Vielleicht, weil sie Nachrichten hören und man zu Beginn des 21. Jahrhunderts wissen sollte, daß daß die betreffende Gegend kein Abenteuerspielplatz für Jungs ist, die nie aus der Pubertät herauswachsen?
    Oder weil sie von dort stammen und die Gegebenheiten vor Ort eher unlustig sind?



    Sicher kann am für Romane von May schwärmen, aber die Forderung, sie im Lehrplan zu verankern, hat mich doch ewas getroffen. :lache




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Hm, so wie es oben gefordert ist, macht es irgendwie auch keinen Sinn. Ich denke weder in Deutsch noch in Religion macht es wirklich Sinn.
    In Ethik würd ich es grad noch einsehen, allerdings dann auch eher im geschichtlichen Kontext.


    Ich hatte damals großes Glück, daß ich mit meiner damaligen Karl-May-Verrücktheit auf einen Lehrer getroffen bin, der durch seinen Sohn auch grad in einer Karl-May-Phase steckte. Ansonsten hätte ich das Thema damals wohl eher nicht bekommen :-) Im Lehrplan waren solche Vergleiche auch nicht wirklich vorgesehen (vielleicht auch wegen der angeblichen Nähe zum nationalsozialistischen Gedankengut)

  • streifi


    das war wirklich Glück, man muß auf flexible Lehrerinnen und Lehrer treffen. Der Lehrplan ist es, der ihnen meist zu wenig Freiraum läßt, also können sie auch kaum welchen an die SchülerInnen weitergeben.


    Andererseits würde ich durchaus ab und zu für Texte von May gerade in Geschichte/Politik plädieren, eben, weil man die Nähe zu Gedankengut studieren kann, das später in das denkerische Mischmasch einfließt, das wir heute als 'nationalsozialistisch' bezeichnen. May erfindet nichts, er war kein origineller Denker, (sondern ein einigermaßen talentierter Fabulierer), er bedient sich bei dem, was er vorfindet.


    Ich gebe zu daß ich Dich um das Thema ein bißchen beneide. Klingt total attraktiv.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Als Kind habe ich sehr gerne die Winnetou-Romane gelesen. Die gehörten noch meinem Vater und meinen Tanten. Wir haben auch ein paar der Orient-Romane daheim stehen, die habe ich aber nicht gelesen. Ich wollte einfach im Wilden Westen bleiben.


    Es ist schon einige Jahre her, dass ich die Bücher gelesen habe, aber ich fand sie damals toll. Ich war so um die 10 Jahre alt, als ich das erste Mal zu Winnetou I gegriffen habe. Es hat mich damals echt gefesselt und ich konnte mich gar nicht losreißen davon. Wenn ich nicht lesen konnte, habe ich mir den Westen und die Personen lebhaft vorgestellt.


    Von den Filmen war ich dann enttäuscht. Die Handlung verläuft ja in großen Teilen ganz anders und manche Szenen riefen nur Kopfschütteln hervor. Zu kitschig, zu Mainstream und auch teilweise peinlich für die heutigen Sehgewohnheiten.


    Jetzt, einige Jahre später, finde ich auch selbst Kritikpunkte an den Büchern. Einen Einsatz im Schulunterricht finde ich nicht besonders gut. Das müsste schon sehr gut aufgearbeitet werden - die Fehler, die May bei der Beschreibung der Indianer und des Wilden Westens gemacht hat, müssten erläutert werden, dann ist auch ein Blick auf den geschichtlichen Hintergrund nötig und nicht zuletzt wäre auch ein Blick auf Karl May selbst nicht schlecht. Und das zu erfüllen, im Rahmen des Deutschunterrichts, stelle ich mir sehr schwer vor. Vor allem sind die Bücher ja nicht gerade dünn. Ich weiß nicht, ob das Platz im Stoffverteilungsplan eines Schuljahres findet.